Glashütte ist immer eine Reise wert...!

  • Im Rahmen einer Einladung der Manufaktur A. Lange & Söhne in Glashütte ergab sich gestern
    für mich die Gelegenheit, der Manufaktur A. Lange sowie der Stadt Glashütte einen kurzen Besuch
    ab zu statten.


    Einen Grund nach Glashütte zu reisen gibt es für uhrenbegeisterte Menschen ja eigentlich immer.
    Gestern allerdings gab es derer mindestens zwei zusätzliche Gründe: zum einen stellte die Manufaktur A. Lange & Söhne
    im 165. Jahr ihres Bestehens das Projekt "F.A. Lange Scholarship & Watchmaking Excellence Award" vor.
    Gleich danach wurde der "A. Lange & Söhne Park" eingeweiht.


    Ich möchte Euch die Eindrücke an dieser Stelle gerne schildern:



    Das Projekt "F.A. Lange Scholarship & Watchmaking Excellence Award" gibt acht jungen Auszubildenden des
    Uhrmacherhandwerks die Chance, ihre Kreativität und ihr handwerkliches Können unter Beweis zu stellen.
    Hierzu wurden von 30 Uhrmacherschulen aus zehn Ländern die jeweils besten Auszubildenden zur Teilnahme
    vorgeschlagen.
    Eine Jury von A. Lange & Söhne hat daraufhin die 8 Besten ausgewählt und zu einer Studienreise zum Thema
    "Uhren" eingeladen. Mit dabei sind drei Auszubildende aus Deutschland (aus Hamburg, Glashütte und Würzburg),
    und jeweils ein Auszubildender aus der Schweiz (Grenchen), aus Frankreich (Morteau), aus Dänemark (Ringstedt)
    und aus Tokyo in Japan. Die einzige Frau im Team kommt aus dem finnischen Espoo.


    Hier seht Ihr die acht Auszubildenden im neu eröffneten "A. Lange & Söhne Park":



    Dabei lernen die jungen Leute die Manufaktur in Glashütte kennen und reisen dann an die Orte weiter, die auch
    F.A. Lange von 1837 bis 1841 im Rahmen seiner Lehr- und Wanderjahre besucht hatte.
    Dabei werden sie in London, Paris, Genf und im Vallée dur Joux bedeutende Uhrendestinationen besuchen.
    Da dieses Projekt aber auch gleichzeitig ein Wettbewerb ist, bekamen die Teilnehmer natürlich auch noch eine
    anspruchsvolle Aufgabe mit auf den Weg, die sie bis Ende September 2010 technisch umsetzen sollen.
    Dabei bekommen sie ein ETA Uhrwerk Kal. 6498, in welches sie eine Äquationsanzeige integrieren sollen.
    Die Äquationsanzeige gibt die Abweichung der mittleren von der wahren Sonnenzeit an (die mittlere Sonnenzeit
    weicht im Bereich von etwa + 14 Minuten im Februar bis etwa - 16 Minuten im November von der wahren Sonnezeit ab).


    Dabei muss der Mechanismus funktionstüchtig sein, die Art der Anfertigung ist freigestellt, die Art der Anzeige ist
    frei wählbar (z.B. über einen Zeiger oder digital), es dürfen alle Materialien mit Ausnahme von Holz verwendet werden und
    die Arbeit ist zu dokumentieren.
    Ab dem 22. September 2010 wird dann eine Jury die gelungenste Umsetzung dieser Aufgabe auswählen und mit
    eine Preisgeld von 10.000 Euro für eine weiterführende Ausbildung im Bereich der Uhrmacherei prämieren.
    Die Siegerin oder der Sieger wird dann am 7. Dezember 2010, dem 165. Jubiläum der Gründung der Manufaktur
    und dem 20. Jubiläum der Neugründung durch Walter Lange im Jahr 1990, in Glashütte geehrt sowie die angefertigten
    Arbeiten ausgestellt.
    Ein hochinteressantes Projekt wie ich finde und ein vorbildlich der Zukunft zugewandtes noch dazu!
    Denn guter Nachwuchs ist wichtiger denn je!


    Gleich nach der Vorstellung des Projektes wurde der "A. Lange & Söhne Park" gegenüber der Manufaktur,
    auf dem Gelände der früheren Müglitztal-Brauerei, eingeweiht. Dieser Park steht künftig den Mitarbeitern von Lange wie auch allen
    Einwohnern von Glashütte zur Verfügung.


    Hier einige Bilder der Eröffnungszeremonie, bei der die meisten Mitarbeiter von A. Lange & Söhne anwesend waren:


    Jeder Gast wurde von Jerzy Schaper, dem Geschäftsfüher von A. Lange & Söhne, persönlich begrüßt



    Als Attraktion stand ein Ballon nach altem Vorbild im Park, hierzu aber später mehr ;)



    Das musikalische Rahmenprogramm gestalteten eine amerikanische Mezzosopranistin sowie ein italienischer Bariton, die
    am Flügel von einer kanadischen Pianistin begleitet wurden.
    Alle Künstler kamen von den Salzburger Festspielen, die von Lange unterstützt werden.



    Jerzy Schaper bei seiner Rede



    Ein origineller und stimmiger Höhepunkt der Veranstaltung darf die Anwesenheit von F.A. Lange und seiner Frau Antonia,
    perfekt dargestellt durch zwei Dresdner Schauspieler, genannt werden



    Weitere Eindrücke der gelungenen Veranstaltung:





    Urgroßvater und Urenkel stossen an:



    Es wurde auch eine Bronzebüste von F.A. Lange enthüllt:



    Walter Lange war zurecht sichtlich stolz



    Herr Knothe im Gespräch F.A. Lange und Antonia Lange:



    Jerome Lambert war auch anwesend



    Anschließend gab es ein sehr schönes BBQ im Hof der Manufaktur



    Zwei Journalisten aus meiner Gruppe: Gisbert L. Brunner im Gespräch mit Alexander Linz



    Doch nun zurück zum eingangs bereits gezeigten Ballon. Dieser war nicht nur Dekoration, sondern durfte auch benutzt werden.
    Unter Einsatz meines Lebens wagte ich das Abenteuer, knapp 50 Meter in den Himmel über Glashütte aufzusteigen und Euch
    den Blick auf den Park, die Manufaktur und Glashütte zeigen zu können ;)



    Der Aufstieg. Auf der anderen Straßenseite steht Walter Lange. So schaut ihm sein Urgroßvater bestimmt auch
    häufig von oben zu!



    und nochmal von ganz oben



    und etwas rangezoomt:



    Die Manufaktur von oben:




    und das Stammhaus sowie im Vordergrund das Gebäude von Tutima:



    Von dort oben hatte man einen herrlichen Blick über Glashütte



    Man war fast auf Augenhöhe mit der WEMPE Sternwarte




    Und alles hängt in diesem Moment an einem fingerdicken Stahlseil :eek:



    Die Büste solitär:



    Der 3000 Quadratmeter große Park aus der Luft betrachtet



    Wieder auf dem Boden der Tatsachen. Die nächste Wagemutige hängt am Ballon




    Und noch ein paar weitere Impressionen:



    Familiäre Gespräche



    Eine japanische Gruppe von Lange-Sammlern:



    Gleichzeitig habe ich die Reise auch genutzt, um das wunderschöne Elbflorenz zu erkunden.
    Bilder hierzu gibt es ab jetzt in Exthor´s Fotoecke! Hier schon ein erster Eindruck:



    und noch mehr in diesem Link!


    Vielen Dank für den wundervollen Tag in Glashütte stellvertretend für alle Beteiligten an die Herren Schaper,
    Einhorn, Engelbrecht, Abele und Nickel! Es war ein sehr sympathische Veranstaltung, ganz so, wie sich die feine Manufaktur
    aus Glashütte sonst auch zeigt! Chapeau!


    Gruß!



    Sascha

  • danke für die eindrücke und deine selbstlose aufopferung für die fotos von oben


    Naja, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ich früher mal ganz heftig Höhenangst hatte,
    war diese Unternehmung in meinen Augen schon mutig.
    Aber der Ausblick hat voll und ganz entschädigt! :gut:


    Gruß!


    Sascha


  • Hallo Armin,


    wenn man es so sieht, dann lebe ich schon eine ganze Weile polygam! ;)
    Die IWC entwickelte sich im Laufe der Zeit zwar zu meinem Spezialgebiet, aber die Geschichte
    und speziell die Wiedergeburt der Manufaktur "A. Lange & Söhne" habe ich stets und mit besonderem
    Interesse sowie besonderer Begeisterung verfolgt.
    Und das vom Tage der Vorstellung der neuen Manufaktur im Jahr 1994, die ich als damaliger Student in Dresden
    live miterleben konnte. Von da an war ich regelmäßig in Glashütte und kann sagen, dass meine ganz
    besondere Hochachtung der Marke, speziell aber den Menschen hinter der Marke und den Uhren gilt.
    Bei all der Professionalität, die viele Uhrenmarken an den tag legen, hat sich Lange eines erhalten:
    sie kommen vollkommen authentisch rüber und höchst sympathisch.
    Die Mitarbeiter arbeiten gerne dort und das merkt man deutlich wenn man sich mit ihnen unterhält.
    Und sie sind stolz auf die Uhren die sie bauen.
    Das unterscheidet Lange von viele anderen Uhrenmarken!
    Daher gehört meine ehrliche und aufrichtige Begeisterung A. Lange und Söhne, weil hier in meinen Augen alles stimmt! :gut:


    Und da, so leid mir das tut und bei allem Enthusiasmus für die Uhren der IWC, kann die IWC als Marke nicht
    mithalten.
    Und das beschreibt es doch ganz gut: mich begeistern die Uhren und die Technik sowie die Technologie der IWC.
    Aber mich begeistert die Marke A. Lange & Söhne, mit wirklich allem, was dazu gehört!
    Das ist der Unterschied.


    Um den Bogen zu schließen und etwas platt ausgedrückt: die eine Beziehung ist zu einer durchaus sehr gut aussehenden
    Frau, die vielleicht klasse kochen kann, die andere ist zu einer Frau, bei der einfach alles stimmt.
    Die Erstere kann sich ja noch entwickeln...! :G Die Zweitere ist schon nahezu perfekt! :gut: Da beide aber gänzlich
    verschieden sind, beschäftige ich mich eben mit beiden.
    Die Uhren der IWC sind für eine breite Masse gemacht, die von Lange etwas ganz Besonderes, das man sich ggf.
    "once in a lifetime" leistet.


    Gruß!


    Sascha

  • Ach ja:


    Wenn das die Jungs von IWC sehen...


    Das werden sie bestimmt, den die lesen in der Watchlounge aktiv mit!
    Aber ich habe weder eine Exklusivvertrag mit der IWC noch sonst irgend etwas in dieser Hinsicht. ;)


    Es gibt ja noch nichtmal eine adäquate Unterstützung unserer Arbeit hier, obwohl wir das Ganze ja unter anderem auch für die
    Uhrenhersteller machen...! :bash:


    Gruß!


    Sascha

  • Wenn das die Jungs von IWC lesen


    ... dann wird sie diese Meinung nicht sonderlich verwundern, denn diese äussere ich durchaus auch im direkten
    Gespräch. Immerhin bemühe ich mich seit zwei Jahren darum...! Mit überschaubarem Erfolg! :bash:


    Gruß!


    Sascha

  • Sollen Sie ruhig ... Bis auf Worthülsen gab es von IWC bisher nichts ;) Aber es gibt ja auch andere Hersteller ... :G


    Wobei wir nicht nur bei der Art der Kommunikation von völlig verschiedenen Ligen im Fall des Vergleiches der
    IWC mit Lange reden. Das sollte fairerweise erwähnt sein.


    Gruß!


    Sascha

  • Danke für den Bericht und die Fotos! Ich war vor 2 Jahren selbst in Glashütte, alles wirklich sehr interessant und ein nettes Örtchen !


    Aber da wo jetzt der Park ist war doch ursprünglich ein weiteres Produktionsgebäude geplant wenn ich mich recht erinnere? Wurde uns damals zumindest so gesagt!


    Da hat wohl die Krise einen Strich durch die Rechnung gemacht!



    :wink:

  • Da hat wohl die Krise einen Strich durch die Rechnung gemacht!


    Da hast Du recht! Aber das wurde auch bei der Eröffnung des Parks klar gesagt, dass dieser womöglich nicht
    ewig dort sein wird. Daher wurden auch keine Bäume gepflanzt sondern nur Stauden und Büsche.
    Ich finde das vernünftig! So kann diese Fläche in der Zwischenzeit von allen sinnvoll genutzt werden und sie verschönert ja
    auch den Ort Glashütte erheblich!



    Gruß!


    Sascha

  • Hm ,
    das Event scheint nicht schlecht gewesen zu sein . :gut:


    Aber irgend einen Mitarbeiter habe ich auf den Bildern nicht gesehen ,
    für die scheint es wohl keine Geburtstagsfeier zu geben . :grb:

  • Aber irgend einen Mitarbeiter habe ich auf den Bildern nicht gesehen ,
    für die scheint es wohl keine Geburtstagsfeier zu geben .


    Der Eindruck täuscht erheblich! Außer vielleicht 10 Journalisten und einigen Leuten
    aus anderen Richemont-Bereichen waren ausschließlich Mitarbeiter dort anwesend.
    Das zeigen die folgenden Foto´s




    Und es war ja keine Geburtstagsfeier im eigentlichen Sinn, sondern die Einweihung des "A. Lange & Söhne Parks".
    Die Geburtstagsfeier folgt am 7. Dezember, dem Gründungstag sowohl vor 165 Jahren als auch vor
    20 Jahren.
    Einen Tag nach der Eröffnung des Parks, also am Freitag, den 16. Juli 2010, wurde das Mitarbeiterfest
    samt Familientag veranstaltet.
    Das zeigt schon, wie eng der Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl bei A. Lange ist.
    Und auch das unterscheidet diese Marke von vielen anderen Uhrenmarken! Dieses Gemeinschafts-
    gefühl ist, ebenso wie die Begeisterung für und der der Stolz auf die Produkte, bei allen echt und authentisch!
    Das macht die Marke so sympathisch! :gut:


    Gruß!


    Sascha