Beiträge von u2112

    Noch zwei ergänzende Infos:


    - Das Zifferblatt ist massiv Weicheisen und das Waffel-Muster ist eingeprägt (früher waren die ZBs zweiteilig, unten Weicheisen und darauf dann das sichtbare ZB, z.B. aus Schellack bei der 1832).


    - Der Magnetfeldschutz liegt bei > 40'000 A/m.


    Gruß,

    Christian

    So, ich habe mir nach getaner Arbeit (das Geld für die Uhren muss ja leider hart verdient werden :rolleyes: ) auch endlich mal die neue Ingenieur angeschaut - meine ersten Eindrücke:


    + die Dimensionen der Uhr klingen sehr tragbar, betrachtet man die Höhe und die Optik, dann hat die Uhr Anleihen sowohl bei einer "Skinny" wie bei der 1832


    + das Gehäuse sieht soweit gut aus, die Hörner sind etwas besser integriert als bei der 1832, aber nicht ganz zu optimiert wie bei der 3239


    - die Schrauben in der Lünette muss man live sehen, das sieht mir nach einem Dreckfänger aus


    + das Zifferblatt nimmt das Schachbrettmuster der 1832 optisch schön auf, beim Material bin ich mir aber nicht sicher (Plastik??)


    - den Rahmen um das Datum hätte ich nicht gebraucht, das gab es beim Original auch nicht und engt das Datum optisch zu sehr ein


    - auch die führende 0 hätte ich weggelassen, das gab es auch nur beim direkten Vorgänger (der wahrlich nicht als Vorbild dienen muss)


    + Zeigerspiel passt für mich und ist auch nah am original


    + das flache Band finde ich auch besser als eine Kastenschließe, zumal es verschieden lange Bandglieder zur Feinjustierung gibt (die beiden Bandglieder neben der Schließe sind etwas länger); das ist schnell eingestellt und zudem bei der Uhr auch nicht zu entscheidend - bei einem Brocken wie der 3785 geht es nicht ohne, da die Uhr sonst kippelt. Bei 10,xmm Höhe und 45mm L2L dürfte die neue Ingenieur nicht wirklich kopflastig sein.


    - Butterfly-Schließe finde ich nicht so gut, mit den GST-/3227-Schließen wäre das Band noch flacher und enger am Arm


    + nur Stahlband ohne Schnellwechsel-Option finde ich konsequent (Leder/Kautschuk sind sowieso immer suboptimal aus), die Bandbefestigung am Gehäuse ist aber ziemlich hingedengelt (zwei Federstege - das hätte man technisch besser lösen können)


    + das Werk ist flach, zuverlässig und ganggenau nach meinen Erfahrungen und die 5-Tage-Gangreserve hilft beim Wechseln


    - von der Finissage her und der technischen Ambition ist es aber nicht in der Liga, die GP oder BP in diesem Segment liefern


    - Vertrieb nur durch Boutiquen finde ich Mist, zum einen gibt s hier keine im Norden und zum anderen kann man de Uhr dann nicht beim Stamm-Konzi kaufen.


    Der Preis ist margen- und nicht volumen-orientiert. Im eigenen Haus sind die AT 3288 oder die Mark XX im Vergleich klare Preis-Leistungssieger. Aber in diesem Segment erfolgt die Preisbildung nicht kostenbasiert, sondern mit Blick auf die (erwartete) Zahlungsbereitschaft.


    Fazit: Kaufen? In der Boutique für 12,9k (oder bald mehr) sicherlich nicht. Aber ich würde schon denken, dass ich da in den kommenden Jahren mit ausreichend Geduld den Gebrauchtmarkt beobachten werde. Und bis jetzt habe ich noch jede IWC zu einem passenden Preis gefunden. Das kann halt einen Moment dauern, aber ich bin da auch für lange Wartezeiten gut gewappnet :G :


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    Gruß,

    Christian

    Hallo Armin,


    diese "Struktur" auf den Zeigern bei meinen Fotos sind nur Spiegelungen - das sind die Sonnenblenden des Balkons, die sich da gefangen haben. Beim Material der Zeiger bin ich spontan überfragt, müsste ich mal schauen, ob das irgendwo steht. Ich hatte bisher keine Probleme mit angelaufenen Zeigern, kenne aber solche Fälle - das lässt sich aber relativ leicht beheben. Hier gibt es ein vorher-nachher Bild nach einer Reinigung der Zeiger:


    https://forum.watchtime.ch/viewtopic.php?t=71209&start=45


    Gruß,

    Christian

    Ich habe vorhin auch noch einmal nachgeschaut, die Gangreserve bei der Mark XX und der Aquatimer, beide mit dem Kaliber 32111, werden mit 72 Stunden angezeigt, bei Watchbase werden für das 32111 die richtigen 120 Stunden angegeben und beim „Schwesteruhrwerk“ Baumatic BM13-1975A von Baume & Mercier stehen ebenfalls 120 Stunden.

    Es scheint fast so, als ob man bei der IWC ein fehlerhaftes Update der Website eingespielt hätte…

    Wenn Du auf der Werk-Seite auf "reload/refresh" gehst, dann kommt die richtige Version. Allerdings steht dann im deutschen Text immer "Power reserve 120 hours" - da ist also vermutlich tatsächlich bei der (deutschen) Webseite etwas schief gelaufen und bisher nur so halb gefixt worden.


    Gruß,

    Christian

    Habe gerade auf der IWC-Homepage nachgeschaut: das Mark XX - Kaliber 32111 soll nur 72 Stunden-Gangautonomie aufbauen. In einer der letzten CHRONOS - Magazine stand 120 - Stunden (i.e. 5-Tage- Werk). Wer hat Recht?

    Bei CHRONOS hatten sie die Abbildung der Junkers JU 52 auf dem Boden der Mark XX als Spitfire - Abbildung interpretiert.


    Tut der sehr schönen Uhr keinen Abbruch -

    Christian

    Hmm, bei mir wird es richtig angezeigt (auf der Desktopversion) :grb: :lupe:


    Es gibt zwei Versionen des Werkes:


    Kaliber 32110 mit 72h, das wurde in der ersten Welle der neuen Fliegeruhren verbaut, also z.B. der 3269 (Keramik) oder 3268 (Spitfire)


    Kaliber 32111 mit 120h, das wird in der zweiten Welle der neuen Fliegeruhren verbaut, also den klassischen "Mark"-Uhren 3282.


    Wenn das noch irgendwo anders steht, müsste das ein Editing-Fehler sein. Das 32111 hat definitiv 5-Tage, habe ich schon ausprobiert ;)


    Gruß,

    Christian

    Wie sagt der Norddeutsche: "Schlicht und ergreifend!" :gut::blume:


    Gerade bei so "einfachen" Uhren kommt es wirklich auf Details an - sowohl was die Verarbeitung und die Technik angeht, als auch die Feinheiten im Design. Und da würde ich auch sagen, dass die XX ein spürbarer Sprung nach vorne ist. Die neue Schließe war schon ein Fortschritt, jetzt kommt das 5-Tage-Werk dazu und auch beim Zifferblatt gefällt mir das neue Layout besser. Sicherlich kein Schnäppchen, aber preislich im Vergleich zur Konkurrenz der "Daily Wearer" wie z.B. DateJust/Oyster oder Aqua Terra auch nicht überrissen.


    Viel Freude mit dem neuen Flieger!


    Christian

    ... schönes Duo, die passen gut zusammen :gut:


    Betrachtet man nur die "Materialkosten", dann sind solche Nachkriegstaschenuhren kaum zu schlagen, gerade wenn man goldene Uhren kauft - da liegt man preislich meist nicht so weit weg vom Goldpreis. Und wenn man diese Uhren schon vor einigen Jahren gekauft hat, dann übersteigt allein der heutige Goldwert die Anschaffungskosten.


    Trotzdem habe ich den Kauf der 5441 nie bereut, denn das ist eine extrem schöne Uhr, die zu heutigen Hype-Zeiten immer noch noch vergleichsweise günstig ist (gerade im Quervergleich mit modernen Uhren der bekannten Marken). Und man trägt sie eben doch öfters, als eine Taschenuhr.


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    Die Jubiläums-Portugieser kommt einer perfekten Uhr schon ziemlich nah...


    Gruß,

    Christian

    Sehr schöne Taschenuhr, Glückwunsch :gut: :blume:


    Diese Uhr ist tatsächlich aus der gleichen Zeit wie meine Ref. 5205 von oben - bei Deiner Uhr handelt es sich um eine Ref. 5202, wie sie im Katalog von 1972 hier auf der rechten Seite abgebildet ist:



    Erkennbar am angeschrägten Gehäuse und dem charakteristisch geformten Pendant. Die 5202 ist dabei die flache Version mit einem Kaliber 952, es gab diese Uhr auch in "dick" als 5202 mit einem Kaliber 972.


    Beim Zifferblatt gab es diverse Varianten, wobei das Zeigerspiel und der Sonnenschliff allen Versionen gemein zu sein scheint. Das Layout Deines Blattes siehst Du links auch im Katalog aufgeführt, da wurde dann munter kombiniert. Die Teilenummer des versilberten Zifferblatts ist 95316 und da wurde fast immer mit den Baton-Zeigern ausgeliefert,



    Viel Freude mit der IWC TU!

    Christian

    heiner1603 Die Version mit den Pfeilzeigern ist ebenfalls sehr gelungen, die gefällt mir auch :gut:


    Wie sieht es bei der mit der Leuchtkraft aus? Da sind meine Erfahrungen bei den Faux Patina Mischungen bisher eher durchwachsen - optisch gibt das der Uhr aber natürlich einen sehr stimmigen Vintage-Look :lupe:


    Gruß,

    Christian

    Liebe Uhrenfreunde,


    endlich wieder ein etwas ruhigeres Wochenende, so bietet sich die Gelegenheit, mal eine für mich eher untypische Uhr vorzustellen. In den vergangenen Jahren hat es im Uhrenmarkt ja einige Bewegung gegeben - vor allem, was die Aufmerksamkeit der breiteren Öffentlichkeit und die Entwicklung der Preise anging. Auch wenn man oft das Gefühl hat, außer Rolex & Co gibt es nichts anderes mehr, ist eigentlich das Gegenteil der Fall.


    Wohl noch nie in der Zeit nach der Quarzkrise gab es so viel unternehmerische Aktivität im Uhrenbereich. Inzwischen gibt es eine fast unüberschaubare Zahl von Micro Brands, Neu- und Erneut-Gründungen, neue Marken, wiederbelebte Marken etc. pp.


    Ich habe von diesem Markt nur sehr begrenzt Ahnung, ich stolpere nur in den Trage-Fäden über Uhren, von denen ich noch nie gehört habe. Ab und an beschäftige ich mich dann in einer ersten Euphorie mit mancher Marke etwas näher, meist erlahmt dann aber das initiale Kaufinteresse schnell - weil die Qualität nicht passt, die Uhr doch nur auf Bildern gut aussieht, die Beschaffung zu mühsam ist oder Preis zu hoch.


    Dann gibt es ein paar Fälle, wo wirklich alles passt - nur dann bin ich in der Regel viel zu langsam gewesen, um bei irgendeiner 25er Auflage rechtzeitig auf den Bestell-Button zu drücken. Bis ich sowas mitkriege, sind die guten Uhren alle weg. Was am Ende auch ok ist, denn man kann nicht alles kaufen.


    So ein gewisses Muster konnte ich da aber bei mir beobachten: Wirklich interessant waren für mich meist Uhren von historischen Marken, die sich ein mehr oder weniger legendäres Modell zum Vorbild genommen haben. Preislich lag das alles immer schon im vierstelligen Bereich, da es mit einem vernünftigen Werk und einer guten Qualität darunter schwer wird. Ich habe mir zwar auch mal eine Dan Henry gekauft, aber so gut das Preis-Leistungs-Verhältnis da auch sein mag, wirklich tragen tue ich die nicht. Meine Hanhart 417 ES findet dagegen oft ans Handgelenk und aktuell lockt mich eine Airain Type XX sehr.


    Nun kaufe ich ja sehr selten Uhren neu, was es bei diesen kleinen Marken auch nicht einfacher macht, da der Gebrauchtmarkt oft kaum existent ist. Aber manchmal hat man doch Glück und stößt auf ein spannendes Angebot - genau so kam die heutige Neuvorstellung zu mir, eine Uhr mit dem griffigen Namen Nivada Grenchen Chronomaster Aviator Sea Diver White Lollipop Manual 86011WM01 - mehr geht nicht :G


    Details zur Uhr finden sich hier:

    https://nivadagrenchenofficial…01?variant=33147769978968


    Wie der Name schon nahe legt, kann die Uhr alles, fliegen, tauchen, stoppen, leuchten und das alles noch ziemlich genau nach einem historischen Vorbild. Die Rückkehr der Marke Nivada wurde z.B. hier ja schon mal ausführlich besprochen https://professionalwatches.co…birth-of-nivada-grenchen/.


    Da muss man schon zugestehen, dass die beiden Gründer das sehr professionell aufgezogen haben, sowohl was die Produktseite als auch was die Marketingseite angeht. Auch hier gibt es das Problem mit der limitierten Verfügbarkeit, aber zumindest die Basis-Designs dürften wohl grundsätzlich dauerhaft im Programm bleiben.


    Verarbeitung und Werk machen einen vernünftigen Eindruck, das Hauptargument für diese Uhren ist aber natürlich das Vintage-Design - und da wurden die alten Referenzen wirklich extrem gut in die Neuzeit übertragen. Bei Spontankäufen gibt es ja immer ein gewisses Risiko, dass man sich komplett verhaut - als aber die CASD ankam, war schon beim Auspacken klar: Die passt... :gut:


    Ganngwerte und Gangreserve sind sehr gut, auch die Leuchtkraft überzeugt, alle Zeiger sind mit SL belegt. Und so kann ich hier auch mal eine Uhr abseits des Marken-Mainstreams vorstellen :lupe:














    Soweit mein kleiner Ausflug in die Neo-Vintage-Micro-Brand-Welt :wink:


    Gruß,

    Christian

    ... tja, sowas nervt.


    Das hat wohl aktuell verschiedene Ursachen. Zum einen gibt es gerade bei chemischen Grundstoffen durch die Situation in China immer noch ziemliche Probleme, das allein kann die Produktion schon zum Erliegen bringen.


    Zudem ist nach meiner Erfahrung das zentrale Handling der Kleinteile bei der Richemont-Gruppe ziemlich schlecht organisiert. Das wurde in Amsterdam zusammengefasst und hat mich bisher nicht überzeugt. Als Highlight wurde mir mal für zwei JLC-Bandglieder einer Lieferzeit von 3 Monaten avisiert - da hatte ich dann direkt angerufen und herausgefunden, dass die Teile lagernd waren. Da gibt es dann absolut keine Ausreden für solche Response-Zeiten. Das haben sie dann auch im persönlichen Gespräch eingesehen und ich konnte die Teile am Ende nach 10 Tagen beim Konzi abholen.


    Manchmal sind diese hoch glänzenden Luxus-Konzerne bei der Logistik noch ziemliche Amateur-Buden...


    Gruß,

    Christian

    Liebe Uhrenfreunde,


    hier nun der dritte und letzte Teil aus der Reihe "aktuelle IWC für den Alltag". Diesmal geht es um einen absoluten Bestseller in der Kollektion, einen IWC Fliegerchrono. Die Flieger-Uhren haben ja bei IWC eine lange Tradition, die bis in die 1930er Jahre zurückreicht. Die Geschichte des IWC Fliegerchronos begann aber erst rund 50 Jahre später, mit der Ref. 3740 im Modelljahr 1988/89. Da der noch ein Meca-Quarz-Kaliber von JLC verbaut hatte, werden heute aber meist die 3706 (ab 1994) oder der erste Doppelchrono 3711 (ab 1991) als Uhrahnen gesehen.


    Mit der Zeit blieben einige Dinge gleich (vor allem das VJ 7750-Kaliber als Werk), die Größe änderte sich aber merklich - die 3706 mit 39mm wurde 2006 abgelöst durch die 3717 mit 42mm, die wiederum 2012 durch die 3777 mit 43mm ersetzt wurde. Die ersten beiden waren für mich an einem normalen Handgelenk gut tragbar, die 3777 war aber mit einer Gesamtlänge über die Hörner von rund 53mm für mich einen Tick zu groß und musste deshalb relativ schnell wieder gehen.


    So vergingen dann doch einige Jahre ohne einen Fliegerchrono, weil bei den zahlreichen Varianten immer irgendetwas nicht passte und auch die Umstellung auf die Inhouse-Werke auf sich warten ließ. Diese begann dann endlich 2019 mit der Spitfire 3879 - zwar passte hier die Gehäusegröße, es fehlte aber das Stahlband und mit dem gelblichen Vintage-Lume konnte ich mich nicht anfreunden.


    Mitten in der Corona-Pandemie kam 2021 endlich die neue Referenz 3881 - bei der dann für mich alles passte:


    - die Größe lag mit 41mm Durchmesser und ca. 50mm lug-to-lug im erträglichen Rahmen,

    - das Blatt ist vom Layout und der Farbe her sehr gelungen, durch den Sonnenschliff wirkt die Uhr auch deutlich interessanter,

    - das Band ist gewohnt super, zumal

    - die Schnellwechsel-Funktion nach zwei Anläufen endlich perfekt ist durch die Kompatibilität mit normalen Bändern und

    - die Schließe und Feinverstellung auf Spitzenniveau liegen,

    - und schließlich das Inhouse-Werk Kal. 69 technisch und vom Tragegefühl einen deutlich Sprung zum VJ 7750 bietet (durch Säulenrad und vor allem durch den beidseitigen Aufzug, der das pulsierende Freidrehen des VJ 7750 unterbindet).


    Und das Beste in Hype-Zeiten: Man kann diese Uhr einfach kaufen. In den Laden gehen, anlegen, mitnehmen, fertig. Man muss keinen Lebenslauf hinterlegen, man muss nicht die Gattin in Gold aufwiegen lassen oder dem Konzi die Hecke schneiden. Ein völlig neues Konzept des Uhrenkaufs... :bgdev: :gut:


    Den letzten Schubs gaben dann die Überlegungen und Bilder von Wilhelm Vorstellug: Vorstellung: IWC Pilot’s Watch Chronograph 41 - Ref. IW388102 und ein gutes Angebot eines lokalen Uhrenfreundes.


    Auch wenn seitdem die Listenpreise doch etwas angehoben wurden (am Stahlband kostet diese Uhr aktuell 9.300 Euro), wäre genau diese Referenz IW388102 auch heute noch meine persönliche Empfehlung für alle, die eine gute Uhr für alle Lebenslagen brauchen. So viele Allrounder-Uhren gibt es nicht und meistens landet man bei Dreizeigern (z.B. Rolex Datejust, Omega Aqua Terra, IWC Mark). Ein solcher Chrono ist dann aber doch etwas spannender anzuschauen und die Kombination von Stoppuhr und Tag-Datum bietet im Alltag tatsächlich einen Mehrwert.


    Um das Ganze auch visuell zu untermauern, hier jetzt ein paar Bilder:


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    41mm passen eigentlich an fast jeden Arm:


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    Mit einer Höhe von 14,5mm ist die Uhr nicht wirklich flach, aber liegt zwischen Zenith und Omega in einem tragbaren Mittelfeld:


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    Entscheidend für den Tragekomfort sind auch Band und Schließe, durch die die Uhr sehr satt am Arm sitzt:


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    Die Feinverstellung ist technisch perfekt umgesetzt:


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    Das Gleiche gilt auch für das Schnellwechselsystem - anders als bei den Aquatimern kann man die Stege herausnehmen und auch ganz normale Bänder anderer Hersteller montieren:


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    Das Band sitzt sehr sicher am Gehäuse, obwohl es sich über den kleinen Kipphebel leicht lösen lässt.


    Das Werk ist jetzt durch den Glasboden sichtbar, Design und Finissage sind nüchtern-sachlich.


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    Gut erkennbar ist das Säulenrad links mittig:


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    Fazit: In meinen Augen eine rundum gelungene Uhr, die nicht umsonst zu den Bestsellern in der aktuellen Kollektion gehört :gut:


    Gruß,

    Christian

    3580 am Metallband


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    Schöne Grüsse :wink:

    Markus

    ... sieht man da eigentlich in der Realität einen Farbunterschied zwischen Gehäusen und Band? Und das ist das ganz normale Stahlband von den Dreizeigern (3288/3290) oder Chronos, richtig?


    Gruß,

    Christian

    Liebe Uhrenfreunde,


    die ruhige Zeit um den Jahreswechsel neigt sich dem Ende entgegen und bevor die Arbeit wieder ruft, kommt hier zumindest noch der zweite Teil zum Thema "moderne IWC für den Alltag": Diesmal geht es um eine Uhr, die aus diesem Trio als erste zu mir gefunden hatte und bereits seit 2021 in der Sammlung ist:


    IWC Portugieser Automatic 40 IW358304


    Zusammen mit den Fliegern gehören die Portugieser ja zu den erfolgreichsten Kollektionen von IWC und vor allem Modelle wie der Portugieser Chrono 3714/3716, die Portugieser 7-Tage 5001/5007 oder die Ewigen Kalender dürften zu den Bestsellern in ihrer jeweiligen Kategorie gehören. In den letzten Jahren hat IWC dabei die Referenzen immer weiter aufgefächert, so gibt es jetzt sowohl bei den Chronos als auch den Ewigen Kalendern gleich drei verschiedene Linien.


    Nach dem Auslaufen der klassischen Handaufzuglinie 5102 war aber das eigentliche Ursprungssegment der Portugieser, also schlichte Dreizeiger-Uhren mit kleiner Sekunde, dagegen gar nicht mehr besetzt. Sieht man mal von den großen Komplikationen wie Minutenrepetition und Tourbillon ab, hat sich auch das Thema Handaufzug erstmal erledigt.


    In diese Lücke stieß im April 2020 die Portugieser 40 - wobei das Timing natürlich alles andere als glücklich war, denn die Welt hatte damals zu Beginn der Corona-Pandemie ganz andere Sorgen. Und so blieb diese Uhr immer ein wenig unter dem Radar, obwohl sie eigentlich viele Wünsche erfüllte, die gerade in den Uhrenforen immer wieder formuliert wurden: Tragbare Größe, Inhouse-Werk, kein Datum, klassisches Zifferblatt und ein (vergleichsweise) erträglicher Preis.


    Mit einem Durchmesser von 40,4mm ist die Uhr die kleinste Portugieser-Referenz seit der "kleinen Portugieser" 3531 aus den 1990er Jahren und damit auch für schmalere Handgelenke zugänglich. Wirklich flach ist sie mit 12,3mm allerdings nicht, was dem neuen Automatik-Kaliber 82 (genauer 82200) geschuldet ist. Dieses Werk ist der Nachfolger des Kal. 80, das 2005 in der Ingenieur 3227 vorgestellt wurde und nie so ganz die Herzen erobern konnte. Das Kal. 82 ist dabei zwischen dem Einsteiger-Werk Kal. 32 (wie es z.B. in der Aquatimer oder Mark XX verbaut ist) und dem Kal. 52, das man aus den 7-Tage-Referenzen kennt, eingeordnet.


    Technisch ist das durchaus interessant und auch optisch ansprechend gemacht - kein Kunsthandwerk, aber ein cooles, industrielles Layout mit Pellaton-Aufzug, das mir gut gefällt. Eingeführt wurde dieses Werk 2017/18 in der Collectors' Forum Watch 4, einer 44mm Auquatimer in Bronze. Dann folgte eine obskure Da Vinci Referenz - inzwischen ist es breiter eingeführt und wird auch in der Little Big Pilot mit 43mm verbaut. Die übrigens deutlich teurer ist als die Portugieser 40...


    Die Portugieser 40 gibt es heute in diversen Varianten, u.a. auch in grün, blau oder rot. Mir lief damals eine ganz klassische Version in weiß-blau vor die Flinte - diese Kombination hatte ich schon mal als 3714 und 5001, da passt die Ablesbarkeit und es ist nicht ganz so traditionell wie weiß-gold (zumal ich schon eine 3712 Rattrapante in dieser Farbkombination habe).


    Und damit man sich da Ganze besser vorstellen kann, ein paar Bilder:


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    Am Arm hat die Uhr eine gute Größe - nicht zu klein und nicht zu groß:


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    Sicherlich keine Ultra Thin, aber das mehrteilige Gehäuse kaschiert die Höhe etwas:


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    Das traditionelle Alligatorband kommt mit der neuen Faltschließe, wie sie auch an der 3716 verbaut ist:


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    Statt wie früher als einfache Faltschließe, wird jetzt eine Schmetterlingsfaltschließe verbaut:


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    Persönlich finde ich die alte Version besser in der Handhabung und beim Tragekomfort - die neue Schließe ist sehr gerade und folgt deshalb der Rundung des Handgelenks nicht mehr so gut:


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    Das ist aber Jammern auf hohem Niveau...


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    Zum Schluss noch ein paar Bilder vom Werk:


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    Ein sehr offenes Layout mit teils skelettierten Brücken und dem durchbrochenen Rotor mit Goldmedaillon, wie man es von der 5007 kennt.


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    Deutlich erkennbar ist der Pellaton-Aufzug der neuen Generation, sowohl die Haken als auch das Rad sind in schwarzer Keramik gefertigt, damit die Abriebprobleme der Vergangenheit angehören:


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    Der Handaufzug funktioniert bei diesem Kaliber übrigens GEGEN den Uhrzeigersinn, man muss also die Krone zu sich hin drehen.


    Seit der Einführung hat die Uhr (wie alle anderen auch) preislich etwas zugelegt, wobei der Sprung von 7.100 auf heute 7.700 Euro fast schon moderat ist.


    Mein Fazit: Eine ziemlich gelungene Uhr, die bei mir bezüglich der Tragezeit etwas unter dem Corona-bedingten Home Office gelitten hat - die Uhr passt schon besser zu Business Casual als zur Jogging-Buxe :rolleyes: ;) ... Wer aber eine praktische "gute" Uhr sucht für den etwas formelleren Einsatz, macht mit dieser Uhr nichts falsch. Zum Beispiel für Smartwatch-Träger könnte das das richtige Gegenstück sein, wenn man mal eine "richtige" Uhr braucht. Durch das fehlende Datum ist die Uhr sofort einsatzbereit und dank der Gangreserve von >60 Stunden kann man sie auch mal ein Wochenende zur Seite legen.


    Soweit Teil 2 - für den dritten Teil werde ich vermutlich ein wenig länger brauchen :flag: ...


    Gruß,

    Christian