Nachfolgend noch einige Zusatzinformationen zum Time Computer, der 1972 von Omega als erste vollelektronische Uhr („ohne bewegliche Werkteile“) vorgestellt wurde. Anhand des nachfolgende Bildes aus dem Omega-Museum läßt sich die Evolution des Time-Computers zumindest teilweise ablesen (links oben 3 LED-Uhren):
(Quelle: Mitglied caRRoxwatch)
Linke LED-Uhr: Time Computer I, Kaliber 1600 (Basis Hamilton-Pulsar), Anzeige von Stunden, Minuten und Sekunden, nur ein Drücker rechts, Einstellung der Uhr mittels eines Magneten, Uhr lieferbar in 18 k Gelbgold, Stahl gelbvergoldet und Stahl weißvergoldet (!!).
Mittlere LED-Uhr: Time Computer II, Kaliber 1601 (Basis Hamilton-Pulsar), ein Drücker rechts und ein Drücker links, Anzeige von Stunden, Minuten, Sekunden, Tag und Monat, Einstellung der Uhr mittels eines Magneten, Uhr lieferbar in Stahl und Stahl gelbvergoldet.
Rechte LED-Uhr: Digital (auch Time-Computer III genannt), Kaliber 1602 (Basis Frontier), Anzeige von Stunden, Minuten, Sekunden, Tag und Monat, ein Drücker rechts oben und ein versenkter Drücker rechts, Einstellung der Uhr mittels eines Stiftes und versenktem Drücker, Uhr lieferbar in Stahl und Stahl gelbvergoldet.
Es gab auch noch das Kaliber 1603, wobei mir der Unterschied zum Kaliber 1602 noch nicht ganz klar ist. Auch gab es die Digital (oder TC III) noch in einem etwas anderen, mehr gerundeten Gehäuse.
Hier mein eigener Time Computer II:
Die damals übliche LED-Anzeige (die LCD-Anzeige war noch in der Entwicklung) kann aufgrund des immensen Stromverbrauches nur auf Knopfdruck abgelesen werden, wobei die Anzeigenhelligkeit in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen über eine kleine Fotozelle gesteuert wird. Die Zahlen der Anzeige setzen sich aus vielen, kleinen Leuchdioden zusammen (siehe nachfolgendes Bild) und nicht aus den erst später entwickelten LED-Anzeigen mit sieben Segmenten.
Erwähnenswert ist auch die spezielle Konstruktion der Drücker, die keine direkte Verbindung zu dem Werk aufweisen. Hierdurch konnten durchgehende Drückerbohrungen in das Innere des Gehäuses und die damit verbundenen Abdichtungen völlig vermieden werden. Die Drücker verfügen an ihrem inneren Ende über kleine Magnete, die bei Drückerbetätigung durch das geschlossene Gehäuse hindurch im Werk sogenannte Reed-Kontakte (diese wirken wie ein Schalter, der durch die Einwirkung eines Magneten geschlossen wird) berührungslos betätigen. Auch die Einstellung der Uhr erfolgt über einen kleinen Magneten, der in spezielle Aussparungen am Gehäusedeckel gehalten werden muß, wodurch dann im Inneren wiederum berührungslos Reed-Kontakte betätigt werden. Der Stellmagnet kann in einem kleinen Fach im Armbandverschluß aufbewahrt werden. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß der Ursprung der Technologie des Time Computers nicht von Omega, sondern von Hamilton („Pulsar“) stammte.
Gruß
Matthias