Die neuesten Breitling-Modelle……..

  • …….von 1973.



    Liebe Uhren-Fans,
    nein, dies sind noch nicht die neuesten Breitling-Modelle von der diesjährigen Baseler Messe, sondern von 1973:



    Es handelt sich um die Chrono-Matic-Modelle (Ref. 2121, 2122 und 2120) mit dem Kaliber 15. Bei dem Kaliber 15 (ein Kaliber 12 ohne Stundenzähler) war im Gegensatz zum Kaliber 12 eine permanente Sekunde vorhanden, die aber asymmetrisch bei 10 Uhr angeordnet wurde. Die Kaliber 11 und 12 hatten zwar einen Stundenzähler, dafür aber keine permanente Sekunde und einen symmetrischen Aufbau des Zifferblattes (Stundenzähler bei 9, Minutenzähler bei 3 und Datum bei 6 Uhr).


    Hier zum Vergleich meine Breitling Chrono-Matic 2110 mit Kaliber 12:


    Allerdings habe ich auch schon eine 2120 mit der Bezeichnung 2110-15 auf dem Gehäuseboden gesehen. Da die Gehäuse der 2110 und 2120 völlig identisch sind, hat Breitling vielleicht aus Einfachheitsgründen die vorhandenen Rückdeckel der 2110 einfach mit dem Zusatz -15 versehen. So brauchten keine neuen Gehäuseböden mit einer eigenen Referenznummer 2120 hergestellt zu werden. Dies ist aber nur eine Vermutung.


    Nachfolgend noch einige Hinweise zur Historie der Chrono-Matic Kaliber:
    Das Kaliber 11 war eine Gemeinschaftenwicklung der Firmen Breitling, Heuer, Hamilton-Büren und Dubois-Depraz. Es handelt es sich um ein Modulwerk, wobei als Basiswerk das sogenannte Büren Intramatic Kaliber verwendet wurde. Dies war ein vorhandenes Automatikwerk mit einem außermittigen Microrotor, welches bereits in den fünfziger Jahren entwickelt wurde. Für dieses vorhandene Werk wurde dann ein Chronomodul entwickelt, welches werkrückseitig (und nicht wie heute üblich zifferblattseitig) auf das Intramatic-Kaliber aufgesetzt wurde. Da aber durch die werkrückseitige Anordnung des Moduls die Achsen des Minuten- und Stundenzählers durch das Basiskaliber von Büren hindurchgeführt werden mussten und auch die Zugänglichkeit der Unruh für Regulierungszwecke ohne Demontage des Moduls möglich sein sollte, wurde eine Drehung des Intramatic-Kalibers um 180 ° erforderlich. Daher sitzt die Krone beim Kaliber 11 (und den Nachfolgekalibern 12 mit höherer Frequenz und 15 ohne Stundenzähler) auf der linken Seite. Die permanente Sekunde ging durch diese Maßnahme bei den Kalibern 11 und 12 verloren.


    Beim Kaliber 15 wurde durch den Wegfall des Stundenzählers zwar Platz für die permanente Sekunde geschaffen, allerdings war dies wohl nur mit einer asymmetrischen Anordnung der permanenten Sekunde auf dem Zifferblatt möglich.


    Das Chrono-Modul der Kaliber 11/12/15 wurde übrigens auch in dem Handaufzugskaliber Valjoux 7740 verwendet.


    Hier als Beispiel mein Navitimer Ref. 7806 mit Valjoux 7740:


    Viele Grüße
    Matthias