So, in dem thread:
ES WAR EINMAL...(MEEEGGGA-Modemburner)
wird erklärt, wie ich an eine spezielle Uhr gekommen bin und hier geht die Geschichte weiter:
Tja, jetzt hatte ich also eine Big Crown, mein geheimer Wunsch…nachdem allerdings der ganze Hintergrund durch die Übersetzungen der Briefe herausgekommen ist und diese Uhr anscheinend eine der wenigen Expeditions-Uhren der Moana war, war ich mir nicht so ganz sicher, was ich denn tun sollte. Einerseits liebe ich vollständig dokumentierte Uhren aus (fast) erster Hand, noch dazu, wenn diese so alt sind, andererseits stellt diese Uhr wohl ein Stück Rolex-Geschichte dar…
Wenn dem so wäre, sollte auch Rolex wieder -nach meiner Meinung- die Möglichkeit haben, das Stück dem Museum einzuverleiben. (Zur info: Ich habe keine Kinder, denen ich so ein Stück vererben könnte, zumindest keine bekannten... )
Also habe ich über einen befreundeten Lounger und Uhrensammler Kontakt zu der entsprechenden Abteilung bei Rolex aufgenommen und zum „Anfüttern“ und Nachweis, daß hier nicht nur heiße Luft gebrabbelt wird, ein paar der Briefe und ein paar Bilder gemailt.
Ein paar Tage später bekam ich die Antwort, „…daß man in Genf eine Uhr nicht nach Bildern ankaufen kann und ich doch die Uhr nach Genf schicken solle oder dort selbst vorbeibringen…“
Hmmm, irgendwie hatte ich gar nichts von einem Verkauf gesagt, da ich dann wieder keine Big Crown mehr hätte, mir wäre an einem Tausch gelegen gewesen. (Normale Big Crown gegen ebensolche mit Historie)…egal: Flug gebucht, INF13 beim Zoll ausgefüllt, damit die Uhr wieder ohne Probleme nach Deutschland eingeführt werden kann aus dem Drittland und ab nach Genf.
Dort wurde die Uhr eingehend geprüft, ebenso wie die Dokumente und beides wurde als authentisch befunden. Die Verständigung war streckenweise etwas erschwert, da wir alle in der „Nicht-Muttersprache“ Englisch sprachen, ging aber.
Bei der Uhr sind die Serien-und Ref. Nummern komplett durch die Anstöße rausgeschliffen, man kann nichts mehr erkennen, daher war eine Zuordnung nicht mehr möglich. Wir sind übereingekommen, daß ich auf meiner Seite versuche, an die Seriennummer der Uhr zu kommen und Rolex anhand des Werkstauschs 1964 mit der dazugehörigen Reparatur-Nummer/ Werknummer. Die Seriennummer ist zwar mehrfach erwähnt in den Schreiben, aber man wollte sie halt auch auf der Uhr „sehen“.
Also habe ich am nächsten Tag wieder zuhause meinen Spezi beim LKA angerufen: Der hatte einen anderen Spezi in einer anderen Abteilung „aktiviert“ und ich habe das Werk der Uhr komplett ausschalen lassen und das nackte Gehäuse dort abgegeben….das Warten begann…..
Zwei Tage später komme ich in die Firma und kriege von meiner Sekretärin die info: „Ein Herr X hat angerufen, es geht um was Privates…“
Ans Telephon gehechtet und angerufen: Sie haben den Großteil der Seriennummer sichtbar machen können: Die erste Zahl ist eine „1“ oder „7“ (fast nicht lesbar), die zweite Zahl wäre eine „4“, die dritte ist unleserlich und die restlichen drei Zahlen waren Volltreffer!!!!
Mittels einer speziellen Säure, die das Metall kaum angreift, nur schwärzt, sowie dem Einsatz leistungsfähiger Mikroskope ist das heutzutage machbar. Da die Uhr nicht aus einem Kapitalverbrechen stammt (Gott sei Dank) habe ich leider keine schriftliche Bestätigung bekommen….egal- 4 von 6 Zahlen sind klar und die 1 oder 7 am Anfang kann sich auch jeder ausmalen und damit sind es 5 von 6…..in jedem Prozeß wird man für dieses Beweise verurteilt….laut Auskunft des Technikers können sie bis zu 4 mm (!) tief rausgeschliffene Gravuren sichtbar machen, bei eingeschlagenen Ziffern noch wesentlich tiefer, auch wenn mit der Flex gearbeitet wurde….
Also habe ich das Ergebnis nach Genf mitgeteilt (der Prozeß kann übrigens jederzeit an der Uhr wiederholt werden) und seitdem warte ich auf weitere Mitteilung….leider ist anscheinend das Prinzip der Oyster in Genf auch auf die normale Kommunikation angewendet…
Aber egal:
Was soll ich Eurer Meinung nach machen mit dieser speziellen Uhr? (Bin zum ersten Mal unsicher hinsichtlich einer Uhr)
1. So lassen, wie sie ist? Also alles wegpacken in den Tresor und das wars? (Bei Rolex wurde mir gesagt, daß für den Fall des „Ankaufs“ die Uhr unrestauriert bliebe zur Dokumentation und als „Zeit-Zeuge“ )
2. Werk überholen lassen, Tropic 17 polieren lassen, Band dran und tragen? (Meine Idee, ehe ich den ganzen Hintergrund der Uhr kannte)
3. Wie 2, aber noch ein originales gilt dial suchen und gilt Zeiger??????
4. Tausch gegen eine andere Big Crown, wie ich es bei Rolex dachte?
5. Verkaufen? (Für mich wenig erstrebenswerte Option, bin Sammler, kein Händler)
Fragen über Fragen…….
Auch an dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches „Dankeschön“ an den Lounger mit den guten Verbindungen- ohne ihn wäre ich nicht soweit gekommen und wüßte dementsprechend weniger über diese Uhr.