Leidenschaftliche Uhrenmarken ... wer gehört dazu

  • Zitat

    Original von crosswind
    Ich schätze die Eigenständigkeit,den sie zeugt von guter Planung einer Firma und da gibt es nur noch zwei in der Uhrenindustrie.


    Breitling
    Mühle
    Patek Philippe
    Rolex
    Sinn
    Stowa


    Das sind schon mal sechs der bekannteren, und ich verzichte darauf, jetzt hier noch die vielen kleinen Marken aufzulisten, die alle noch selbständig sind.


    Zitat

    Original von crosswind
    Aber ich schätze auch die Uhrmacherkunst von Lange,aber warum sie nicht mehr Selbstständig sind,sollte Dir zu denken geben.


    Der Grund dafür ist nun wirklich einfach, und er hat überhaupt nichts mit schlechtem Wirtschaften zu tun, zumindest nicht seitens der Firmenleitung:
    Die Besitzer von Lange & Söhne wurde, ebenso wie die Besitzer der anderen Glashütter Uhrenfirmen, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von der Sowjetischen Militärverwaltung entschädigungslos enteignet. Zu Zeiten der DDR wurden sämtliche Uhrenbetriebe zum VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) vereinigt. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden diese Firmen dann allmählich wieder, mit Hilfe von Investoren, entsprechend restrukturiert und marktwirtschaftstauglich gemacht. Es ist ja wohl nur logisch, daß die Swatch Group und Richemont, die die beiden bekanntesten Glashütter Uhrenhersteller (GO + Union, L&S) wieder "flottgemacht" hatten, diese Firmen auch in ihrem Besitz behielten. Schließlich hatten sie eine Menge Geld und Know-How investiert, und weder Swatch noch Richemont sind karitative Vereinigungen, sondern haben handfeste Gewinninteressen.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

  • Zitat

    Original von HappyDay989
    [quote]Original von crosswind
    Ich schätze die Eigenständigkeit,den sie zeugt von guter Planung einer Firma und da gibt es nur noch zwei in der Uhrenindustrie.


    Breitling
    Mühle
    Patek Philippe
    Rolex
    Sinn
    Stowa


    Das sind schon mal sechs der bekannteren, und ich verzichte darauf, jetzt hier noch die vielen kleinen Marken aufzulisten, die alle noch selbständig sind.


    Danke für die Info,sehr interessant,jedoch bezog ich das ganze auf Uhrenmarken die einen gewissen Produktions und Umsatz pro Jahr haben und wieviele von den genannten Marken sind zertifizierte Chronometer. :gut:
    Übrigens Frank Müller ist in der Watchland-Group,dies ist eine kleine Vereinigung von Uhrmachern,weiss nicht ob es ein Begriff ist.

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    Original von crosswind
    Danke für die Info,sehr interessant,jedoch bezog ich das ganze auf Uhrenmarken die einen gewissen Produktions und Umsatz pro Jahr haben


    Wenn Du das darauf beziehst, schreib das doch auch bitte so. Und definiere "einen gewisser Umsatz". Und was ist unter "eine gewisse Produktion" zu verstehen? Außerdem verstehe ich nicht, was "Masse" damit zu tun hat, ob eine Uhrenmarke so etwas wie "Leidenschaft" hervorruft. Ich war bisher der (irrigen?) Meinung, daß es eher um das Besondere geht, als um Dinge, die durch ihre massenhafte Verbreitung (Breitling sieht man heutzutage schon so häufig, daß man sich - etwas salopp ausgedrückt - versucht fühlt, von einer Unterschichten-Marke zu sprechen :bgdev: ) schon viel zu gewöhnlich sind, um noch Emotionen hervorzurufen. Mir persönlich geht das jedenfalls so; ich käme daher garantiert nicht in die Versuchung, mir eine solche zu kaufen.


    Zitat

    Original von crosswind
    und wieviele von den genannten Marken sind zertifizierte Chronometer. :gut:


    Du meinst, weil z. B. Breitling bei seinen zugekauften Werken (gibt es eigentlich überhaupt irgendein Uhrwerk, das B. selbst baut?) darauf achtet, daß ETA/Swatch Group diese auch zuvor von der C.O.S.C. hat zertifizieren lassen, sagt das auch etwas über die uhrmacherischen Qualitäten bei Breitling aus?



    Zitat

    Original von crosswind
    Übrigens Frank Müller ist in der Watchland-Group,dies ist eine kleine Vereinigung von Uhrmachern,weiss nicht ob es ein Begriff ist.


    Ja, sehr spannend dazu zu lesen ist dieser Bericht hier. Scheint wohl so, daß Herr Muller nicht mehr so ganz Herr im eigenen Hause ist, und das schon seit einigen Jahren nicht mehr.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day

  • Zitat

    Original von crosswind
    und wieviele von den genannten Marken sind zertifizierte Chronometer. :gut:


    Du meinst, weil z. B. Breitling bei seinen zugekauften Werken (gibt es eigentlich überhaupt irgendein Uhrwerk, das B. selbst baut?) darauf achtet, daß ETA/Swatch Group diese auch zuvor von der C.O.S.C. hat zertifizieren lassen, sagt das auch etwas über die uhrmacherischen Qualitäten bei Breitling aus?


    Breitling produziert heute keine eigenen Kaliber mehr,leider,gehe mal davon aus,dass sie zwar in der Lage wären es zu tun,aber wird es als rationellen Gründen wahrscheinlich nicht getan.
    Deshalb werden die angekauften Kaliber erst einmal einem Feintuning unterzogen und dabei wird einiges abgeändert,so auch andere Teile verbaut,erst nach diesen Arbeiten wird das Chronometerzertifikat ausgestellt,damit gibt es einen gravierenden Unterschied zu den Basiskalibern der ETA.
    Die Frage die ich stelle,was ist ein Manufakturkaliber?.
    Für mich ist das ein Kaliber das im eigenem Haus hergestellt und produziert wird ohne irgendwelche Teile dazu zu kaufen und da sehe ich so gut wie keinen Hersteller der das macht.
    Was ich weiss,ist es einzig und alleine die Firma Rolex,nachdem sie Ihre Zulieferer aufgekauft haben.

  • Zitat

    Original von crosswind
    Was ich weiss,ist es einzig und alleine die Firma Rolex,nachdem sie Ihre Zulieferer aufgekauft haben.


    ... und Patek und Lange und Nomos und AP und VC und JLC usw.


    Breitling gehört nun leider aber überhaupt nicht zu den "Leidenschaftlichen Uhrenmarken", ETA Einschaler gibt es leider viel zu viele.


    Gruß
    Dirk


  • Mit dieser Aussage,dass diese Hersteller keine Teile zukaufen wäre ich vorsichtig,den da habe ich schon anderes gelesen.
    Bei Breitling resoltiert die Leidenschaft auch daher,das sämtliche Chronographen nun mal das typische Breitlinggesicht tragen und das bezieht sich auf die Bedienung der Chrongraphen.

  • Zitat

    Original von crosswind
    Breitling produziert heute keine eigenen Kaliber mehr,leider,gehe mal davon aus,dass sie zwar in der Lage wären es zu tun,aber wird es als rationellen Gründen wahrscheinlich nicht getan.
    Deshalb werden die angekauften Kaliber erst einmal einem Feintuning unterzogen und dabei wird einiges abgeändert,so auch andere Teile verbaut,erst nach diesen Arbeiten wird das Chronometerzertifikat ausgestellt,damit gibt es einen gravierenden Unterschied zu den Basiskalibern der ETA.


    Auch ein getunter VW Golf-Motor ist und bleibt nur ein VW Golf-Motor.


    Von mir aus können Breitling & Co. ETA-Werke tunen bis zum Geht-nicht-mehr. Aber niemand möge so tun, als ob es die Krone uhrmacherischen Könnens sei, in Unmengen produzierte Rohwerke zu zerlegen, ein paar Teile zu ersetzen und den ganzen Krempel dann optisch aufzuhübschen und zu remontieren. Was ich bei Breitling (und auch bei IWC) etwas abstoßend finde, ist die Tatsache, daß sie - im Gegensatz zu anderen ETA-Einschalern und ETA-Remonteuren - nicht ehrlich mit dieser Tatsache umgehen. Sie vergeben für ihre remontiere ETA-Massenware großspurig eigene Kaliberbezeichnungen und verschweigen völlig, daß unter uhrmacherischen Gesichtspunkten nur wenige Teile des Innenlebens auf ihrem eigenen Mist gewachsen sind. Autotuner sind da erheblich ehrlicher, denn sie tun kund und zu wissen, auf welcher Karosserie-, Fahrwerks- und Motorenbasis ihre Verbesserungen fußen. Die von Dir etwas geringschätzig als "Kleinen" bezeichneten Uhrenhersteller wie Mühle, Sinn, Stowa usw. sind da übrigens auch nicht so verlogen; auch sie bekennen sich nämlich dazu, was ihre Erzeugnisse ticken läßt.



    Zitat

    Original von crosswind
    Die Frage die ich stelle,was ist ein Manufakturkaliber?.
    Für mich ist das ein Kaliber das im eigenem Haus hergestellt und produziert wird ohne irgendwelche Teile dazu zu kaufen und da sehe ich so gut wie keinen Hersteller der das macht.
    Was ich weiss,ist es einzig und alleine die Firma Rolex,nachdem sie Ihre Zulieferer aufgekauft haben.


    PP macht das natürlich auch, schon alleine, um ihre Unabhängigkeit zu wahren. Nomos, GO und Lange erreichen zumindest bei den Uhrwerken eine sehr große hausinterne Fertigungstiefe. Fast alle anderen Hersteller, und da gebe ich Dir recht, müssen diverse Kleinteile (Schrauben, Federn, vielfach auch Kronen, Zeiger, Roh-Zifferblätter, Uhrgläser u. ä.) zukaufen, weil sie sich schlicht und einfach von darauf spezialisierten Firmen erheblich preiswerter einkaufen als selbst fertigen lassen - das alte Spiel von make or buy.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


    PS: Es wäre sehr freundlich von Dir, wenn Du nicht von Dir stammenden Text mit entsprechenden Zitatzeichen bzw. -markierungen versehen könntest. Ansonsten ist es nämlich über Gebühr mühselig, die verschiedenen Zitatebenen nachträglich auseinanderzupflücken. Danke für Dein Verständnis.

  • Im Endeffekt spielt das aber alles nur eine zweitrangige Rolle für mich zumindest,den mich fazinieren sie alle zusammen auf eine gewisse Art und Weise und das ist mir das wichtigste.
    Deshalb finde ich es nicht gerade schön,wenn man unter allen Umständen versucht irgendeine dieser Marken zu demütigen und wenn wir mal ehrlich sind,kennt der Grossteil der Käufer nicht einmal den Unterschied zwischen eines Kulissen- oder Schaltradchronos.

  • Zitat

    Original von HappyDay989


    Was ich bei Breitling (und auch bei IWC) etwas abstoßend finde, ist die Tatsache, daß sie - im Gegensatz zu anderen ETA-Einschalern und ETA-Remonteuren - nicht ehrlich mit dieser Tatsache umgehen. Sie vergeben für ihre remontiere ETA-Massenware großspurig eigene Kaliberbezeichnungen und verschweigen völlig, daß unter uhrmacherischen Gesichtspunkten nur wenige Teile des Innenlebens auf ihrem eigenen Mist gewachsen sind.


    Du sprichst mir sowas von aus der Seele... :gut: :verneig:


    Ausserdem habe ich die Eingangsfrage von Marcus auch anders verstanden. Imho war gefragt welche Hersteller mit Emotionen und Herzblut ihre Uhren fertigen.


    Und das sind eben nur die kleinen Manufakturen wie Schauer, Dornblüth, ChronoSport/Guinard etc. oder z.B. auch ein Jochen Benzinger, der eigene Uhren baut.


    Firmen wie wie Breitling versuchen ihre Emotionen durch geschicktes Marketing zu transportieren, bei der Herstellung ihrer Uhren haben sie diese schon lange nicht mehr...

  • Zitat

    Original von crosswind
    Deshalb finde ich es nicht gerade schön,wenn man unter allen Umständen versucht irgendeine dieser Marken zu demütigen und wenn wir mal ehrlich sind,kennt der Grossteil der Käufer nicht einmal den Unterschied zwischen eines Kulissen- oder Schaltradchronos.


    Ich glaube nicht, daß Dein Vorwurf berechtigt ist, soweit er sich gegen meine Person richtet. Ich habe durchaus nicht versucht, irgendeine Marke zu "demütigen" (abgesehen davon kann man nur Menschen demütigen, aber keine abstrakten Begriffe), sondern habe lediglich - und auf durchaus sachliche Weise - aufgezeigt, daß Breitling eben keine Manufaktur ist, sich aber vollmundig als eine solche präsentiert.


    Es ist übrigens davon auszugehen, daß die meisten der Watchlounge-Mitglieder (und für die schreiben wir hier ja wohl) den Unterschied zwischen Kulissen- und Schaltradchronos kennen, oder wissen, wie man sich mit Hilfe von Suchmaschinen, RL-Büchereien oder RL-Uhrmachern (huch, es gibt auch noch eine Welt außerhalb des Internets) die entsprechenden Informationen beschaffen kann.


    Allerdings bin ich auch der Meinung, daß wir hier wieder zurück zum Thema kommen sollten. Das Thema "Wie hoch ist die der konstruktive Eigenanteil von Breitling an seinen Uhren bzw. Uhrwerken" kann ja wohl tiefschürfend in der entsprechenden Rubrik diskutiert werden.


    Viele Grüße und einen
    Happy Day


  • Das hat sich in keinster Weise gegen Dich gerichtet,den Deine Aussagen finde ich mehr als :gut: und ich habe auch etwas dazu gelernt.


    Das mit dem Nichtwissen bezog sich auf eine andere Gruppe von Leuten,nicht auf die netten Mitglieder hier aus der Lounge.

  • natürlich leben Leute, wie der alte Herr Sinn, die Schauers usw. das Thema Uhr. Das funktioniert natürlich auch nur, wenn man in einem sehr bescheidenen Größenrahmen arbeitet. Bei Herstellern wie Rolex, Omega, Breitling usw. ist dieses schon aufgrund der größe nicht möglich.


    Ich weiß auch um die Problematik von Omega Pforzheim. aber man den Service in Biel (bei mir ging es nur um den COSC-Gangschein) wirklich nicht verachten. Aber ab einer bestimmten Größe ist es für den Mitarbeiter nur noch ein Konzern und keine Familie mehr. Ich möchte gern Wissen, wie würde/könnte sich Jörg Schauer um seine Kunden kümmern, wenn er z.B. 100 000 Uhren im Jahr verkaufen würde?