Hallo Jungs und Mädels,
folgend mal ein paar Gedanken von mir zum Thema Ganggenauigkeit, war ja diese Woche schon das ein oder andere Mal ein Thema. Zuerst mal zu den Begriffen, damit wir alle vom gleichen reden:
Der Gang bezeichnet die Differenz der "Zeigerstellung" nach 24 Stunden. Heisst also, die Differenz zwischen der angezeigten, also der gemessenen Zeit und diesen exakten 24 Stunden. Zeigt die Uhr 5 Sekunden zuviel an, geht sie 5 Sekunden vor bzw. hat einen Gang von plus 5 Sekunden. Den Gang kann man einstellen bzw. regulieren (siehe z.B. hier ).
Die Gangabweichung bezeichnet die Differenz des Gangs an zwei aufeinander folgenden Gangmessungen. Geht die Uhr also am ersten Tag plus 5 Sekunden und am zweiten Tag plus 3 Sekunden, dann geht sie 8 Sekunden vor und die Gangabweichung beträgt (minus) zwei Sekunden. Die Gangabweichung hat ihre Ursache in den unterschiedlichen Laufbedingungen, insb. in der Lage (Zifferblatt oben, unten usw.), aber auch in der Temperatur, in der Federspannung (Vollaufzug, Teilaufzug usw.) etc., und ist für sich nicht regulierbar.
Für mich persönlich ist jetzt die Gangabweichung der wichtigere Wert. Eine Uhr, die stur plus 30 läuft (also miserabler Gang, aber keine Gangabweichung), wird zwar nach ein paar Tagen grottenmässig vorgehen, wenn ich aber weiss, wann ich sie gestellt habe, kann ich die Zeit jederzeit exakt ausrechnen bzw. die Uhr auch ohne Referenzzeit gezielt neu stellen. Umgekehrt aber, wenn die Uhr zwar grundsätzlich einen guten Gang hat, der aber jeden Tag anders ist (also abweicht), dann ist sie nie wirklich einzuschätzen. Daher finde ich z.B., dass bei der Chronometer-Prüfung (COSC) auch nicht der gute Gang der eigenliche Clou ist, sondern die geringe Gangabweichung.
Wie seht ihr das?
Viele Grüsse
Eisbaer