2015: 75. Jubiläum der Portugieser

  • Hallo,


    Das Magazin "Armbanduhren" zeigt in der aktuellen Ausgabe die Historie der Portugieser und verweist auf das 75. Jubiläum in 2015.
    15 Referenzen sollen kommen.


    Damit hätte sich dann die Frage beantwortet, was bei IWC auf dem S.I.H.H. im Fokus steht.

    • Offizieller Beitrag

    ... interessant, muss ich mir das Heft wohl auch mal besorgen.


    Wobei: Eigentlich feiern die Portugieser schon dieses Jahr ihr 75jähriges Jubiläum, da die ersten Ref. 325 aus dem Jahr 1939 stammen. Wenn man 2015 ein 75jähriges Jubiläum fürs Marketing braucht, würde eigentlich eher die Big Pilot nahe liegen - denn die ursprüngliche Große Fliegeruhr wurde ab 1940 ausgeliefert.


    Aber es kann gut sein, dass man diesen Top-Werbeslot bei der SIHH nicht für eine Randgruppen-Kollektion wie die Da Vinci weggeben will, sondern eher auf die Hauptumsatzträger in der Kollektion schaut - zumal das letzte "Portugieser-Jahr" auch schon 5 Jahre zurück liegt. Nur wo man da noch 15 Referenzen unterbringen will, ist mir allerdings nicht ganz klar - denn eigentlich ist die Portugieser-Linie jetzt ziemlich umfassend und wohl auch kommerziell ziemlich erfolgreich aufgestellt. Relevante Lücken kann ich da nicht erkennen und wirklich Ersatzbedarf besteht auch nicht (mit Ausnahme der Grande Complication) :lupe: :grb:


    Die Da Vinci könnte man ggf. auch am zweiten Termin im Herbst abfrühstücken - oder doch 2016? Spätestens im Januar werden wir es wissen...


    Gruß,
    Christian


    P.S.: Die Einführung der runden Da Vinci mit Ewigem Kalender war übrigens 1985 - da könnte man 2015 auch ein Jubiläum zimmern ;) ...

  • In der Tat interessant! Am DaVinci Thema wollte sich wohl keiner mehr die Finger verbrennen(hat Guy Bove damals ja den Job gekostet).
    Portugieser ist ne Cash Cow , bin ebenfalls gespannt was da kommt.
    tippe auf Brillis (für die Damen)
    neue Yacht Club (anderes ZB o. Datum oder versetzt)
    vielleicht ne neue Jubi Portugieser (skelletiertes Werk) :grb:

  • Für mich die schönste Uhrenlinie bei IWC. :gut:


    Ich tippe, dass der ewige Kalender in Stahl in Serie geht. Das wäre klasse und die Boutique Edition, auf die angeblich so ein Run besteht, lässt das ahnen.



    Gruß,


    Oliver :wink:

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe jetzt auch mal den Artikel angeschaut, Zitat:

    Zitat

    ... auf dem SIHH im Januar 2015 "wird ein wahres Feuerwerk neuer Funktionen, Manufakturwerke und Modellvarianten (insgesamt 15 Referenzen)" das Jubiläumsjahr einläuten

    Was kann da kommen? Was neue Werke und Funktionen angeht, stehen ja noch zwei Sachen aus, die man in den vergangenen Jahren lancieren wollte (allerdings in der Portofino-Linie): Eine Dual-Time und ein Mono-Pusher-Chrono mit Handaufzug. Gerade letzterer könnte natürlich ganz interessant sein, da es in der IWC-Geschichte noch keinen Inhouse-Chrono mit Handaufzug gab - das wäre also tatsächlich eine Lücke.


    Dazu noch ein paar Randgruppen-Modelle (z.B. irgendwelche Tourbillon-Kombinationen) und man hat flott 15 Referenzen gefüllt - dafür braucht man vielleicht zwei richtige Volumenmodelle mit je 4 Varianten und dann noch etwas Kleinkram.


    Und ich bin mir immer noch relativ sicher, dass wir eine neue Grande Complication zu sehen kriegen - wenn nicht in der Da Vinci, dann offenbar in der Portugieser-Linie. Mal schauen, was da so kommt...


    Gruß,
    Christian

  • vielleicht steckt auch noch eine andere Motivation hinter dem Portugieser-Feuerwerk:


    IWC hat sich - wie andere Marken auch - sehr von den neuen Märkten wie China, Russland und Middle East leiten lassen. Der "Goldrausch" dort hat viele Manager "süchtig" gemacht mit der Folge, dass die Kapazitäten massiv ausgebaut und die Preise ständig angehoben wurden. IWC hat erst am 24.9.2014 mit einem Spatenstich den Grundstein gelegt für ein neues Technologie- und Produktionszentrum, mit dem die Kapazität wohl nochmals erweitert wird.


    Dummerweise kommt der "Goldrausch" derzeit mächtig ins Stottern. In China wirken sich die Anit-Korrpuptionsmaßnahmen sehr negativ auf den Uhrenmarkt aus (Uhren waren ein beliebtes Mittel für Bestechung), in Russland ist aufgrund der Sanktionen Krise und in Middle East schnallen auch einige Leute den Gürtel enger aufgrund des abstürzenden Ölpreises.


    Hinzu kommt, dass gerade für Menschen in den neuen Märkten weniger das Beständige beim Thema Produkt zählt, sondern ständig nach dem Neuen gesucht wird. Ich vermute daher, dass die komplette Portugiesen-Linie überarbeitet/erneuert wird, um die Ziele zu erreichen.

    • Offizieller Beitrag

    ...kann sein, es ist ja auch schon die zweite massive Erweiterung neben der neuen Fertigungslinie in Neuhausen.


    Andererseits brauchen sie diese Kapazitäten auf jeden Fall, wenn der Inhouse-Anteil gesteigert werden soll. Die Stückzahlen haben sich seit Anfang der 00er Jahre mehr als verdoppelt, deshalb werden sie auch nicht ganz traurig gewesen sein, dass die ETA-Werke jetzt komplett vorgefertigt geliefert werden - vermutlich hätten sie dafür gar keinen Platz. Neuhausen ist meines Wissens eher auf das Kal. 5000 ausgerichtet und die Fertigung der größeren Werkteile (Platinen, Brücken). Wenn man jetzt z.B. die Stückzahlen der Chronos massiv steigert (was sicherlich der Fall ist mit den neuen Fliegern und den Portugieser Classic Chronos), braucht das erneut Platz.


    Aber es ist schon eine heikle Geschichte, auf diesem Niveau zu investieren. Denn das sind ja nicht nur Gebäude, da braucht man auch qualifizierte Leute. Läuft man dann kurzfristig in eine Absatzkrise, wird es sehr schnell ungemütlich. Ich hatte mal vor Jahren nachgeschaut, in der letzten Krise hat z.B. Glashütte Original fast den gesamten Gewinnvortrag der Vorjahre in nur einem Krisenjahr ausgelöscht.


    Ich würde auch denken, dass eine neuerliche Krise ungleich heftigere Auswirkungen hat: Zum einen durch die deutlich gesteigerten Kapazitäten, zum anderen durch die vertikale Integration im Vertrieb. Boutiquen sind eine tolle Sache, wenn es läuft, weil man so schön die Extra-Marge abschöpft - kommt die Krise, wird vielen gerade bei den großen Konzernen auffallen, dass sie jetzt auch zusätzlich im Risiko stehen. Bei den Mieten und Schlüsselgeldern schlägt jede Kleinigkeit massiv durch. Ich möchte nicht wissen, was allein die HK-Demonstrationen währender der Watches & Wonders gekostet haben...


    Gruß,
    Christian

  • In Krisen trennt sich schnell die Spreu vom Weizen und es wird sichtbar, wer wirklich was von Luxus versteht.
    Hermes z.B. hat in der letzten Krise drastisch die Fertigung runter gefahren. Rolex meines Wissens nach auch.


    Börsen-notierte Unternehmen wie Richemont, die im Fokus von Analysten stehen, tun sich da ungleich schwerer und pumpen erst einmal den Retail voll nach dem Prinzip Hoffnung. Das funktioniert ganz gut, so lange eine Krise recht kurz ist. Und die letzte Krise 2008/2009 war für den Luxusmarkt kurz. Die nächste könnte deutlich länger ausfallen und dann wird es spannend zu sehen, wie die einzelnen Player damit umgehen.