Angaben zur Wasserdichtigkeit sind (fast) immer falsch

  • Hallo,


    was mich schon seit einiger Zeit geradezu nervt snd die augenscheinlich falschen Angaben zur Dichtigkeit ... nicht auf der Uhr, seltener vom Hersteller sondern eher von den Usern. Das betrifft natürlich nicht nur Omega sondern geht querbeet ....


    Beispiel:


    IWC - 6 Bar (60m)
    Seiko - 10 Bar (100m)


    Leutz ... das ist falsch.


    6 Bar wären "nur" 50m, dementsprechend 10 Bar "nur" 90m.
    Anders herum entspricht eine Angabe von 300m eben 31 Bar.


    Gruß Farron

  • Hallo,


    mich interessiert weiters welche Hersteller überhaupt eine echte Wasserdichtigkeit angeben? Ich habe einige Uhren, bei denen explizit in der Anleitung steht, dass die Angabe auf einem simulierten Drucktest ohne jegliche Flüssigkeit beruht.


    Schöne Grüße,
    Rainer

  • und was mich noch interessiert, kann man davon ausgehen, dass jede Uhr geprüft ist? Oder wird das stichprobenartig gemacht? Wer weiß was über die diversen Hersteller?


    Bei Massenprodukten (G-Shock oder so) kann ich mir vorstellen, dass es gar nicht lohnt, jede Uhr zu prüfen, da muss die Fertigung einfach einigermaßen genau sein und der Endnutzer prüft dann die Dichtung ;)



    Bei Manufakturen würde ich mir natürlich einen echten Test wünschen...



    Sibe

  • ... und wenn irgendeine Uhr 30M hat.... dann pass ich schon beim Händewaschen auf.... ;):lol: eil die weil ich den Angaben nicht wirklich vertraue .... eine Ausnahme: meine Craig Bond SM 300 :gut:


    :grb: Aber die ist mir wieder fürs Schwimmen-Gehen zu schade... :grb: da hab ich so eine einfache citizen diver... aber der Bond würd ichs zutrauen ;):lol: :lol: und ich muss beim Händewaschen (heutzutage sehr wichtig) nicht so aufpassen..... :lol:


    LG :wwnk:

    Manche behaupten doch tatsächlich, die Mondlandung sei ein Fake - na gut, dann ist die Speedy eben ganz allein dort gelandet! :respekt:


  • Ich gebe auch nichts auf die Händlerangaben und handhabe das so:


    30 m -> lasse ich nur Spritzwasser ran
    über 100 m -> lasse ich auch beim Händewaschen an und auch mal direkt mit dem Wasserstrahl drauf, falls dreckig geworden
    ab 300 m mit verschraubter Krone -> trage ich auch zum Schwimmen


    Allerdings muss man aufpassen wenn man ins Wasser springt, manche Uhren vertragen das nicht ;)

  • Hier ein Link zum Thema Wasserdichtigeit DIN 8310 ...


    http://www.zeno-watch.ch/de/InfoWasserdichtheit1.pdf


    Von ZENO bekomme ich zu jeder ausgelieferten Uhr ein Protokoll zur Dichtigkeits-Überprüfung.

  • 6 Bar wären "nur" 50m, dementsprechend 10 Bar "nur" 90m.
    Anders herum entspricht eine Angabe von 300m eben 31 Bar.


    Farron
    Dann erkläre doch mal, welcher Druck in 50 m Wassertiefe herrscht, bezogen auf den Umgebungsluftdruck auf Höhe NN.
    Nach meinem Verständnis ist das ein Druckanstieg um 50 m / WS, was ca. 5 bar entspricht.


    Bitte nicht Absolutdruck und Überdruck durcheinanderbringen. ;)



    LG Tux :hut:


  • Wie Tux :gut: schon ganz richtig sagt, bei den Druckangaben handelt es sich in der Regel um Überdruck.
    Der Umgebungsdruck (Luftdruck) ist ja schon etwa 1 bar (Normluftdruck 1013,25 mbar).
    Überdruck ist also Absolutdruck minus Luftdruck
    Das heißt bei 300m Wassertiefe wirkt ein Überdruck von etwa 30 bar auf die Uhr.

  • Wie Tux :gut: schon ganz richtig sagt, bei den Druckangaben handelt es sich in der Regel um Überdruck.
    Der Umgebungsdruck (Luftdruck) ist ja schon etwa 1 bar (Normluftdruck 1013,25 mbar).
    Überdruck ist also Absolutdruck minus Luftdruck
    Das heißt bei 300m Wassertiefe wirkt ein Überdruck von etwa 30 bar auf die Uhr.

    Ist es wirklich so, dass die Hersteller die Druckdifferenz und nicht den Absolutdruck meinen?
    Dieser ist tatsächlich immer + 1 Bar. Hat Jemand fundierte Aussagen von Uhrenherstellern?
    Würde mich schon interessieren, auch wenn ich nicht vorhabe, meine Uhr auf 1000 m zu versenken :lol:
    Nicht dass sie mir von einem Tiefseebewohner angeknabbert wird, weil sie so schön leuchtet :maul:

  • In der DIN 8306 "Taucheruhren - Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfungen" kann man zum Thema folgende Aussage lesen:


    ".... Wassertiefe L ... entspricht einem äußeren Überdruck auf die Uhr von delta p = 0.1 x L (mit L in m, p in bar) ..."


    Damit entspricht eine Wassertiefe von 200 m einem delta p von 20 bar. Die entsprechend geprüfte Uhr darf, wenn sie weitere Voraussetzungen (Ablesbarkeit, Seewasserbeständigkeit etc.) erfüllt, mit "Taucheruhr T 200m" gekennzeichnet werden.


    Der Innendruck der Uhr hat bei der Prüfung lt. DIN 1bar zu betragen.



    LG Tux :wink:

  • Interessante Diskussion, leider aber muß sie theoretisch bleiben. Warum? Ganz einfach, die Prüfungen nach DIN sind völlig an der Realität vorbei. Die entsprechenden Drücke sind nur statische Drücke, d.h. Bewegungen des Trägers sind nicht berücksichtigt. Beispiel: Eine Uhr ist "100m waterproof". Der Laie nimmt nun an, daß diese Uhr selbst für das Tieftauchen geeignet ist: "100m? Da komm ich doch sowieso nie hin!" Stimmt aber leider nicht! Stösst der Taucher in 30m Tauchtiefe mit der Uhr gegen einen Felsen o.ä., kann dies schon zum Wassereinbruch führen. Anderes Beispiel: Ein Schwimmer springt mit seiner 100m wasserdichten Uhr vom 10m-Turm. Die dabei auftretenden Druckstösse können ebenfalls dazu führen, daß die Dichtigkeit von "100m" nicht ausreicht.


    Nur deshalb gibt es überhaupt Uhren, die z.B. 5000m wasserdicht sind! Also Vorsicht, alles unter 100m ist selbst beim Schwimmen nicht unbedingt wirklich dicht. :eek:


    Dazu kommt, daß die Dichtigkeit eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Prüfung ist. Regelmäßig (1 x pro Jahr) wiederkehrende Prüfungen sind für einen Einsatz im Wasser unabdingbar!

  • Interessante Diskussion, leider aber muß sie theoretisch bleiben. Warum? Ganz einfach, die Prüfungen nach DIN sind völlig an der Realität vorbei. Die entsprechenden Drücke sind nur statische Drücke, d.h. Bewegungen des Trägers sind nicht berücksichtigt. Beispiel: Eine Uhr ist "100m waterproof". Der Laie nimmt nun an, daß diese Uhr selbst für das Tieftauchen geeignet ist: "100m? Da komm ich doch sowieso nie hin!" Stimmt aber leider nicht! Stösst der Taucher in 30m Tauchtiefe mit der Uhr gegen einen Felsen o.ä., kann dies schon zum Wassereinbruch führen. Anderes Beispiel: Ein Schwimmer springt mit seiner 100m wasserdichten Uhr vom 10m-Turm. Die dabei auftretenden Druckstösse können ebenfalls dazu führen, daß die Dichtigkeit von "100m" nicht ausreicht.


    Nur deshalb gibt es überhaupt Uhren, die z.B. 5000m wasserdicht sind! Also Vorsicht, alles unter 100m ist selbst beim Schwimmen nicht unbedingt wirklich dicht. :eek:


    Dazu kommt, daß die Dichtigkeit eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Prüfung ist. Regelmäßig (1 x pro Jahr) wiederkehrende Prüfungen sind für einen Einsatz im Wasser unabdingbar!


    Danke für die ausführliche Info... :gut:

  • Frank
    So isses :gut:
    Daß die statischen Drücke halt nur definierten Prüfbedingungen entsprechen und einer realen Tauchtiefe oder kurzzeitigen Druckspitzen nicht gerecht werden, hat ja auch schon die Gerichte auf den Plan gerufen


    OLG Frankfurt


    Vielleicht haben ja Uhren mit Angabe der Wasserdichtigkeit in Metern bald einen erheblichen Wertzuwachs, weil die Produktion dieser Zifferblätter eingestellt wird. ;)

  • Ja Maik, ich bin ja nicht so sehr dafür, daß die Deutschen Gerichte immer alles für uns regeln, aber hier war es wirklich einmal angebracht. Ich möchte nicht wissen, wieviel stolze Uhrenbesitzen schon ihre Zwiebeln geflutet haben, weil sie die DIN 8310 wörtlich genommen haben. :rolleyes: