Servus zusammen,
über Fakes wird und wurde ja schon ausreichend diskutiert. Hier mal eine etwas andere Sicht auf die Dinge und eine persönliche Geschichte:
Der Uhrenvirus hat mich schon als Teenager erwischt und so habe ich bereits mit 16 drei Wochen während der Sommerferien im Sägewerk geschuftet, um mir eine Uhr zu kaufen - damals eine Citizen, die optisch der Royal Oak nachempfunden war. Damals kannte ich AP noch überhaupt nicht, sondern fand nur einfach die Uhr schick.
Jahre später verschlug es mich dann für 5 Jahre nach Singapur und die "Krankheit" brach vollends aus. Sincere, Hour Glass und Cortina Watch Outlets an jeder Ecke - herrlich. Und dann ein langes Gespräch mit Günther Blümlein während eines Dinners und die daraus folgende Erkenntnis: eine Exitwatch wird es für dich nie geben
Wieder einige Jahre später - es befanden sich mittlerweile einige Uhren in meiner Sammlung - stolperte ich während des F1 Rennens in Malaysia über einen Fake Uhrenstand in Kuala Lumpur und sah eine für meine Verhältnisse riesige, klobige Uhr. Ich habe bis heute nicht herausgefunden, was mich genau faszinierte, aber da war etwas, das mich nicht mehr los ließ. Also über eine Stunde verhandelt und dann hatte ich für 50 US$ ein Fake erstanden: eine Copy der PAM 177 mit Sandwich-Dial, Glasboden, verziertem Handaufzugs-Werk und selbst die Gehäusefarbe erweckt auf den ersten Blick den Anschein, es handele sich um Titan.
Diese Uhr "klebte" dann tatsächlich zwei Wochen lang an meinem Handgelenk und ich fing an, mich mit der Marke und ihrer Geschichte zu beschäftigen. Ich hatte zwar bereits von Panerai gehört, aber die Dinger waren mir bis dahin viel zu groß und klobig. Tja - und dann entdeckte ich natürlich die 1950er Varianten mit einem Gehäuse ähnlich einer kleinen Skulptur.
Während eines langen Wochenendes in Rom folgte dann der erste und bislang einzige Spontankauf. Ich beschäftige mich gewöhnlich Monate damit, ob ich eine Uhr kaufe, aber dieses Mal dauerte es keine 60 Minuten und ich hatte bei einem Römischen Konzi eine PAM 212 erstanden - ein Traum.
"Prima" dachte ich - mehr Panerai braucht es nicht. Bis die 270 kam - für mich die "Über-PAM": Inhouse-Kaliber, perfekte Funktionen, klasse Design und der Schieberegler!!! Und da es nur eine Panerai in meiner Sammlung sein sollte, wurde konsequent die 212 verkauft und durch die 270 ersetzt.
Meine Fake 177 bekam zwischenzeitlich ein OEM Büffelband verpasst und diente als bevorzugte Uhr für Umzüge und andere handwerkliche Tätigkeiten. Das Faszinierende dabei: das Teil hat bislang keine wirklichen Macken oder Dellen bekommen, obwohl ich bei der Uhr überhaupt keine Acht gebe.
Mit der 270 war der Panerai-Virus dann fast kuriert. Dummerweise brachte Panerai dann die PAM 346 auf den Markt. Die Radiomir gefiel mir bis dahin nicht wirklich, aber 8-Tage-Handaufzugswerk, Titan, Tabacco-Dial, goldene Zeiger, eine traumhafte Gangreserve-Anzeige auf der Werksseite und Sandwhich-Dail waren einfach zu viele Argumente - meine zweite Panerai kam.
To cut a long story short: Bei den beiden blieb es nicht. Es dauerte ein wenig, dann dämmerte mir, dass auch 47mm am Handgelenk passen und die 305 fand den Weg zu mir. Die 270 wurde zwischenzeitlich durch die 435 ersetzt und auch die 305 musste nach einem Jahr wieder weichen, als die 364 kam. Und nachdem ich der 382 damals noch erfolgreich widerstanden habe, hat mich die 507 völlig überzeugt und fand auch den Weg zu mir.
Nebenbei habe ich über die Zeit viele Paneristi persönlich kennen und schätzen gelernt. Alles in allem sehr schöne Erlebnisse und viel Freude mit Uhren, die durch den Kauf einer Fake Uhr angestossen wurden.
Fazit: es gibt durchaus positive Argumente für Fake Uhren.
Hier noch ein paar Fotos der aktuellen PAMs in meiner Sammlung. Für mich ein bislang rundes Bild. Lediglich eine Base PAM fehlt. Diese wird kommen, sobald es die 422 oder 514 in einer 45mm Gehäusegröße gibt :-)))))