Hallo Leute!
Ich möchte heute ein Thema anschneiden, das mich schon seit Jahren beschäftigt, das man hier vor einem Jahr aber noch als Beleidigung aller Paneristi empfunden hätte. Trotzdem liegt mir die Wahrheit mehr am Herzen als ein gut gepflegter Mythos.
Es geht um die ersten Radiomir-Modelle und wieviel Panerai wirklich in ihnen steckte. Denn Panerai hatte mMn zwar Ahnung von maritimen Werkzeugen die oberhalb der Wasseroberfläche Verwendung bei der Marine fanden, wie man Uhren baut und wie man diese wasserdicht macht kann dem Unternehmen aber nicht bekannt gewesen sein.
Woher kamen die ersten Radiomir also? Auf meiner Suche bin ich auf das 47mm Rolex Modell mit der Ref. 2533 gestoßen, das ab dem Jahre 1926 entwickelt wurde und 1935 erstmals im Rolex Katalog aufscheint.
Hier ein Auszug aus rolexblog.blogspot.co.at:
The First Rolex Professional Diving Watch
This is where the mystery thickens. The image below is from a 1935 Rolex catalog. It shows a 47mm Rolex [Reference 2533] wrist watch with soldered on lugs and lumed hands and lumed indices. The challenge is there is not one known example of this watch in the world!?! This is likely because Rolex never sold any due to the fact that a 47mm wristwatch in 1935 would have looked so unusually large and thus, strange.
One thing is crystal clear to me as a designer and historian is Rolex threw everything at the wall they could think of and simply watched to see what stuck. Some of the most beautiful, valuable and rare Rolex watches are models that sold very few models because they were unpopular at the time.
I imagine since the Rolex [Reference 2533] was 47mm it probably did not sell very well, so maybe Rolex simply swapped out the dials, and movements and sold the resulting watches with no name on the dials to Panerai? This may explain why there are no known examples of the watch that appear in the 1935 Rolex catalog.
Aus meiner Sicht würde das durchaus Sinn ergeben. Grenzen waren damals noch richtige Grenzen, man wusste nie, gegen welchen Nachbarn man als nächstes Krieg führen würde und war daher bestrebt, militärische Entwicklungen im eigenen Land zu halten. Das kam Panerai entgegen, weil die Schweiz neutral war und damit nicht in einen Krieg eintreten würde und Rolex ebenso, weil man die Entwicklungskosten eines Modells nicht gegen 0 abschreiben musste und Panerai damit sowieso nicht auf den zivilen Markt durfte. Und da die schweizer Militärs keine maritime Kriegsführung bertrieben und das Modell für den zivilen Markt ganz offensichtlich nicht geeignet war, entstand damals eine klassische Win-Win-Situation.
Versteht mich nicht falsch, ich finde dass Panerai tolle Uhren sind und wenn Panerai selbst etwas dazu beigetragen hat (außer dem Ziffernblatt), dann gebühren die Lorbeeren auch Panerai. Ist dem aber nicht so, muss man wohl eingestehen, dass die ersten "Kampftaucheruhren" Rolex mit Panerai-Ziffernblatt waren.