Liebe Uhrenfreunde,
ein verregnetes Wochenende bot wieder Gelegenheit, die Digicam herauszuholen und etwas in der Uhrenkiste zu kramen. Es wird ja immer wieder beklagt, dass es in den aktuellen Kollektionen nur noch wenige Modelle gibt, die man als "klassisch", "schön", "zurückhaltend" bezeichnen könnte - die Rubrik "schlicht & ergreifend" also nur sehr dünn besetzt ist. Neben den naheliegenden Vintage-Uhren, gibt es auch in diesem Segment einige wenige Modelle, die sich vor klassischen Designs nicht verstecken brauchen (oft von diesen beeinflusst sind), ein Manufaktur-Werk im Gehäuse tragen und trotzdem (zumindest als junge Gebrauchte) nicht völlig absurd bepreist sind.
Und gerade aus Glashütte gibt es hier einige sehr gelungene aktuelle Modelle, auf die diese Kritierien zutreffen. Zwei davon möchte ich hier kurz vorstellen:
Erster Kandidat ist die GO Senator Automatik Kaliber 100, die auch meiner erste "richtige" Glashütter Uhr war.
Kurz die Eckdaten:
Referenz: 100-08-03-02-04
Durchmesser: 40,1mm
Höhe: 9,8mm
Wasserdicht bis 5 ATM
Gehäuse Edelstahl, Zifferblatt versilbert mit Stahlindices
Krokoband in schwarz mit Doppelfaltschließe
Das Werk ist die schlichteste Variante der neuen GO-Automatik-Generation Kaliber 100 - ohne Datum und (da ohne Sekunde) auch ohne Sekundenstopp bzw. Zero Reset.
Die Uhr hat eine satte Größe und trägt sich auch dank des robusten Bandes mit integrierten Bandanstößen sehr gut am Arm. Den Unterschied zum Vorgänger sieht man von vorne insbesondere durch das modernere Zeigerspiel mit großflächiger Leuchtmasse. Die Farbe des Zifferblatts schwankt auf Fotos immer zwischen einem klaren weiß und einem fast gelblichen Champagner-Ton - die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Wie bei den meisten meiner "Dress Watches" war hier das fehlende Datum gewünscht - da ich solche Uhren nur recht selten trage, schreckt mich sonst das Datumsgenudel immer etwas ab. So geht das Stellen sehr fix. Die fehlende Sekunde gibt der Uhr eine schöne Souveränität - hier kommt es nicht auf Sekunden an (auch wenn sich das Werk hier wohl nicht verstecken bräuchte). Ein Automatikwerk hätte es nicht unbedingt gebraucht, aber das Kaliber 100 lässt sich trotz Rotor schön anschauen und die stabile Krone lässt durchaus Handaufzugsfeeling aufkommen. Voll aufgezogen hält die Uhr knapp 55 Stunden durch - das reicht auch mal für zweitägiges Ablegen.
Und jetzt - wie immer - ein paar Fotos (der geringe Frabkontrast macht es nicht ganz einfach :
Der Ortsnachbar von Nomos folgt dann demnächst in einem weiteren Faden.
Gruß,
Christian