Beiträge von JochensUhrentick

    Hallo liebe Uhren-Freunde,


    ich habe Erlenmeyerkolben und Bunsenbrenner beiseite gestellt, um Euch nach langer Zeit diese schöne Taschenuhr von SEIKO zu zeigen. :)


    Eigentlich ist mir nicht ja nicht langweilig und Uhren hat man ja eigentlich auch genug; ihr kennt das ja. Doch eines Nachts im Juli 2011 konnte ich wieder mal nicht schlafen und surfte in den unendlichen Weiten des Internets...


    So auch auf Seiya´s Homepage. Dort angelangt, stellte ich zu meinem Erschrecken fest, dass die Preise nach oben geschnellt waren.... Auf die SEIKO RAIL ROAD POCKET WATCH QUARTZ hatte ich schon immer ein Auge drauf gehabt, aber immer wieder gezögert.... Nun, in besagter Nacht war´s um mich geschehen und der "Bestell-Finger" juckte "janz" schön.


    Nach einer Woche konnte ich die schöne Taschenuhr beim Zollamt in Schöneberg abholen.





    Den "kahlen" Rücken mit dem Spiegel meinerseits und des Objektives erspare ich Euch.


    Technische Daten und weitere Fotos findet ihr hier: SEIKO RAIL ROAD POCKET WATCH QUARTZ bei Seiya


    Meine Taschenuhr ist auch ein Stückchen noch real existierender japanischer Eisenbahneralltag :) :


    SEIKO Railroad Approved Pocket Watches / Seiko 6110-0010 Railroad Pocket Watch

    Mich würde interessieren, hat dieses Radiumbromid in der auf Zifferblättern verwendeten Menge AUswirkungen auf den menschlichen Organismus gehabt?


    Lg

    Man war damals den Gefahren der Radioaktivität noch gar nicht bewusst. Die eigentliche Gefahr ging von der weitreichenden Gammastrahlung des Radium-226 aus. Auswirkungen hatte es sehr wohl, wenn die Uhr in der Nähe empfindlicher Organe getragen wurde. So gab es früher Militär-Taschenuhren mit viel Radium-Leuchtmasse. In der Hosentasche getragen führte dieses zu einer intensiven Strahlenbelastung der Gonaden... bei manchen Männern wurde die Zeugungsfähigkeit erheblich gemindert. Bei Armbanduhren konnte man die Menge eher vernachlässigen....

    Danke, sowas hab ich fast vermutet... bis wann wurde denn die umweltunfreundliche Leuchtmasse verwendet? Gibts heute noch Uhren anderer Hersteller, die diese strahlende Leuchtmasse verwenden?

    Radium-226 und später Promethium-147 wurden bis etwa Mitte der 1960er Jahre erwendet. Tritium - ein Isotop des Wasserstoffs- wurde bis etwa 1998 in Leuchtmassen verwendet. TRASER, Luminox und andere Hersteller produzieren heute noch "Einsatzuhren" auf der Basis von Tritium-Gaslicht-Quellen. Da Tritium ein reiner Beta-Strahler mit einer Reichweite von wenigen Milimetern ist, kann die Strahkung aus dem Uhrengehäuse praktisch nicht austreten.

    Bin ja jetzt kein Fachmann, deshalb für Euch wahrscheinlich eine ganz blöde Frage: Bedeutet das, dass die Ziffern der Rediomir-Modelle leuchten, ohne dass sie vorher von einer Lichtquelle "aufgeladen" wurden? Quasi auch, wenn sie vier Wochen in einer dunklen Kiste lag und ich sie im dunkeln raushole? BTW, wer würde eine solche Uhr vier Wochen in einer Kiste liegen lassen...

    Nein; heute werden umweltfreundliche - nicht mehr radioaktive - Leuchtmassen auf der Basis von Luminova bzw. SuperLuminova verwendet. Diese müssen vorher Licht "getankt" haben....

    Liebe Uhren-Freunde,


    heute möchte ich aus meiner Sicht als "ehemaliger" Hobbychemiker "erzählen":


    Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte ein Chemiker die nachleuchtende Eigenschaft des Zinksulfides und experimentierte auch mit anderen Metall-Schwefel-Verbindungen.


    Das Zinksulfid muss einer gewissen Zeit Tages- oder Kunstlicht ausgesetzt sein, um nachzuleuchten. Um etwa 1910 begann man mit radioaktiven Stoffen zu experimentieren. Man wusste schon länger, dass radioaktives Radiumbromid und andere Radium-Verbindungen im Tageslicht wie auch im totalen Dunkeln von alleine leuchten.


    Das folgende Foto zeigt 2,5 Gramm reinstes permanent leuchtendes Radiumbromid:



    (C) by chemie-master.de - Website für den Chemieunterricht


    Irgendwann kam man auf die Idee, Zinksulfild mit dem Radiumbromid zu mischen und stellt nun mehr fest, wie hell diese Leuchtmasse leuchtete; ohne voher erst Licht "zu tanken". Das Zinkulfid wird durch ständigen Beschuß von den Gammastrahlen des Radium-226 zum "Dauerleuchten" angeregt.


    Ab den 1920er Jahren enthielten die damals typischen Leuchtmassen-Rezepturen auf 1 kg Zinksulfid 1 - 150 mg Radiumbromid.


    1936 entstand der erste Prototyp der RADIOMIR bei Panarei und ging 1938 in Serie - zunächst für die Kampfschwimmer der italienischen Marine; später auch für die deutsche Kriegsmarine.


    Ich hoffe, der Ausflug in die Chemie gefällt euch ein wenig.

    Hallo "Uhren-Gemeinde",


    vielen Dan für Eure "Blumen"! Nun kann ich erste Erfahrungen berichten: Den Tag, als ich sie abholte;
    lief sie nicht ganz synchron mit dem Funksignal... sie zeigte die "normale" MEZ an - eine Stunde weniger als die Sommerzeit.... kopfkratz... Das blieb auch in den letzten Tagen so...


    Also musste ich das englische Manual "durchackern": Und man staune, Funkempfangsmodul ist nicht gleich Funkempfangsmodul! Sie hat auch noch alle manuell einstellbaren Weltzeitzonen (bei Seiya deswegen unter
    "GMT" zu finden...)! Nachdem ich sie auf "Summer Time" einstellte; tauchte beim nächsten manuellen "Funkruf" die fehlende Stunde wieder auf... D. h., im Normalmodus empfängt das Funkempfangsmodul nur die Standard-Zeitdaten vom Zeitzeichensender DCF77 in Mainflingen.


    Insgesamt war der Kauf in Japan ein Erfolg. Man muss sich nur über einige Dinge klar sein (keine deutsche Bedienungsanleitung - das Modell gibt es nur in Japan - Kosten für Versand und Zoll sowie Einfuhrumsatzsteuer....)


    "Uhrige" Grüße aus Berlin!


    JochensUhrentick

    Hallo "Uhren-Freunde",


    letzten Dientag konnte ich beim Zoll meine ersten Direkt-Import "einlösen" und abholen:


    Ein "forumsbekannter" Watch Dealer aus Tokyo:



    Ordentlich verzollt mit Dienstsiegel ( :) :(



    Mit Manual of japanese and english:



    Vor Freude zitternd erster Wristshot ( :) :(



    Die Daten zur Uhr laut Seiya:


    Case Bracelet :Titan "DIASHIELD(Scratch proof finish)"
    Dial: Black
    Crystal: Sapphire
    Diameter:40 mm (without the crown)
    Thickness:11.0 mm
    Weight: 95g
    Movement: 7B25 solar
    - Automatic time setting: This watch can receive official standard frequencies of Japan, Germany and the United State
    - 10 ATM water resistance with a screw-down crown
    - 15sec/month


    Die Uhr macht einen sehr hochwertigen Eindruck und entspricht auch optisch und haptisch meinen Wünschen und Anforderungen.


    Die Lieferung von Seiya erfolgte recht schnell: Mo, 01.07. nachmittags bestellt und per PayPal bezahlt; schickte Seiya sie am Tag drauf auf die große Reise. Sie kam bereits 2 Tage später im Flughafen Frankfurt/Main an; wie ich via Tracking-Nummer verfolgen konnte....


    Auch die Abfertigung beim Zoll ging mit "Gesamtbeschau" und an der Zollkasse problemlos "glatt"... Ich hatte sogar noch meine eigene Berechnung und ein Foto mit der Artikelbeschreibung vorgelegt.... :)


    Nach dem ersten Erfolg einer direkten Bestellung im Ausland kann ich nur sagen: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! :)


    "Uhrige" Grüße aus Berlin!


    JochensUhrentick

    Vielleicht interessiert Euch ja der Ursprung dieses interessanten Uhrwerks:


    Die Kaliber 6497 und 6498 stammen ursprünglich vom Rohwerke-Hersteller Unitas.
    Das Unitas 6497 wurde 1950 von ARSA
    in Tramelan als Taschenuhrkaliber auf den Markt gebracht (zusammen mit
    dem 6498 als Savonette mit kleiner Sekunde bei 6 Uhr). Die Entwicklung
    reicht zurück bis in die 40er Jahre. Nach dem Zusammenbruch von ARSA
    in der „Quarzkrise“ wurde dieses Kaliber von ETA übernommen, wo es bis
    heute noch produziert wird. Es gibt 2 Ausbaustufen: 6497-1 (18 000 A/h)
    und 6497-2 mit (21 600 A/h). Die 21 600er Version von ETA wurde
    mittlerweile in der Produktion eingestellt wurde. Es ist ein sehr
    robustes und leistungsfähiges Kaliber.


    Dieses Unternehmen wurde 1898 von Auguste Reymond in Tramelan
    (Kanton Bern) als kleine Werkstatt zur Fertigstellung von Uhren ins
    Leben gerufen. Es war in einer Wohnung untergebracht und firmierte
    unter dem Namen »Fabrique d'horlogerie Auguste Reymond«.


    1903 verlangte die steigende Nachfrage nach der Errichtung eines
    eigenen Fabrikgebäudes. Der Wandel zur Uhrenmanufaktur A. Reymond S.A. (ARSA)
    vollzog sich 1906. Die eigenen Ebauches wurden in einer neu errichteten
    Fabrik in Le Bioux (Valle'e de Joux> produziert. Aus Gründen der
    Wirtschaftlichkeit verlegte Reymond 1909 auch die Ebauches-Fabrikation
    nach Tramelan. 1926 erwarb die A. Reymond S.A. die Uhrenfabrik Unitas
    Watch Co., Tramelan, deren Fabrikgebäude speziell zur
    Rohwerkefabrikation umgebaut wurde. Analog zu den Vorgängen bei Eterna
    und ETA gelangte die Ebauches-Abteilung »Unitas« 1932 unter das Dach
    der Ebauches SA. Die »Arsa«-Uhrenfabrikation blieb weiterhin selbständig.
    1983 liefen in Tramelan die letzten Rohwerke vom Band.



    Danach zeichnete die ETA SA für die genannten Kaliber
    verantwortlich.Unter der Bezeichnung 6497-2 und 6498-2 fertigen die
    Grenchener die beiden Taschenuhr-Kaliber auch in der Ausführung
    »elabore'« mit »Incabloc«-Stoßsicherung und Basisdekor. Dabei
    verdoppelt sich der Abgabepreis gegenüber der »normalisé«-Version.


    Der Feinbearbeitungsstandard und die Qualität des Assortiment
    bestimmen letztendlich den Preis des Uhrwerks. Zur Verdoppelung oder
    Verdreifachung des ETA-Basispreises braucht es wirklich nicht sehr viel.


    "Uhrige" Grüße aus Berlin!


    JoahensUhrentick

    Hallo @lle,


    heute möchte ich gern meine SEIKO´s näher vorstellen:


    1.) SEIKO 5 Ref. SNK371K1:



    Diese Uhr ist die erste Automatik-AU nach 30 Jahren. Ich trage diese derzeit überwiegend... In ihr werkelt das SEIKO-Kaliber 7S26; eines wohl robustesten Kaliber... Derzeit hat sie einen Vorgang von + 20 Sekunden / Tag. Bei diesem Kaliber sind breite Streuungen nichts Ungewöhnliches und ein Uhrmacher kann diese bei Bedarf recht gut einregulieren...



    2.) SEIKO Kinetic Orange Monster Diver



    Das ist meine "Bade-Uhr", die ich auch gerne in einer Sole-Therme trage. In ihr werkelt eine Kinetic-Quarz-Kaliber SEIKO Cal. 5M62. Sie trägt sich trotz ihrer Größe (D= 45mm ohne Krone, H= 14mm) und ihres Gewichtes sehr angenehm. Durch Linksausrichtung von Krone und "Prüf-Drücker" (für die Gangreserve) drückt nichts auf den Handrücken. Bei voller Ladung beträgt Gangreserve 6 Monate...


    3.) SEIKO mit retrograder Wochentagsanzeige Ref. SNT005P1



    Das ist meine "elegante" SEIKO. In ihr werkelt ein Quarz-Kaliber 5Y66. Ich finde sie wegen der retrograden Wochentagsanzeige faszinierend.


    Alle drei habe ich von Members eines anderen Uhren-Forums fast nagelneu für kleines Geld erworben.


    "Uhrige" Grüße aus Berlin!


    JochensUhrentick

    Hallo @alle,


    hab mal miit meine schon fast 5 Jahre alten" Digi-Knipse" einige Experimente gewagt:







    Nicht wundern: Die Laborgeräte stammen aus meinem früheren Hobby - Chemie, was knallt und stinkt ... :yourself:


    Ich hoffe, es gefällt...


    "Uhrige" Grüße aus Berlin!


    JochensUhrentick

    Mechanische Werke haben nun mal unterschiedliche Toleranzen, weil sie "leben". Selbst Werke aus der gleichen Serie können sehr unterschiedlich "reagieren", was in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften begründet ist. Somit ist jedes mechanisches Uhrwerk ein "Unikat" im Gangverhalten ...


    Das heißt in der Praxis: Will man durch verschiedene Lagen nach dem Ablegen der Uhr (über Nacht) Vor- oder Nachgang ausgleichen, so hilft nur Ausprobieren!



    "Uhrige" Grüße aus Berlin!


    JochensUhrentick

    Vielen Dank für den freundlichen Empfang! Ich bin auch ganz stolz auf mein "Pärchen", weil ich sie von einem Nember aus einem anderen Uhrenforum fast "nagelneu" mit Folien und Papieren für einen recht günstigen Kurs bekam...


    Denn ais Rentner wegen Erwerbsunfähigkeit muss ich den Geldbeutel schon etwas mehr "zuhalten"... Trotzdem: Man gönnt sich ja sonst nichts... :lol:


    Und ich schaue gern hier die Fotos von den Uhren der "gehobenen" Klasse an!
    Denn schauen und träumen darf man!! :gut:



    "Uhrige" Grüße aus Berlin!


    JochensUhrentick

    Hallo @lle,


    vor etwa 4 Stunden brachte eine Paketzustellerin (DHL) ein Paket:


    1.) TISSOT PRS516 Chrono Quarz Referenz T91.1.486.51



    Optisch und haptisch sehr schön! Da das mein erster analoger Chronograph ist, muss ich mich erst "in Ruhe" damit beschäftigen. :wink:



    2.) SEIKO 5 Referenz SNK371K1



    Das ist die erste Automatik seit 3 Jahrzehnten für mich! Das Kaliber 7S26 werkelt darin. Ich bin beeindruckt von der Qualität der Uhr und kann nur sagen: Manufakturware in guter Qualität für "kleines" Geld! Diese Uhr habe ich gleich an den Arm "geschnallt". :wink:


    Ich wünsche allen Forianern einen "juten" Rutsch ins neue Jahr!


    "Uhrige" Grüße aus Berlin!


    JochensUhrentick