Wie konservativ sind Genf&Köln bei der Gehäuseaufbereitung?

  • Hi,


    wisst ihr eine Antwort auf die Frage?
    Ich hatte schon viele gar nicht einmal so alte Uhren in der Hand, wo mich überrascht hat, wie viel Gehäuse schon abgetragen wurde. Da frage ich micht, ob Rolex selbst da so hart ran geht oder ob so etwas immer das Zeugnis von Stümperei im Hinterkämmerchen ist?


    Oft sind auch die Hörner zur Kante hin "rundpoliert". Macht so einen Sch*** auch Rolex oder ist das immer in den Händen von Amateuren geschehen?


    Ich weiß von "echten" Revisionen, dass die Uhren danach wie neu aussehen sollen, insofern nicht übelst verramscht. Viele von mir eingesehene (Edit: , nicht bei Rolex revidierte) Exemplare waren weit davon entfernt, auch wenn sie keine Kratzer mehr hatten. Man schaue sich nur das Sortiment 5-Stelliger auf C24 an..


    LG

  • Bei meiner 16610 wurde vor 16 Jahren von Uhren Huber in München das Gehäuse aufgearbeitet.
    Mit dem Ergebnis war ich nicht zufrieden, denn die Fasen wurden zu stark ausgeführt (Bexley ?).





    Nun hatte ich dieses Jahr die Uhr bei Rolex Köln und die Uhr sieht fast wieder so aus,
    wie im Originalzustand.
    Keine Ahnung, wie Rolex das hinbekommen hat.


  • Könntest Du da vielleicht mal Bilder aus derselben Position machen? So als Vergleich? Würde mich interessieren, denn ehrlich gesagt sehe ich so nur wenig Unterschied.


    Bei einer ersten, von Rolex durchgeführten Revi/Aufarbeitung, sieht man m.E. fast keinen Unterschied zu ' unpoliert'.

    Unter den Blinden ist der Einäugige Pirat!


    Da sprach der alte Häuptling der Indianer:
    Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf


    Grüsse Jan aka " Der Niveaulounger "


  • Mal schauen, ob ich die gleiche Position vom ersten Bild hinbekomme.


    In jedem Fall sind die Fasen nach der Aufarbeitung durch Rolex nun schmäler
    und die Hörner wirken "voller".
    Die Uhr im jetzigen Zustand habe ich mit einer unpolierten, aber ein paar Jahre jüngeren Sub
    verglichen und konnte bis auf die "eingefallenen" Löcher keinen Unterschied erkennen.


    Was ich auch bemerkte, dass man noch ganz leicht Kerben erkennen kann.
    Also wurde nur behutsam geschliffen und die Kerben nicht komplett beseitigt,
    was sicherlich mehr Material gekostet hätte.


    Hier noch Iphone-Bilder, die ich gerade im Speicher habe.




  • Meine Erfahrungen (wie gesagt, meine): die Revis in Köln sind echt gut, Rolex lässt sie aber auch nahezu wie neu aussehen, wie viel sie wegnehmen liegt also auch daran wie fies die Macken waren. Also ich hatte schon zwei wo etwas mehr weggenommen wurde, ich kannte die Uhren im Originalzustand vorher und sie haben dort alles entfernt. Aber: die Proportionen stimmten perfekt, also auch alle Fasen, alle Übergänge usw. Das war top.


    Sehr gute Erfahrungen habe ich aber auch mit Wempe gemacht, die haben das ebenso hinbekommen, aber bei einer Uhr (DJ meiner Frau), weniger weg genommen, leichte Spuren der vorherigen Macken waren also noch erkennbar. Sie haben also alles was zu tief war nicht auf Teufel komm raus runtergeschliffen. Das fand ich sehr gut.
    Ich habe sie ursprünglich nur bei Wempe gelassen, weil wir ein TauschDial mit Tritium hatten und ich mir unsicher war ob Köln es so lässt und ob ich mein altes Blatt wieder bekomme. Also ging der Auftrag an Wempe und ich war sehr zufrieden.


    Generell war Wempe schneller bei der Bearbeitung, aber genauso teuer. Von daher würde ich sie tendenziell zu Rolex geben wegen dem Werterhalt allgemein, mehr Gründe wüsste ich aber nicht.


    Bei Chrono sind halt super viele schlecht polierte Uhren drin, mehrfach unprofessionell nachgeschliffen usw. Nur damit man sie nachher mit Note 1 an Laien verkaufen kann. Furchtbar.
    Ich muss aber auch sagen ein paar Spuren adeln eine Uhr über die Jahre. Ich bekomme auch jedes Mal einen Krampf wenn selbst renommierte Händler bei fast neuen Uhren die Bänder nachbürsten. Warum? Wegen den paar Mikroswirls? Und die Uhr hat die Spuren noch nur das Band nicht....versteh ich nicht.


    Achso, Erfahrungen beziehen sich auf 4 eigene Revis und ein paar die ich so gesehen habe, denke da haben andere mehr Erfahrungen.

  • Ich verstehe den ganzen Zinnober ums Polieren sowieso nicht.


    Habe ich eine Trageuhr, dann sind da leichte Macken drin. Warum ich die alle 5 Jahre polieren und Material abtragen lassen soll nur weil ein Service gemacht wird erschließt sich mir bei einer Alltagsuhr nicht. Nach 20 oder 30 Jahren vielleicht mal - ok.


    Habe ich eine Uhr für besondere Anlässe (trifft auf mich nicht zu), dann gehe ich mal davon aus, dass man entsprechend vorsichtig ist. Das heißt dann aber auch, dass die Uhr bestenfalls alle 20/30 Jahre mal eine leichte Politur braucht. Wenn überhaupt.

    Gruß, René



    Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.

    Friedrich Nietzsche

  • Steffen+1 :gut:


    Bei den Bändern ist das so eine Sache. Wie viele Käufer sehen ein geswirltes (neue Wortschöpfung :G ) Band und nehmen deswegen mal direkt Abstand?! Also dann als VK lieber mal vorsichtig drübergehen lassen. Mir persönlich sind ein paar Swirls auch latte, aber wenn es wenn es beim Verkauf damit etwas einfacher wird, warum nicht?!

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  • Absolut deiner Meinung René. :gut:


    Aber oft muss die Revi ja eher aus technischen Gründen sein, die optische Aufbereitung gehört eben dazu. Nebenbei, kann man die bei Rolex eigentlich ablehnen? Bei Wempe geht das. Auf jeden Fall ist es ja auch schön das man nach dem Batzen Geld so eine Uhr dann wirklich top zurückbekommt, wie neu eben. Das gehört für mich dazu, eine komplette Überarbeitung eben.
    Und da möchte ich die auch nicht runtergelutscht haben, lieber vorsichtig mal drüber gegangen und wenn was Fieses dran war sieht man das danach eben noch, besser als das alles "rund" ist. ;)
    Daher bei mir: nur Köln oder ggf. Wempe wenn ich mir Sorgen um T-Dials oder Ersatzteile mache.


    Bei Rolex wird da aber auch viel Wind gemacht. Wenn eine Panerai oder Breitling poliert wird und da nicht irre die Kanten verrundet werden ist die Toleranz da viel größer. Nur bei Rolex geht es um Fasen, Blutrinnen, Gradzahl des Schliffs auf den Hörnern und was ich nicht noch alles... :rolleyes:;)

  • Wenn polieren, dann nur professionell! Da bin ich ganz bei dir Steffen. :gut: Und wenn man eine Uhr verkauft macht das auch Sinn. Soweit verstehe ich das.


    Ob man das bei Rolex ablehnen kann weiß ich nicht. Das ist auch der Grund, warum ich lieber zu meinem Uhrmacher gehe. Da kann ich sagen dass ich das nicht will und es passiert auch nicht.


    Ich gehe von meinen Alltagsuhren aus, die haben Macken, keine Frage. Dass ich mir eine Macke in eine Macke reinhaue (womit diese tiefer wird), ist eher unwahrscheinlich. Wenn ich aber die Macken rauspolieren und damit Material abtragen lasse sodass die Oberfläche wieder plan wird und ich haue dann wieder eine Macke rein - und das passiert bei einer Trageuhr - dann ist die neue tiefer als die alten Macken waren und ich muss beim nächsten mal polieren erneut Material abtragen lassen. Für mich ist das nicht der Weiheit letzter Schluss.

    Gruß, René



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  • So dicke Macken hatte ich noch in keiner Uhr. ;)


    Sollte Rolex in solchen Fällen aber tatsächlich lasern wäre das :gut::gut: .

    Gruß, René



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  • Kann man natürlich ablehnen. Dann wird eben nur das Werk revidiert. Auch dort gilt, es wird nur das gemacht, was vorher in den Auftrag geschrieben wird. Ausnahme natürlich Tritium (bei Rolex) Aber selbst das wird vorher gesagt.

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