Hallo,
Seamster76 und vor allem Bulldog, Ihr sprecht mir ja sowas von aus der Seele !
Es handelt sich nicht um ein "Omega-Problem", andere, noch teurere, Hersteller zeigen in zunehmendem Maße auch keine besseren Leistungen.
Man muß sich mittlerweile Fragen, womit rechtfertigt die Uhrenindustrie den Preis einer Uhr in Höhe eines deutschen durschnitts-Brutto-Gehalts und häufig weit mehr. Was macht eine solche Uhr aus, weshalb ist sie besser als eine Kaufhaus Uhr ? Die Qaulitätskontrollen können es ja nicht sein, oder ?
Einerseits weis die Uhrenindustrie, dass einige Kunden (bei denen das nötige Kleingeld keine Rolle spielt), die Produkte nur kaufen, weil ein bestimmter Name dransteht. Diesen "Uhrenliebhabern" würde warscheinlich nicht auffallen wenn ein Totalisator schräg steht. Hauptsache die Krone auf dem Zifferblatt ist gerade und für jedermann sichtbar !
Andererseits werden diese Uhren verkauft, an Kunden die den Werbeversprechen der Industrie glauben. Hier wird mit Worten wie Präzision, Qualität, excellenter Verarbeitung, technischer Innovation, Funktion und Perfektion etc. etc. geködert. Da glaubt man, für Preise, zu denen man inkl. Abwrackprämie teilweise schon einen Neuwagen kaufen kann, doch ein ausgesuchtes und absolut hochwertiges technisches Gerät zu bekommen, dass wieder und wieder gerpüft wurde, bis die hohen Standards der Hersteller erfüllt worden sind.
Bei einer Fossil, Guess, Esprit ,Timex und wie die ganzen Marken im unteren Preissegment sich auch nennen, ist wohl ein loser oder schlechtsitzender Zeiger eher eine "dem Preis angemessene Toleranz". Aber selbst bei diesen Produkten, bei deren Preisen 1-2 Nullen im vergleich zu den hier besprochenen Preiskategorien fehlen, ist ein sofortiger Austausch oder eine Reparatur in einem Zeitraum von ca. 3 Wochen der Normalfall (laut meinen Erfahrungen zumindest).
Wieso geht das bei Herstellern teurerer Uhren nicht ? Wieso braucht es bei Omega (in meinem Falle) rund 3 Monate um ein von Auslieferung an falsch eingestelltes Chronographengetriebe (Chrono lief nur wenn die Uhr voll aufgezogen war, bei nachlassender Federspannung (nach ca 3-4 Stunden) wurde durch die falsche Justage der Teilung zwischen den Zahnrädern das ganze Werk blockiert) zu justieren ?
Ich denke Stückzahlenmäßig werden mit Sicherheit mehr "Billiguhren" verkauft als Omega, Rolex und Co.. Geht man also davon aus, dass bei diesen günstigen Uhren die Ausfallquote Prozentual nicht höher wäre, so ist die Stückzahl der defekten Uhren doch im Vergleich hier wesentlich höher. Wieso schaffen solche Firmen eine so schnelle Reparaturabwicklung ?
Ich komme immer mehr zu der Einstellung, dass die Uhrenindustrie sich seit Jahren Preise herausnimmt die einfach utopisch sind und in keinem Verhältniss mehr zu den gelieferten Produkten stehen. Es geht hier nur noch um Gewinnmaximierung, nicht mehr darum, seinem guten Marken-Namen durch die Lieferung von Preisgerechten Qualitätsprodukten alle Ehre zu machen.
Hoffentlich bringt die Wirtschaftskrise sowohl die Kunden als auch die Industrie zum Umdenken !
Hätte Omega diese Qualität der "Endkontrolle", gerade bei der Speedmaster Prof., schon vor 40 Jahren an den Tag gelegt, wäre sie wohl nie auf dem Mond gelandet. Man bedenke, die NASA ist damals in einen zufälig gewählten Uhrenladen gegangen und hat sich ihre Probanden für Ihre Tests zu Ausrüstungsuhr "von der Stange" gekauft. Bei den immer häufiger zu lesenden Qualitätsproblemen, wäre die warscheinlichkeit ein faules Ei zu kaufen groß gewesen !
Aber wen kümmerts, solange sich die Kundschaft alles gefallen läßt, sich mit für diese Preisklasse auf keinen Fall "normalen Toleranzen" abspeisen läßt, sich teilweise vielleicht nichtmal traut, einem allwissenden, gottgleichen Konzi entgegenzutreten und ihn mit einer Reklamtion zu belästigen. Aber sich im Supermarkt beschweren und umtauschen, wenn in der 10er Packung Party-Eier ein angedetchtes drin ist.
Weil, wo gibts denn sowas, dass ist ja unmöglich zu diesem Preis !
Grüße
Bulova