Frage zu Revision Superocean und Premier

  • Hallo und herzliche Begrüßung erstmal an alle!


    Bin absoluter Neuling auf dem Uhrengebiet und eigentlich auch mehr an uralten Taschenuhren interessiert. Dennoch stieß ich bei notwendigen Recherchen bezüglich der im Titel genannten Uhren auf dieses Forum und habe mich einfach mal angemeldet, da ich glaube hier Hilfe zu finden.


    Ich kam durch Zufall beim Kauf einer Münzsammlung aus einem Nachlass für kleines Aufgeld zu einer Schachtel voll alter Armband- und Taschenuhren. Darunter auch die Breitling Modelle "Premier" aus den 40er Jahren sowie die "Superocean" von 1957. Ich wusste über die Uhren nichts, kannte lediglich den Namen Breitling als hochwertigen Uhrenhersteller und dass meine beiden Uhren nach Aufziehen liefen. Nach und nach kam mir dann im Laufe weiterer Recherchen der Verdacht, es könne sich um eventuell wertige Sammlerstücke handeln.


    Ich gab vor 2 Tagen also die Uhren zum Breitling Konzi hier in meiner Stadt zur Prüfung und zur Erstellung eines Angebots bezüglich einer Revi. Heute ruft er an mit den vorliegenden Angeboten und will nun halt wissen ob die vorgeschlagenen Eingriffe durchgeführt werden sollen oder nicht.


    1. Die Premier hat Feuchtigkeit bei der Lagerung gezogen und muss entrostet werden. Werk ist aber generell OK, müsste allerdings ein nicht nachbestellbares Teil angefertigt werden. (Leider weiß ich nicht mehr welches Teil) Kostet ca. 300 Euro. Da man durch starke Patinierung und wahrscheinlich auch durch die Feuchtigkeit das Ziffernblatt an manchen Stellen nicht mehr lesen kann, sowie die äußere Sekundeneinteilung des ZB komplett verschwunden ist, schlug er mir vor zusätzlich einen "neuen" originalgetreuen Stempel für das alte ZB schnitzen zu lassen, dieses vom alten Belag zu befreien und nachzustempeln für 390 Euro, zusammen also 690 Euro Revi für Werk, Äußeres und Inneres Aufpolieren, Glas von Kratzern befreien etc.


    2. Die Superocean ist in wesentlich besserem Zustand und die Revi würde ca. 150 Euro kosten. Alle Teile bleiben original, Patina auf dem ZB und den Zeigern sollten laut dem Uhrmacher erhalten bleiben. Rest ist nur Schönheitskorrektur an Gehäuse und Glas, Ganggenauigkeit, das war's


    Die Frage ist nun ob ich bezüglich des Werterhalts diese Dinge durchführen lassen sollte wenn ich die Uhren danach nicht behalten möchte. Bzw. unterscheidet sich euerer Meinung nach der Verkaufspreis vor und nach der gut durchgeführten Revi um mindestens den hineingesteckten Betrag? Oder haben es Sammler dieser Uhren lieber den "unberührten" Originalzustand zu erstehen und sich um den Rest lieber selbst bzw. garnicht zu kümmern?


    Falls ich die Uhren machen lasse habe ich bei meinem unbändigen Sammeltick jetzt schon riesen bedenken, dass ich sie danach eh nicht mehr hergeben will ;)


    Vorab schonmal Danke für alle Antworten!


    Grüße,
    Martin

  • Hallo !


    Ich finde es schon einmal bemerkemswert, daß Dein Breitling - Konzessionär die Uhr nicht zu Breitling, und bei so alten Modellen nicht gleich in die Schweiz einschicken will !
    Die Preise für die Revisionen inkl. Reparaturen finde ich auch vergleichsweise sehr moderat. :gut:


    Wenn Du die Uhren wirklich sammeln willst würde ich die Investitionen nicht scheuen ! (zumal Du bislang wohl kaum Kosten hattest)



    Ich habe übrigens selbst eine sogar sehr gut erhaltene Premier aus den 40ern, diese hat nur ein eigentlich kleines Problem: eine kleine Feder an einem der Drücker ist defekt (die den Drücker festhält). Wempe hat mir erklärt, als Konzessionär müßte man die Uhr in die Schweiz schicken, eine alleinige Reparatur des Drückers wäre aber wohl nicht möglich, so müßte bei so alten Uhr eine Revision od. besser Restauration erfolgen mit Wartezeit bis zu einem Jahr und Kosten so 800 - 1000,- € !!! :motz:
    Das ist bei einer Uhr, die man nicht trägt natürlich totaler Blödsinn... :(
    Ich bin also auf der Suche nach einem Uhrmacher, der mir "nur" den Drücker repariert! - aber vielleicht hat jemand einen Rat ?


    Gruß

  • So, habe den Auftrag nun bestätigt. Ich lasse bei beiden die Revi und Aufarbeitung machen, Ziffernblätter und Zeiger lasse ich allerdings so wie sie waren. Geschätzte Dauer laut Uhrmacher etwa 3-4 Wochen. Kosten zusammen ca. 500 Euro. Ich werde euch auf dem Laufenden halten und hoffe euch bald mit Bildern der guten Stücke "beglücken" zu können.



    Bis dann,
    Martin

  • Jetzt muss ich die Dinger nur noch "loswerden". Dachte erst mir da noch so eine kleines Sammelgebiet nebenbei zu machen aber ich habe bereits meine Münzen und Taschenuhren. Wenn jetzt noch Vintages dazu kämen wäre ich wohl hoffnungslos dem untergang geweiht.


    Gibt's für sowas bekannte Uhrenauktionen oder so? Ebay kommt mir dafür irgendwie so .......... schmutzig vor :G

  • Also die SuperOcean ist ja mal ein Hammerteil. Eigentlich stehe ich ja gar nicht
    auf Vintage, aber bei der SO könnte ich eine Ausnahme mache. Glückwunsch zu den
    beiden schönen Stücken... :gut:


    Grüße Stephan

    Die Welt ist im Wandel...!
    Eine Uhr, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden...


    Wer einen Schreibfehler findet, darf ihn behalten!!! :pistolero:

  • Interessante Uhren !!


    Freut mich,mich, daß die Reparaturen bei Deinem Konzi so gut hingehauen haben !!! :gut:
    Ich werde mich wohl nun auch an Deinen Tip halten und Kontakt zu Deinem Konzi aufnehmen!
    Ich hoffe, er kann mir helfen, denn: Breitling ist in dieser Hinsicht unnachgiebig und kein bischen kundenfreundlich: entweder Vollrevision oder überhaupt keine Reparatur... :motz::bash:
    Also: viel Erfolg beim Verkaufen


    Gruß

  • Zersetzt sich eigentlich das Lumi Zeugs nach den Jahren bei jeder Uhr? :lupe:
    Wovon hängt das denn ab? :grb:


    Grüße Stephan

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