Beiträge von sauterelle

    Mike, ich sag mal so, das ist weise.


    Dass die Spontaneität nachgelassen hat, spüren alle, und zwar in allen Wirtschaftsbereichen. Nach meiner Einschätzung gibt es weniger verfügbares Einkommen im vergangenen Jahr als sonst. Nur so kann ich mir das Verhalten erklären, oder es gibt eine unsichtbare Angst, das könnte auch noch eine Erklärung sein. Die Angst hätte auch viele gute Gründe, weil alleine das Verbrechen, dass in diesem Jahr Eingang in die Welt der Uhren gefunden hat, schlägt alles aus dem Wasser, was ich bis dato gesehen und gehört habe. Vorsicht ist also auf allen Ebenen ratsam. Leider.


    Ich selber versuche auch meine Uhrensammlung zu verkleinern und abzuwerfen, was man nie trägt.


    Übrigens, mein Avatar, das ist eine Uhr, die von Andreas Strehler hergestellt wird unter seinem eigenen Namen. Die Rückansicht hat eine Brücke, die wie ein Schmetterling geformt ist. Die Uhren sind absolute Hingucker und spielen in einer eigenen Liga. Ich schreibe vielleicht mal etwas über ihn hier im Forum. Aber jetzt ist erstmal Weihnachten und Pause angesagt.

    Ich weiss das. Ich weiss, dass man Uhren erwirbt, weil man sich in die Fotos verliebt hat, und dann trägt man sie, und nach paar Wochen hat man kein Interesse mehr an der Uhr. Das habe ich oft erlebt an mir selber.


    Jetzt ist das bei einer Uhr von 1000 Euro ziemlich egal. Aber bei einer Uhr von 10000 oder 20000, da kann es sehr schmerzhaft werden, wenn man 4 Wochen später keine Freude mehr hat und verkaufen will. Eine Moser kann Jahre dauern zu verkaufen (ich weiss das, schon ausprobiert für Kunden). Und das ist dann richtig blöd, nicht nur kriegt man sein Geld nicht wieder, sondern man kriegt gar kein Geld, weil die Uhr nicht weggeht. Das ist im übrigen bei 99% der Uhren so (das weiss ich auch aus Erfahrung). Ich habe sogar irgendwann mal mir selber sagen müssen, dass ich gewissen Marken gar nicht ankaufe, und viele Uhren auch einfach nicht ankaufe, weil man nur auf der Ware sitzt. Hinzu kommt noch, dass der Gesamtmarkt in den letzten 1 bis 2 Jahren viel härter geworden ist. Es gibt viel mehr Leute, die mit Uhren Geld verdienen wollen, der Kuchen ist aber gleich gross geblieben. Insofern, ich rate ab von der Moser, wenn du dir da unsicher bist, Mike. Das Schmerzensgeld, das du sonst zahlen darfst, ist hoch.


    Wenn du dich entscheidest, dass die Moser dir gefällt und du sie behalten willst, dann machs. Ich hatte ne neue Moser vor kurzem am Arm, fühlen sich klasse an. Wobei die meisten Moser mir derzeit zu gross sind, mir reicht 38mm bis 40mm.

    Armin weiss es zu schätzen und geniesst seine Ewige Kalender Uhr, die im übrigen zum Besten vom Besten gehört.


    Dazu sollte man etwas mehr von der Geschichte von Moser wissen.


    Wer hat diese Uhr entwickelt? Nicht Moser. Genau, Moser hat den Ewigen Kalender nicht entwickelt. Also, Preis/Leistung schon mal nichts, und die Uhr ist für den Müll, zumindest wenn man so hier rumliest. Leider ist das genau falsch.


    Die Uhr wurde entwickelt von dem Mann in der Schweiz, der als das stille Genie gilt. Und genau das ist der Ewige Kalender von Moser, er ist hochgenial, simpel, leicht zu bedienen, kann jederzeit bedient werden und sehr einfach gestellt werden, auch wenn man ihn mal eine Weile nicht getragen hat. Das hat Patek und auch sonst kaum eine Firma so einfach und klug gelöst. Ich rate da echt mal zu einem Besuch bei Moser. Ich war mal vor Jahren dort. Das ist schon schön zu sehen, was die machen.


    Ob Preise im Sekundärmarkt sich halten können, hat noch lange nichts damit zu tun, wie gut eine Uhr ist. Das sollte auch mal gesagt sein. Nur weil es ein paar Modelle von Patek und Rolex gibt, die derzeit hochbegehrt sind, sind diese Uhren auch noch lange nicht das Gelbe vom Ei (ich mag die Modelle, und sage nicht, dass sie schlecht sind, aber sie sind nicht die einzigen Uhren auf der Welt). Es gibt nämlich wahnsinnig schöne Uhren aus der Schweiz und Deutschland, aber die will eben keiner. Weil die kein Investment sind. Eigentlich kann man dieses Investment Gelaber nicht mehr hören. Hättet ihr ne Google Aktie gekauft vor 15 Jahren, wäre der Return on Investment um eine vielfaches höher als bei jeder Patek oder Rolex. Und die Paul Newman von Paul Newman selber, die gab es nicht zu kaufen und die gibt es nur einmal, d.h. die ist kein Beispiel für ein Investment, das dem gemeinen Menschen zugänglich war. Die Uhr wird sowieso nie mehr in den Markt kommen, denn sie ist heutezutage dort, wo sie hingehört. Bei ihrer Mama. Sehr gut aufgehoben. ;)


    So jetzt mal dazu, wer die Moser Werke entwickelt hat. Soweit ich weiss gibt es grundsätzlich 8 Moser Werke. Alle wurden in Sirnach von der Uhrteil AG, hinter der Andreas Strehler steht, entwickelt. Andreas Strehler wird hier so gut wie niemand kennen. Aber wer ihn kennt, weiss, dass er der stille und geniale Grand Seigneur, fast schon eine graue Eminenz wie Philippe Dufour, nur anders, hinter der Entwicklung von vielen Werken für viele grosse Manufakturen steht, aber nicht nur Werke, z.B. hat er für Lehman die versenkbare Krone entwickelt, was wahrscheinlich auch kaum jemand weiss. Es gibt noch viele andere Dinge, die er entwickelt hat, und jedesmal wenn es kompliziert wird, oder etwas ganz neues entwickelt werden soll, kommen die Manufakturen zu Andreas. Und er ist wahnsinnig schnell mit seinen Ideen und Umsetzungen. Ich durfte ihm schon ausgiebig über die Schulter schauen, der Mann ist faszinierend, und für mein kleines Gehirn viel zu schnell, ich kann ihm nicht folgen, wie schnell er komplizierte Dinge einfach löst. Ich finde, das sollte man schon wissen, wenn man ein Produkt erwirbt, wer dahinter steht.


    Moser lässt sich nicht mit Omega oder Rolex vergleichen. Und ich sag es mal frei heraus, lieber Threadstarter, wenn Du 80% Deiner Uhren flipperst, lass bloss die Finger von Moser. Da wirst Du schwer enttäuscht werden. Kauf eigentlich nur Submariner, GMT, Daytona und Nautilus, vielleicht noch Speedmaster, alles andere ist dermassen schwer zu flippern, da wirst Du nur enttäuscht werden.


    Wer eine Moser holt, der hat sich verliebt. Ihr fragt ja auch nicht ob eine schöne Frau, in die ihr euch verliebt habt, einen Leberfleck auf dem Bauch hat, oder? Also, genauso ist das bei der Moser, die ist keine Uhr zum wiederverkaufen, sondern zum still geniessen, weil es keine Angeberuhr ist. Da ich seit Jahren nicht mehr bei Moser war, kann ich derzeit nichts dazu sagen, wie viel Handarbeit in die Werke geht. Der Eigentümer hat ja gewechselt. Die Familie Meylan macht gute Werbung, gutes Social Media und hat eine Präsenz geschaffen. Insofern denke ich, hat die Marke gute langfristige Aussichten. Aber niemand hat eine Glaskugel. Wie gut der After Sales Service ist, kann ein Watchlounge Member erzählen, mit dem ich damals bei Moser war, es war aber noch unter alter Ägide. Absolut super. Ob sich was geändert hat, weiss ich nicht. Er hat damals seine Moser revidieren lassen und zur Abholung gab es eine Manufakturführung. Ich war dabei. War beeindruckend. Und das macht nicht jeder.


    Also, die Schlussfolgerung wäre, Moser nur kaufen, wenn man nicht flippern will. Wer eine tolle Uhr tragen will, liegt bei einer Moser oder Lange 1815 oder Richard Lange oder Patek Calatrava oder sonst einem feinen Dresser immer richtig, aber nicht zum weiterverkaufen.


    Abschliessend nochmal ein Blick auf Uhren als Invest? Kauft ihr eure Autos auch als Invest? Oder sind die Porsche und BMW Mist, weil sie als Invest nichts taugen?????? Vielleicht ein kleiner Denkanstoss auf die Betrachtung von Uhren, insbesondere Luxusuhren im Preissegment über 10000 Euro. Wer sagt eigentlich, dass Uhren ein Invest sein müssen? Das ist doch nur eine subjektive jedoch unfundierte Betrachtung einiger Leute, die mit etwas Geld verdienen möchten, womit es viel zu schwer ist, Geld zu verdienen. Da gibt es so viele Dinge, die mir einfallen, die lukrativer sind...

    Stimmt Pre comex, ich habe die Uhr nur schnell angeschaut in der seitlichen Lage. Es ist aber unerheblich für den Preis. Dieses Zerti weckt in mir absolut gar keine Begehrlichkeit und auch in keiner Form bewirkt es eine Wertsteigerung. Sorry. Allgemein halte ich schon nicht so viel von all den Zertis, die man so teilweise beiliegen hat, aber bei diesem hier, da halte ich gar nichts von.


    Die Uhr ist für mich wie eine nackte Uhr. Mehr nicht. 10500 Euro sind dafür zu viel. Was sie einem wert ist, muss letzten Endes jeder selber entscheiden. Ich sage da nichts mehr zu in der Öffentlichkeit, früher haben mich die Leute dann in den Foren zur Sau gemacht, wenn ich einen Preis genannt habe, den sie dann bezahlt haben und hinterher weniger bekommen haben. Soll also jeder selber machen, wie er es für richtig hält. Ein bisschen Selbständigkeit im Leben eines Erwachsenen schadet ja bestimmt auch nicht.

    Bist du denn bereit, für ein normales Non Serif Dial 10500 Euro auszugeben?


    Auf dieses Zertifikat würde ich ein Ei schlagen, tut mir leid. Und dann ist die Uhr eindeutig zu teuer.


    Mit Polen habe ich übrigens "einschlägige" Erfahrungen gemacht, mit Betonung auf "Schlägig". Einfach so Geld überweisen oder einfach so treffen, da rate ich zur Vorsicht. Natürlich kann das letzten Endes jeder so handhaben wie er will.

    Naja, man muss bedenken, wieviele teure Wecker mit ewigem Kalender oder Minutenrepetition kann man denn weltweit wirklich verkaufen? Doch bestimmt nicht jedes Jahr 60000 oder 70000 Stück. Die Damenuhr ist eine Uhr, die man wenn man weltweit reist, und in Flughäfen sitzt, sehr oft bei Damen aller Altergsgruppen am Arm sieht, auf die bloss von uns Verrückten niemand drauf achtet. Ich finde nicht, dass es der Marke schadet. Sie hat ein erfolgreiches Geschäftskonzept, und darüberhinaus auch faszinierende Uhren.

    Oh je, Patek erzielt sowohl die grössten Stückzahlen wie auch den grössten Anteil des Jahresumsatz über eine Uhr, der niemand hier im Forum auch nur die geringste Beachtung schenkt. Das ist weder die Nautilus, noch sind es ewige Kalender. Schlicht und ergreifend ist es die Damenuhr "Twenty-24". Mögt ihr nicht glauben, ist aber so, ein Gespräch mit Patek selber wird das schnell bestätigen. ;)

    Ne, nicht wirklich wahr, oder? Für ne Allerwelts Rolex fährt jemand 1100 km und vergeudet einen ganzen Tag plus 150 Euro Benzin? Ich meine, ne SD kann man doch überall finden. Und dann noch ne pleite, die absehbar war? Warum begegnen mir nicht solche Leute??? Ich hätte das verstanden für ne seltene vintage Krone, aber doch nicht bei einer Uhr, die es tausendfach zu kaufen gibt. Mir unbegreiflich???


    Buy the seller! Mehr gibt es da nicht zu sagen.

    Wer die Uhr für 6k kauft, der kann sich garantiert auf einen ordentlichen Wertverlust einstellen in den kommenden Jahren, denn der Listenpreis liegt drunter, und nur mit Glück kriegt man das Ding zum Listenpreis im Moment, das ist das Gegenstück zur Daytona, auch da purzeln die Preise schon. Schöne Uhr, mit gefällt die FOIS in Sedna Gold aber um einiges besser noch.