Welche IWC Taschenuhr habt ihr in der Sammlung?

    • Offizieller Beitrag

    ... die 5503 war relativ lange in der Kollektion - 1982 wurde sie mit einem Listenpreis von 12.900 DM vorgestellt, 1998 war sie das letzte Mal im Katalog mit einer UVP von 25.000 DM. Viel Geld, aber im Vergleich zu den goldenen Savonnette-Taschenuhren ein Schnäppchen (da wurde bereits Anfang der 1980er Jahre 80k und mehr aufgerufen...).


    Verkäuflich waren diese Uhren allerdings nicht so leicht (oft als Abschieds- / Jubiläumsgeschenk im höheren Management), entsprechend konnte man auch vor den Zeiten des Rabattgesetzes Nachlässe realisieren.


    Der Markt heute ist für diese Uhren sehr überschaubar. Unter Liebhabern muss man für eine 5503 aber schon ab ca. 5000 Euro rechnen. Bei besonders sammelwürdigen Stücken (also inkl. Box+Papiere, mit Kette etc.) auch zum Teil deutlich mehr. Und bei einer "001/1000" wäre es dann nochmal wieder etwas anderes - aber man muss auch immer erst mal einen Käufer finden, das ist keine Sub Date ;) ...


    Gruß,
    Christian

  • Christian, Danke für dein ausführliche Antwort :blume:
    Wieder etwas gelernt


    Eigentlich schade das die Ära der Taschenuhren vorbei ist...
    Ich besitze eine 0815 Taschenuhr meines Opas, wenn ich Sie mal trage empfinde ich es als sehr ungewohnt die Uhr nicht am Handgelenk zu tragen sondern erst "hervorzukramen" müssen :G
    Hat aber dennoch nostalgiewert :gut:


    Im Umkehrschluss heisst das, was mich sehr verwundert die Uhr hat einen extremen Wertverlust?
    Hätte mehr auf 5k damals und 20+k heute getippt? Das Argument mit dem Käufer finden wird es aber erklären... Wahrscheinlich alles andere als leicht

    LG Roman


    One brand, one watch!


    Wenn du auf deine Uhr schaust, um die Uhr zu sehen und nicht um die Zeit zu ermitteln, hast du die richtige Uhr für dich gefunden!

    • Offizieller Beitrag

    ... jein - so als klassische Anlage haben sich diese komplizierten Taschenuhren nicht bewährt, das Schicksal teilen sie aber mit 99% aller anderen Uhren. Und überleg mal, was man für irgendeine goldene Quarz-Uhr aus der Zeit bekommt - den überschaubaren Materialwert.


    Es war aber damals so, dass Taschenuhren gezielt im echten Luxus-Segment positioniert wurden. Auch ein JC Biver berichtet ja immer noch stolz von seinem ersten großen Verkaufserfolg, einer AP Grande Complication Taschenuhr, die damals (wenn ich es richtig erinnere) an die Familie Quandt ging - und so die Richtung war dann auch die Zielgruppe (eher keine Normalverdiener ;) ).


    In den 1990er Jahren und später kam dann das Problem hinzu, dass z.B. bei IWC die TUs ja extrem schöne und handwerklich aufwändig gemachte Manufaktur-Werke hatten, der Rest der Kollektion aber nicht. Entsprechend mussten die Uhren dann preislich positioniert werden, zumal wenn man z.B. in einer Minutenrepetition-Armbanduhr ein TU-Kaliber 952 nutzt und solche Uhren dann für 60k Euro (heute 100k Euro) verkauft.


    Und ganz am Ende wurden nur noch wenige Restexmplare abverkauft (eigentlich nur auf Bestellung), wo man dann maximal Marge mitnehmen wollte und es dann auch egal war, ob die Uhren 15 oder 17 Jahre im Regal auf einen Käufer gewartet haben. In den letzten Jahren vor 2007 lagen die TU Verkäufe im niedrigen zweistelligen Bereich - das war eigentlich reine Folklore und wurde nur geduldet, da man es unter Marketinggesichtspunkten gut gebrauchen konnte.


    Heute sind Taschenuhren oft gar nicht so schlecht im Werterhalt, da die Differenz von Materialwert und Kaufpreis zumindest von privat nicht so weit auseinander fällt. Und auch im Highend-Bereich sind die Preise ziemlich stabil (also z.B. Komplikationen von PP, ALS etc.). Wirklich reich wird man damit aber nicht, das muss man besser vorher schon sein ;)


    Gruß,
    Christian

  • Christian, vielen Dank für deine technische Expertise :blume:
    Ein spannender Einblick!


    Wenn mir mal eine IWC Taschenuhr über den Weg läuft, weiss ich, wo ich mich melde ;)

    LG Roman


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  • Sehr schöner Beitrag zur Ref. 5503 :gut:
    Was mich schon seit einiger Zeit beschäftigt, was ist der Unterschied zwischen der Ref. 5502 und 5503?
    Die Uhren scheinen bezüglich Werk und Gehäuse identisch zu sein? :lupe:
    Weiss jemand mehr darüber?


    Manchmal entstehen Legenden einfach aufgrund von Fehlern, insbesondere Zahlenfehler zählen zu den häufigsten Fehlern.


    Das ist wahrscheinlich auch mal bei der Beschreibung eines Auktionshauses zu diesem Modell passiert.


    Oder bei der Gravur eines Gehäuses ist tatsächlich versehentlich eine <2> reingerutscht ?!


    Eine simpler Tippfehler ?!


    ist aber nur meine Vermutung, bis ich tatsächliche mal eine Ref. 5502 in der Hand halten kann :)

    • Offizieller Beitrag

    ... sagen wir mal so: Es wäre ungewöhnlich, wenn es eine 5500, 5501 und 5503 gibt, aber keine 5502.


    Andererseits kenne ich keinen Katalog und keine Preisliste, die eine 5502 enthält. Und da wir die Preislisten ja hier relativ vollständig online haben (s. Classics), wäre es wiederum ziemlich ungewöhnlich, wenn eine tatsächlich vorhandene Referenz nie aufgeführt wird - wie will man die dann verkaufen?


    Bei dem Wiki-Foto könnte es auch eine optische Täuschung sein und vielleicht ist die letzte Ziffer doch eine 3. Ich würde aber dennoch nicht ausschließen, dass es tatsächlich eine 5502 gab - in der Zeit war viel möglich und die Stückzahlen oft so klein, dass man das heute nicht unbedingt mehr nachvollziehen kann.


    Gruß,
    Christian


  • Nun, wenn ich mir die bekannten Refs. der "modernen" TUn so anschaue, kann ich nur teilweise eine Struktur in der "Bildungsregel" erkennen ?!


    Warten wir einfach weiter auf einen Beweis einer oder besser mehrerer "real existierenden" 5502.


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  • Hallo zusammen,
    ja kann er.
    Also die 001/1000 hat die Gehäusenummer 2272223. Das wären 60086 verschiedene Gehäuse früher. Offenbar wurden die Nummern unabhängig von der Referenz laufend vergeben.
    Aber verwirrend ist die Referenznummer. Da ist tatsächlich unter der Gehäusenummer die 5502 eingraviert. Was hat sich IWC dabei überlegt ? Es steht sonst überall in den Prospekten und auch im Uhrenpass die Referenz 5503.
    Falls es noch nirgends steht: das Kaliber hat 31 Lagersteine. Der Aufzug z.B. lässt sich so leicht drehen, dass man am erst am ende des Aufzugs wirklich merkt, auf welche Seite der Freilauf wirkt.