Beiträge von Prof. Rolex

    Nachfolgend noch einige Zusatzinformationen zum Time Computer, der 1972 von Omega als erste vollelektronische Uhr („ohne bewegliche Werkteile“) vorgestellt wurde. Anhand des nachfolgende Bildes aus dem Omega-Museum läßt sich die Evolution des Time-Computers zumindest teilweise ablesen (links oben 3 LED-Uhren):



    (Quelle: Mitglied caRRoxwatch)


    Linke LED-Uhr: Time Computer I, Kaliber 1600 (Basis Hamilton-Pulsar), Anzeige von Stunden, Minuten und Sekunden, nur ein Drücker rechts, Einstellung der Uhr mittels eines Magneten, Uhr lieferbar in 18 k Gelbgold, Stahl gelbvergoldet und Stahl weißvergoldet (!!).


    Mittlere LED-Uhr: Time Computer II, Kaliber 1601 (Basis Hamilton-Pulsar), ein Drücker rechts und ein Drücker links, Anzeige von Stunden, Minuten, Sekunden, Tag und Monat, Einstellung der Uhr mittels eines Magneten, Uhr lieferbar in Stahl und Stahl gelbvergoldet.


    Rechte LED-Uhr: Digital (auch Time-Computer III genannt), Kaliber 1602 (Basis Frontier), Anzeige von Stunden, Minuten, Sekunden, Tag und Monat, ein Drücker rechts oben und ein versenkter Drücker rechts, Einstellung der Uhr mittels eines Stiftes und versenktem Drücker, Uhr lieferbar in Stahl und Stahl gelbvergoldet.


    Es gab auch noch das Kaliber 1603, wobei mir der Unterschied zum Kaliber 1602 noch nicht ganz klar ist. Auch gab es die Digital (oder TC III) noch in einem etwas anderen, mehr gerundeten Gehäuse.


    Hier mein eigener Time Computer II:



    Die damals übliche LED-Anzeige (die LCD-Anzeige war noch in der Entwicklung) kann aufgrund des immensen Stromverbrauches nur auf Knopfdruck abgelesen werden, wobei die Anzeigenhelligkeit in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen über eine kleine Fotozelle gesteuert wird. Die Zahlen der Anzeige setzen sich aus vielen, kleinen Leuchdioden zusammen (siehe nachfolgendes Bild) und nicht aus den erst später entwickelten LED-Anzeigen mit sieben Segmenten.



    Erwähnenswert ist auch die spezielle Konstruktion der Drücker, die keine direkte Verbindung zu dem Werk aufweisen. Hierdurch konnten durchgehende Drückerbohrungen in das Innere des Gehäuses und die damit verbundenen Abdichtungen völlig vermieden werden. Die Drücker verfügen an ihrem inneren Ende über kleine Magnete, die bei Drückerbetätigung durch das geschlossene Gehäuse hindurch im Werk sogenannte Reed-Kontakte (diese wirken wie ein Schalter, der durch die Einwirkung eines Magneten geschlossen wird) berührungslos betätigen. Auch die Einstellung der Uhr erfolgt über einen kleinen Magneten, der in spezielle Aussparungen am Gehäusedeckel gehalten werden muß, wodurch dann im Inneren wiederum berührungslos Reed-Kontakte betätigt werden. Der Stellmagnet kann in einem kleinen Fach im Armbandverschluß aufbewahrt werden. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß der Ursprung der Technologie des Time Computers nicht von Omega, sondern von Hamilton („Pulsar“) stammte.


    Gruß
    Matthias

    Wohl wissend, daß Rolex-Kataloge immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen sind, habe ich einmal die in meinem Archiv vorhandenen Kataloge auf das erstmalige Erscheinen der Weißgoldindizes bei den Stahl-Sportmodellen untersucht. Dabei geht es nicht um die Modelle, die mit Einführung einer neuen Referenznummer die WG-Indizes erhalten haben (z.B. Explorer II 16550, GMT-Master II 16760, etc.), sondern um die Modelle, die unter gleicher Referenznummer sowohl mit, als auch ohne WG-Indizes ausgeliefert wurden. Dies sind folgende Referenzen:


    5513/0 Submariner
    16800 Submariner Date
    16660 Sea-Dweller
    16750 GMT-Master


    In dem Katalog datiert 2/1985 wurden die Referenzen 16800, 16660 und 16750 letztmalig ohne und in dem Katalog 11/1986 erstmalig mit WG-Indizes abgebildet. Somit kann davon ausgegangen werden, daß im Laufe des Jahres 1985 die Umstellung auf die WG-Indizes erfolgte.


    Etwas schwieriger ist die Klärung bei der Submariner 5513/0, da diese in den Katalogen zwischen 1982 und 1989 nicht abgebildet ist. 1981 wurde sie letzmalig ohne und im Katalog 8/1990 erstmalig mit WG-Indizes abgebildet. Es ist aber wahrscheinlich, daß die Umstellung der 5513/0 ebenfalls mit den übrigen Referenzen 1985 erfolgte. Im Katalog 8/1990 ist die 5513/0 übrigens überhaupt zum letzten Mal aufgeführt, in dem folgenden Katalog von 1/1991 ist bereits die 14060 enthalten.


    Wird allerdings berücksichtigt, daß bei der GMT-Master II 16760 und der Explorer II 16550 erstmalig bereits 1984 WG-Indices bei Stahl-Sportmodellen verwendet wurden, halte ich die Existenz einer 5513/0, 16800, 16660 oder auch 16750 auch aus dem Jahre 1984 für authentisch. Die Rolex-Kataloge sind ja bekanntermaßen nicht das Maß aller Dinge.


    Eine genaue Festlegung ab welcher Seriennummer eine Umstellung erfolgte, ist vermutlich ausgesprochen schwierig. Auch eine gleichzeitige Verwendung beider Zifferblatttypen halte ich über einen begrenzten Zeitraum für möglich.


    Gruß
    Matthias

    Zitat

    Original von AndreasD
    Bei der neuen GMT II, die ich letzte Woche in der Hand hielt, ließ sich die Lünette in 1/2-Stunden Schritten verstellen.


    Nanu, dies würde mich aber sehr wundern, denn meine 116710 hat bereits eine M-Seriennummer und die Lünette läßt sich nicht in Halbstundenschritten verstellen.


    Vermutlich hast Du bei Deiner Beobachtung aber nicht berücksichtigt, daß die Lünette eine 24h-Einteilung hat. Wird die Lünette beispielsweise ausgehend von der Neutralstellung (Dreieck oben) um eine Raste nach rechts gedreht, so steht das Dreieck nun zwar genau zwischen 12 und 1 Uhr, bezogen auf den 24h-Zeiger entspricht dies aber genau einer Stunde und nicht einer halben Stunde.


    Gruß
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    aufgrund einiger Nachfragen zu meiner Bemerkung über die ungeraden Zeitzonen in dem Vorstellungsthread meiner neuen GMT-Master II 116710 nachfolgend einige zusätzliche Ausführungen.


    Im Februar diesen Jahres war ich dienstlich zwei Tage in Neu Delhi und meine GMT-Master 16750 hat mich begleitet. Allerdings war das Ablesen der Heimatzeit etwas komplizierter, da Indien eine „ungerade“ Zeitdifferenz von + 4,5 Stunden aufweist (im Februar war in Deutschland noch keine Sommerzeit). Die Einstellung meiner GMT-Master 16750 sah dann so aus:



    In Delhi ist es 8.05 und über den 24h-Zeiger kann dann auf der Lünette die Heimatzeit mit 3.35 abgelesen werden.


    Der unabhängig verstellbare Stundenzeiger einer GMT-Master II (Ref. 16710) würde in Indien nicht weiterhelfen, da der Stundenzeiger nur in genauen Stundenschritten verstellt werden kann und daher eine Einstellung der Heimatzeit bei „ungeraden“ Zeitzonen nur über die drehbare Lünette möglich ist. Eine Explorer II mit unabhängig verstellbarem Stundenzeiger könnte in Indien die Heimatzeit nicht richtig anzeigen, da sie über eine feststehende Lünette verfügt und daher immer eine halbe Stunde fehlt. Auch die neue GMT-Master II 116710 erlaubt die Einstellung ungerader Zeitzonen nicht, da die Lünette nur noch in rastbaren Schritten von 1 Stunde einstellbar ist und keine Zwischenschritte mehr zuläßt.


    Während meines zweitägigen Aufenthaltes in Neu Delhi hatte ich ca. 2 Stunden Freizeit und meine indischen Kollegen haben mit mir eine kurze Sightseeing-Tour gemacht. Nachfolgend einige Impressionen:


    Der Bahai-Tempel in Delhi in Form einer Lotusblüte. Die Bauart erinnert etwas an die Oper in Sydney:




    Indisches Verkehrs-Chaos:




    Und zum Schluß einer der berühmt-berüchtigten Busse mit vergitterten Fenstern und zumeist defekter Beleuchtung:


    Viele Grüße
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    aus einem dreiwöchigen Urlaub im Berner Oberland bin ich wieder einmal mit einer neuen Rolex zurückgekehrt. Diesmal war die Kaufentscheidung allerdings etwas schwieriger als sonst, denn ich hatte mich noch nicht für ein Modell entschieden, sondern deren drei bei meinem Stammkonzessionär Bucherer in Interlaken zur Ansicht vorbestellt. Die in Frage kommenden Modelle waren:


    Datejust, Ref. 116234, Stahl mit gerippter Weißgoldlünette, Jubilee-Band, blaues Index-Zifferblatt


    „Alte“ GMT-Master II, Ref. 16710, Stahl, Lünette rot/schwarz, Jubilee-Band


    „Neue“ GMT-Master II, Ref. 116710, Stahl, schwarze Keramik-Lünette, Oyster-Band


    Da ich persönlich nicht viel von den berühmten, zumeist nicht zielführenden Beratungsthreads im Forum halte („Was soll ich kaufen, eine Sea-Dweller oder eine Day-Date?, „Kauf doch eine Explorer!“), habe ich auf eine Befragung des Forum wie immer verzichtet. Meine Entscheidung wurde auch nach zugegebenermaßen subjektiven Kriterien und erst nach persönlicher Inaugenscheinnahme beim Konzessionär gefällt.


    Zuerst fiel die Datejust aus dem Rennen, da ich bereits zwei Modelle mit dem Kaliber 3135 (Date 15210 und Turn-O-Graph 116261) in der Sammlung habe. Die 116234 wäre zwar eine sehr gute Ergänzung zu meiner alten 1601, aber ich werde wohl warten bis das Kaliber 3135 auch die neue Parachrome-Bleu Spirale erhält (und dann vielleicht Kaliber 3136 heißt?).


    Blieben die 16710 und die 116710. Die Vorteile der 116710 liegen aufgrund der neuesten Rolex-Entwicklungen zwar auf der Hand (Parachrome-Bleu Spirale, Kaliber 3186, Keramik-Lünette mit völlig neuem Rast-Mechanismus, Triplock-Krone, massives Oysterband mit neuer Schließe), aber aufgrund meines eher kleinen Armumfanges schreckte mich das sehr voluminöse Gehäuse und auch das Mißverhältnis von Hornbreite zu Bandanstoßbreite ab. Die 16710 ist wesentlich harmonischer und paßt besser an mein Handgelenk, aber sie verfügt eben auch über mehr oder weniger „veraltete“ Technik. Allerdings ist die 16710 im Gegensatz zur 116710 auch in der Lage ungerade Zeitzonen (z.B. Indien oder Iran) anzuzeigen, aber für solche Länder habe ich ja noch meine alte GMT-Master 16750. Nach längerem Hin und Her, diversen Anproben und weiteren Abwägungen ist die Entscheidung schlußendlich trotz einiger Bedenken gefallen:



    Wie Ihr seht, habe ich mich für den technischen Fortschritt entschieden, auch wenn die leicht überdimensionierte Uhr an meinem leicht unterdimensionierten Handgelenk grenzwertig aussieht. Die Seriennummer meiner 116710 ist übrigens M021xxx.


    Die 116710 auf dem First (2168 m ü.M.), im Hintergrund der Eiger:



    Die 116710 auf dem Schilthorn (2970 m ü.M.):


    Für heute muß ich nun aber leider schließen, denn während meines Urlaubs hat sich wieder niemand gefunden, der die liegengebliebene Arbeit erledigt hat.


    Viele Grüße
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    in der letzten Woche war ich dienstlich zwei Tage in Dubai und diesmal fiel die Wahl der Reiseuhr auf meine Datejust 1601. Am letzten Tag gab es die Gelegenheit für ca. 3 Stunden Dubai zu erkunden und dabei auch einen Abstecher zum „Dubai Creek“ zu machen. Dort stehen die sogenannten Rolex-Towers, die über eine weithin sichtbare Rolex-Werbung verfügen:



    Dies war natürlich eine Gelegenheit meine Datejust einmal vor den Rolex-Towers zu fotografieren:






    Im Februar 2007 wurde übrigens der Grundstein für einen neuen, 63-stöckigen Rolex-Tower gelegt, der Ende 2009 fertiggestellt werden soll. Gebaut wird der Tower von Ahmed Seddiqi, der u.a. Rolex-Konzessionär in Dubai ist, aber auch im Immobiliengeschäft tätig ist. Bei der Grundsteinlegung war auch Patrick Heiniger anwesend, wobei Rolex dem Gebäude lediglich seinen Namen leiht, eine finanzielle Beteiligung an dem Projekt erfolgt von Seiten Rolex nicht.


    Zur Zeit befindet sich ein Drittel aller weltweit verfügbaren Baukrane in Dubai. Einige davon sind auf der Baustelle des höchsten Gebäudes der Welt, des „Burj Dubai“ eingesetzt:



    Die Höhe beträgt zur Zeit ca. 535 m und damit ist bereits das bisher höchste Gebäude der Welt nach internationaler Norm (Taipei 101, ca. 510 m, höchste Gebäudestruktur), als auch der Sears Tower mit zwar niedrigerer Gebäudestruktur aber einer absoluten Höhe incl. Antennenmast von ca. 530 m übertroffen. Nach Fertigstellung wird das „Burj Dubai“ eine Höhe von ca. 820 m (!) erreicht haben.


    Ein weiterer Superlativ, aber in meinen Augen auch etwas fragwürdig, ist das „Skigebiet“ von Dubai:



    Die Innentemperatur der Halle, die eine 400 m lange und 80 m breite Abfahrt, eine Sesselbahn, einen Skilift und mehrere „Hütten“ beinhaltet, wird bei Außentemperaturen von 45°C auf konstanten -1° C gehalten. Leider hatte ich nicht die Zeit mir das „Skigebiet“ von innen anzusehen, daher nachfolgend zwei Fremdaufnahmen:




    (Quelle: skidubai.com)


    Die Skihalle ist zwar ein beeindruckender Beweis für die Leistungsfähigkeit moderner Klimatechnik, aber ich halte das Dubaier Skigebiet (nicht nur aus energiewirtschaftlicher Sicht) doch für etwas fragwürdig. Schließlich ist es auf dem Kleinen Matterhorn (3883 m ü. M., mit der höchsten Seilbahn Europas erreichbar) ja auch nicht möglich sich an einen Sandstrand bei künstlich erzeugten 40°C Lufttemperatur zu legen……..


    Abschließend darf natürlich ein mittlerweile weltbekanntes Gebäude, zu dem sich weitere Kommentare wohl erübrigen, nicht fehlen. Das ca. 320 m hohe „Burj al Arab“:




    Viele Grüße
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    genau heute vor 25 Jahren kaufte mein Vater eine Day-Date 18038, die beweist, daß der gelungene Werbespruch von Patek Philippe („Eine PP gehört einem nie ganz allein. Man erfreut sich ein Leben lang an ihr, aber eigentlich bewahrt man sie schon für die nächste Generation.“) auch für eine Rolex gelten kann.


    Hier zunächst das Zertifikat und die Rechnung der 18038 mit dem Datum 3.8.1982:




    Einige von Euch kennen die Geschichte meiner Day-Date eventuell schon, aber aus Anlaß des heutigen Tages erlaube ich mir die Geschichte noch einmal zu erzählen.


    Ihr erinnert Euch vielleicht, daß ich mich bereits seit früher Jugend für Uhren interessiere. Mein Vater war daran sicher nicht ganz unschuldig, da auch er sich immer für Uhren begeistert hat, wobei Omega seit Anfang der fünfziger Jahre seine bevorzugte Marke war. Nachdem er bei mir nun ebenfalls das Interesse für Uhren wecken konnte, kam ich natürlich irgendwann zwangsläufig auch auf die Marke Rolex und beschäftigte mich ab etwa 1976 intensiv damit. Ich berichtete meinem Vater natürlich von meinen Erkenntnissen, erzählte ihm die unglaublichen Geschichten über die Robustheit der Uhren, gab ihm Kataloge, zeigte diverse Rolex-Uhren in den Schaufenstern und habe ihn dann wohl mit dem „Rolex-Virus“ angesteckt, denn 1978 kaufte er sich seine erste Rolex (eine Datejust 16013). Die „Epidemie“ breitete sich dann schnell aus: 1978 erhielt meine Mutter eine Lady-Date 6917/3, 1979 folgte meine Explorer II 1655 zum bestandenen Abitur, 1983 kaufte ich mir eine Daytona 6263 (über beide Uhren habe ich ja bereits berichtet) und 1985 erhielt mein Bruder eine GMT-Master II 16760 ebenfalls zum Abitur.


    Aber da gab es ja noch das Spitzenmodell: die Day-Date. Bei diversen Besuchen in Uhrengeschäften wurden weitere Kataloge gesammelt und mein Vater immer wieder von mir auf die Day-Date hingewiesen. 1982 war er die ständigen Empfehlungen von meiner Seite wohl endgültig leid und schritt zur Tat. Nein, ich wurde nicht gemaßregelt ihn nun endlich in Ruhe zu lassen, sondern bei Bucherer in St. Moritz wurde die Day-Date mehrmals eingehend in Augenschein genommen und dabei mit dem Verkäufer gefachsimpelt. Schlußendlich hat mein Vater sich dann dort tatsächlich eine Day-Date gekauft, wobei er die Uhr über die folgenden Jahre nur zu speziellen Anlässen getragen hat, seine Alltagsuhr blieb weiterhin die Datejust 16013.


    Leider ist mein Vater Anfang 2000 gestorben und 4 Wochen vor seinem Tod hat er mir seine Day-Date geschenkt, verbunden mit der Bitte gut auf sie aufzupassen. Er hat mir dann noch erzählt, er habe die Uhr damals schon mit dem Hintergedanken gekauft, daß ich sie später einmal tragen solle und dieses „später“ sei nun wohl gekommen. So wie mein Vater trage auch ich die Day-Date nur zu speziellen Anlässen und es ist auch längst beschlossene Sache, daß sie wieder auf die nächste Generation übertragen wird. Insofern gilt der Werbespruch von Patek Philippe eben auch für meine Day-Date 18038.


    Und hier ist nun das Geburtstagskind, das heute 25 Jahre im Familienbesitz ist:





    Viele Grüße
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    in der letzten Woche war ich dienstlich drei Tage in Tampa/Florida und diesmal hat mich ausnahmsweise nicht meine GMT-Master 16750, sondern meine Daytona 16523 begleitet. So kam wenigstens eine meiner Daytonas (die 116520 blieb im Tresor) einmal in die Nähe des Ortes, dem die „Daytona“ ihren Namen verdankt. Daytona Beach liegt ca. 230 km von Tampa entfernt und wurde, wie ich zufällig in den USA erfahren habe, von einem Vornamensvetter von mir gegründet: Matthias Day (*1821, +1904), der 1874 das erste Hotel (Palmetto House) in Daytona Beach baute.


    Aufgrund der Zeitdifferenz von -6h läßt sich die Heimatzeit in Florida übrigens auch ohne GMT-Master recht gut ermitteln, da der Stundenzeiger lediglich um 180° versetzt gedacht werden muß, was sehr gut gelingt.


    Hier ein Wristshot auf dem Balkon des Hotels in Tampa:


    Leider ist auf meinen Dienstreisen die Zeit sehr knapp bemessen und normalerweise bekomme ich nur Hotels, Büros und Flughäfen zu sehen. An einem Abend gab es aber dann doch die Gelegenheit, wenn schon nicht nach Daytona Beach, so doch zumindest nach Clearwater Beach zu fahren. Nachfolgend einige Impressionen.


    Auf der Fahrt nach Clearwater Beach:


    Clearwater Beach kurz vor dem Sonnenuntergang:




    Trotzdem ich bekanntermaßen alpin und nicht maritim orientiert bin, habe ich den Besuch in Clearwater Beach inklusive eines Abendessens auf der Terasse des „Rockaway Grills“ genossen. Der Abend war eine willkommene Entspannung nach einem Tag voller komplizierter Verhandlungen.


    Viele Grüße
    Matthias

    Oha, die 5100 als Zwillingspärchen. Aber sind Nr. 90 und 590 wirklich eineiig und verfügen über eine völlig identische DNA?


    Es besteht nämlich durchaus die Möglichkeit, daß das Armband der Nr. 90 so aussieht wie das der Nr. 57 („gewichtsreduziertes“ Armband mit Kastenschließe):

    (Quelle: leider unbekannt)


    Und es wäre desweiteren möglich, daß das der Nr. 590 so aussieht wie das der Nr. 392 („massives“ Armband mit verborgener Schließe):

    (Quelle: siehe Bild)


    Damit könnten zumindest die Armbänder von Nr. 90 und 590 unterschiedlich sein.


    Ach so, um die Verwirrung zu komplettieren: Es gibt da noch die Nr. 183 mit „gewichtsreduziertem“ Armband und verborgener Schließe:

    (Quelle: leider unbekannt)


    Vielleicht zeigt uns Grenat ja noch die Armbänder und Schließen von Nr. 90 und 590………


    Gruß
    Matthias

    Oha, eine Referenz 615. Meinen Glückwunsch zu dieser seltenen Breitling, die mir bisher noch nie in Natura begegnet ist. Nachfolgend aus meinem Archiv ein Scan des Breitling-Kataloges von 1975/76, der die Ref. 615 zeigt:



    Gruß
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    irgendwo habe ich einmal gelesen, daß die Rolex-Mitarbeiter Hans Wilsdorf in den 50er Jahren ein spezielles Geschenk gemacht haben. Es handelte sich um einen Gehstock für den leicht gehbehinderten Wilsdorf, wobei in den Knauf des Stockes eine Rolex eingebaut war. Das nachfolgende Foto von Grenat zeigt Wilsdorf in den 50er Jahren mit Gehstock und dem Sherpa Tenzing Norgay (*1914, +1986), der zusammen mit Sir Edmund Hillary 1953 den Mount Everest erstmals bestiegen hat.



    (Quelle: Grenat)


    Vor vielen Jahren habe ich im Internet das Foto eines Gehstocks mit eingebauter Rolex entdeckt:



    (Quelle: leider unbekannt)


    Handelt es sich hierbei vielleicht um den besagten Gehstock Wilsdorfs? Vielleicht hat ja im Forum jemand weitergehende Informationen.


    Viele Grüße
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    immer wieder gibt es Diskussionen um die verschiedenen Zifferblätter der Explorer II 16550 mit den verfärbten, ursprünglich weißen Zifferblättern. Diese sogenannten Cream Dials wurden in den meisten Fällen mit einem symmetrischen Chronometerschriftzug (Rail Dial) ausgeliefert. Hier exemplarisch das Bild einer 16550 mit „Rail“-Dial:



    (Quelle: uhrwald.de, RLX-Member Volvoman)


    So weit, so gut und allgemein bekannt, ABER:



    (Quelle: TZ-Mitglied ArthurNJ)


    Die rechte 16550 verfügt einen unsymmetrischen Chronometerschriftzug und ich bin überzeugt, daß Arthur KEINE Fakes zeigt. Es gab also wohl zumindest zwei Versionen der weißen Blätter. Mir ist durchaus bewußt, daß passionierte Sammler immer die „Rail Dial“-Version vorziehen werden, weil sie als die „authentische“ 16550 gilt. Die „Rail“-Versionen zeigen wohl auch wesentlich stärkere Verfärbungen als die „Non Rail“-Versionen.


    Bisher war ich der Meinung, daß die 16550 zunächst mit den „Rail“-Versionen ausgeliefert wurden und in den letzten Baujahren aufgrund der auch Rolex bekannten Verfärbungsproblematik, geänderte Blätter in „Non Rail“-Versionen verbaut wurden. Dies kann aber nicht stimmen, denn das nachfolgende Bild einer sehr späten 16550 (Seriennummer R827xxx) weist ebenfalls ein „Rail“-Blatt mit symmetrischen Chronometerschriftzug auf:



    (Quelle: leider unbekannt)


    Die 16550 wurde erstmals im Rolex-Katalog von 1985 gezeigt (wohl wissend, daß die Fotos in den Katalogen oftmals mit Vorsicht zu genießen sind) und dort ist interessanterweise ein „Non Rail“-Blatt zu sehen:


    Das Ganze ist wieder einmal Rolex-typisches Chaos:


    Waren nur die frühen 16550 mit „Non-Rail“-Blättern ausgerüstet? Gibt es überhaupt eine zeitlich bestimmbare Abfolge der unterschiedlichen Blätter? Handelte es sich bei den „Non Rail“-Versionen vielleicht um Austauschblätter von Rolex, die nach Kundenreklamationen über die Verfärbungen eingebaut wurden? Oder waren die „Non Rail-Blätter“ schlichtweg von einem anderen Zifferblatthersteller, der aber nur kleine Stückzahlen produziert hat?


    Noch ein interessanter Aspekt: Angeblich weisen die „Rail“-Versionen alle die Beschriftung „SWISS T<25“ und die „Non Rail“- Blätter „T SWISS < 25 T“ auf. Läßt sich aus der unterschiedlichen Beschriftung irgendetwas ableiten? Darüberhinaus ist im Katalog von 1985 ein „Non Rail“-Blatt mit „SWISS T< 25“ abgebildet. Gab es vielleicht doch „Non Rail“-Blätter mit dieser Leuchtmittelbezeichnung?


    Die in den einschlägigen Foren (RLX, TZ, VRF, etc.) über die Zifferblattvarianten der 16550 geführten Diskussionen haben bisher keine genauen Angaben über die „Non Rail“-Versionen der 16550 geliefert. Von „Fake“ bis „original und selten“ war alles mögliche vertreten und auch die auf diversen Internet-Seiten zu lesenden Informationen zur 16550 sind leider (wie so oft) unvollständig. Es bleiben also viele Fragen offen……


    Viele Grüße
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    immer wieder gibt es Diskussionen um die verschiedenen Zifferblätter der Explorer II 16550 mit den verfärbten, ursprünglich weißen Zifferblättern. Diese sogenannten Cream Dials wurden in den meisten Fällen mit einem symmetrischen Chronometerschriftzug (Rail Dial) ausgeliefert. Hier exemplarisch das Bild einer 16550 mit „Rail“-Dial:



    (Quelle: uhrwald.de, RLX-Member Volvoman)


    So weit, so gut und allgemein bekannt, ABER:



    (Quelle: TZ-Mitglied ArthurNJ)


    Die rechte 16550 verfügt einen unsymmetrischen Chronometerschriftzug und ich bin überzeugt, daß Arthur KEINE Fakes zeigt. Es gab also wohl zumindest zwei Versionen der weißen Blätter. Mir ist durchaus bewußt, daß passionierte Sammler immer die „Rail Dial“-Version vorziehen werden, weil sie als die „authentische“ 16550 gilt. Die „Rail“-Versionen zeigen wohl auch wesentlich stärkere Verfärbungen als die „Non Rail“-Versionen.


    Bisher war ich der Meinung, daß die 16550 zunächst mit den „Rail“-Versionen ausgeliefert wurden und in den letzten Baujahren aufgrund der auch Rolex bekannten Verfärbungsproblematik, geänderte Blätter in „Non Rail“-Versionen verbaut wurden. Dies kann aber nicht stimmen, denn das nachfolgende Bild einer sehr späten 16550 (Seriennummer R827xxx) weist ebenfalls ein „Rail“-Blatt mit symmetrischen Chronometerschriftzug auf:



    (Quelle: leider unbekannt)


    Die 16550 wurde erstmals im Rolex-Katalog von 1985 gezeigt (wohl wissend, daß die Fotos in den Katalogen oftmals mit Vorsicht zu genießen sind) und dort ist interessanterweise ein „Non Rail“-Blatt zu sehen:


    Das Ganze ist wieder einmal Rolex-typisches Chaos:


    Waren nur die frühen 16550 mit „Non-Rail“-Blättern ausgerüstet? Gibt es überhaupt eine zeitlich bestimmbare Abfolge der unterschiedlichen Blätter? Handelte es sich bei den „Non Rail“-Versionen vielleicht um Austauschblätter von Rolex, die nach Kundenreklamationen über die Verfärbungen eingebaut wurden? Oder waren die „Non Rail-Blätter“ schlichtweg von einem anderen Zifferblatthersteller, der aber nur kleine Stückzahlen produziert hat?


    Noch ein interessanter Aspekt: Angeblich weisen die „Rail“-Versionen alle die Beschriftung „SWISS T<25“ und die „Non Rail“- Blätter „T SWISS < 25 T“ auf. Läßt sich aus der unterschiedlichen Beschriftung irgendetwas ableiten? Darüberhinaus ist im Katalog von 1985 ein „Non Rail“-Blatt mit „SWISS T< 25“ abgebildet. Gab es vielleicht doch „Non Rail“-Blätter mit dieser Leuchtmittelbezeichnung?


    Die in den einschlägigen Foren (RLX, TZ, VRF, etc.) über die Zifferblattvarianten der 16550 geführten Diskussionen haben bisher keine genauen Angaben über die „Non Rail“-Versionen der 16550 geliefert. Von „Fake“ bis „original und selten“ war alles mögliche vertreten und auch die auf diversen Internet-Seiten zu lesenden Informationen zur 16550 sind leider (wie so oft) unvollständig. Es bleiben also viele Fragen offen……


    Viele Grüße
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    desöfteren taucht die Frage auf, wie die gravierte Lünette der Daytona, der sogenannte „Tachymeter“ eigentlich funktioniert. Die jeweiligen Anleitungen zur Daytona beschreiben zwar recht anschaulich den Gebrauch der Skala, aber wie kommt die Anordnung der Zahlen eigentlich zustande? Nachfolgend der Versuch einer (hoffentlich) einfachen Erklärung.


    Die Tachymeter-Skala erlaubt die Ermittlung der Einheiten pro Stunde durch die Messung des zeitlichen Abstandes zweier Einheiten. Die Skala der Daytona ist daher mit „Units per Hour“ gekennzeichnet:




    (Rolex Daytona Ref. 16523 aus meiner Sammlung, Skala beginnt mit 400 UPH)


    Bei anderen Uhren wird desöfteren auch die Bezeichnung „Tachymetre“ verwendet:



    (Omega Speedmaster Ref. 345.0808 aus meiner Sammlung, Skala beginnt mit 500 UPH)


    Um aus den gemessenen Sekunden nun die Einheiten pro Stunde zu errechnen, müssen 3600 Sekunden (= 1 Stunde) durch die gemessenen Sekunden dividiert werden. Ein Beispiel: Es wurden 40 Sekunden gemessen, daraus folgt U=3600/40=90 Einheiten/Stunde. Die Zahl 90 findet sich auf der Skala bei 40 Sekunden.


    Die Skala folgt also der mathematischen Funktion U=3600/t, wobei U die errechneten Einheiten pro Stunde und t die gemessenen Sekunden sind. Bei der Funktion handelt es sich um eine einfache Hyperbel, die sich asymptotisch Null nähert. Die Skala ist daher nicht logarithmisch, wie manchmal fälschlicherweise zu lesen ist.



    Gemeinhin wird ja angenommen, daß es sich bei der Skala um einen Tachometer handelt, mit dem die Geschwindigkeit eines Autos gemessen werden kann. Dies ist zwar ein möglicher und oft beschriebener Anwendungsfall, allerdings ist die Meßungenauigkeit sehr groß, da die erforderliche Distanz exakt 1 km betragen und die Geschwindigkeit über die Meßzeit konstant sein muß. Ein sicherlich sehr praxisferner Gebrauch.


    Wie bereits erwähnt, werden mit der Skala Einheiten pro Stunde (Units per Hour) gemessen. Dies können Kilometer sein, aber auch z.B. produzierte Einheiten, transportierte Personen etc.. Im Prinzip kann alles gemessen werden, was in Einheiten pro Stunde (UPH) angegeben wird.


    Ein Beispiel:
    In einem Automobilwerk wird am Fließband die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Wagen mit 40 Sekunden gemessen. Auf der Lünette läßt sich ablesen, daß das Werk momentan 90 Wagen/Stunde produziert.


    Ein weiteres Beispiel, welches gleichzeitig die Problematik der Tachymeter-Skalen bis 50 UPH aufzeigt, wie sie beispielsweise bei den Handaufzugs-Daytonas und der Ref. 1652x bis 1990 verwendet wurden:



    (Quelle: leider unbekannt)


    Bei einer Seilbahn mit Kabinen für jeweils 6 Personen wird der zeitliche Abstand zwischen 2 Kabinen mit 15 Sekunden gemessen, aber die obige Skala zeigt bei 15 Sekunden keinen Wert an. Hier liegt ein Problem der Skalen, die bis 50 UPH laufen. Die Zahlen zwischen 60 und 50 UPH stehen dabei für 60 bis 75 Sekunden Meßzeit. Dies war wohl ein Zugeständnis an den Gebrauch als Auto-Tachometer, der aber wie bereits erwähnt nicht sehr praxisnah ist. Daher wurde 1990 die Skala der Daytona geändert, um dem Gebrauch für z.B. Produktionsmessungen Rechnung zu tragen, da hier der Meßbereich bis 15 Sekunden wichtiger ist, als der zwischen 60 und 75 Sekunden. Mit der geänderten Skala läßt sich dann die Förderleistung der oben genannten Seilbahn einwandfrei messen. Bei 15 Sekunden Abstand der Kabinen lassen sich dann 240 Kabinen pro Stunde ablesen, umgerechnet sind das 240 x 6 (Personen/Kabine) = 1440 Personen/Stunde.


    Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Wartezeiten in den Schlangen vor Seilbahnen recht gut abschätzen. So wurde mir schon desöfteren die Frage gestellt "Wie machst Du das“, wenn die Wartezeit unter Zuhilfenahme des Tachymeters recht renau abgeschätzt werden konnte. Dies gelingt mit der Tachymeterskala aber nur bei Umlaufseilbahnen (Schlepplifte, Sesselbahnen, Gondelbahnen), bei Pendelbahnen (Großkabinenbahnen bzw. Standseilbahnen mit nur zwei Kabinen, die im Pendelverkehr zwischen Tal- und Bergstation fahren) wird schon ein Chronograph mit logarithmischer Rechenscheibe benötigt.


    Übrigens beginnt die Tachymeter-Skala meiner Breitling Chrono-Matic 2110 sogar bereits bei 1000 UPH:



    Bedingt durch die Hyperbelfunktion ist die Messung in dem Bereich 1000 bis ca. 600 UPH allerdings sehr sensibel, da bereits einige Zehntelsekunden einen erheblichen Einfuß auf das Ergebnis haben.


    Ich hoffe die Köpfe rauchen nun nicht zu stark. Für Mitglieder mit nur wenigen oder keinen mathematischen Vorkenntissen sei gesagt, daß die Tachymeterlünette natürlich auch ein Design-Objekt ist. Dies näher zu erläutern überlasse ich aber gern den Stilexperten………


    Viele Grüße
    Matthias

    Liebe Uhren-Fans,
    desöfteren taucht die Frage auf, wie die gravierte Lünette der Daytona, der sogenannte „Tachymeter“ eigentlich funktioniert. Die jeweiligen Anleitungen zur Daytona beschreiben zwar recht anschaulich den Gebrauch der Skala, aber wie kommt die Anordnung der Zahlen eigentlich zustande? Nachfolgend der Versuch einer (hoffentlich) einfachen Erklärung.


    Die Tachymeter-Skala erlaubt die Ermittlung der Einheiten pro Stunde durch die Messung des zeitlichen Abstandes zweier Einheiten. Die Skala der Daytona ist daher mit „Units per Hour“ gekennzeichnet:



    (Rolex Daytona Ref. 16523 aus meiner Sammlung, Skala beginnt mit 400 UPH)


    Bei anderen Uhren wird desöfteren auch die Bezeichnung „Tachymetre“ verwendet:

    (Omega Speedmaster Ref. 345.0808 aus meiner Sammlung, Skala beginnt mit 500 UPH)


    Um aus den gemessenen Sekunden nun die Einheiten pro Stunde zu errechnen, müssen 3600 Sekunden (= 1 Stunde) durch die gemessenen Sekunden dividiert werden. Ein Beispiel: Es wurden 40 Sekunden gemessen, daraus folgt U=3600/40=90 Einheiten/Stunde. Die Zahl 90 findet sich auf der Skala bei 40 Sekunden.


    Die Skala folgt also der mathematischen Funktion U=3600/t, wobei U die errechneten Einheiten pro Stunde und t die gemessenen Sekunden sind. Bei der Funktion handelt es sich um eine einfache Hyperbel, die sich asymptotisch Null nähert. Die Skala ist daher nicht logarithmisch, wie manchmal fälschlicherweise zu lesen ist.



    Gemeinhin wird ja angenommen, daß es sich bei der Skala um einen Tachometer handelt, mit dem die Geschwindigkeit eines Autos gemessen werden kann. Dies ist zwar ein möglicher und oft beschriebener Anwendungsfall, allerdings ist die Meßungenauigkeit sehr groß, da die erforderliche Distanz exakt 1 km betragen und die Geschwindigkeit über die Meßzeit konstant sein muß. Ein sicherlich sehr praxisferner Gebrauch.


    Wie bereits erwähnt, werden mit der Skala Einheiten pro Stunde (Units per Hour) gemessen. Dies können Kilometer sein, aber auch z.B. produzierte Einheiten, transportierte Personen etc.. Im Prinzip kann alles gemessen werden, was in Einheiten pro Stunde (UPH) angegeben wird.


    Ein Beispiel:
    In einem Automobilwerk wird am Fließband die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Wagen mit 40 Sekunden gemessen. Auf der Lünette läßt sich ablesen, daß das Werk momentan 90 Wagen/Stunde produziert.


    Ein weiteres Beispiel, welches gleichzeitig die Problematik der Tachymeter-Skalen bis 50 UPH aufzeigt, wie sie beispielsweise bei den Handaufzugs-Daytonas und der Ref. 1652x bis 1990 verwendet wurden:

    (Quelle: leider unbekannt)


    Bei einer Seilbahn mit Kabinen für jeweils 6 Personen wird der zeitliche Abstand zwischen 2 Kabinen mit 15 Sekunden gemessen, aber die obige Skala zeigt bei 15 Sekunden keinen Wert an. Hier liegt ein Problem der Skalen, die bis 50 UPH laufen. Die Zahlen zwischen 60 und 50 UPH stehen dabei für 60 bis 75 Sekunden Meßzeit. Dies war wohl ein Zugeständnis an den Gebrauch als Auto-Tachometer, der aber wie bereits erwähnt nicht sehr praxisnah ist. Daher wurde 1990 die Skala der Daytona geändert, um dem Gebrauch für z.B. Produktionsmessungen Rechnung zu tragen, da hier der Meßbereich bis 15 Sekunden wichtiger ist, als der zwischen 60 und 75 Sekunden. Mit der geänderten Skala läßt sich dann die Förderleistung der oben genannten Seilbahn einwandfrei messen. Bei 15 Sekunden Abstand der Kabinen lassen sich dann 240 Kabinen pro Stunde ablesen, umgerechnet sind das 240 x 6 (Personen/Kabine) = 1440 Personen/Stunde.


    Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Wartezeiten in den Schlangen vor Seilbahnen recht gut abschätzen. So wurde mir schon desöfteren die Frage gestellt "Wie machst Du das“, wenn die Wartezeit unter Zuhilfenahme des Tachymeters recht renau abgeschätzt werden konnte. Dies gelingt mit der Tachymeterskala aber nur bei Umlaufseilbahnen (Schlepplifte, Sesselbahnen, Gondelbahnen), bei Pendelbahnen (Großkabinenbahnen bzw. Standseilbahnen mit nur zwei Kabinen, die im Pendelverkehr zwischen Tal- und Bergstation fahren) wird schon ein Chronograph mit logarithmischer Rechenscheibe benötigt.


    Übrigens beginnt die Tachymeter-Skala meiner Breitling Chrono-Matic 2110 sogar bereits bei 1000 UPH:


    Bedingt durch die Hyperbelfunktion ist die Messung in dem Bereich 1000 bis ca. 600 UPH allerdings sehr sensibel, da bereits einige Zehntelsekunden einen erheblichen Einfuß auf das Ergebnis haben.


    Ich hoffe die Köpfe rauchen nun nicht zu stark. Für Mitglieder mit nur wenigen oder keinen mathematischen Vorkenntissen sei gesagt, daß die Tachymeterlünette natürlich auch ein Design-Objekt ist. Dies näher zu erläutern überlasse ich aber gern den Stilexperten………


    Viele Grüße
    Matthias

    Vielen Dank für Eure Beiträge auf meinen zugegebenermaßen etwas überspitzten, in Teilbereichen simplifizierten und auch leicht provozierenden Beitrag. Manchmal ist es aber erforderlich auf diese Weise vorzugehen, um neue Einsichten für beiden Seiten zu erreichen.


    Die meisten Reaktionen entsprachen zwar exakt meinen Erwartungen und waren vorhersehbar, aber es waren auch einige Beiträge dabei, die mich durchaus nachdenklich gestimmt haben. Ich habe also meine Einsichten erhalten und vielleicht ist es einigen von Euch ja ähnlich gegangen.


    Der Watchlounge wünsche ich, daß sie eine Plattform wird, in dem sich Uhren-Freunde und auch Sammler in speziellen Marken-Unterforen austauschen können und WL sich dadurch von anderen Uhrenforen absetzen kann. Dem Rolex-Bereich wünsche ich, daß er zu einer eigenen Linie findet, die sich nicht nur an bekannten Vorbildern orientiert, sondern auch eigene Ideen verfolgt. Die Kopie eines bereits bekannten und etablierten Konzeptes wäre meiner Ansicht nach mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt.


    In diesem Sinne beste Grüße
    Matthias

    Zitat

    Original von RockAndRolex
    :eek: Du kennst auch Herrn André Heiniger? Lasse ihn von mir grüßen!


    :lol:


    Es ist unglaublich, was hier für ein Halbwissen besteht, welches dann auch noch in völlig sinnfreier Art verbreitet wird: Andre Heiniger ist bereits im Jahre 2000 verstorben und war nach Hans Wilsdorf erst der zweite Chef bei Rolex. Der dritte Chef ist seit 2000 sein Sohn Patrick Heiniger!


    Und jetzt äußere ich mich auch einmal zu diesem Thread und mache mich dabei so richtig unbeliebt:


    Bei genauerer Betrachtung dieses Threads wird der typische und klassische Fall der kognitiven Dissonanz bei den „Verdammten“ sichtbar.


    Desweiteren läßt sich mit Bezug auf Art. 5, Abs. 1 GG nicht jeder Blödsinn oder jede Unflätigkeit rechtfertigen, da insbesondere auch Absatz 2 zu berücksichtigen ist. Die Betreiber/Inhaber eines Forums haften auch für die Äußerungen der dortigen Mitglieder und üben ein virtuelles Hausrecht aus, von dem sie auch Gebrauch machen dürfen und manchmal zum eigenen Schutz sogar Gebrauch machen müssen. Auch die Einhaltung einer gewissen Forumskultur ist wünschenswert und oftmals nur unter Anwendung des Hausrechtes durchzusetzen. Dies hat meines Erachtens nach nichts mit Zensur zu tun, denn ein Internetforum ist kein Medium im Sinne von Art. 5 GG.


    Ich betrachte mich in einem Forum grundsätzlich als Gast bei den Betreibern und versuche mich auch dementsprechend zu benehmen. Sollten in unserem Haus Gäste nach einer freundlichen Verwarnung weiterhin unflätige Äußerungen von sich geben, andere Gäste anpöbeln oder den notwendigen Respekt im Umgang miteinander vermissen lassen, so würde ich ebenfalls von meinem Hausrecht Gebrauch machen und sie freundlich aber bestimmt des Hauses verweisen. Die Grenzen des Rauswurfes festzulegen liegt dabei im Ermessen des Hausherrn und nicht des Gastes, der keinen Anspruch auf ein wie auch immer geartetes „Bleiberecht“ hat. Es ist aber auch niemand gezwungen in meinem Haus Gast zu sein, wenn ihm der „Stil des Hauses“ nicht gefällt. Schlechter Stil wäre es aber, sich dann bei einem anderen Gastgeber genüßlich darüber auszulassen.


    Eine Bemerkung noch: Eine höhere “Rauswurfgrenze” ist in meinen Augen in keinster Weise ein Merkmal für eine höhere Forenqualität, sondern erhöht lediglich die Anzahl sinnfreier, fragwürdiger und oftmals blödsinniger Beiträge.


    So, DAS musste mal raus und jetzt dürft Ihr (erwartungsgemäß bei kognitiver Dissonanz) auf mich einprügeln oder durch völliges Ignorieren strafen……..


    Gruß
    Matthias

    Vielen Dank für die Vorstellung der „unbekannten“ Rolex.


    Ich wage übrigens zu behaupten, daß fast alle Cellini-Besitzer auch mindestens eine Oyster besitzen, da vermutlich die meisten Kunden erst über eine Oyster zur Cellini kommen. Daß Nicht-Rolex-Kunden, die eine elegante Uhr im klassischen Sinne kaufen wollen, gezielt nach einer Cellini anstatt nach einer PP, AP, VC oder Lange fragen, halte ich für sehr unwahrscheinlich.


    Für wahre Rolex-Fans gab es jahrelang auch eine passende Cellini mit dem Namen „Jubilee“ (nicht mit dem gleichnamigen Armband der Oyster-Reihe zu verwechseln), die allerdings im Jahre 2000 eingestellt wurde. Bei dieser Uhr war der sich ständig wiederholende Rolex-Schriftzug über das gesamte Armband verteilt, wie es auch von den sogenannten Jubilee-Zifferblättern der Datejust und Day-Date bekannt ist. Nachfolgend der Scan der Cellini-Jubilee aus einem Rolex-Händlerkatalog von 1993/94:



    Mir selbst ist diese Uhr einmal in Natura am Handgelenk einer Hotel-Managerin in der Schweiz begegnet. Als ich sie auf die Uhr ansprach, war sie völlig verwundert, daß jemand ihre Uhr als Rolex erkannte. Sie erzählte mir, daß sie die Uhr nur bei festlichen Abendveranstaltungen trage, da ihre Datejust für solche Anläße mit großer Robe nun mal völlig unpassend wäre. Ich fühlte mich übrigens daraufhin mit meiner Uhr irgendwie nicht mehr ganz korrekt gekleidet: Nein, ich trug natürlich keine meiner Rolex-Sportuhren, sondern meine Day-Date, aber auch diese ist nicht unbedingt die elegante Uhr im klassischen Sinne.


    Wahrscheinlich ist eine Cellini die einzige völlig korrekte Möglichkeit überhaupt eine Rolex bei hochoffiziellen und festlichen Veranstaltungen mit entsprechender Kleidung zu tragen. Bei einem Frack gilt dann aber: Bitte nur eine Cellini-Taschenuhr! Und wie Ihr oben seht, auch die gibt es bei Rolex.


    Gruß
    Matthias

    Vielen Dank für die Vorstellung der „unbekannten“ Rolex.


    Ich wage übrigens zu behaupten, daß fast alle Cellini-Besitzer auch mindestens eine Oyster besitzen, da vermutlich die meisten Kunden erst über eine Oyster zur Cellini kommen. Daß Nicht-Rolex-Kunden, die eine elegante Uhr im klassischen Sinne kaufen wollen, gezielt nach einer Cellini anstatt nach einer PP, AP, VC oder Lange fragen, halte ich für sehr unwahrscheinlich.


    Für wahre Rolex-Fans gab es jahrelang auch eine passende Cellini mit dem Namen „Jubilee“ (nicht mit dem gleichnamigen Armband der Oyster-Reihe zu verwechseln), die allerdings im Jahre 2000 eingestellt wurde. Bei dieser Uhr war der sich ständig wiederholende Rolex-Schriftzug über das gesamte Armband verteilt, wie es auch von den sogenannten Jubilee-Zifferblättern der Datejust und Day-Date bekannt ist. Nachfolgend der Scan der Cellini-Jubilee aus einem Rolex-Händlerkatalog von 1993/94:



    Mir selbst ist diese Uhr einmal in Natura am Handgelenk einer Hotel-Managerin in der Schweiz begegnet. Als ich sie auf die Uhr ansprach, war sie völlig verwundert, daß jemand ihre Uhr als Rolex erkannte. Sie erzählte mir, daß sie die Uhr nur bei festlichen Abendveranstaltungen trage, da ihre Datejust für solche Anläße mit großer Robe nun mal völlig unpassend wäre. Ich fühlte mich übrigens daraufhin mit meiner Uhr irgendwie nicht mehr ganz korrekt gekleidet: Nein, ich trug natürlich keine meiner Rolex-Sportuhren, sondern meine Day-Date, aber auch diese ist nicht unbedingt die elegante Uhr im klassischen Sinne.


    Wahrscheinlich ist eine Cellini die einzige völlig korrekte Möglichkeit überhaupt eine Rolex bei hochoffiziellen und festlichen Veranstaltungen mit entsprechender Kleidung zu tragen. Bei einem Frack gilt dann aber: Bitte nur eine Cellini-Taschenuhr! Und wie Ihr oben seht, auch die gibt es bei Rolex.


    Gruß
    Matthias

    In Imais Buch „A Time Capsule“ habe ich noch zusätzliche Hinweise auf die Uhr gefunden und eingescannt:



    (Quelle: Kesahuru Imai „A Time Capsule“)


    Diese Uhr entspricht der bei Antiquorum angebotenen Uhr mit Tachymeterskala, klassischer Bezeichnung der Totalisatoren und nur zwei „Mercury“-Zeigern (zur Zeigerform später mehr). Die Seriennummer der bei Imai abgebildeten Uhr lautet 29116439 und weicht somit von der bei Antiquorum angebotenen Uhr (29116425) ab. Es gibt also mindestens zwei Exemplare, ob jedoch die dazwischen liegenden 14 Uhren ebenfalls solche Spezial-Versionen waren bleibt unklar.


    Und hier noch ein weiteres Bild, wobei der Text auf einen Prototyp für die NASA hinweist, jedoch nicht auf ein „Alaska“-Projekt.



    (Quelle: Kesahuru Imai „A Time Capsule“)


    Und hier noch das Innenleben des Schutzgehäuses:




    (Quelle: Kesahuru Imai „A Time Capsule“)


    Die auf der Uhrenrückseite vermerkte Nummer „315/2“ entspricht der Nummer des Exponates im Schutzgehäuse aus dem Omega-Museum (siehe das Bild meines obigen Beitrages). Bei der abgebildeten Uhr handelt es sich also höchstwahrscheinlich um die Uhr aus dem Omega-Museum. Die nachgestellte „/2“ könnte auf die Zweiteiligkeit des Exponates aus Uhr und Schutzgehäuse oder aber auf ein zweites Exemplar im Besitz des Omega-Museums hinweisen (welches vielleicht jetzt versteigert wurde).


    Es bleibt unklar, ob die Thermosisolation nur durch Luft oder durch ein auf den Bildern nicht zu sehendes, zusätzliches Isolationsmaterial erfolgte. Auch das Material des Schutzgehäuses wird nicht erwähnt.


    @ Pellaton:
    Vielen Dank für Deine Hinweise zur Zeigerform und den Details zu den drei unterschiedlichen Kapseln. Du hast Recht, offenbar sind die Zeiger tatsächlich der Mercury-Kapsel nachempfunden worden:



    (Quelle: nasa.gov)


    Wir sollten daher zukünftig von „Mercury“-Zeigern und nicht „Apollo“-Zeigern sprechen.


    So, nun übergebe ich aber den Stab an die Speedmaster-Experten, die hoffentlich noch weitere Informationen geben können.


    Gruß
    Matthias