Brauche technischen Rat...

  • Hi, meine Omega Seamaster Professional 300 Chrono Ref. 2225.80 macht mir ein wenig Sorgen.


    Die Uhr ist erst seit 9 Monaten in meinem Besitz; neu gekauft von einem Grauen.
    Zu Anfang hatte sie nicht besonders tolle Gangwerte und Gangabweichungen. Im Mittel ging sie mehr als 10s pro Tag vor. Sie hatte einen Gang von [+5s; +15s] täglich.
    Nach ca. 3 Monaten pendelte es sich ein. Die Abweichungen wurden immer besser, und ich hatte einen täglichen Gang von ca. +6s. Dies wurde immer besser, bis es nach etwa 6 Monaten bei +1s am Tag war.
    Dann wurde ich sehr zufrieden und habe den Gang nicht mehr wirklich gemessen, sondern nur festgestellt, dass die Uhr auch einen Monat später noch genau die Uhrzeit anzeigte, also Ganggenauigkeit +-0s / Monat
    Kurze Zeit später, etwa nach 8 Monaten (also vor einem Monat), ging die Uhr -1s pro Tag. Dies lies sich zunächst noch durch Änderung der Ruheposition ausgleichen. Aber inzwischen bekommt die Uhr -2s pro Tag und geht immer weiter nach, egal wie ich sie nachts lege.


    Irgendwie geht mir das auf den Sack und kommt mir nicht normal vor. Ich dachte, Uhren fangen an, ihren Gang zu ändern, wenn sie eine Revi brauchen, was aber nach 9 Monaten ja absurt ist. Aber wenn sich es so weiterentwickelt wie bisher, geht die Uhr bereits in einem Jahr etwa 18s pro Tag nach.


    Was würdet ihr mir raten?


    LG David

  • Ich würde mich schlicht und einfach über die schöne Uhr freuen und diese lächerliche Gangabweichung vergessen.
    Es hilft ungemein, sich vorzustellen, dass ein Tag 86400 Sekunden hat. Was sind da +/- 2-6 Sekunden?


    Ich bringe meine Uhren nur weg, wenn die Gangabweichung bei deutlich mehr als 15 Sekunden am Tag liegt. Never change a Running System, jedes Öffnen einer mechanischen Uhr ist aus meiner Sicht suboptimal, wenn es nicht unbedingt nötig ist.


    Viele Grüße
    Ralf

  • Ganz unrecht hat David da nicht.


    (" :bash: " finde ich in diesem Zusammenhang nicht angemessen)


    Was mir in Deinem Fall etwas Sorgt, ist die starke Schwankung innerhalb kurzer Zeit.
    In 9 Monaten von plus 10 auf minus 2. :grb:


    Für ein einlaufen ein recht stolzer Wert. Konnte ich bei meinen Uhren (alles Neuuhren) so nicht beobachten.


    Ich würde noch einmal 2 Monate beobachten und wenn der Gang weiter fällt die Uhr zur Durchsicht geben.

  • Hi David,
    naja, was soll man da raten.... . Auf jeden Fall ist das Gangverhalten untypisch (zumindest bei meinen Uhren ist mir sowas bisher noch nicht untergekommen). Da sich deine Uhr jetzt aus den Chronometernormenbereich rausbewegt, würde ich mich mit einem Konzi (ist halt einer der Nachteile, wenn man bei Grauen kauft, man hat keinen "örtlichen" Ansprechpartner) oder Omega direkt in Verbindung setzen und um Abhilfe bitten. Ich bin mir sicher, die werden das wieder hinbekommen.

  • Hey,


    danke für die Antworten. Ja, so etwas dachte ich auch. Wie läuft so etwas ab; hatte von euch schon mal jemand eine derartige Abwicklung? Also wie wird die Uhr verschickt. Ich nehme an, für Versandkosten kommt man selbst auf? Wie versenden?


    LG

  • Ich weiß ja nicht wie das andere machen, ehrlich gesagt mußte ich bisher nur zwei Uhren einsenden (gingen über den Konzi, bei dem ich gekauft hatte). Aber ich habe das Angebot von einem Konzi, daß ich über ihn, auch nicht bei ihm gekaufte Uhren, einschicken kann. Kosten müßte ich halt dann selber übernehmen. Ist aber trotzdem anzuraten, da bei normalem Versand die Versicherungsgrenze bei teueren Uhren bei weitem nicht ausreicht und Konzis da wohl einen speziellen Versender mit höheren Wertlimit haben. Aber da bin ich nicht der große Fachmann für. Ich würd dir raten über einen Konzi zu versenden und die Kosten selber zu tragen.

  • Hallo,


    wir reden hier von einer mechanischen Uhr. Alles was dauerhaft unter 10 Sekunden läuft ist super. Zwischen 10 und 20 Sekunden absolut akzeptabel. Es werden zwar immer wieder Gangergebnisse von wenigen Sekunden in Wochen suggeriert, aber das sind Einzelfälle und mit Sicherheit nicht das Mittel.
    Einmal an die Tischkante gedonnert und du hast Gangabweichungen von zig Sekun-den.
    Nach der Revi hatte meine Speedy nen stabilen Nachgang von ein paar Sekunden. Zweimal hab ich die Uhr sauber an den Türstock geballert, seitdem läuft sie ca. 10-15 Sekunden im Plus.
    Ist auch ne Art die Uhr zu regulieren. Vor allem ist das genaue stellen und kontrollie-ren eines Chronos mit kleiner Sekunde sowieso immer so eine Sache. Da kommen gleich ein paar Sekunden Ablesefehler auch noch dazu.


    Nicht verrückt machen lassen. Ne mechanische Uhr einmal die Woche stellen zu müssen ist keine Schande.


    Gruß
    Alex

  • Hi Alex,


    ich teile deine Meinung z.T. Dennoch sollte auch eine Uhr, welche 10...20s Ganggenauigkeit pro Tag hat, in diesem Bereich bleiben. Wenn du eine Uhr anhaust, geht sie schneller. Meine Uhr geht jedoch immer langsamer. Also nicht alles in eine Schublade stecken.


    Es ist nicht so, dass ich jeden Tag gemessen hätte. Ich habe eher alle paar Wochen einmal Soll- mit Istzeit verglichen. Über die Monate habe ich dabei eben die Tendenz abgeleitet.


    LG

  • Vielleicht läuft die sich erst jetzt so richtig ein. Die Temperaturen ändern sich jetzt auch, das merk ich bei meiner Uhr auch ein wenig.


    Eigentlich ist das doch perfekt wenn du keine großen Abweichungen zwischen den Lagen hast! Dann kann der Uhrmacher dir die Uhr einfach mit dem Rücker etwas vorregulieren und fertig. Dürfte doch sehr schnell gemacht sein... "Kaputt" finde ich die bei den Abweichungen nicht, aber mich nervt ein Gang im Minus auch etwas. Meine Speedie läuft am Tag auch -2 bis -3 Sekunden, wenn ich sie auf die Seite lege hat sie innerhalb von 10 Stunden aber 6-8 Sekunden mehr; da mach ich mir dann schon eher Gedanken ob das so richtig ist, aber wahrscheinlich ist das bei dem Werk einfach so. Mechanische Uhr eben. (Oder was meint ihr?)

  • Mit einer Gangabweichung muss man leben können. Plötzliche starke Schwankungen sollten aber beobachtet werden.


    Die Speedmaster auf die Sekunde einzustellen habe ich ohnehin aufgegeben. Ich weiss um den kleinen Nachgang und stelle die Uhr einfach auf die nächste volle Minute vor. Das sollte dann für 2 Wochen passen.


    Vorgang ist bei einer Uhr mit Sekundenstopp praktisch. Einfach einmal in der Woche die Uhr anhalten bis die Atomzeit erreicht ist und man hat eine fast sekundengenaue Zeit.


    Hand auf Herz. Braucht man das? Wenn ja, dann Quarzer mit Superdrive oder eine Funkuhr.

  • Wenn du eine Uhr anhaust, geht sie schneller.


    Ist das ein technischer Grundsatz? Ich wollte einfach zum Ausdruck bringen daß eine mechanische Uhr eine verdammt filigrane Maschine ist, die schon durch relativ kleine äußere Einflüsse ihre Funktion ändern kann.
    Kurz gesagt, die von dir genannten Gangschwankungen können 1000 Gründe haben und nicht zwangsweise behebbar sein. Hier weiß keiner wie du deine Uhr trägst und unter welchen Umständen.
    Alle paar Wochen mal gucken was die Uhr macht gibt nur eine beschränkte Info über das Gangverhalten einer Uhr.
    Wenn du Gewissheit haben willst ab zum Uhrmacher. Der soll den Wecker auf die Zeitwaage legen. Das weiß man was los ist.
    Wenn eine mechanische Uhr über Monate hinweg das Gangverhalten um ein paar Sekunden von Plus nach Minus verschiebt ist das nichts ungewöhnliches.
    Ich hab zum Beispiel festgestellt, daß meine Speedy immer am Arm getragen deutlich schneller läuft als abends abgelegt. Evtl liegts an der Temperatur.


    Gruß
    Alex

  • Nochmal


    Bei mir ist es anders - vor 9 Monaten ging die Uhr noch 10s vor, und nun geht sie 2s nach.
    Was ihr beschreibt, ist ein stationärer positiver Gang von x Sekunden. Das hieße, dig wäre vor 4 Monaten genauso gelaufen, wie heute. So ist es bei mir nicht.


    OK soweit?

  • Nochmal,


    eine mechanische (eigentlich jede) Uhr ändert ständig ihren Gang. Sie hat Phasen in denen sie stabil läuft. Diese Phasen können mal länger mal kürzer sein.
    Das hängt von äußeren Einflüssen ab. Nur weil deine Uhr mal ein halbes Jahr stabil mit 5 Sekunden Plus läuft, muss/wird das nicht anhalten. Jede Einwirkung hat Einfluss auf das Gangbild. Tragegewohnheiten. Temperatur. Abrieb im Öl, die Schwerkraft. Stöße was auch immer.
    Viele Uhren neigen zum vorgehen, wenn die Gangreserve am Mininum ist. Die gleiche Uhr kann an einem aktiven Träger der den Aufzug immer am Anschlag hat ein völlig anderes Gangbild zeigen.
    Kein weiß was mit der Uhr zwischenzeitlich passiert ist. Es kann ein defekt an der Uhr selber sein, oder auch ein völlig normales Wandern durch das Laufbild was eine moderne mechanische Uhr so abliefert. Und da sind meiner Meinung nach von 20 Sekunden Plus bis 10 Sekunden Minus am Tag nichts besonderes.


    Gruß
    Alex

  • LG

  • Noch einen LG

  • Ich bin eigentlich ganz entspannt (kA, wie du auf Aggressionen schließt) :) :flag: Habe lediglich versucht klarzustellen. Untertöne habe ich nicht, bin nicht polyphon ^^ Ich bin höchstens nicht so der Honigumsmaulschmierer ^^



    Beruhigungsansätze brauche ich nicht.



    Ich hätte nun noch auf Antworten gewartet wie "So etwas der Art hatte ich auch schon, bei mir war es...", "Es könnte ... sein", "Probier mal ...", "Als ich mit meine Uhr vom Grauen damals Probleme hatte, ging ich so vor: ..." etc. Aber wenn es so etwas halt nicht gibt, ist es auch OK.



    Hab euch doch alle lieb :troest:

  • Das ist das generelle Problem bei schriftlichen Beiträgen. Die werden manchmal härter aufgefasst als gemeint.


    Die Einflussmöglichkeiten bei Neuuhren sind halt begrenzt - will man die Garantieansprüche nicht gefährden.
    Bleibt nur der Uhrmacher / Konzi ....


    Und die eigenen Erfahrungen haben Dir ja schon Einige geschildert. Bin sicher da kommt auch noch was.