Plötzlicher Vorgang bei Oak Cal. 2123?

  • Hallo AP Spezialisten,


    nachdem ich die ersten Monate viel Freude mit meiner fast 30 Jahre alten
    Oak (Cal. 2123) hatte und auch die Gangabweichung mit +3 Sek/Tag absolut
    spitze war hat sich nun, urplötzlich an einem Tag der Vorgang auf +6h 45
    Min pro Tag erhöht. Außerdem bleibt der Sek.-Zeiger bei kaum noch
    aufgezogener Feder leicht mal hängen was vorher nie passiert ist. Die Uhr
    lief schon nach ein paar Umdrehungen der Krone immer einwandfrei durch. Ich
    vermute einen unbewussten Stoß (Schreibtischkante, Türrahmen oder so).
    Äußerliche Beschädigungen sind aber überhaupt keine zu sehen. An ein
    schlagartiges Verharzen oder sonstige, plötzliche Alterung/Abnutzung
    innerhalb eines Tages mag ich bei den vorher sehr guten Gangwerten
    eigentlich nicht glauben.


    Hat jemand von Euch anhand dieser Beschreibung eine Ahnung was das Problem
    sein könnte und ob ich ggf. mit höheren Reparaturkosten rechnen muss?


    Gruß
    Mark

    • Offizieller Beitrag

    das ist ärgerlich wenn das gute stück nicht mehr so will wie es soll.
    stefan hat das ja schon geschrieben, ein gang zum uhrmacher ist unvermeidbar. da muss sich im werk etwas verabschiedet haben, vielleicht nur ne kleinigkeit mit großer wirkung.
    ich würde den gang zum uhrmacher meines vertrauens machen.

  • Klingt komisch. Eine solche Veränderung, es geht hier immerhin um ca. +400 Min.,
    von heute auf morgen ohne "Zutun"?


    Lass die Uhr liegen (zum Zeit anzeigen taugt sie ja eh nicht mehr) und such
    deinen Hofuhrmacher auf.


    Wenn dir nichts mit der Uhr passiert ist, dann kannst du hoffen, dass der
    Fehler relativ klein ist.


    Ein solcher Vorgang könnte z.B. an einer klebenden Spirale liegen. Durch
    Magnetismus kann eine solche Abweichung kaum hervorgerufen werden.
    Natürlich weiß ich nicht, aus welchem Material deine Spiralfeder besteht,
    eine Nivarox Spirale würde in magnetisiertem Zustand aber nur circa 10
    bis 15 Sekunden Vorgang/d bewirken.


    Und da von alleine nur selten etwas kaputt geht sind die Chancen für einen
    nicht allzu großen Fehler wohl recht hoch.



    Zumindest drück ich die Daumen, dass es nichts Ernstes ist :troest:

  • Hallo Gemeinde,


    nachdem ich mich eine Woche von meiner Oak trennen musste will ich Euch doch nun auch über das Ergebnis informieren:


    Ich bin mit der Uhr zu Wempe Stuttgart gegangen und habe dort mein Anliegen vorgebracht. Mein erster Tipp bzgl. klebender Unruhfeder aufgrund Magnetismus konnte durch den Meister innerhalb von Sekunden überprüft und widerlegt werden. Shit! Die nächste Vermutung einer versprungenen Unruhwelle wg. eines Stoßes bedarf nat. einer Öffnung in der Werkstatt. Dennoch wollte er auch eine evtl. Reparatur selbst im Hause vornehmen und die Uhr nicht nach Hamburg schicken weil es wohl keine so große Sache ist. Knapp eine Woche Später durfte ich die Uhr wieder abholen und siehe da, der Tipp mit der klebenden Unruhfeder war schon ganz richtig. Allerdings nicht durch Magnetismus sondern aufgrund von Öl das aus dem oberen Unruhlager die Welle runter in die Feder gelaufen war und einige Windungen verklebt hatte was zu einer deutlich erhöhten Schwingungsfrequenz bzw. einer kleineren Amplitude geführt hat. Da war wohl mal jemand mit dem Öl zu großzügig! Also Unruh demontieren, reinigen und wieder einbauen. Mit meiner Meinung nach fairen 30€ war ich dabei und dafür läuft sie wieder wie am ersten Tag als sie vor fast 30 Jahren le Brassus verlassen hat und strahlt mit der Sonne um die Wette:



    Bin heilfroh das es nichts ernsteres (teureres) war und werde meine Entzugserscheinungen nun mit reichlich Wristtime wieder ausgleichen :D :D :D


    Adiós
    Mark