Die Preis- und Produktpolitik würde bei jeder Marke funktionieren - mehr oder weniger.
Nur muss es dazu Produkte geben, die Begehrlichkeit erzeugen, gerade bei Luxus braucht es Invest in die Marke und - das wichtigste - es sollte nur soviel im Markt angeboten werden, wie nachgefragt wird. Und gerade beim letzten Punkt hapert es gewaltig. Die Fertigungskapazitäten werden ausgelastet und die Uhren den Händlern auf den Tresen gepackt und von da geht es weiter zu den Grauen.
Problem ist, dass sich mittlerweile viele Kunden über Jahre an hohe Rabatte gewöhnt haben. Wenn also jetzt ein Hersteller die Richtung ändern will, braucht es einen langen Atem und die Bereitschaft, für einige Zeit auch mal weniger Umsatz zu machen, um die Distribution neu auszurichten und den Grauhandel "auszutrocknen".
Ich bezweifele jedoch, dass viele Hersteller daran ein Interesse haben bzw. in die Umsetzung gehen. Laut Schweizer Uhrenverband sind die Uhrenexporte aus der Schweiz von Januar bis April 2018 wertmäßig um 11% gestiegen ggü. Vorjahr. Die Branche feiert also kurzfirstig lieber das neuerliche Wachstum, anstatt langfristig zu denken.