Hanhart: Luxusuhren und neue Marketing-Ideen

  • :grb: Hanhart waren für mich mal Fliegeruhren mit hohem Wiedererkennungswert und einem gewissen Charme aufgrund der 40er-Jahre-Optik.


    Vorallem letztes haben sie seit dem "Design-Bruch" für mich verloren :rolleyes:

    :kaffee: Gruß, Rainer


    Ich habe alle meine fünf Sinne beisammen: Unsinn, Blödsinn, Schwachsinn, Wahnsinn und Irrsinn :opa:



    bachus.gif

  • ... ich vermisse da die Konzepte, die Hanhart wieder aus der Sackgasse bringen. Es nützt da wenig, ein paar Nachbrenner zu installieren, den Lack zu polieren und sich lautstark zu motivieren, wenn man dann doch das Lenkrad vergisst.


    Die Antworten auf folgende Fragen zeigt letztlich auf, wo faktisch die Probleme liegen:


    Wer kauft Hanhart?
    Wer verkauft Hanhart?


    Auf meine Fragen muß man derzeit leider mit "praktisch niemand" antworten.


    Hanhart benötigt Innovationen, einen aktiven und pragmatischen Verkauf und natürlich ein Gesicht. Das alles sehe ich im Moment nicht ... und das ist sehr schade.

  • Servus Niffko,


    so ganz unrecht wirst Du damit nicht haben. Wer verkauft Hanhart ist schon mal eine gute Frage, hier im wilden Osten findest Du gerade mal zwei Händler, und die sitzen in der hochverschuldeten Metropole Berlin.


    EDIT korigiert mich gerade: es gibt sogar einen Händler in Chemnitz !


    Ein Gesicht wirst Du bei Hanhart lange suchen, der Hauptumsatz liegt meines Erachtens klar bei den Stoppuhren, damit wird das Geld verdient. Alles andere ist Hobby. Und mit verlaub, Marketing war und ist noch nie eine Stärke eines schwäbischen Unternehmens gewesen. Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung.

  • Servus Niffko,
    so ganz unrecht wirst Du damit nicht haben. Wer verkauft Hanhart ist schon mal eine gute Frage, hier im wilden Osten findest Du gerade mal zwei Händler, und die sitzen in der hochverschuldeten Metropole Berlin.
    ...


    Was ja gar nicht so abweigig ist, wie es nach Deinem Satz zunächst erscheinen mag. Auch wenn der Ach-So-Arme Berliner sich keine Hanhart leisten kann, die knapp 10 Millionen Touristen, die in Berlin pro Jahr vorbei schauen, lassen auch gerne ihr Geld in der Stadt.

  • :gut: Respekt, gut kombiniert.


    Was jedoch Niffkos Ansatz weiter bestätigt, mit den 15 Händlern in Deutschland ist nicht soviel Umsatz zu machen.
    Löblich, dass sich das Unternehmen, scheinbar kleine, regionale Juweliere und Uhrenfachhändler als Händler ausgesucht hat.
    Sicherlich stellt man sich auch die Frage, ob es über große Distributoren wie Wumpe oder Krist einfacher wäre, den Vertrieb in D aufzubauen.

  • Ich vermute mal ins Blaue, dass Christ eine gute Wahl wäre, um erst mal Umsatz zu machen.
    Ob eine Kette wie Wempe überhaupt Interesse hätte? Ich kann es mir nicht so richtig vorstellen.

  • Auf die oben gestellte elementare Frage "wer kauft Hanhart?" fällt mir ganz spontan ein Zusatz ein:


    Wer kauft Hanhart zu den aufgerufenen Kursen? :grb:
    M.E. besteht die Primus-Linie durchaus aus tragbaren Uhren, jedoch mit deutlich über € 3.000,-- dramatisch überteuert.
    Ein Graumarkt existiert nicht.


    Wenn da mit Armbanduhren wieder Geld verdient werden soll, braucht es weitere Modelle und bezahlbare, marktgerechte Preise.
    Genau da könnte man mit dem angesprochenen Direktvertrieb ansetzen...

  • @ Niffko:


    hier schlagen bei einem Vertriebsmann immer zwei Herzen in einer Brust.


    Richtig, wenn Hanhart direkt vertreibt, ist die Marge höher. Jedoch wie lange braucht es, um über diverse Marketingmaßnahmen das Produkt, die Ware, die Marke beim Endkunden interessant zu machen. Wir sollten immer daran denken, der Großteil der Uhrenträger hat nicht so eine Affinität zu Uhren wie die Member dieser Lounge.


    Andersherum: vertreibe ich über eine Gruppe wie Christ, bekomme ich plötzlich Schaufensterfläche und somit Endkundenkontakte in über 200 Christ Filialen.
    Mal grob gerechnet: 200 Filialen, jede davon nimmt 5 Uhren ins Lager bzw. Schaufenster, haste auf einen Schlag 1.000 Uhren abgesetzt. Eine Menge die der Vorstand der Hanhart AG sicherlich gerne absetzen würde.

  • Ja, ernsthaft. Und das sind die Preise nach einer bereits erfolgten Preissenkung um ca. € 1.000,--!!! :schock:


    Klar, dass schnell über eine Kette ausgelieferte uhren zunächst das schnellere Geld bringen.
    Aber Deine Frage wie man den Direktvertrieb ankurbeln kann, ist einfach zu beantworten: Man schaue sich das Beispiel Steinhart und seine Aktivitäten in nahezu sämtlichen Uhrenforen an. Da kann so manches größere Unternehmen was lernen.
    Habe auch schon nen anderen, kleinen Hersteller, zu dem ich freundschaftliche Beziehungen pflege, versucht zu überzeugen, dass so ein Weg prima funktionieren kann. Manche wollen aber einfach nicht lernen (in Form von neuen Vertriebswegen) :bash: und anscheinend auch keine Uhren verkaufen... :grb:

  • Moin,


    Gerade für eine Firma wie Hanhart (mit einer wesentlich längeren durchgehender Firmen 'Geschichte' wie A.L.&S z.B) ist die Entwicklung der letzten Jahre einfach nur traurig.
    Der angesprochene Designumbruch ist unterirdisch und ich persönlich glaube, dass Herr Morf nicht den gewünschten Erfolg bringen wird.
    Gerade in punkto Preisgestaltung hat er ja bei Bucherer bewiesen, dass er absolut keinerlei Bodenhaftung hat.
    Und ein uraltes Konzept aus den 50er Jahren als Supi Innovation zu verkaufen hat ihm innerhalb der Branche der Uhrmacherzunft wohl auch nur mitleidiges Grinsen eingebracht.
    Hanhart hat Uhren die Design geschichtlich schwer wiegen und hat die 'Riffellünette' schon ein halbes Jahrhundert vor Herrn G.R.L. aus M.
    Warum dann dieses allerwelts Design einer Garagenmanufaktur :grb:
    Zum Thema 'Marketing' fällt mir spontan auch schnell dieser thread ein
    http://forum.watchlounge.com/w…seine-3-uhren/index2.html
    Das Thema 'Vintage' wird zwar schon seit Jahren durchgenudelt, wenn man aber gelebte Historie im Portfolio hat, so muss man diese auch verkaufen m.M.n.

  • Manche wollen aber einfach nicht lernen (in Form von neuen Vertriebswegen) :bash: und anscheinend auch keine Uhren verkaufen... :grb:



    :bgdev: das nennt man dann "Beratungsressistend"

  • jede davon nimmt 5 Uhren ins Lager bzw. Schaufenster, haste auf einen Schlag 1.000 Uhren abgesetzt.


    Christ würde ähnlich rechnen und daher sicher nicht einfach 1000 Uhren kaufen - das wäre ja mehr als Hanhart seit Jahren verkauft hat. So einfach läuft es nicht - und um ins Programm aufgenommen werden, das kostet auch. Zudem hast Du am Ende ein erschreckend unqualifiziertes Personal, dass Dir den 19-Euro-Esprit Uhr neben eine Hanhart-Uhr legt. Das wäre DER Supergau!


    Habe auch schon nen anderen, kleinen Hersteller, zu dem ich freundschaftliche Beziehungen pflege, versucht zu überzeugen, dass so ein Weg prima funktionieren kann. Manche wollen aber einfach nicht lernen (in Form von neuen Vertriebswegen) :bash: und anscheinend auch keine Uhren verkaufen...


    Das ist ein klassisches Problem, aber offensichtlich gibt es so einige Marke, die wohl lediglich als Abschreibungsobjekt dient. Und die Anzahl der hier im Form verkauften "Watchlounge-Editionen" übersteigt oft locker das, was so mancher Hersteller in einem jahr verkauft. Und es geht ja nicht nur um den Verkauf - Image kann man "machen" ... genau wie Märkte. Aktiv ist angesagt - nicht passiv und abwartend. Im Zweifelsfall erklärt das dann halt der Insolvenzverwalter ;)


    Das Thema 'Vintage' wird zwar schon seit Jahren durchgenudelt, wenn man aber gelebte Historie im Portfolio hat, so muss man diese auch verkaufen m.M.n.


    :gut Aber hallo! :gut:

  • Auf der Munichtime war ich länger am Hanhart-Stand. Ich hatte den Eindruck, dass man bei Hanhart zumindest vorgibt, besser als früher verstanden zu haben, was Hanhart als Marke auszeichnet. Konkret soll folgendes stattfinden:


    - Die klassische Linie soll wieder gestärkt werden, mit mehr Modellen und mit mehr Präsenz.


    - Das alte Schaltradwerk soll wieder hergestellt werden, regulär in der klassischen Linie, nicht nur als Kleinserie.


    - Mit dem neuen Werk soll es ein neues Gehäuse geben, etwas gefälliger, nicht ganz so markant und kraftvoll wie das alte, aber trotzdem klar nach historischem Vorbild. Ein Prototyp war zu sehen, sehr schön ausgeführt.


    Wenn Hanhart das auf die Piste bringt, werden es tolle Uhren. Preisrahmen unbekannt. Ob und wer sie dann wo kauft, ist aber wirklich noch mal eine andere Frage. Die alte Klassikerserie war ja auch kein Renner, obwohl da das Preisgefüge noch einigermassen stimmte. Christ wäre m.E. überhaupt keine Option, dafür sind diese Uhren zu erklärungsbedürftig.


    Viele Grüsse
    Eisbaer