Wasserdicht

  • ...da ich Wasser bevorzugt als Eis oder Weißbier mag noch eine Nachfrage:


    Wie sieht es mit Wellen / "Brandung" aus. Auf Sardinien hatten wir einen Tag mal relativ heftige Wellen, also so, dass du, wenn du nicht aufpasst, umgerissen wirst. Ich stand mit der GMT im ca. 1 m tiefen Wasser und dachte mir: wird schon gut gehen. Ist das dann so Richtung Sprung vom 3m-Brett zu werten?

    Ich bin zwar kein Experte in Sachen Small-Waves, doch nach den ganzen Telefonaten gestern zumindest dies:


    Bei Sprüngen ist der Druck beim Aufschlagen aufs Wasser um einiges größer (und heftiger), als bei einer kleinen Brandungswelle, die relativ gleichförmig heranrauscht.
    Davon abgesehen hat mir Rolex gestern bestätigt, dass ihre 100m-Modelle uneingeschränkt für Schwimmen, Segeln, Surfen, Tauchen und ähnliche Wassersachen tauglich sind. Aufgrund dieser klaren Aussage (und geltenden Rechtsprechung) sehe ich keine Einschränkungen.

  • Also, heftige Schwimmbewegungen unter Wasser als Ursache für Undichtigkeiten innerhalb der Specs im normalen Tauchbereich sind ins Reich der Märchen zu verweisen. Ich weiß ned, wer den Quark aufgebracht hat. Die alten Plexi-Taucheruhren wären samt und sonders alle abgesoffen- alleine die Comex-Taucher hätten wohl jeden Tag ne neue Uhr gebraucht. Dynamische Belastungen wie der Sprung vom 10er sind eine andere Geschichte.....


    Wer diesen Quark, wie Du ihn so liebevoll nennst, aufgebracht hat, kann ich Dir auch nicht sagen. Fakt ist aber, dass er in nahezu jeder Publikation zum Thema vorkommt. Das kann daran liegen, dass wir uns hier nicht mehr auf dem Gebiet der Hydrostatik, sondern der Hydrodynamik bewegen und daher die Argumentation mit der Wassersäule nicht mehr funktioniert.


    Fest steht, dass man mit einer Uhr, die "30 m wasserdicht" ist, nicht schwimmen gehen kann, die Uhr säuft gnadenlos ab. Also muss bereits beim Schwimmen an der Wasseroberfläche zumindest kurzzeitig und partiell ein Druck von über 3 bar auf die Uhr wirken. Und zwar durch das Schwimmen bzw. die Schwimmbewegungen, was anderes ist ja bei 0 m Wassersäule nicht da. Im rechnerischen, hydrodynamischen Ansatz lässt sich dies nicht nachweisen. Bei den Geschwindigkeiten, die der Mensch und seine Bewegungen im Wasser erreichen, ist der dadurch erzeugte Druck vernachlässigbar. Daran ändert auch der Sprung vom 3-Meter-Brett oder 10-Meter-Turm nicht viel.


    Die einzige halbwegs einleuchtende Erklärung, die mir dazu bisher begegnet ist, bezieht sich auf die Schwächen des rechnerischen Ansatzes. Dieser ist insgesamt nur einen Näherung, setzt ideale Strömungsbedingungen voraus und berücksichtigt insbesondere Verwirbelungen und dadurch auftretende Druckspitzen nicht. Und gerade diese Verwirbelungen sind bei einem komplexen Körper wie einer Uhr gravierend.


    Das Urteil zur Wasserdichtigkeit des OLG Frankfurt bezieht sich übrigens in seiner Begründung auf eine Publikation, wonach beim Tauchen in 5 m Tiefe (= 0,5 bar statisch) bereits ein Druck von 8 bar auf eine Uhr wirken kann. Leider ist diese Quelle nicht recherchierbar.


    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Servus Daniel,


    Experte bin ich keiner aber ich kann dir sagen, dass meine 116200 weder beim schwimmen noch beim Rafting Probleme hatte. Auch beim letztlichen Badeurlaub Griechenland hat sie sich im Pool wie im Meer sehr wohl gefühlt.


    Die Uhr ist nach wie vor absolut dicht. :lupe: Wasser macht ihr nichts aus.


    Allein sie glänzt noch verführerischer, wenn du aus dem Pool steigst :bgdev:


    C

    Als Alternative liebäugele ich nun mit einem 36mm-Modell, das jedoch "nur" bis 100m wasserdicht ist. Demzufolge sollen die Angaben zur Tauchtiefe relativ sein, weil unter Laborbedingungen getestet; auch sollen bereits heftige Schwimmbewegungen Drücke aufbauen, die jenseits der allgemeinen technischen Norm liegen.


    Da ich öfters im Wasser bin (Rafting, Schwimmen mit "Freitauchen" bis max. 5 m), würden mich die Erfahrungen der Rolex-Experten mit ihren Modellen (mit Ausnahme der Sub und Dweller) interessieren. Kann ich ruhigen Gewissens eine 100m-Rolex in den genannten Einsatzgebieten nutzen?


    Gruß
    Daniel

  • Soweit ich gehört und gelesen habe, testet Rolex ohnehin realistätsnäher als nur auf den reinen Druck in Bar und mit einer zusätzlichen Sicherheitsreserve von 25%. Insofern sollte genug Reserve da sein, um selbst mit einer Datejust in für Freizeittaucher normale Tiefen gehen zu können (wird woh eher selten über 20 m gehen...).


    Eine Quartz-Casio ist einem Freund von mir übrigens abgesoffen... :bash: Ich würde mit der Rolex ins Wasser gehen und hätte uneingeschränktes Vertrauen. :wink:

  • Auch wenn ich glaube, daß eine Rolex all diese Belastungen wegstecken kann, ist es doch kein Wunder, daß die bisherige Auslegung der DIN-Norm gerichtlich untersagt wurde. Das ganze ist einfach viel zu kompliziert und wer kennt sich schon mit Hydrodynamik aus? Der TS hat das einzig Wahre gemacht und eine billige, robuste Uhr für diese Zwecke gekauft. :gut: Ich werde nie begreifen, warum man mit aller Gewalt eine Luxusuhr bei derartigen Freizeitvergnügungen tragen muß. Aber das muß halt jeder selber wissen....