Seiko vom Zoll beschlagnahmt!

  • Ich muss kurz meinen Unmut über ein gestriges Ereignis loswerden, das meine vorweihnachtliche Stimmung doch sehr getrübt hat, und das für die Japan- und USA-Importeure unter Euch von Interesse sein sollte:
    Nachdem ich fast einen Monat auf meine SBDX003 gewartet habe, die ich in den USA gekauft habe, lag gestern ein Schreiben in meinem Briefkasten, ich könne die Uhr beim Zoll abholen. Auf dem Zollamt hatte man zunächst große Probleme damit, den Wert der Uhr zu ermitteln, da ich keine Rechnung hatte. Daher rief der Zoll bei Seiko Deutschland an, um den Wert der Uhr zu erfragen. Als dies dann vollzogen war, teilte mir der freundliche Zollbeamte mit, Seiko hätte soeben abgeordnet, mir die Uhr nicht aushändigen zu lassen, da die Firma den gesamten Vorgang sowie die Echtheit der Uhr prüfen lassen will. Ohne Uhr musste ich das Zollpostamt also wieder verlassen. Man teilte mir mit, dass ich die Uhr frühestens in drei Wochen bekommen könne, sofern Seiko denn zustimme. Ich habe mir die Kontaktdaten des Anwalts geben lassen, der angeordnet hatte, mir die Uhr nicht auszuhändigen. Diesen rief ich dann gleich an, um mir erklären zu lassen, was denn das Problem sei. Er klärte mich darüber auf, dass Seiko in Zukunft wesentlich strikter gegen die Einfuhr von Neuuhren aus nicht-europäischen Staaten vorgehen will, dies werde von Seiko zukünftig nicht mehr geduldet. Bei meinem Sachverhalt wird er nicht weiter vorgehen, da es sich um eine gebrauchte Uhr handelt. Wäre es jedoch eine Neuuhr gewesen, hätte ich ein ernsthaftes Problem gehabt. Unter dem Strich bedeutet das: Zukünftig wird Seiko nach Aussage des Anwalts jeden Fall einer Einfuhr einer Seiko-Neuuhr aus dem nichteuropäischen Ausland, von der die Firma mitbekommt, anwaltlich klären lassen und mit allen rechtlichen Mitteln versuchen, die Einfuhr zu verhindern. Für mich ist diese Firmenpolitik nur schwer nachvollziehbar, in jedem Falle gilt es, bei der Einfuhr zukünftig aufzupassen.
    Viele Grüße aus Hamburg
    Max

  • Hallo Max!
    Das ist sehr ärgerlich.
    Solltest du eine Rechtschutzversicherung haben, dann setze mal selbst einen Anwalt darauf an.
    Nach meinem derzeitigen Kenntnisstand ist das so von Seiko nicht durchführbar. Es sei denn du bist ein gewerblicher Importeur; bei Eigenbedarf als Sammler/Liebhaber/Träger von Uhren obligt es dir welche Uhr du dir bestellst (egal von wo auf der Welt nach D).
    Auf dem letzten Hannover Stammtisch waren ZWEI Rechtsanwälte die mir dieses als Privateinfuhr nach D (wie gesagt; es darf nich im grossen Rahmen und gewerblich sein) noch einmal bestätigt haben und solche Verfahren, wie die von Seiko, sehr belächelt hatten.


    Hoffe geholfen zu haben.


    Viele Grüsse
    Andi :wink:

    Viele Grüße
    Andi


    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    Sir Winston Churchill


  • Hallo Torsten!
    Da muss ich dir absolut Recht geben. Mit geeigneten Unterlagen indem die Zahlung dokumentiert wird, wird der Zoll auch weniger auf die Idee kommen beim Hersteller anzufragen.
    Dennoch finde ich die Aussage des Seiko-Anwaltes sehr be...scheiden :bash:


    Viele Grüssse
    Andi

    Viele Grüße
    Andi


    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    Sir Winston Churchill

  • Hallo zusammen


    Seiko Deutschland sollte lieber versuchen die Produktpalette dem Bedarf anzupassen, anstatt Eigenimpoteure zu schikanieren.


    Das ein Bedarf in Deutschland gerade an Uhren besteht, die nur im Asiatischem Raum erhältlich sind bestätigt eine Blick in die E-Bucht.


    Gruß Christo

  • Da kriegt man echt die Wut: Globale Märkte ja - aber bitte nicht für den Endverbraucher. :bash:


    Ansonsten gilt aber, was Torsten geschrieben hat. Ich habe selber schon drei Uhren aus Singapur bzw. Hong Kong importiert. Mit den passenden Unterlagen kein Problem. Und besser nicht drauf spielen, ein paar EUR Zoll wegen des Warenwertes sparen zu wollen ....

    Gruß
    Andreas
    :yourself:
    _________________________________________________________________________


    "Der einzige Weg, eine Versuchung los zu werden, ist, ihr nachzugeben."


    (Oscar Wilde, englischer Schriftsteller (1854 - 1900))


  • Genau so ist es. Ist in der Tat ein alter Hut, dass Uhren in Einzelfällen an Seiko D gehen. Die Aussagen des "Anwaltes", die ich ernsthaft anzweifle, widersprechen vollkommen allem bisher Gehörten. Dass die Uhr an Seiko geht ist leider dein Verschluden, da du nicht die erforderlichen Unterlagen beim Zoll vorweisen konntest. ;)

  • ...[/quote]
    Genau so ist es. Ist in der Tat ein alter Hut, dass Uhren in Einzelfällen an Seiko D gehen. Die Aussagen des "Anwaltes", die ich ernsthaft anzweifle, widersprechen vollkommen allem bisher Gehörten. Dass die Uhr an Seiko geht ist leider dein Verschluden, da du nicht die erforderlichen Unterlagen beim Zoll vorweisen konntest. ;)[/quote]


    Bo.W.ling: Immer mit der Ruhe! Ich habe die Uhr über Timezones gekauft, mit dem (privaten) Verkäufer gab es praktisch nur telefonischen Verkehr, was hätte ich da vorweisen sollen, vielleicht eine Aufzeichnung der Verkaufsgespräche?! Es ist völlig klar, dass ich nächstes mal schlauer sein werde, aber ich habe nicht im Ansatz versucht, den Zoll um ein paar Euro zu bescheißen, ich hatte einfach nur keine vorzeigbaren Unterlagen. Jetzt weiß ich es besser. Und was den "Anwalt" angeht - Du kannst da gerne selber mal anrufen, es handelt sich um die Kanzlei Meissner, Bolte und Partner in München, die kümmern sich um die Markenangelegenheiten der Fa. Seiko Deutschland. Das, was ich geschrieben habe, entspricht genau dem, was mir dort erzählt wurde.

  • Zitat

    Original von Bo.W.ling


    Genau so ist es. Ist in der Tat ein alter Hut, dass Uhren in Einzelfällen an Seiko D gehen. Die Aussagen des "Anwaltes", die ich ernsthaft anzweifle, widersprechen vollkommen allem bisher Gehörten. Dass die Uhr an Seiko geht ist leider dein Verschluden, da du nicht die erforderlichen Unterlagen beim Zoll vorweisen konntest. ;)


    Die Worte des Anwaltes zweifel ich garnicht an.
    Ein Bekannter in meinem Umfeld hat für sich und seinen Bruder jeweils eine GS GMT aus Japan sich kommen lassen. Vorher hatte er sich noch das i.O. seitens Seiko D geben lassen, das Seiko D KEINEN Stress bei einer Einfuhr macht (warum? gerade aus obiger Aussage des Anwaltes hatte auch mein Bekannter keinen Bock etwas über 4.000€ zu zahlen um hinterher ohne Uhr und Geld dazustehen. Daher auch die rege Diskussion am letzten Hannover Stammtisch mit 2 Rechtsanwälten die auch Uhren sammeln ;))


    Viele Grüsse
    Andi :wink:

    Viele Grüße
    Andi


    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    Sir Winston Churchill

  • Zitat

    Original von PAM111HH
    ...


    Genau so ist es. Ist in der Tat ein alter Hut, dass Uhren in Einzelfällen an Seiko D gehen. Die Aussagen des "Anwaltes", die ich ernsthaft anzweifle, widersprechen vollkommen allem bisher Gehörten. Dass die Uhr an Seiko geht ist leider dein Verschluden, da du nicht die erforderlichen Unterlagen beim Zoll vorweisen konntest. ;)[/quote]


    Bo.W.ling: Immer mit der Ruhe! Ich habe die Uhr über Timezones gekauft, mit dem (privaten) Verkäufer gab es praktisch nur telefonischen Verkehr, was hätte ich da vorweisen sollen, vielleicht eine Aufzeichnung der Verkaufsgespräche?! Es ist völlig klar, dass ich nächstes mal schlauer sein werde, aber ich habe nicht im Ansatz versucht, den Zoll um ein paar Euro zu bescheißen, ich hatte einfach nur keine vorzeigbaren Unterlagen. Jetzt weiß ich es besser. Und was den "Anwalt" angeht - Du kannst da gerne selber mal anrufen, es handelt sich um die Kanzlei Meissner, Bolte und Partner in München, die kümmern sich um die Markenangelegenheiten der Fa. Seiko Deutschland. Das, was ich geschrieben habe, entspricht genau dem, was mir dort erzählt wurde.[/quote]


    Hallo Max!
    Ich denke mal das Bo.W.ling dich da nun bestimmt nicht anmachen wollte. Also Blutdruck wieder runter fahren ;)
    Du kannst jetzt eh nichts machen ausser zu warten. Es gibt ja nun 2 Aussagen; die erste besagt das Seiko D die Echtheit überprüfen will (was aus der Sicht Seiko D auch sehr gut ist-besonders auch für den Endverbraucher) und dann gibt es die Aussage seitens der Anwaltskanzlei die ich (wie eben ja schon geschrieben) nicht anzweifel.
    Wie hattest du dem Verkäufer das Geld zukommen lassen? Per Überweisung, paypal......................etc.?
    Hättest du da nicht etwas vorzeigen können?


    Viele Grüsse
    Andi :wink:

    Viele Grüße
    Andi


    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    Sir Winston Churchill

  • Zitat

    Original von Christo
    Seiko Deutschland sollte lieber versuchen die Produktpalette dem Bedarf anzupassen, anstatt Eigenimpoteure zu schikanieren.


    Das ein Bedarf in Deutschland gerade an Uhren besteht, die nur im Asiatischem Raum erhältlich sind bestätigt eine Blick in die E-Bucht.


    Gruß Christo


    Genau meine Meinung! :gut:


    Aber Seiko möchte in einem "Hochlohnland" wie Deutschland mit Quarzziebeln, die für 100-te von Euros angeboten werden, richtig absahnen.


    Würde man die unzähligen Seiko 5 und Automatic Divers, die Samurais, Monsters usw. hier in den Läden anbieten, für Preise ab 60 Euro bis 250 Euro, würden deutlich weniger Käufer 500 Ocken für nen Kinetik-Chrono ausgeben.


    Viele Automatics machen optisch was her, qulitativ sowieso, und sebst der DAK (dümmster anzunehmender Käufer), hat irgendwann mal gehört, dass Mechanik voll im Trend liegt und als besonders hochwertig gilt.


    Gruß Rocki

  • So, jetzt habe ich mich wieder beruhigt... Klar, ich war wohl etwas naiv, was den Zoll angeht, das war das erste mal, dass ich es in der Form eine Uhr über das nichteuropäische Ausland bezogen habe.
    Was die Politik von Seiko angeht: Die Rechtsgrundlage für die Beschlagnahme durch den Zoll ist §146 MarkenG. Nach dieser Norm darf der Zoll beschlagnahmen, wenn es offensichtliche Zweifel an der Echtheit der Uhr gibt. Ich bin jedoch aufgrund der Aussagen des Anwalts der Meinung, dass Seiko die Echtheit meiner Uhr gar nicht anzweifelt, sondern dass Seiko die Norm missbraucht, um Leute, die ihre Uhren über das Ausland beziehen, schlichtweg zu schikanieren. Es war die klare Ansage des Anwalts, dass Seiko in der Zukunft stärker gegen Importe aus dem Ausland vorgehen will, um die deutschen Händler zu schützen. Er hat mir explizit gesagt, dass ich die Uhr auch in Deutschland hätte kaufen können, dann hätte ich mir den ganzen Ärger erspart. Erst nachdem ich ihm klargemacht hatte, dass es sich um eine gebrauchte Uhr handelt, die es auf dem deutschen Markt nie gegeben hat, wurde die Sache für ihn uninteressant. Es geht denen also nicht darum, gegen Plagiate vorzugehen (im Übrigen habe ich auch noch nie ein Seiko-Plagiat gesehen), vielmehr geht es um Gebietsschutz für die Händler. Da § 146 MarkenG die einzige Möglichkeit ist zu verhindern, dass der Käufer die Uhr sofort ausgehändigt bekommt, stellt Seiko dem Zoll gegenüber die Echtheit der Uhr in Frage, obwohl es dafür überhaupt keine Anhaltspunkte gibt. In meinen Augen versucht man bewusst, den Bezug über das Ausland so kompliziert und unkomfortabel wie möglich zu gestalten, so dass die Leute die Lust daran verlieren. Mir ist völlig klar, dass ich die Uhr bekommen werde, da es keine Rechtsgrundlage dafür gibt, sie mir vorzuenthalten (ich weiß zu einhundert Prozent, dass sie echt ist). Sauer bin ich darüber, dass ich aufgrund der Politik von Seiko jetzt wieder während der Arbeitszeit zum Zollamt fahren darf und mich dort stundenlang anstellen muss. Diese ganze Sache hat absolut gar nichts damit zu tun, dass ich keine vernünftigen Unterlagen für den Zoll vorgelegt habe. Dies war nur der Anlass für den Zoll, Seiko zu kontaktieren. Ich bin mir sicher, dass Seiko in jedem einzelnen Fall, in dem sie von einem Import über das nichteuropäische Ausland mitbekommen, genauso wieder verfahren werden.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Rocki
    Aber Seiko möchte in einem "Hochlohnland" wie Deutschland mit Quarzziebeln, die für 100-te von Euros angeboten werden, richtig absahnen.


    Würde man die unzähligen Seiko 5 und Automatic Divers, die Samurais, Monsters usw. hier in den Läden anbieten, für Preise ab 60 Euro bis 250 Euro, würden deutlich weniger Käufer 500 Ocken für nen Kinetik-Chrono ausgeben.


    Ich denke, dass kann man Seiko so nicht unterstellen. Immerhin bekommst Du seit Jahrzehnten die klassischen Automatikticker SNX*** für 99 Euro in jedem gut sortierten Kaufhaus. Auf der HP von Seiko Deutschland sind eine Menge Automatics für unter 200.


    Bei dem Ausstoß, den Seiko hat halt ist es u.U. für den Konzern schwer einzuschätzen, ob die echte Masse in Europa nachhaltiges Interesse an den für den asiatischen Markt vorgesehenen Uhren hätte.


    Auch muss Seiko dann entsprechende Garantien vor Ort anbieten können, was ebenfalls ein "Risiko" ist - wir Handvoll Uhrenfreaks sind halt nicht unbedingt der Maßstab für eine "richtige" Konzernentscheidung (wäre das so, würde der Genfer Landmaschinenbau nur noch in Stahl produzieren und max. 2/3 der aufgerufenen Preise verlangen ;) ).


    Und von wg. Hochlohnland Deutschland: dann müssten bei jedem Konzi MMs zuhauf rumliegen.


    just my 2 cents natürlich...

  • Zitat

    Original von PAM111HH
    Bo.W.ling: Immer mit der Ruhe! Ich habe die Uhr über Timezones gekauft, mit dem (privaten) Verkäufer gab es praktisch nur telefonischen Verkehr, was hätte ich da vorweisen sollen, vielleicht eine Aufzeichnung der Verkaufsgespräche?! Es ist völlig klar, dass ich nächstes mal schlauer sein werde, aber ich habe nicht im Ansatz versucht, den Zoll um ein paar Euro zu bescheißen, ich hatte einfach nur keine vorzeigbaren Unterlagen. Jetzt weiß ich es besser. Und was den "Anwalt" angeht - Du kannst da gerne selber mal anrufen, es handelt sich um die Kanzlei Meissner, Bolte und Partner in München, die kümmern sich um die Markenangelegenheiten der Fa. Seiko Deutschland. Das, was ich geschrieben habe, entspricht genau dem, was mir dort erzählt wurde.


    Du, ich bin ganz ruhig. Es ist nur so, dass eben dieser Fall auch in der Vergangenheit schon aufgetaucht ist. Es sind nicht ausreichend aussagekräftige Papiere beim Zoll, schon geht die Uhr zu Seiko D. Ganz normal. Komplett unter Verschluss bleibt die Uhr da auch nicht, sie wird halt abgenickt, mehr nicht. Kostet ein paar Tage mehr, aber mehr passiert auch nicht. Dass der Anwalt mit seinem vorerst harschen Auftritt eigentlich nur heiße Luft verbreitet, ist ja wohl auch offensichtlich. Er interessiert sich nicht mehr für die Uhr, weil es ein Modell ist, dass es hier offiziell nie gegeben hat. Anders herum gefragt. wer bitte importiert ein Modell, das es in Deutschland gibt, aus dem Ausland? Deutsche Modelle sind selbst in der Bucht für'n Appel und'n Ei zu bekommen. Wozu also importieren? Ich glaube, dass die Münchner Kanzlei schlicht und ergreifend auf verlorenem Posten steht und erstmal faucht, um später dann wieder die Krallen einzuziehen. Ist nix dahinter. :gut:

  • Bei mir wurde auch schon mal zwei Seiko zwecks Prüfung
    vom Zoll einbehalten und das obwohl ich alle notwendigen
    Papiere dabei hatte!
    Ich denke das liegt auch viel am Zoll-Beamten.
    Manche nehmen sich halt einfach wichtiger als andere.
    Ist zwar ärgerlich, aber kein Beinbruch!

  • Dass die Kanzlei heiße Luft macht, ist offensichtlich. Offensichtlich ist in meinen Augen aber auch, dass die Prüfung der Echtheit nur ein Vorwand ist, um den ganzen Prozess zu verlangsamen, oder hat irgendjemand hier schon mal ein Seikoplagiat gesehen? Sollte dem so sein, korrigiere ich auf der Stelle alle meine Aussagen.
    Ich kann nur das wiedergeben, was mir der Anwalt gesagt hat, und seinen Aussagen nach ist es Seiko ein Dorn im Auge, dass immer mehr Uhren über das Ausland bezogen werden. Da Seiko dagegen aber keine rechtliche Handhabe hat, wird in meinen Augen der § 146 MarkenG herangezogen, um ein bisschen Unfrieden zu stiften. Dass die Uhren am Ende des Tages immer an den Käufer ausgehändigt werden, ist klar, da sie nur einbehalten werden können, wenn sie tatsächlich falsch sind. Aber zunächst zu prüfen, obwohl es eigentlich gar nichts zu prüfen gibt, ist meiner Meinung nach schlichtweg eine schikanöse Firmenpolitik. Und im Zusammenhang mit den Aussagen des Anwalts ist auch völlig klar, was dahinter steckt.

  • Zitat

    Original von PAM111HH
    Dass die Kanzlei heiße Luft macht, ist offensichtlich. Offensichtlich ist in meinen Augen aber auch, dass die Prüfung der Echtheit nur ein Vorwand ist, um den ganzen Prozess zu verlangsamen, oder hat irgendjemand hier schon mal ein Seikoplagiat gesehen? Sollte dem so sein, korrigiere ich auf der Stelle alle meine Aussagen.
    Ich kann nur das wiedergeben, was mir der Anwalt gesagt hat, und seinen Aussagen nach ist es Seiko ein Dorn im Auge, dass immer mehr Uhren über das Ausland bezogen werden. Da Seiko dagegen aber keine rechtliche Handhabe hat, wird in meinen Augen der § 146 MarkenG herangezogen, um ein bisschen Unfrieden zu stiften. Dass die Uhren am Ende des Tages immer an den Käufer ausgehändigt werden, ist klar, da sie nur einbehalten werden können, wenn sie tatsächlich falsch sind. Aber zunächst zu prüfen, obwohl es eigentlich gar nichts zu prüfen gibt, ist meiner Meinung nach schlichtweg eine schikanöse Firmenpolitik. Und im Zusammenhang mit den Aussagen des Anwalts ist auch völlig klar, was dahinter steckt.


    Und ob es Seiko-Fakes gibt. Das sind sogenannte "Feikos". ;)


    Seiko D hat hier wohl das Problem, dass Seiko zunehmend an Beliebtheit gewinnt, dies aber auch zu einem großen Teil an Japan-Modellen liegt, die es so hier nicht gibt. Ist mit Sicherheit nicht gerne gesehen und deswegen ja auch der ganze Ärger. Meine letzte Information von vor ein paar Monaten war, dass man sich ein wenig mehr öffnen möchte und Japan-Modelle etwas großzügiger in Deutschland willkommen heißt. Dafür spricht ja auch die Tatsache, dass man neuerdings JEDE (!) Seiko beim Seiko-Dealer um die Ecke zur Reparatur geben kann und dieser dann eben sehen muss, wem er sie schickt, Japan oder Deutschland. Dass man davon wieder abgekommen ist, kann ich mir kaum vorstellen. Alles wird gut. ;)

  • Zitat

    Original von Bo.W.ling


    Und ob es Seiko-Fakes gibt. Das sind sogenannte "Feikos". ;)


    Seiko D hat hier wohl das Problem, dass Seiko zunehmend an Beliebtheit gewinnt, dies aber auch zu einem großen Teil an Japan-Modellen liegt, die es so hier nicht gibt. Ist mit Sicherheit nicht gerne gesehen und deswegen ja auch der ganze Ärger. Meine letzte Information von vor ein paar Monaten war, dass man sich ein wenig mehr öffnen möchte und Japan-Modelle etwas großzügiger in Deutschland willkommen heißt. Dafür spricht ja auch die Tatsache, dass man neuerdings JEDE (!) Seiko beim Seiko-Dealer um die Ecke zur Reparatur geben kann und dieser dann eben sehen muss, wem er sie schickt, Japan oder Deutschland. Dass man davon wieder abgekommen ist, kann ich mir kaum vorstellen. Alles wird gut. ;)


    Das kann ich bestätigen. Meine in Japan gekaufte Seiko Alpinist (Quarz) habe ich vor einiger Zeit - nach vorheriger Rücksprache mit Seiko D - zu einem Seiko-Händler gebracht, der sie ohne Widerspruch annahm und an Seiko D schickte (mußte ihm nur das Porto erstatten). Es hat zwar 9 Wochen gedauert, bis sie wieder da war, es wurde allerdings sogar die japanische Garantie akzeptiert, obwohl auf der Garantiekarte explizit vermerkt ist, dass diese außerhalb Japans nicht gültig ist. Evtl. hat Seiko D die Uhr weiter nach Japan geschickt und es hat deshalb so lange gedauert(?).


    Zum Thema Zoll + Seiko: Ich habe mittlerweile über 10 Seikos aus Fernost importiert und einige davon wurden auch an Seiko eingeschickt (dauert max. 10 Werktage, i.d.R. bislang eine Woche). Seiko hat afaik einen Antrag auf Markenschutz gestellt, d.h. es müßte prinzipiell jede Seiko eingeschickt werden, bei der Zweifel an der Echtheit bestehen. Der "Zweifel" hängt dann stark vom Zollbeamten ab. Mir ist auch schon passiert, das Seiko mit Citizen verwechselt wurde (Zollbeamter: "Die Seiko interessiert micht nicht, die können sie einpacken. Bei der Citizen könnte es Probleme geben...") - man erlebt die dollsten Dinger beim Zoll. Gegen privaten Import kann Seiko nach aktueller Rechtslage nix machen - es sei denn es handelt sich tatsächlich um eine Feiko.


    Bedenklich finde ich allerdings, dass mittlerweile einige Fernost-Händler Lieferungen von Seikos nach Europa per se ausschließen. Pokemonyu und Premierworld bieten Seikos bspw. nur noch über US-ebay an, Skywatches liefert ebenfalls keine Seikos mehr in die EU:


    Zitat

    Von der Skywatches-Homepage:


    Statement: Please note that we do not ship Seiko watches to the European union
    However we have no problem shipping other brands to the European union.


    Grüße!
    benutzername

  • trotzdem möchte ich mal wissen, aufgrund welcher Gesetzesgrundlage dieser Anwalt meint argumentieren zu können.



    Solange ich eine Originaluhr einführe kann mich dieser Winkeladvokat mal herzlichst am Allerwertesten....

    Gruß Stefan :insoman:


    Im Knast bringt es nichts mit dem Rücken zur Wand zu liegen, wenn man mit offenem Mund schläft :bgdev:

  • Zitat

    Original von benutzername
    Bedenklich finde ich allerdings, dass mittlerweile einige Fernost-Händler Lieferungen von Seikos nach Europa per se ausschließen. Pokemonyu und Premierworld bieten Seikos bspw. nur noch über US-ebay an, Skywatches liefert ebenfalls keine Seikos mehr in die EU:


    Das ist allerdings bedenklich. :grb: Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass einige Käufer dem Verkäufer die Hölle heiß gemacht haben, weil sie ihm die Zusatz-Action beim Zoll in die Schuhe geschoben haben. Falsche Deklaration usw. Ich würde vermuten, dass der Ärger halb so schlimm ist, "Viel"-Seller aber einfach keinen Bock haben, Emails von Käufern zu beantworten, weil die in ihrem Heimatland Verzögerungen wegen des Zolls haben. :rolleyes: