Hallo,
am 05.09. war ich bei der HDW in Kiel eingeladen.
Seit meinem Beitrag „Die U-Modelle, der U-Boot-Stahl u. die U-Bootklasse 212A“ hatte ich noch Kontakt mit der HDW, da ich damals noch zusätzlich die Idee hatte, nämlich ein Ausschussteil bzw. Stahlrest aus einem 212 Alpha- U- Boot, zu organisieren bzw. evtl. zu bekommen.
Mitte August bekam ich dann die freudige Nachricht von Herrn K., dass es nach der langen Zeit und dem Einverständnis gewisser verantwortlichen Herren im Haus gelungen war, mir ein Teil aushändigen zu dürfen. Er überließ mir dann die Entscheidung, dieses per Post oder Vorort inklusive einer Führung in den Produktionshallen des U- Boot- Baus der HDW, zu erhalten. Ich brauchte da nicht lange zu überlegen, vereinbarte einen Termin und bedankte mich diese Gelegenheit bekommen zu dürfen.
Um 03.00 Uhr in der Früh fuhr ich bei strömenden Regen los, war dort ohne Stau und bei strahlend schönem Wetter, gegen 9.30 Uhr angekommen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Howaldtswerke-Deutsche_Werft
Die gewissen und sehr hohen Sicherheitsvorkehrungen mit deren Abläufe nach der Anmeldung, sind ziemlich umfangreich und soll diese nicht weiter beschreiben.
Empfangen und Abgeholt wurde ich dann vor dem Sicherheitsbereich an einem Drehkranz von Herrn K., einer der verantwortlichen Schweißfach- Ingenieure.
Nach dem Smalltalk, unter Aufklärung gewisser Hinweisen und dem Aufziehen des Schutzhelms, durchlief ich dann mit ihm auch schon die Fertigungsbereiche und Hallen des U- Boot- Baus ab, bekam einen Einblick in die U- Bootfertigung mit deren verschiedenen Sektionen und war sehr begeistert. Die Werkshallen scheinen unendlich groß.
Ich sah das U-Boot der 212 Alpha- Klasse, dass für ein Land bestimmt ist, dass ich komischerweise leider vergessen habe.
Die verschiedenen Sektionen, die gewaltige Schiffsschraube, die eingebaute Technik im Maschinenraum mit den Brennstoffzellen, Armaturen, Elektronik und deren Verkabelungen, Torpedoraum.....einfach atemberaubend und haben mich wirklich sehr beeindruckt!
High Tech pur!
(Ausführliche Beschreibungen und Details soll ich möglichst nicht erwähnen und habe deswegen diverse allgemeinen Informationen aus dem Web hier verlinkt).
Vom Anfang des Baus bis zur Fertigstellung, Tests, Abnahme, Übergabe bzw. der Indienststellung eines heutigen modernen Unterseebootes, dauert es ca. 4 - 6 Jahre. Zu den damaligen Rüstungszeiten, verließen beispielsweise 10 – 16 U- Boote pro Jahr, eine Werft wie Kiel. Der Bau eines U- Boots dauerte da einen Monat, insgesamt wurden somit ca. 30 U- Boote pro Monat hergestellt und übergeben, was mir dort berichtet und auch hier in den Links nachzulesen ist:
http://www.u-boot-archiv.de/ba…n/howaldtswerke_kiel.html
http://www.dmkn.de/1779/ruestu…450CE8C3C1256DD1004D9F18/$File/subcon_2003.pdf
http://www.dmkn.de/1779/ruestu…4F631DA5C1256D2B005140FF/$File/hanskarr.pdf
http://www.dmkn.de/1779/ruestu…318A2F14C1257145002DE4CB/$File/u-boote.pdf
http://www.3sat.de/3sat.php?ht…cstuecke/70144/index.html
http://uk-u23-ev.de/pdf/20030901_subcon.pdf
http://www.pbase.com/vikingspirit/image/42600556&exif=Y
http://www.die-marine.de/daten/industrie.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot
http://www1.ndr.de/wirtschaft/…ternehmensportraet54.html
http://www.europaeische-sicher…chau/2005,09,umschau.html
http://www.ottawa.diplo.de/Ver…deswehr/seite__uboot.html
http://www.bwb.org/redaktionen…ntByKey/W273B82C878INFODE
Bauweise und Schweißarbeiten:
http://www.u-35.com/photo/Bau2.jpg
http://www.u-35.com/photo/Bau1.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/U…asse_XXI#Sektionsbauweise
http://www.uboatnet.de/Die_Boo…XI/TypXXI-Sektionsbau.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/U…asse_XXI#Sektionsbauweise
http://www.taucher.net/redaktion/32/Trumpf_und_As__1.html
http://www.sozialismus-jetzt.de/linx-01-07/schiffbau.html
http://www.die-marine.de/_deutsch/schiffe/u212/u212.htm
Hier sieht man z.B. einen Schweißer an einem Spant:
http://www.uena.de/artikel/220…Jahr_2013_ausgelastet.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Spant
http://www.maschinenbau-fh.de/ft_unterpulverschweissen.html
http://www.dittmar-stahl.de/lexikon/u/upschw.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwei%C3%9Fen
Technische Daten:
Am Ende der Führung begaben wir uns in das Büro von Herrn ... und er überreichte mir dort diesen U- Bootstahl aus einem Spant. Er führte mir dann mit einem Magneten seine antimagnetischen und nichtmagnetisbaren Eigenschaften an dem übergebenen Stahlteil vor.
Man sieht hier eine große Öffnung für eine diverse Lenzleitung und eine Aussparung bzw. einen Freischnitt für die Schweißzugänglichkeit:
http://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Stahl
Wir unterhielten uns noch über die U- Boote, den Stahl und natürlich auch über die Uhren. Interessiert fragte Herr K., ob ich diese Taucheruhr von Sinn mit diesem U- Stahl gerade am Arm habe und er sie mal sehen kann. Er Trug übrigens ein Modell der Firma Suunto. Den Jackenärmel nach hinten gekrempelt und meine U1 über den Tisch gereicht, bemerkte er sofort das beeindruckend schwere Gewicht der Uhr und war ebenfalls von dem Design der U1 begeistert.
Als Präsent und Dankeschön erhielt Herr K. von mir eine Flasche des guten Sechsämter´s aus meiner Heimat. (Ein Jeder bei uns hat ein Fläschchen im Schrank stehen, der ist Gesund für Leib und Seele, hält uns Männer hier im Fichtelgebirge fit und macht selbst alte Weiber wieder willig! :Flöt: )
Anschließend verabschiedeten wir uns, wo ich auf meine Frage mit den Sehenswürdigkeiten der Region, noch einen guten den Tipp mit Laboe auf dem Weg bekam und ich auch anschließend hinfuhr.
Das Marine- Ehrenmal in Laboe und wenige Kilometer von Kiel entfernt, erinnert an die vielen Opfer der Seefahrt und beherbergt neben der Gedenkstätte ein tolles Museum, wo man viele Informationen zur Seefahrt erhält. Am Strand steht das interessante Unterseeboot U- 995, zur Besichtigung als historisch-technisches Museum für seine Besucher bereit hält und das ich mir auch angeschaut habe.
http://www.deutscher-marinebund.de/ehrenmal
http://www.deutscher-marinebund.de/u-boot-u-995
Das Ehrenmal mit dem 72m hohen Turm:
Die historische Halle mit der Ausstellung der deutschen Schiffahrtsgeschichte:
Die unterirdische Gedenkhalle mit der Lichtkuppel:
Die U- 995:
E- Maschinenraum:
Der Dieselraum mit zwei 6 Zylindermotoren mit je 1400 PS:
Die Vordere Zentrale:
Tiefen- und Seitenruder:
Angriffssehrohr:
Torpedoraum:
Was die Männer in diesen qualvollen engen Räumen körperlich und psychisch aushalten mussten, erinnerte mich an einen Spruch:
Gott fragte die Steine: "Wollt ihr U-Bootfahrer werden"
Die Steine antworteten: "Nein Herr, wir sind nicht hart genug".
Wenn man die diversen modernen Sektionen der U-Bootklasse 212 A vorher gesehen und jetzt durch die U-995 lief und besichtigte, kam mir dieses im Vergleich wie ein mittelalterliches Relikt vor. Die Unterschiede sind einfach unbeschreiblich.
Anschließend ging es nach Eckernförde vorbei an der WTD 71 und wollte dort meinen alten Schulfreund und dort stationierten Kampftaucher zu besuchen, der aber leider in Kiel bei seiner Freundin war und somit dann den Hafen besichtigte.
Danach also wieder kehrt zurück nach Hause, um 19.00 Uhr die Autobahn kurz verlassen um ein Abendessen einzunehmen (Riesen- Schnitzel mit Pommes und Salat), kam ich kurz vor Mitternacht mit dem schweren Eisen im Gebäck und mit interessanten Eindrücken, müde daheim an.
Gruß
Robert