DSLR, welche Filter für Urlaubsbilder (Kos)

  • Nabend,


    wir fliegen im Sommer auf Kos und mit uns zum ersten mal meine 500d in Verbindung mit Tamron 18-270, Speedlite Ex II und Stativ.


    Da ich mit Grauverlaufsfiltern, Graufiltern, ND und Polfiltern bisher nichts zu tun hatte, aber man ständig davon liest möchte ich nun in Erfahrung bringen:


    Brauche ich welche? Machen sie Sinn? Wann brauche ich sie, wann machen sie Sinn? und vor allem, welche "genau"?


    Dank Euch!

  • Hallo,


    ich benutze keine Filter lese aber immer mal wieder davon dass z.B. mit dem Grauverlaufsfilter der zu erwartende blaue Himmel kräftiger dargestellt werden kann. Ich mache solche Effekte alle später in der EBV.


    Wissenswertes findest Du z.B. hier Filter


    Freu Dich auf Deinen Urlaub!

  • Ich benutze ebenfalls keine Filter...


    ...ausser dem Polfilter! :G


    Polfilter ist was für viel Sonne! Bei richtiger Einstellung werden die Farben kräftiger (Reflexionen des blauen Himmels werden unterdrückt), Pflanzen grüner (auch hier: kein störendes zusätzliches Licht durch Reflexionen des Himmels) und Spiegelungen auf nichtmetallischen Oberflächen verschwinden wie durch Zauberhand (Glas und Wasser werden "durchsichtiger")!
    Achja, und der Himmel wird schön satt-blau! :gut:


    Bei Verwendung an einer DSLR ist nur bei der Anschaffung darauf zu achten, dass es ein Zirkular-Polarisationsfilter ist, da die "normalen" linearen Polfilter die Bleichtungs- und Autofocussensoren verwirren könnten. :lupe:


    Wissenswertes und Bildbeispiele findet sich hier

  • Polfilter: Siehe oben, aber bitte spärlich einsetzen, sonst hast Du schnell unnatürliche, überbordende Farben (wobei das als Effekt auch reizvoll sein kann).


    Graufilter: Ermöglicht eine reichlichere Belichtung, weil er einfach nur Licht wegnimmt. Dies kann das für bestimmte fotografische Situationen von Vorteil sein, z.B. wenn es sehr hell ist, Du aber die Blende stark öffnen willst (z.B. für einen Freisteller) oder die Belichtungszeit sehr lang haben willst (z.B. für Bewegungsunschärfen).


    Grau-Verlaufsfilter: Sinnvoll für Szenerien mit sehr viel Dynamik, also einen starken Helligkeitsunterschied in verschiedenen Bildpartien. Meistens positioniert man den grauen Bereich des Filters (der ist drehbar) auf den Himmel, den klaren Bereich auf den Boden. Damit bekommst Du mehr Struktur in den Himmel, ohne den Boden unterzubelichten. Auch dieser Filter gehört mit Bedacht eingesetzt, da er durch den vorgegebenen Grauverlauf die Bildkomposition einschränkt und zudem das Foto unnatürlich aussehen lassen kann. Er erspart Dir aber evtl. aufwändige Nacharbeiten am Bild (DRI etc.).


    Schutzfiler: Ist i.d.R. aus Klarglas und soll die Frontlinse schützen. Am Meer und in allen anderen sandigen Regionen mit starkem Wind halte ich das für sinnvoll. Im schlimmsten Fall kann die Frontlinse durch den starken Wind sandgestrahlt werden. Am geschicktesten ist hier ein hochwertiger "Protect Filter", der ist etwas billiger als ein UV, dessen zusätzliche UV-Filterwirkung bei digitaler Fotografie überflüssig ist.


    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Ah, okay!


    Danke allen schonmal und speziell dem Eisbaer für die ausführliche Erklärung.


    Mit Aperture arbeite ich schon geraume Zeit, den Gang gehen zunächst alle meine Fotos.


    Bezüglich dem Schutzfilter, den benutze ich schon seit eh und jeh, habe da aber immer darauf geachtet, dass dieser wirklich klar ist. Auf dem Tamron z.b. habe ich einen Original Tamron "MC UV" Filter


    So wie ich das hier lese wäre in dem Fall der Grauverlaufsfilter und der Polfilter der benötigte, nur gibt es dort ja verschiedenste Varianten, welche empfehlen sich also um das Bild nur marginal zu "verbessern, sprich einen evtl ausgefransten Himmel zu unterdrücken.

  • Polfilter: Zirkular, nicht linear (vergleiche oben), z.B. von Heliopan oder Hoya, die Bauart nach Käsemann brauchst Du nicht unbedingt (sehr teuer).


    Grau-Verlaufsfilter: Nicht zu stark, z.B. 4x, Hersteller siehe oben.


    Mit beiden vorher bitte etwas üben.


    Der Link oben vom uhrenmichel ist übrigens sehr informativ, beleuchtet aber primär die analoge Fotografie. Ausser den hier diskutierten Filtern ist für digitale Fotografie kaum etwas interessant (spezielle Anwendungsfälle mal aussen vor). Insb. sind folgende überflüssig:


    UV-Filter (wie schon gesagt), da zwar das analoge Filmmatieral, nicht aber ein Sensor empfindlich auf hohe UV-Anteile reagiert.


    Farbkorrekturfilter (auch Skylight), da dies von der Kamera per Weissabgleich selbst korrigiert wird. Nicht immer treffsicher zwar, aber da hilft ein Filter auch nicht weiter.


    S/W-Farbfilter (meist gelb, orange, rot), da diese von so manchem EBV-Programms emuliert werden und die Kontrastanpassung per Kanalmixer ohnehin feinfühliger ist.


    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Hi Steffen,


    bei Pol-Filtern solltest du einen normalen Zirkularen-Polfilter nehmen. Der Funktioniert mit deinem Autofokus und deiner Belichtungsmessung.
    Hoya, B&W oder Heliopan sind da gute Marken.



    Bei Verlaufsfiltern würde ich mich bei Cokin umschauen. Da kannst du den Verlauf legen wo du willst, da es einfach eine teilgefärbte Gelatineplatte ist.
    Die haben auch Polfilter... Der ist nur etwas komisch zu bedienen...


    http://www.cokin.fr/kits.html



    Ich persönlich verwende eigentlich nur Schutzfilter ( Bei mir noch Skylight, da ich bis vor kurzem auch noch immer mal wieder auf Film geschossen habe ) und einen Pol-Filter. Ich habe zwar ein Cokin-System, verwende es aber fast nicht... Die Filtergeschichte habe ich etwas hinter mir gelassen... War mir manchmal zu künstlich oder kitschig... Geht mit aber mit vielen HDR-Bildern auch so...

    Viele Grüße


    Olli




    "styles change, style doesn't"




    "Some will win, some will loose, some were born to sing the blues" - Journey

  • Okay, der allgemeine Tenor ist also dahingehend, dass man die Filter nicht wirklich braucht. Und wenn man sie nutzt sich erstmal damit einarbeiten muss.


    Ich schließe daraus dann, dass ich vermutlich lieber darauf verzichte und das ganze per EBV mit Aperture mache wie bisher.


    Dank euch für die Erklärungen!

  • Grundsätzlich kannst du vieles mit der EBV machen, aber einen Pol-Filter solltest du dir vielleicht doch irgendwann mal kaufen.


    Mit dem solltest du dich dann aber auch erstmal einarbeiten.


    Letztendlich kannst du z.B. Spiegelungen aus einem Glas, das du fotografierst, nur in der Aufnahme gut "herausfiltern".


    Die Belichtung und die Farbsättigung kannst du am Rechner ganz gut basteln...

    Viele Grüße


    Olli




    "styles change, style doesn't"




    "Some will win, some will loose, some were born to sing the blues" - Journey

  • Wenn man das, was man mit den hier diskutierten Filtern machen kann, so ohne weiteres mit EBV nachempfinden könnte, dann würden sich diese kaum bei Digital halten.


    Beim Grau-Verlaufsfilter geht das evtl. noch am ehesten, dann sollte man aber schon mindestens wissen, auf welche Seite des Histogramms in einer konkreten Situation zu belichten ist. Oder man macht Belichtungsserien. Oder man arbeitet sich hinterher mit DRI (was manche dann für HDR halten) einen Wolf. Oder man schmeisst das Foto gleich weg. Bei einem 4x Grau(veraufs)filter reden wir von zwei Blendenstufen Korrektur, das ist schon ordendlich Holz für eine Nachbearbeitung, gerade bei einer Crop-Kamera.


    Die Frage ist, ob Du mit diesen Filtern einen schnellen Erfolg suchst (dann lohnt sich wahrscheinlich nur der Polfilter) oder ob Du Dich intensiver damit auseinandersetzen willst und dann Bilder machen kannst, die Du vorher so nie hinbekommen hättest (dann lohnen sich auch die Graufilter und der Pol lohnt sich erst recht).


    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Ich würde Dir sofern Du nicht gerade in Wüstenregionen, wo Dein Glas gesandstrahlt werden kann, unterwegs bist zu keinem Filter raten.


    Warum? Ganz einfach. Der Objektivhersteller berechnet und bearbeit die Prismen sehr genau. Dann soll ich mir vor meinen € 2.000,- Objektiv einen € 20,- oder € 50,- Filter eines Fremdherstellers davorsetzen um die gerade erworbene Qualität wieder zu mindern...?


    Im heutigen digitalen Zeitalter sind derartige Filter vollkommen unnötig.
    Die Nachbearbeitung, sofern nötig, in PS ist vollkommen ausreichend um professionelle Ergebnise zu erzielen.

  • Ich würde Dir sofern Du nicht gerade in Wüstenregionen, wo Dein Glas gesandstrahlt werden kann, unterwegs bist zu keinem Filter raten.


    Warum? Ganz einfach. Der Objektivhersteller berechnet und bearbeit die Prismen sehr genau. Dann soll ich mir vor meinen € 2.000,- Objektiv einen € 20,- oder € 50,- Filter eines Fremdherstellers davorsetzen um die gerade erworbene Qualität wieder zu mindern...?


    Im heutigen digitalen Zeitalter sind derartige Filter vollkommen unnötig.
    Die Nachbearbeitung, sofern nötig, in PS ist vollkommen ausreichend um professionelle Ergebnise zu erzielen.

    Fast...


    siehe: Polfilter
    Reflexionen, die nicht am Sensor ankommen, sind einfach nicht da! Und wie wolltest Du solche mit Software rausrechnen wollen? Die Farbinformation des spiegelnden Objektes ist nicht vorhanden... :rolleyes:

  • Mh, ich überlege wirklich mir einen Polfilter anzuschaffen, in der Bucht gibts welche von HOYA für 52€, keine Ahnung ob die was taugen?!


    Vielmehr sorgen mache ich mir über die tatsache, dass ich nich weiß, ob ich mit dem Filter klarkomme, man muss dort ja doch einiges beachten.

  • Von der optischen Qualität her sind Hoya einwandfrei (vergleiche oben). Die mechanische Qualität ist schwankend, da ist letztlich aber kein Hersteller ganz frei von. Es gibt unterschiedliche Typen hinsichtlich Bauart (Käsemann) und Vergütung bzw. Glasqualität. Nimm zum Probieren erst mal den einfachen (müsste der für 50 Ocken sein), zirkular muss er halt sein.


    Von der Handhabung her brauchst Du keine Bedenken haben. Letztlich siehst Du alle Effekte durch den Sucher (für irgendwas muss eine SLR ja gut sein, gell... ;) ). Alles, was Du machen musst, ist: An der Fassung des Filters langsam drehen und gucken.


    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Okay, ich hab nur bedenken, dass ich mit den ganzen winkeln da nicht klar komme, da gibts ja was mit 30-40° und 90° zur Sonne usw... o0. Muss mich da nochmal reinlesen.


    Gibts dort eigentlich auch eine "0" Stellung, sprich eine Stellung auf der die Kamera trotz aufgeschraubtem Filter reagiert als wäre keiner aufgeschraubt?

  • Hi Steffen, sei ganz beruhigt!


    Wie Eisbaer schon sagt, siehst du ja jede Auswirkung im Sucher deiner SLR.


    Du musst eben einfach etwas probieren!


    Da du mit dem Polfilter meistens eh keine klassischen Schnappschüsse machst, hast du ja auch ein bisschen Zeit an dem Filter zu drehen und zu schauen was passiert.



    Es gibt Filter, die haben Zahlen außen am Ring, aber danach musst du nicht gehen.


    Versuch es einfach!

    Viele Grüße


    Olli




    "styles change, style doesn't"




    "Some will win, some will loose, some were born to sing the blues" - Journey

  • Hoya Polfilter verwende ich auch, die sind klasse. Und wie schon gesagt, kann man man den Entspiegelungseffekt nicht mit Software erreichen. Außerdem bekommt man ohne nachträgliche Bildbearbeitung sattere Farben, v.a. in der Landschaftsfotografie.


    Bei den Grauverlaufiltern und ND Filtern ist meine Erfahrung, dass teurere Qualität sich auszahlt. ABER: Diese Filter lassen sich tatsächlich recht gut in der Software simulieren (Photoshop, Nikfilter u.a.), so daß man sich schon überlegen kann, ob man einen teuren Leefilter um 300 € braucht, nur um sich etwas Nachbearbeitung am Computer zu ersparen. Vorausgesetzt man fotografiert im Raw Format. Ein Argument für die Filter wäre allerdings bei Architekturaufnahmen, wenn man eine Menschenmenge vor einem Gebäude verschwinden lassen möchte, oder wenn man gerne Wasser fotografiert und einen Nebeleffekt erzeugen möchte. Das gelingt in der Software auch nicht so schön. Wer diese Art Fotografie ernsthaft betreibt, der sollte sich mal mit diesen Filtern beschäftigen.


    Fazit: Polfilter lohnen sich auch bei der digitalen Technologie, Grauverlaufs und ND Filter müssen nicht sein., außer man spezialisiert sich auf Aufnahmen von Wasserflächen und Architektur.


    Lg