Neue Portugieser Automatik und direkt eine Frage

  • Nun, wenn die Welle des Sekundenzeigers verbogen wäre, dann würde der Zeiger
    anders stehen als auf den Bildern zu erahnen ist, will sagen dann hätte er an einer Position
    (dort, wo die Welle hin gebogen ist) einen geringen Abstand zum ZB und in der Position
    um 180 Grad gedreht einen größeren Abstand, da die Welle an sich ja fixiert ist.
    Auf den Bildern sieht das aber anders aus.Technisch kAnn ich mir so einen Defekt
    nicht erklären, den. der Sekundenzeiger scheint ja immer gleich schief zu sein, egal
    in welcher Position er sich befindet.


    Wenn es stört, dann sollte man es beheben lassen, denn von alleine stellt sich sicher
    akein Wohlbefinden ein!
    Und schließlich soll man sich an solch einer Uhr doch erfreuen!


    Gruß!


    Sascha

  • Einer von uns beiden begeht einen Denkfehler:


    Wie soll die Welle fixiert sein, wenn sie sich dreht? Aus meiner Sicht: wenn die Welle verbogen ist, dann dreht sie sich so verbogen um die eigene Achse, und die Zeigerspitze hat immer den gleichen Abstand zum Zifferblatt...

  • Naja, einseitig muss die Welle ja gelagert sein. Und wenn die Welle verbogen ist, dann müsste auch das Zahnrad,
    über das der Zeiger angetrieben ist verbogen sein. Das halte ich für eher unwahrscheinlich, da sonst der Eingriff der
    Räder kaum mehr möglich wäre.
    Dass die Welle samt Zeiger "eiert" kann ich mir auch nicht vorstellen. Dann müsste die Welle Spiel im Lager haben.
    Nur dann hätte der Zeiger immer den gleichen Abstand zum ZB.


    Ich versuche meine Idee mal eben zu skizzieren: (selbstverständlich grob gezeichnet und stark übertrieben und keinesfalls
    maßstäblich!)



    Gruß!


    Sascha

  • Boah, jetzt wirds technisch - bloß gut, dass keiner meiner alten Profs bemerkt, dass meine schon damals lausigen Freihand-Skizzen sich über die letzten 20 Jahre nicht verbessert haben...


    Sascha, ich halte die von Dir skizzierte Möglichkeit für relativ unwahrscheinlich - dann würde oben die Bohrung nicht mehr passen, der Trieb würde, wie Du selber schreibst, nicht mehr sauber greifen undundund. Ich favorisieren entweder diese Möglichkeit:



    oder diese



    Beide Fälle würden die geschilderte Situation möglich machen.

  • Technisch stellen die beiden Freihandskizzen zwei denkmöglichen Varianten für den "schiefen "Sekundenzeiger dar, wobei als dritte Variante noch denkmöglich ist, dass Zeiger Und Welle an sich zwar gerade sind, aber der Zapfen des Zeigers, der in die Welle eingepasst wird, nicht normal (90 Grad ) zum Zeiger steht.


    Bei meinem Portugieser (allerdings nur Chronograph) stehen alle Zeiger, soweit ich das beurteilen kann, parallel zum Ziffernblatt.


    Ich würde an Deiner Stelle - weils mich stets stören würde, wenns auch keine große Sache ist - beim Konzi vorbeischauen.

  • hart-metall:


    Hauptsache man erkennt was gemeint ist...! ;)
    Ich halte die letzte von Dir skizzierte Möglichkeit für am wahrscheinlichsten.
    einen verbogenen Zeiger müsste man erkennen können.


    Egal welche Ursache hier wirkt, die Uhr sollte zurück zum Händler und über diesen
    zur IWC.
    Die werden es richten! Komisch ist aber, dass sowas bei der Endkontrolle durchgeht...!


    Gruß!


    Sascha

  • Enkontrolen sind offenbar nicht mehr das gelbe vom Ei: Bei meier Omega Aqua Terra schaltete das Datum bereits um 22 Uhr und überdies war das Datum im Datumsfenster nicht ganz mittig. Sollte bei einem EUR 3600 Wecker auch nicht passieren. Dass das Datum um 24 Uhr umspringt hat mein Konzi hinbekommen (Zeiger neu setzten) , das andere Problem lag seiner Ansicht nach innerhalb der Spezifikation?!

  • So etwas darf weder bei einer Uhr für 3.600 Euro noch bei einer für jenseits der 8.000 Euro passieren!
    Aber es ist klar, dass die Hersteller bei sprunghaft gestiegenen Herstellungszahlen und nicht wesentlich
    vergrößerten Qualitätskontroll-Abteilungen rutscht offenbar das eine oder andere durch...! :bash:


    Ein genereller Trend.


    Gruß!


    Sascha

  • Der Zeiger selber ist absolut gerade. Dies ist bei den kleinen Portugieser zeigern, die über die Achse hinaus verlaufen, gut zu erkennen. Auch dieser Teil ist schief!


    Ich tippe daher auf schief aufgesetzten Zeiger oder aber eine gebogene Achse an der Zeigeraufnahme. Allerdings unwahrscheinlich.


    Ich bin leider auch sehr schokiert über die Fertigungsqualität aller Hersteller. Bis jetzt hatte ich bis auf Rolex keine Uhr (Panerai, JLC, IWC, Audemars, Cartier, Omega), die ich nicht aus irgendwelchen Mängeln innerhalb der Garantiezeit oder sogar kurz nach dem Kauf
    wieder einschicken musste.


    Leider ist aber auch der Richemont Service in München, was die Sauberkeit der Arbeit angeht, sehr schwach. Die Uhren kamen wieder und hatten dann irgendwelche anderen optischen Mängel wie Staub, Schmutz und Fett etc.


    Trotzdem habe ich mich entschlossen, dass Sie wieder zum Service nach München gehen wird! Ich schaue nur noch auf diesen dämlichen Zeiger! :bash: Ohne Aufmachen wird der Fehler wohl nicht zu beheben sein!


    Grüße
    Marcus

  • Zitat von bond77


    Ich bin leider auch sehr schokiert über die Fertigungsqualität aller Hersteller. Bis jetzt hatte ich bis auf Rolex keine Uhr (Panerai, JLC, IWC, Audemars, Cartier, Omega), die ich nicht aus irgendwelchen Mängeln innerhalb der Garantiezeit oder sogar kurz nach dem Kauf wieder einschicken musste.


    Auf dieser Basis eine daraus hervorgehende Fragestellung: Sind wir heutzutage zu kniefickrig geworden?


    Ich denke mal an die Fotografie: noch vor 10 Jahren bin ich mit irgendwelchen Zooms in den Urlaub gefahren und habe mich über die schönen Bilder gefreut - teilweise bis zu Formaten von 3x2 Metern. Heute sitzen wir vor dem Monitor und zählen Pixel - die besten 2,8er Zooms sind gerade gut genug, und kommt was Neues auf den Markt, wird schon mit Tests angefangen - so what? Klar, meine Bilder sind schärfer, haben eine homogenere Lichtverteilung, der Kontrast ist besser PliPlaPlo. Aber sind sie besser??


    Eine ähnliche Entwicklung sehe ich bisweilen bei den Uhren (das soll jetzt allgemein sein, Marcus, bitte fühle Dich nicht auf den Schlips getreten, Du bist da bei Weitem nicht alleine): früher hat man sich an der Uhr erfreut - heute nimmt man sich die 10fach-Lupe und fängt das Suchen an. Ich kann jetzt bei mir von Glück reden, dass ich noch nicht so weit bin, ich musste bis jetzt noch kaum eine Uhr zum Service schicken (und ich hatte schon viel zu viele) - bei mir begrenzt sich das auf die schleifende Schwungmasse einer Max Bill, einer Montags-Flat Six mit hängendem Drücker und ebenfalls schleifender Schwungmasse sowei einer weiteren Flat Six, bei der die Feder der Unruhe beim Transport wohl einen Schlag abbekommen hatte und übergesprungen war.


    Auf der anderen Seite sind verschiedene Marken von Mythen umwoben, die kaum eine Reklamation zulassen - ich hatte die Tage eine Patek 5196 in der Hand, das war wirklich übler Stoff, da hat mich der Verkäufer schon ein wenig schräg angesehen, als ich ihn auf offensichtliche Verarbeitungsmängel bei Zifferblatt und Zeigern hinwies.


    Bin mal gespannt, wo das noch hinwandert - und Dir, Marcus, wünsche ich, dass Dein Fehler behoben wird, ohne das die Jungs was anderes vermurksen!

  • Hallo,


    viele Gründe.


    Ich denke, früher war die Qualität auch mitunter problematisch, nur hat sich das mangels Internet usw. eben nicht so rumgesprochen. Heute postet jeder der ein Problem hat und hundert die kein Problem haben machen nichts.
    Man darf eben auch nicht vergessen, dass die Produktionszahlen in den letzten 10 Jahren bei WC von 30.000 auf knapp 90.000 angewachsedn sind. Mit organischem Wachstum geht das nicht mehr, da muss Ausserhaus-Fertigung her, Rationalisierung und Einsatz von angelernten bzw. Nichtfachkräften her.
    Dazu ist m.E. die Toleranzschwelle bei den Leuten einfach zurückgegangen. Parallel zur ambitionierten Preisentwicklung erwarten die Leute - zu Recht - eine ambitionierte Qualität. Nicht zuletzt wird diese ja auch seitens der Firmen gepuscht.


    Und, vor 10 Jahren auf Negativ, war ein 2,8 noch wichtiger als heute. Heute drehst ISO eins hoch und kompensierst die Lichtstärke. Zumindest bei einer Spiegelreflex.


    Gruss


    Karl

  • Ich denke auch, dass sich unsere Wahrnehmung mit den Jahren geändert hat.
    Bessere Aufnahmetechnik macht Dinge heute für viele besser sichtbar, das Internet
    und Foren wie dieses hier führen dazu, dass derartige Dinge öffentlich werden.
    Und das ist z.T. jamauch gut so, da die Hersteller hierdurch erheblich unter Zugzwang
    gesetzt werden. Aber, und da hat Karl vollkommen recht, es reden meist nur die Leute
    über die Fehler ihrer Uhren. Diejenigen, die zufrieden sind melden sich meist nicht.
    Auch die massiv gestiegenen Preise steigern unsere Erwartungshaltung derart, dass
    man eben etwas kritischer hinschaut. Die Vorfreude auf so eine Uhr tut ihr Übriges und
    dann ist man selbstverständlich enttäuscht, wenn die Uhr nicht 100 Prozent den Vorstellungen
    entspricht!
    Nur einen schiefen Zeiger hätten wir alle wohl auch vor 10 Jahren schon reklamiert.
    Und in einem solchen Fall sind ja offenbar mehr als zwei Instanzen gescheitert!
    Zum einen diejenigen, die diese Zeiger gesetzt haben. Dann die Endkontrolle. und zu guter
    letzt auch der Konzi, der die Uhren eigentlich auch nochmal intensiv in Augenschein
    nehmen sollte!
    Und sowas darf bei Luxusprodukten von Herstellern, die sich höchste Qualität und Präzision
    deutlich auf die Fahnen schreiben, nicht passieren!


    Ich würde sagen, unsere Ansprüche an die Qualität ist in der gleichen Art und Weise gestiegen
    wie die Preise der Uhren.


    Gruß!


    Sascha

    • Offizieller Beitrag

    ... und es ist ja auch die "Fachkenntnis" gestiegen - durch das Internet kann man alle möglichen Details diskutieren und wird so auf viele Dinge erst aufmerksam, die man früher nie bemerkt hätte. Irgendwelche Stanzspuren an Zeigern oder minimal verdrehte Blätter hätte früher der Normalkunde nie bemerkt bzw. unter "kann nicht sein" abgehakt.


    Andererseits muss man auch aufpassen, dass man es nicht zu exessiv betreibt. Wenn man auf jedem Werksmakro gleich "Suche den Fehler spielt", tut man sich am Ende auch keinen Gefallen.


    Ich bin mir übrigens noch nicht völlig sicher (meine liegt leider gerade in der Bank), ob das Zeigerspiel nicht doch so in Ordnung ist. Wie Heiko oben mal geschrieben hat, gibt es durchaus die Variante, einen Zeiger auf das Blatt zulaufen zu lassen, um die perfekte Ablesbarkeit auch von der Seite sicher zu stellen. Ich müsste nochmal suchen, aber war das nicht z.B. bei der Senator Chronometer ein Feature (vielleicht verwechsel ich auch das Modell - aber gesehen habe ich das schon 100%ig)?


    Gruß,
    Christian

  • WOOOOOOOOOOW :eek:


    ich bin total überwältigt von dem "Perfektionismus" den Uhrensammler so an den Tag legen. Ich würd den "Fehler" so intepretieren: der Uhrmacher hat den Sekundenzeiger minimal gekrümmt, damit dieser nicht mit dem Stunde-/Minutenzeiger in Berührung kommt. Aber dieser "Fehler" ist sooooooooooooo minimal, dass ich den selbst auf den Fotos (welche 10x vergrößert sind) nicht erkennen kann. Wie erkennt man sowas dann beim blossen Blick auf die Uhr von 30cm Entfernung? Hier von "Fehler" zu sprechen? Ich würde eher sagen: minimalste Unkonzentriertheit bei der Montage (halt nur Menschen). Austauschen lassen wenn es wirklich stört und wenn man unter "Zwangskrankheiten" leidet (ständig auf den Fehler gucken müssen).


    Dieser Perfektioismus ist bei einer 8.000 Euro vielleicht berechtigt. Aber den selben Perfektionismus haben die meisten Leute auch bei 500 Euro Uhren.


    Ich frage mich nur ob diese Leute, bei Ihrer eigenen Arbeit oder Ihren selber produzierten Produkten genau so penibel sind?


    Ein Fahrrad Händler bei uns an der Ecke hat eine Uhr bei mir reklamiert, weil die Seiten nicht perfekt gebürstet waren (Gehäuse werden von Hand gebürstet und sind daher nie perfekt bei mir und man sah das nur in einem bestimmten Licht mit der Lupe). Ich hab dann ein neues Gehäuse verbaut. Das Fahrrad aber, was ich bei Ihm für den Geburtstag meiner Nichte gekauft habe hatte aber mit der Lupe betrachtet mindestens 10 kleine Kratzer, 2 Mängel und die Aufkleber waren teilweise schon ab. Aber das sei halt nur ein "Fahrrad" und wird nach spätestens einem Tag fahrradfahren sowieso diese "Gebrauchtsspuren" haben, meinte er.


    Unser VW Händler hat bei seiner TOURBY Uhr einen kleinen Fleck auf dem Uhrwerk reklamiert. Ich hab den nicht finden können und musste mir diesen zeigen lassen, so klein war dieser. Der Golf VI NEUWAGEN, den ich bei Ihm bestellt habe, hatte mindestens 10 minimale kleine Haarkratzer (wohl durch das Polieren entstanden) die man nur im bestimmten Sonnenlicht sah, die Fussmatten hatten Flecken, die Gummiverkleidung der Fahrertür war schief, die Motorhaube hatte links mehr Spalt als rechts usw. usw. usw.... aber das sei völlig "normal" und bei 99,99% aller Autos so, meinte mein penibeler Uhren-Kunde wenn es um seine Autos geht.

  • @ tourby:


    vielen Dank für diesen interessanten Blickwinkel auf das angeschnittene Thema! :gut:
    Klar sind manche Reklamationen von Kunden bei Dir und Patienten bei mir haarsträubend.
    Da stimmt die Zahnfarbe einer Krone nicht 100 prozentig, man kann die Farbabweichung
    aber partout nicht sehen. Und ich habe diesbezüglich ganz gute Augen. Assistenz und ein
    dazu gerufener Zahntechniker konnten mit bestem Willen keine Abweichung sehen.
    Also: Krone wieder raus, Provisorium wieder rein und die definitive Krone ein paar Tage liegen
    gelassen und anschließend wieder eingesetzt. Kommentar der Patientin: sehen Sie, hätten Sie
    die Krone gleich so gemacht hätte ich sie nie reklamiert. Ein Schelm, wer böses dabei denkt...!


    Nun, man sollte nie die eigen selbstkritische Sicht auf die eigene Arbeit verlieren! Das ist wichtig!
    Ich behandele andere exakt so, wie ich selber behandelt werden möchte, nicht nur im medizinischen
    Bereich! Das haben mir schon Großeltern und Eltern beigebracht!


    Auf der anderen Seite suggerieren uns Hersteller mit perfekten (fotomontierten) Bilder in Katalogen
    und auf den Homepages und durch das ständige Erwähnen der Perfektion, Genauigkeit und der
    hohen Qualität ihrer Produkte (was übrigens auch für die Begründung der regelmäßigen Preisanpassungen
    genutzt wird) über das perfekte Marketing, dass wir perfekte Produkte getrost erwarten dürfen!
    Denn genau darin unterscheidet sich ja diese Marke von all den anderen...! :grb:;)


    Es ist also mit Sicherheit ein zweischneidiges Schwert! Nur eines verlange ich von jedem Dienstleister und
    von jeder Marke: dass man die Meinung des Kunden ernst nimmt und ihn anständig behandelt,
    ganz gleich was man gerade denkt!
    Probleme, ob mikroskopisch klein oder mit bloßem Auge erkennbar, können überall vorkommen!
    Entscheidend ist, wie man damit umgeht! Immerhin wollen ja auch alle, dass die Kunden zurück
    kommen! Die Konkurrenz schläft nicht!


    Gruß!


    Sascha

  • Kurz noch einige aktuelle Infos zum Service in München:


    Ich hatte mich schließlich entschieden die Uhr wegen des schief sitzenden Sekundenzeigers nach München einzuschicken. :lupe:


    Die Uhr kam nach nur 2 1/2 Wochen wieder bei meinem Konzi an. :jump:


    Nachdem ich sehr unsicher war, ob ich die Uhr dann nicht mit anderen Mängeln zurückbekommen würde, hier die Entwarnung.



    Der IWC Service in München hat perfekt und sauber gearbeitet. :verneig::verneig::verneig:


    Der Sekundenzeiger und auch die Hauptzeiger wurden ausgetauscht. Alles ist tip top gemacht worden, so wie man es sich von eimem guten Service vorstellt.


    Darum hier ein großes Dankeschön an die Mitarbeiter aus München! :blume:


    Grüße
    Marcus