Hallo zusammen,
Ich habe Interesse an einer ca 1914er Rolex.
1. Frage, warum gab es Modelle ohne Rolex Schriftzug auf dem Ziffernblatt?
2. Gibt es in dem frühen Zeitraum eine Möglichkeit das genaue Jahr zu bestimmen. Die im Deckel eingeschlagene Nummer ist 6-stellig und beginnt mit 712
Vielen Dank und viele Grüße
Sebastian
Zu Punkt 1:
Anfang des 20. Jahrhunderts war rs nicht üblich, dass der Hersteller seinen Namen auf dem Blatt anbrachte. Dort war allenfalls der Name des verkaufenden Juweliers zu finden.
Dem Gründer von Rolex, Hans Wilsdorf, war sehr bald klar, dass er er, wenn er seine Marke erfolgreich etablieren wollte, dieselbe sichtbar mit seinem Produkt verknüpfen musste. Klar, sonst bliebe er immer der unbedeutende x-beliebige Zulieferer. Sinnvoll war es ohnehin, da seine Werke über ein zu der damaligen Zeit außergewöhnliches und aus Kundensicht relevantes Differenzierungsmerkmal verfügten: ein Chronometerzertifikat.
Da es wie gesagt unüblich war, begann er langsam mit der Platzierung seines Markennamens: die Uhren wurden zu Boxen à sechs (??) Stück ausgeliefert, und anfangs begann er, nur 1 Uhr pro Box mit dem Rolex-Schriftzug zu versehen, dann 2 Uhren usw.
Somit ist ein fehlender Ziffernblattaufdruck bei einer Rolex aus dieser Zeit problemlos denkbar.
Dass er übrigens von Anfang an vorhatte, seine Marke klug aufzubauen, spielte auch bei der Namenswahl eine Rolle: so sollte der Markenname nicht nur problemlos in allen europäischen Sprachen aussprechbar sein, sondern auch so kurz, dass er problemlos auf einem Zifferblatt unterzubringen war (und nötigenfalls noch genug Platz für den Namen des Juweliers war).
Zu Punkt 2 kann ich nicht weiterhelfen.
