Fährt hier jemand Tesla?

  • Mir gefallen die Teslas gut. Sehen aus wie ein Jaguar und für die Stadt sicherlich gut. In Norwegen hat der Staat beim Kauf eines E-Autos auf die MwSt verzichtet und kostenlose Parkplätze mit Ladestation zur Verfügung gestellt. So haben viele einen großen Diesel und einen kleinen Stromer.

    Ich halte mehr von der Brennstoffzelle und Null Emissionen. Solange das noch nicht geht fahre ich Hybrid und warte ab was sich so tut.

  • Volkmar,


    manchmal ist es ganz hilfreich, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.


    Mal zwei Geschichten aus dem realen Leben:


    Ein Kollege wollte eine Schnell-Lade-Vorrichtung mit entsprechendem Anschluss in seinem neuen Haus in einem Neubaugebiet bei München (ca. 250 Häuser) einrichten. Antwort seines E-Versorgers: geht nicht - es gibt schon 5 Häuser, für die das vorher beantragt wurde. Mehr gäbe das Leitungsnetz derzeit nicht her!


    Meine Frau wollte den i3 fahren. Die Eigentümerversammlung des Mehrfamilienhauses, in dem wir wohnen, hat jedoch leider mehrheitlich beschlossen, dass die Tiefgarage bei uns nicht elektrifiziert wird - sprich keine Lademöglichkeit. Und so geht das vielen Freunden und Bekannten von mir, die in Großstädten leben.


    So - und jetzt höre ich auf zu schreiben. Wir können das gerne auf dem P-Day F2F diskutieren.


    Eines noch zum Nachdenken bis dahin: schön, dass du mit Tesla so zufrieden bist. Wenn du jedoch dein Flanschenwerk so betreiben würdest, wie E. Musk Tesla, würden sich deine Uhren jetzt bereits wohl alle in der Insolvenzmasse befinden.

  • Ich halte mehr von der Brennstoffzelle und Null Emissionen. Solange das noch nicht geht fahre ich Hybrid und warte ab was sich so tut.


    und warum?


    Von 1 kWh Windstrom kommen bei einem E-Auto mit Batterie etwas über 90% der Energie an der angetriebenen Achse an. Bei einem Brennstoffzellen-Fahrzeug sind es ca. 25-27%. Die Energie-Effizienz ist also grottenschlecht. Warum sollte es also Sinn machen, den in absehbarer Zeit noch nicht ausreichenden Ökostrom in Pkws mit Brennstoffzelle einzusetzen???


    Wenn jetzt als Grund kommt: aber durch Umwandlung in Wasserstoff kann man doch den Windstrom, der Nachts erzeugt und nicht gebraucht wird, super nutzen! Ja, dazu ist Wasserstoff tatsächlich ein gutes Speichermedium, der Pkw aber ein schlechter Verbraucher. Viel sinnvoller wäre es, den Wasserstoff in Großkraftwerken wieder zurückzuverstromen und die dabei anfallende Wärme für das Fernwärmenetz zu nutzen (und damit die schlechte Energieeffizienz zumindest ein Stück weit zu verbessern), statt diese Wärme in einer Brennstoffzelle im Pkw mit viel Aufwand und Kosten wegzukühlen!

  • Meine Frau wollte den i3 fahren. Die Eigentümerversammlung des Mehrfamilienhauses, in dem wir wohnen, hat jedoch leider mehrheitlich beschlossen, dass die Tiefgarage bei uns nicht elektrifiziert wird - sprich keine Lademöglichkeit. Und so geht das vielen Freunden und Bekannten von mir, die in Großstädten leben.

    Das gibt es so nicht mehr Ralf , die Eigentümer dürfen das nicht verhindern . Die Kosten für den Stomanschluß musst Du natürlich selber tragen , sowie den Energieversorger fragen mit welcher Leistung Du laden darfst/kannst ! So ist das zumindest in Rheinland/Pfalz .

    Gruß Carsten



    "Wenn Du den Baum siehst, in den Du reinfährst, hast Du untersteuert. Wenn Du ihn nur hörst, hast Du übersteuert." Walter Röhrl

  • Genau!!

    Ich fahre erst E wenns keine Verbrenner mehr gibt. Es sei denn Greta erfindet zwischendurch ganz allein das Perpetuum Mobile:G

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • und warum?


    Von 1 kWh Windstrom kommen bei einem E-Auto mit Batterie etwas über 90% der Energie an der angetriebenen Achse an. Bei einem Brennstoffzellen-Fahrzeug sind es ca. 25-27%. Die Energie-Effizienz ist also grottenschlecht. Warum sollte es also Sinn machen, den in absehbarer Zeit noch nicht ausreichenden Ökostrom in Pkws mit Brennstoffzelle einzusetzen???


    Wenn jetzt als Grund kommt: aber durch Umwandlung in Wasserstoff kann man doch den Windstrom, der Nachts erzeugt und nicht gebraucht wird, super nutzen! Ja, dazu ist Wasserstoff tatsächlich ein gutes Speichermedium, der Pkw aber ein schlechter Verbraucher. Viel sinnvoller wäre es, den Wasserstoff in Großkraftwerken wieder zurückzuverstromen und die dabei anfallende Wärme für das Fernwärmenetz zu nutzen (und damit die schlechte Energieeffizienz zumindest ein Stück weit zu verbessern), statt diese Wärme in einer Brennstoffzelle im Pkw mit viel Aufwand und Kosten wegzukühlen!

    Wenn sich durch Wasserstoff Raketen, Autos und Fahrräder antreiben lassen verstehe ich nicht was daran falsch sein soll.

  • Als Kunden und Verbraucher bestimmen wir mit was Angeboten wird und was wird toleriert. Seit dem sogenannten Software Update am Audi ist nach einem Jahr der Turbo kaputt gegangen. Es ist mir auch nicht egal was meine Auto verbraucht oder ob es total überteuerten ist. Technisch sehe ich sehr wenig Innovation die überzeugend sind. Darum warte ich ab bis der "Vorsprung durch Technik" wieder kommt.

  • Kennt hier jemand Nikola Tesla? Dem verdanken wir seit hundert Jahren unter anderem den Wechselstrom, die Fernbedienungen, die ersten durch Wasserkraftwerk angetrieben Turbinen und das Wasserkraftwerk der Niagarafälle.

    Wäre Tesla nicht gewesen und hätte eine Vision gehabt hätten wir noch den Gleichstrom und weder Stark noch Schwachstrom.

    Damals mit Ford befreundet lieferte er die Elektrotechnik für den ersten in Serie gebauten Ford.

    Seine Experimente mit freier Energie und kabelloser Übertragung wurden leider nicht umgesetzt. Er war der Ansicht jeder Menschen hat einem Anspruch auf Information und freie Energie weltweit. Nur wären wir dann leider keine Kunden beim Energieversorger und das seit 100 Jahren.

  • Ralf....


    ja, Du hast in dem Punkt Recht! Bei Mehrfamilienhäusern, Mietwohnunugen ist das echt ein Problem mit der eigenen Ladestation.

    Da kann man nur versuchen, dass einem der Arbeitgeber eine Ladestation an der Arbeit installiert. Ohne eigene Lademöglichkeit ist es in der Tat müssig! Bei Langstrecken kein Problem. Da man aber überwiegend das Auto im eigenen Umfeld und auf dem Weg zur Arbeit nutzt, ist eine eigene Station zwingend erforderlich!

    Deswegen ist E-Mobilität ja nur ein Teil der Lösung, allerdings mit Sicherheit ein bedeutender.


    ELON Musk. Ich bin kein Musk Jünger. Allerdings muss man ihm zurechnen, dass er ein persönlich hohes Risiko eingegangen ist und er auch nicht auf eine 100 jährige Firmengeschichte zurückblicken kann und aus dem nichts heraus erst seit 2012 Autos baut (von 2008-2012 wurde der Roadster von Lotus produziert).


    In Anbetracht dessen, dass er erst 7 Jahre auf dem Markt ist und wirklich alles aus dem nichts aufbauen musste, verdient seine Leistung dennoch Respekt, auch wenn seine Visionen nicht immer und nicht immer so schnell realisierbar sind. Er ist ein charismatischer Typ mit einer Vision ( sowas fehlt den meisten etablierten Autobauern weil durch die vielen „wenn und aber“ Diskussionen das meiste tot diskutiert wird und die Entscheidungswege oftmals viel zu lange sind).

    Er hat auch erkannt, dass man erst E-Autos verkauft, wenn eine Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Das waren alles in allem erhebliche Vorlaufkosten...


    Was meine Uhren angeht. Ich leite eine GmbH, bürge für nix persönlich (ausser den Sozialabgaben). Meine Uhren bleiben bei mir!;)

  • und warum?


    Von 1 kWh Windstrom kommen bei einem E-Auto mit Batterie etwas über 90% der Energie an der angetriebenen Achse an. Bei einem Brennstoffzellen-Fahrzeug sind es ca. 25-27%. Die Energie-Effizienz ist also grottenschlecht. Warum sollte es also Sinn machen, den in absehbarer Zeit noch nicht ausreichenden Ökostrom in Pkws mit Brennstoffzelle einzusetzen???


    Wenn jetzt als Grund kommt: aber durch Umwandlung in Wasserstoff kann man doch den Windstrom, der Nachts erzeugt und nicht gebraucht wird, super nutzen! Ja, dazu ist Wasserstoff tatsächlich ein gutes Speichermedium, der Pkw aber ein schlechter Verbraucher. Viel sinnvoller wäre es, den Wasserstoff in Großkraftwerken wieder zurückzuverstromen und die dabei anfallende Wärme für das Fernwärmenetz zu nutzen (und damit die schlechte Energieeffizienz zumindest ein Stück weit zu verbessern), statt diese Wärme in einer Brennstoffzelle im Pkw mit viel Aufwand und Kosten wegzukühlen!

    Da bin ich 100% bei Dir, Ralf!

  • Übrigens hatte ich vor einem halben Jahr Gelegenheit mich länger mit Bernd Mattes über die E-Mobilität zu unterhalten...

    Es hat im Grunde meine Theorie über eine gewisse Ignoranz oder sagen wir „Halbherzigkeit“ der Automobilindustrie zu dem Thema E-Mobilität bestätigt, zumindest nach meinem Empfinden. Weiter will ich das aber hier nicht ausführen. F2F gern...

  • Hi Volkmar,


    Menschen, die keine wirkliche Verantwortung tragen, können trefflich über vermeintliche Halbherzigkeit referieren. Und andere haben tolle Visionen. Aber wie sagte schon H. Schmidt: wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.


    Ich bleibe dabei, dass Tesla die Elektromobilität in eine falsche Richtung treibt - zwar mit emotionalen Fahrzeugen, aber trotzdem falsch, wenn man es rein aus dem Blickwinkel betrachtet, was dem Klima insgesamt hilft. Und natürlich ist die Leistung von E. Musk zu würdigen. Ob das all diejenigen eines Tages auch sagen können, die seine Visionen mit Milliarden an Risikokapital finanziert haben, werden wir sehen.


    Und was die Halbherzigkeit der deutschen Automobilindustrie betrifft: bei solchen Aussagen bekomme ich langsam echt Puls, vor allem, wenn so etwas von jemandem kommt, der außer Reden keine Verantwortung zu tragen hat. Alle maßgeblichen großen Autofirmen weltweit sind börsennotierte Kapitalgesellschaften, die Milliarden in bestehende Technologien und Fertigungssysteme investiert haben, für Millionen Jobs in Summe Verantwortung tragen, an denen noch mehr Zulieferer hängen sowie hohe Milliardenzahlungen weltweit in Steuer- und Sozialkassen leisten.


    Du sprichst von langen Entscheidungswegen. Die sind notwendig, wenn man in einem hoch-komplexen System mit vielen Abhängigkeiten alles entsprechend zu berücksichtigen und einzubeziehen hat. Einen falschen Weg einzuschlagen, ist heute vielfach schnell mit verheerenden Auswirkungen verbunden.


    Und dann wäre da noch ein äußerst wichtiger Faktor: der Kunde. So wie du z.B. Ohne dir auf die Füße treten zu wollen: du erwartest ein emotionales Auto, dass viel Spaß macht, selbstverständlich lange hält, für das dir die Ladeinfrastruktur zur Verfügung gestellt wird und das bitte nicht deutlich mehr kosten darf, ein vergleichbares Pendant mit Verbrennungsmotor. Nun kostet aber schon der Antriebsstrang eines E-Autos noch auf absehbare Zeit deutlich mehr als der eines Verbrenners, für die Ladeinfrastruktur allein in einem Land wie Deutschland inkl. der notwendigen Ausbauten der Verteilernetze sind hohe Milliardensummen zu investieren (noch nicht eingerechnet all die Kosten und Verzögerungen durch 100e Bürgerbegehren gegen den Ausbau der Stromtrassen), die Zulieferketten müssen massiv umgebaut werden, ebenso die Fertigungsstrukturen der Automobilunternehmen.


    Fällt dir - auch aus Sicht eines Unternehmers - etwas auf? Gut. Dann erkennst du vielleicht auch eines Tages an, dass dir E. Musk ein hoch subventioniertes Auto "verkauft" hat mit einem ebenfalls hoch subventionierten Ladenetz und seine Investoren das letztlich bezahlt haben. Dabei muss er nicht darauf achten, dass sich Investitionen in eine andere Technologie noch über Jahre amortisieren müssen. Und Aktionäre mit Dividenden zufriedenstellen muss er auch nicht - seine Aktionäre sind ja gewohnt, dass Verluste anfallen. Mitarbeiter werden einfach über Nacht entlassen, wenn er merkt, dass er mal kurz sparen muss. Und er schert sich tatsächlich einen Teufel um das Thema Klimaschutz - sonst würde er kleine, leichte E-Autos bauen. Die machen aber natürlich nicht so viel Spaß und zahlungskräftige Kunden findet er nunmal nur in der reichen Spaßgesellschaft, aber wohl kaum beim Familienvater mit Durchschnittsverdienst.


    Je länger ich darüber nachdenke und mein Puls sich beruhigt: vielleicht hat Herr Mattes sogar recht mit dem Thema Halbherzigkeit. Aber das, was im Zeitalter rascher, oberflächlicher und populistischer Meinungsmache vielleicht wie Halbherzigkeit aussieht, ist tatsächlich unternehmerische Weitsicht und ein verantwortungsvoller Umgang mit einem mehr als komplexen Thema.

  • Als Kunden und Verbraucher bestimmen wir mit was Angeboten wird und was wird toleriert.

    Da sind wir grundsätzlich beieinander.


    Beim Thema Antriebstechnik sehe ich da aber noch eine ganz wichtige, ander Komponente, die wir bisher ausgeklammert haben : Geostrategie.


    Als Verbraucher können wir vielleicht noch beeinflussen, ob uns das Design eines BMWi3 gefällt (:keule:) oder wir lieber Tesla haben wollen.


    Aber der Drops bzgl. des Antriebs ist gelutscht und wird m.E. woanders entschieden. Von mir aus sogar aus gutem Grund und mit evtl berechtigten, ehrenwerten Absichten.


    Für mich ist klar, daß in unserer Hemisphäre auf breiter Basis Front gegen den Verbrauch fossiler Energieträger gemacht wird, egal ob das im KFZ oder Heizungsbereich stattfindet. Überall drohen Verbote, Strafen oder Steuern.

    Greta ist zur neuen Ikone der Bewegung gekrönt worden und alle machen brav mit beim Thema Nr. 1: Klimaschutz.


    Es gibt noch eine EInrichtung, die sich schon seit Jahren für den Klimaschutz einsetzt: Die US Air Force :gut::bgdev:


    Ohne Witz gibt es dort seit 2012 Programme z.B. für die A10, F15 und sogar die F22, zur Umrüstung auf "Biosprit", Zielkorridor > 50% Substitution von konventionell geförderten fossilen Brennträgern.


    IMHO machen die Junsg das nicht, um "Ökohamster " zu retten, sondern aus glasklarem, militärstrategischem Kalkül : Unabhängigkeit von Ressourcen aus dem " Feindesland".


    Die Bevölkerung und die Industrie soll nun bei dem Spiel ihren eigenen Beitrag leisten und wird medial auf den Kurs eingeschworen.

    Ob man selbst lieber Verbrenner fahren und per Gasheizung heizen möchte oder lieber Tesla und Wärmepumpen betreiben mag, halte ich für nahezu irrelevant. Die Entscheidung ist m.M. bereits für uns getroffen worden .


    Von mir aus sogar für einen guten Zweck: Wenn ein Flugzeugträger weniger vor den Küsten der typischen "Axis of evil" Länder rumkreuzen mus, von mir aus.


    Aber ich bilde mir nicht ein, darauf einen signifikanten Enfluss zu haben.


    Vor dem Hintergrund erklärt sich IMO auch die Studie von Hans Werner Sinn /Ifo:

    Effizienz , Ökologie, Wirkungsgrad usw - eher Nebensache. Es ist vorher klar was herauskommt, wenn man die politische Ausrichtung kennt : Skeptisch hinsichtlich Nato und Transatlantik & US Thinktanks ( ex Trump) , europakritisch, russlandfreundlich.

    Ergebnis: Fossile Brennstoffe sind gut


    Umgekehrt . Unsere Regierung, Medien & Europamarionetten:

    Pro Klmaschutz = Pro E Mobiliität,

    Dossile Brennstoffe = böse



    Vielleicht bin ich da mitterweile zu fatalistisch, aber ich sehe das Thema emotionslos. Wenn mir befohlen wird, demnächst E Auto zu fahren, von mir aus. Aber eins ist klar, so ein Kackfass wie der BMW i3 kommt mir nicht vor die Tür :bgdev:

  • Guten Morgen Lounger, sehr interessant. Ganz ehrlich ich bin nicht so im Detail informiert aber es freut mich mehr zu erfahren. Sollte mich damit noch mehr beschäftigen. Zum Design der Autos sehe ich unsere Hersteller vorn. Tesla und Autos aus Italien sind fur mich schön. Warum muss ein E Auto wie ein ökoufo aussehen weiß ich nicht.

    Da hat Tesla den Dreh raus. Ich freue mich dieses Thema gefunden zu haben und wünsche einen schönen Tag.

    Beste Grüße Dado

  • Guten morgen mein lieber Ralf...


    Mag sein, Du hast Recht. Es kann aber auch sein, dass Recht haben nicht hilft. Kaufentscheidungen bei Autos und auch bei Uhren werden emotional getroffen. Am Ende muss jedes Unternehmen anstreben Gewinne zu erwirtschaften. Das gilt für Tesla wie auch für alle anderen Hersteller. Gelingt Musk das nicht, dann wird Tesla verkauft. Untergehen wird die Marke wahrscheinlich eher nicht.


    Ob E-Mobilität die Lösung ist. Ich kann das final nicht beurteilen. Ob ein Antriebsstrang eines E-Autos teuer ist als ein Verbrennungsmotor? Weiss ich nicht... Ich würde sagen er ist es nicht, zumindest, wenn wie bei Verbrennern ein grosses Volumen dahinter steht. Am Anfang ist was neues immer teurer.


    Es bleibt der Vorwurf an die Autoindustrie die Menschen (oder den Staat, oder beide) mit Ihren "clean Diesel" getäuscht zu haben. Dies hat neben der Enttäuschung auch zu einem massiven Wertverlust bei den Diesel PKW geführt und die Enttäuschung verstärkt, auch vor dem Hintergrund, das Amerikaner entschädigt wurden und wir eben nicht..... Da ich davon selber betroffen war, kann ich das beurteilen.


    Es liegt nun an der Automobilindustrie, ihre Gaubwürdigkeit wieder herzustellen. "Verarschen" kann man sich gern selber, dann isses aber auch mein Problem. Wenn ich aber "verarscht" werde, dann hängt sowas eben lange nach.


    Die Automobilindustrie hat nicht nur Milliarden investiert, sondern auch Milliarden Gewinne eingefahren.

    Musk hat auch Milliarden investiert. In einem sehr sehr kurzen Zeitraum. Er hatte keine 100 Jahre Zeit ein Unternehmen aufzubauen, Das ist der Unterschied. Musk hat nicht nur Visionen, er hat sie auch umgesetzt. Nicht nur Tesla, auch Space X, was sehr erfolgreich läuft!


    In der Automobilindustrie werden Arbeitsplätze wegfallen aber in der E-Mobilität entstehen. Bei mir ist die Windenergie als Markt in 2010 weggefallen. Da hat mich auch niemand bemitleidet, niemand geholfen. Ich musste die Hälfte meiner Mitarbeiter entlassen. Der Unterschied ist eben der, dass der Mittelstand keine Lobby hat, aber in Summe ein vielfaches mehr Arbeitsplätzen geschaffen hat, als die dt. Automobilwirtschaft.


    "Zulieferketten müssen umgebaut werden""... Ja, klar müssen die das. Und wer bisher für Verbrennungsmotoren geliefert hat, der erleidet dasselbe Schicksal wie den Windenergiezulieferern, nur mit mehr öffentlich wirksamen "tam tam".



    Klimafreundliche E-Autos... Da müssen wir erstmal vergleichen, in welcher Liga das Model S und X spielt (Leistung 422 PS). Wir sprechen da von Oberklasse, vergleichbar mit einem 7er BMW. Das Model 3 zielt auf die Mittelklasse, also auf den 3er BMW, um bei Deiner Marke zu bleiben. Und auf der Ebene muss man dann auch die "Klimafreundlichkeit" vergleichen.


    Zum Thema Ladeinfrastruktur. Ja, klar kostet die Milliarden! Zähl mal das (Benzin)Tankstellennetz in Deutschland zusammen und dann sag mir, was alle Tankstellen in Summe gekostet haben. Peanuts, gell?

    Der Unterschied zwischen Musk und der dt. Automobilindustrie ist der, dass Musk die Ladestationen selber hingesetzt hat und die Autolobby hierzulande den Staat dahin pressen will, dies aus Steuergeldern zu tun.


    Die Milliarden wären seitens der Hersteller doch da, oder? Wenn VW mal eben 18 Mrd. an die USA überweisen können (müssen) für den Dieselgate...

    Das war nun wirklich rausgeschmissenes Geld, oder?


    Ich habe immer noch keinen Puls....:rolleyes:


    Schönen Mittwoch!

  • Guten Morgen Lounger, sehr interessant. Ganz ehrlich ich bin nicht so im Detail informiert aber es freut mich mehr zu erfahren. Sollte mich damit noch mehr beschäftigen. Zum Design der Autos sehe ich unsere Hersteller vorn. Tesla und Autos aus Italien sind fur mich schön. Warum muss ein E Auto wie ein ökoufo aussehen weiß ich nicht.

    Da hat Tesla den Dreh raus. Ich freue mich dieses Thema gefunden zu haben und wünsche einen schönen Tag.

    Beste Grüße Dado

    Vielleicht noch etwas generlles zu E-Autos und Verbrauch. Das Tesla Design ist nicht entstanden weils gut aussieht, sondern weil (beim S) der Cw Wert (durhc das Design) bei 0,24 liegt. Das ist insofern von Bedeutung, als dass der Verbrauch wesentlich von den Faktoren Luftwiderstand, Reifengrösse und Bleifuss abhängt... Deswegen verbraucht ein Model S zB ca. 50% weniger an Strom als ein Audi E-tron bei vergleichbaren Fahrweisen.

  • Moin Volkmar,


    Es ist schlicht ein Problem bei Diskussionen, selbst zu sagen, man wisse etwas nicht, dann aber Aussagen zu dem Thema in den Raum zu stellen.


    Und noch eins zur Autoindustrie: du kannst mantramäßig wiederholen, dass die Industrie betrogen hat. Bislang ist nur der VW Konzern verurteilt worden und bei MB laufen die Untersuchungen noch. Meines Wissens läuft sonst nicht ein einziges Verfahren.


    Aber wie du sagtest: der Mensch ist emotional und verurteilt eben auch emotional und pauschal, ohne wirklich Ahnung von der Materie haben zu müssen.

  • Verurteilt ja, aber das heisst nicht, die anderen haben nichts gemacht. Ich denke da zB an meinen verflossenen ML 350 Bluetec. Der hat auf 30000 km überhaupt kein Ad Blue verbraucht. Komisch, gell? Warum wurde VW verurteilt? Weil die damals der größte Autobauer der Welt waren und bis dato am meisten Fahrzeuge als Diesel in den USA verkauft haben. Sie waren also der größte Schädiger, mussten dafür bluten und man hatte auch ein Interesse daran VW zu schädigen.... Die wurden einfach zu "mächtig".


    Die anderen Klagen kommen bestimmt noch...


    Ich muss da auch keine Ahnung von haben. Da werden sich andere drum kümmern, die Ahnung haben und dann sehn wir...


    Fakt ist heute schon, dass jeder der sich damals einen neuen Diesel gekauft hat, einen enormen Wertverlust erlitten hat. Fakt ist, dass der Dieselgate ALLEN Herstellern ein negatives Image verpasst hat. Wieviele Diesel verkauft den heute BMW noch im Vergleich zu 2015/16? Hm????

    Und warum?


    Warum verklagt dann BMW u.a. nicht diese Seite hier? Wenn Ihr alle nix gemacht habt? Das wäre doch mal ein schöner Beweis für eine "weisse Weste"....


    https://www.verbraucherhilfe24…odelle-motoren-betroffen/


    Wahrscheinlich ist es eher so, dass, wenn man in runden Glastürmen sitzt, die Realität die draußen stattfindet, nicht mehr klar wahrnimmt. Ist ja in der Politik auch nicht anders....