Hallo.
Kann mir einer die Anwendungsweise dieses Ventils erklären?
Nicht dass ich es benötige, bezweifle das eine meiner Uhren je tiefer als 3 Meter Tiefgang bekommt, möchte es aber dennoch wissen. Was ich nicht verstehe ist:
Wann öffne ich es?
Das muss ja ein super Timing sein, oder? Wenn ich noch zu tief bin, und öffne es, dringt Wasser ein. Wenn ich schon zu hoch bin, und öffne es, könnte es bereits zu spät sein. Hmmm...
Bitte um Aufklärung.
Danke!
Das mechanische Heliumventil der Omegas...
-
-
Das Heliumventil lässt nur Heliumatome nach draussen, aber kein Wasser in die Uhr. Es kann also beim Tauchen geöffnet sein, die Uhr muß dann immer noch wasserdicht sein.
-
So genau weiß ich es nicht, aber ich vermute mal, da es sich um ein VENTIL handelt, sollte es beim gesamten Auftauchen geöffnet sein. Anders macht es wohl keine Sinn.
Die Dekompressionszeiten verlangen schon nach genug Aufmerksamkeit. -
In Kurzform:
1. Ob die Krone, die das Ventil abdeckt, auf oder zu ist hat keine Auswirkung auf die Wasserdichtigkeit.
2. Das Ventil ist ein Überdruckventil von Innen nach Außen.
3. Es ist erforderlich, um Umgebungsgas, das während des Aufenthalts eine (Profi-) Tauchers in einer Dekompressionskammer in die Uhr eindiffundiert ist, aus der Uhr entweichen zu lassen. Ohne Ventil würde die Uhr zerbersten.
4. Gase komprimieren bei zunehmendem Umgebungsdruck, d.h. bei zunehmender Tauchtiefe und dehnen sich bei abnehmendem Umgebungsdruck wieder aus.
5. Das "Wiederausdehnen" wird in Dekompressionskammer langsam und kontrolliert durchgeführt. Das geht besser, wenn der Luft in der Kammer Helium beigemischt wird, daher Helium-Ventil.
Alles klar?
-
Zitat
5. Das "Wiederausdehnen" wird in Dekompressionskammer langsam und kontrolliert durchgeführt. Das geht besser, wenn der Luft in der Kammer Helium beigemischt wird, daher Helium-Ventil.
AFAIK wird in großen Tiefen Mischgas mit Helium geatmet. Es wird also nicht erst zur Deko beigemischt, sonder während des ganzen Tauchganges (incl. der Tauchpausen in der Tauchglocke) eingesetzt.
Das Heliumventil wird definitiv nicht im Wasser benutzt!
Bin kein Taucher - muß also in Details nicht stimmen....
-
Zitat
Original von Frank Valentin
AFAIK wird in großen Tiefen Mischgas mit Helium geatmet. Es wird also nicht erst zur Deko beigemischt, sonder während des ganzen Tauchganges (incl. der Tauchpausen in der Tauchglocke) eingesetzt.
Das Heliumventil wird definitiv nicht im Wasser benutzt!
Bin kein Taucher - muß also in Details nicht stimmen....
Ich tauche zwar, aber nicht in solchen Tiefen, kenne also auch nicht alle Details. Der zentrale Punkt ist aber m.E., dass das Heliumventil ein Überdruckventil ist, durch das Helium, dass in der Glocke oder Druckkammer in die Uhr (wegen des erhöhten Umgebungsdrucks) eindiffundiert ist, in der Druckkammer (in der es sich bei nach und nach abnehmendem Ungebungsdruck ausdehnt) wieder entweichen kann.
-
... muß ich es jetzt im Freischwimmerbecken auf- oder zuschrauben ?
... ich glaube entscheidend ist doch, dass ein geöffnetes Heliumventil die Wasserdichtigkeit der Uhr nicht beeinträchtigt.
-
Wie gesagt: Die Krone ist nur eine Abdeckung. Das Ventil selbst kann man nicht "bedienen" (siehe SD, bei der Ventil offen liegt).
-
Bei geöffnetem Helium-Ventil sind die Omega Uhren nur bis 50 Wasserdicht und nicht bis 300 Meter.
-
Ob das Ventil geöffnet ist hat sehr wohl einen Einfluss auf die Wasserdichtigkeit: mit offenem Ventil ist sie nur bis ca. 50m wasserdicht.
Bei langen Tauchgängen bzw. bei Arbeiten unter Wasser in großen Tiefen halten sich die Taucher in Taucherglocken auf in denen die Atemluft aufgrund des hohen Drucks in der Tiefe mit Gasen wie z.B. Helium vermischt ist.
Diese Gase diffundieren langsam in die Uhr. Wenn man nun auftaucht dehnt sich dieses Gas und würde die Uhr beschädigen. Also öffnet man das Ventil während des Auftauchens (wohlgemerkt in der Taucherglocke) damit das Gas durch das Ventil nach außen entweichen kann.Hoffe ich habe es mit meinem Halbwissen einigermaßen verständlich erklärt.
Nils -
-
So verstehe ich das auch. Das wichtigste dabei aber ist, daß 99,999% aller Uhrenträger dieses Ventil niemals in ihrem Leben benötigen werden....
-
ok... dann hab ich jetzt wieder was dazu gelernt.
Nur gut, dass ich weder 50m tief tauche... noch in einer Glocke sitze
... aber bei Tauchern kann das sicher wichtig sein
-
Ich denke es sind nur einige Spezialisten, die das betrifft. Industrie- oder Explorationstaucher eventuell, aber ob die solche Taucheruhren tragen wie wir? Heutzutage wohl kaum mehr....
-
Da habt Ihr wohl recht: In der Anleitung meiner SMP 300 heißt es hierzu, dass die Uhr bei geöffneter Krone "water resistant" bleibt und nur bei geschlossener Krone eine "total watertightness" garantiert ist. Komisch finde ich das aber trotzdem, da es sich bei Helium-Ventilen ja um Überdruckventile von Innen nach Außen handelt (siehe SD ohne Abdeckkrone)
Egal, ich habe die Krone eh immer geschlossen, da ich bei meinen Tuchgängen weder in eine Glocke noch in eine Tauchkammer muss.
-
Seit dem WLM weiß ich das Doxa für das Heliumventil verantwortlich ist.
Hätte sonst weiterhin Stein und Bein geschworen, das Omega das an meiner Seamaster zuerst verbaut hat.
-
Das WLM macht´s möglich!
@Oulrij le Rouge: Jede Öffnung in einer Uhr, sei es eine die von drinnen nach draußen führt, oder umgekehrt, stellt eine Schwachstelle der Hermetizität der Uhr da.
Davon abgesehen wissen wir nicht wie die Ventile bei Omega und anderen (also mit Verwendung einer Schraubkrone) und Rolex bzw. Doxa (ohne Verwendung einer Schraubkrone) aufgebaut sind. Da mögen unterscheidliche Konstruktionsprinzipien und Patentrechte eine Rolle spielen. -
Zitat
Original von Oulrij le Rouge
In Kurzform:1. Ob die Krone, die das Ventil abdeckt, auf oder zu ist hat keine Auswirkung auf die Wasserdichtigkeit.
2. Das Ventil ist ein Überdruckventil von Innen nach Außen.
3. Es ist erforderlich, um Umgebungsgas, das während des Aufenthalts eine (Profi-) Tauchers in einer Dekompressionskammer in die Uhr eindiffundiert ist, aus der Uhr entweichen zu lassen. Ohne Ventil würde die Uhr zerbersten.
4. Gase komprimieren bei zunehmendem Umgebungsdruck, d.h. bei zunehmender Tauchtiefe und dehnen sich bei abnehmendem Umgebungsdruck wieder aus.
5. Das "Wiederausdehnen" wird in Dekompressionskammer langsam und kontrolliert durchgeführt. Das geht besser, wenn der Luft in der Kammer Helium beigemischt wird, daher Helium-Ventil.
Alles klar?
Zerbersten würde die Uhr nicht, aber das Glas würde rausfallen da gibts den wenigsten Widerstand und die Dichtung würde nachgeben!
-
durch Zufall auf diesen interessanten Exkurs gestossen: Vielen Dank die Herren! Jetzt geh ich heut Abend etwas schlauer ins Bett als wie ich (kann man das so schreiben?) heute früh aufgestanden bin
-
Zitat
Original von RC.71
Zerbersten würde die Uhr nicht, aber das Glas würde rausfallen da gibts den wenigsten Widerstand und die Dichtung würde nachgeben!
Dass das Glas herausgepresst würde, meinte ich mit "Zerbersten". Eine Uhr aus der das Glaus herausgepresst wurde, und deren Dichtungen herausgedrückt wurden, ist für mich "zerborsten".
-
Danke für die Zahlreichen antwortend. So langsam beginne ich die Funktion zu verstehen...
-