Beiträge von VVolverine

    Hallo,


    sicher, Tissot ist nun einsichtig. Nachdem man den Druck entsprechend erhöht hat, würde ich mir das als Hersteller auch überlegen. Der Kostenvoranschlag war von niemanden prüfbar. Gerade hier gehören für mich alle erforderlichen Arbeiten / Ersatzteile aufgelistet, so dass ich als Kunde weiß, warum meine Uhr repariert werden muss. Ebenso gehört für mich eine Kostenaufstellung dazu. Ein simples "Keine Ersatzteile verfügbar" beschreibt nicht wirklich den Schaden an meiner Uhr.


    Weiterhin war dem Kostenvoranschlag ein Werbeseite mit der Gegenüberstellung der T-Touch I zur T-Touch II beigefügt. Wenn ich meine Uhr in einem nicht funktionieren Zustand dort eingeschickt hätte, wäre ich mit den 180 Euro Austausch einverstanden gewesen. Mir aber zu erzählen und sogar zu unterstellen, dass meine Uhr in einem defekten Zustand Tissot erreicht hätte um nach mehrfach Nachfrage und Abgabe eine Kostenvoranschlages dann zurück zu rudern, frei nach dem Motto "Huch, da haben wir uns wohl getäuscht." hätte mich als Kunde im Zweifel 180 Euro gekostet. Das finde ich eher weniger Kundenfreundlich.

    Sicher, eine neue Uhr kommt wohl, aber die Mühe und Zeit die man in die Aufklärung investiert hat, ist weg. Und das Vertrauen in Tissot leider auch.

    Ich hatte vergessen zu erwähnen: Meine alte Uhr bekomme ich übrigens nicht wieder. Das war eine Auflage von Tissot im Gegenzug zum kostenlosen Austausch. Somit kann ich auch leider keine Ref.-Nummer mehr nennen...

    VG,
    VVolverine

    Hallo zusammen,

    ich habe in der vergangenen Woche
    eine kleine Odyssee mit Tissot hinter mir, die ich dem geneigten Uhrenliebhaber
    nicht vorenthalten möchte.

    Ich habe mir im März 2009 eine
    Tissot T-Touch gekauft, nachdem ich zuvor meiner Frau dasselbe Modell zum
    Geburtstag geschenkt habe. Ich fand / finde die Uhr einfach schick, auch wenn
    ich die Einzelfunktionen nicht wirklich benötige. Die Uhr funktionierte die
    vergangenen 4 Jahre einwandfrei. Alle Funktionen sowie die Uhr an sich liefen
    problemlos. Vor einigen Wochen war im Display die Meldung „bat“ zu lesen. Da
    bei der Uhr meiner Frau vor ca. einem Jahr selbiges zu lesen war, wusste ich,
    dass ein Batteriewechsel anstand. Ich habe zunächst einige Juweliere / Uhrenmacher
    interviewt und war recht erstaunt über die Kosten, die scheinbar bei einem
    einfachen Batteriewechsel entstehen. Ich habe mich daraufhin entschieden, die Uhr
    zu meinem ortsansässigen Juwelier (Christ) zu bringen. Dort teilte man mir mit,
    dass die Uhr zwecks Batteriewechsel zum Tissot Kundenservice eingeschickt
    werden müsse. Die Bearbeitungszeit wäre ca. 4-6 Wochen und der Preis läge bei
    55 Euro. Natürlich war ich darüber schon etwas erstaunt. Der Preis ist schon
    ziemlich stolz aber vor allem durch die Bearbeitungszeit war ich etwas
    verunsichert. Aber, so richtig eine Wahl hatte ich ja nicht, denn die Uhr würde
    ohne neue Batterie den Dienst sicher bald gänzlich einstellen. Ich habe die Uhr
    also dort gelassen und der freundliche Christ-Mitarbeiter händigte mir noch den
    Abholschein aus. Als Abholtermin wurde Anfang September vereinbart.

    Ca. zwei Wochen später war ich
    überrascht, als ich eine SMS auf meinem Handy lass. Die Nachricht kam von
    Christ in der man mir mitteilte, dass ein Kostenvoranschlag vorliegen würde. Bei
    dem Anruf bei Christ wurde mir erklärt, dass es für eine Uhr keine Ersatzteile
    mehr geben würde und man mir deshalb eine T-Touch II für einen einmaligen
    Austauschpreis von 180 Euro anbieten würde. Ich empfand das Angebot als ganz
    nett, jedoch wollte ich keine neue Uhr, sondern lediglich einen Batteriewechsel
    und das hierfür Ersatzteile fehlten, wollte mir auch nicht wirklich
    einleuchten. Die freundliche Christ-Mitarbeiterin bot mir daraufhin an, mir den
    vorliegenden Kostenvoranschlag von Tissot rüber zu faxen. Auf diesem konnte ich
    jedoch keinen Grund für das Austauschangebot entdecken. Lediglich auf fehlende
    Ersatzteile wurde hingewiesen. Was lag also näher als mal direkt bei Tissot
    nachzufragen? Beim Anruf im Kundenservice von Tissot schaute man kurz nach der
    Bearbeitungsnummer des Kostenvoranschlages und teilte mir dann mit, dass bei
    der Uhr ein Fremdeingriff vorlag, dass Gehäuse beschädigt ist und im inneren
    der Uhr mehrere Schrauben abgebrochen seien, was eine Reparatur unmöglich
    machen würde. Ich habe der Dame am anderen Ende der Leitung dann erklärt, dass
    meine Uhr bei Abgabe beim Juwelier einwandfrei funktioniert hat, ich sie dort
    funktional vom Arm genommen habe und mir dieser Zustand auf dem Abholschein
    sogar noch bestätigt wurde (Zustand: normale Tragespuren). Da konnte die Dame
    nichts zu sagen, immerhin wäre Tissot ja so kulant und würde mir eine neue Uhr
    anbieten. Der Ton der Dame drehte sich nach mehrfacher Nachfrage durch meine Person
    sichtlich ins ärgerliche. Sie erklärte mir, dass Tissot auf die Uhren eine
    Gewährleistung von 10 Jahren gibt und die Uhr ja schon 12 Jahre alt ist. Auf
    meinen Einwand, dass ich die Uhr jedoch erst vor 4 Jahren gekauft habe und
    somit ja noch 6 Jahre Gewährleistung ausstehen, wurde mir hochnäsig erklärt,
    dass diese 10 Jahre ab Herstellungsdatum gelten würde. Ich habe daraufhin
    einmal freundlich nachgefragt wo dieses Herstellungsdatum den für den Kunden
    ersichtlich auf der Uhr angebracht oder vermerkt ist. Meine Belehrung, dass in
    Deutschland die Gewährleistungsfristen ab dem Kaufdatum bestehen, wollte sie
    dann nicht mehr verstehen. Ich bestand abschließend darauf, dass meine Uhr in
    der jetzigen Form zwecks Beweissicherung an den Juwelier zurückgeschickt wird.
    Weiterhin teilte ich der Dame mit, dass ich mir rechtliche Schritte vorbehalten
    würde.

    Nach diesem Telefonat rief ich
    erneut bei Christ an. Ich teile der netten Verkäuferin mit, dass wir scheinbar
    auf ein größeres Problem zusteuern, da Tissot nun der Ansicht wäre, die Uhr in
    diesem Zustand erhalten zu haben. Der Bring / Abholschein aber einen anderen
    Zustand bescheinigt. Man teilte mir darauf mit, dass man nun zunächst die Uhr
    zurückordern würde und anschließend ganz sicher eine Lösung für genanntes
    Problem finden.

    Wieder 1,5 Wochen später (heute) rief
    mich die Christ Filliale wieder an, um mir mitzuteilen, dass sich die
    Filialleiterin in meinem Fall noch einmal mit Tissot unterhalten hätte. Tissot
    hat während dieses Gespräches wohl zugegeben, dass meine Uhr bei Tissot
    irreparabel beschädigt wurde. Christ teilte mir mit, dass Tissot mir nun
    anbieten würde mir eine nagelneue T-Touch II inkl. zweijähriger Gewährleistung
    zukommen zu lassen. Christ betonte ausdrücklich, dass dem Juwelier das Verhalten
    von Tissot sehr peinlich wäre.

    Ich bekomme nun also eine neue
    Uhr, so weit so gut, was bleibt, ist das generelle Verhalten von Tissot. Sicher
    könnte man jetzt spekulieren, dass Christ da ebenso gut dran beteiligt sein
    könnte, jedoch war man bei Christ von Anfang an sehr bemüht mir als Kunden zu
    helfen, während ich bei Tissot den Eindruck hatte, dass ich denen als Kunden
    kilometerweit am Allerwertesten vorbeigehe.


    Witzigerweise hatte ich nach
    meine Telefonat mit Tissot mal im Internet nach ähnlichen Fällen recherchiert
    und bin auf mindestens ein Dutzend Fälle gestoßen, die sehr ähnlich abliefen
    und die Uhren der Kunden ebenfalls irreparable waren und ihnen im Austausch „zu
    einem fairen Preis“ ein neueres Modell angeboten wurde. Böse,
    wer dahinter ein Muster / eine Masche vermutet. Ich werde zwar jetzt wieder
    eine Tissot tragen, aber mein Bedarf an dieser Marke ist auf Lebzeit gedeckt.
    Schade eigentlich, denn es ist ne schicke Uhr.

    Vielleicht hilft mein Beitrag ja
    anderen.

    Viele Grüße,
    VVolverine