Beiträge von Rhorix

    Ist das jetzt gut oder schlecht?

    Vermutlich wird so was aus den Programm genommen weil es sich nicht wie erhofft verkauft, oder weil die Design-Ausrichtung im Unternehmen eine andere wird.

    Interessant ist auch wie sich die Preise so verändern. Die ganzen Avenger beginnen bei ca.5500€. Die Hercules hatte damals eine UVP von 2850€, die ich aber nach verhandeln nicht bezahlen musste. Preis verdoppelt für ähnlichen Gegenwert.

    Ich mag die Herkules. Aber du könntest nicht ganz unrecht haben, dass die Verkaufszahlen eventuell nicht gepasst haben (damals). Heute sieht das anders aus. Die wenigen angebotenen Uhren halten ihren Preis und sind begehrt.


    Barney: die Skyracer hatte ich nicht in meinen Vergleich aufgenommen, weil Bicompax. Aber grundsätzlich schlägt die auch in die Richtung.

    Was man vlt. im Kopf behalten sollte: nur weil man nicht darauf angesprochen wird, heißt das nicht, dass so eine Uhr unbemerkt bliebt. Ich nehme breit gefächert, durch alle sozialen Schichten in der letzten Zeit wahr, dass die Menschen noch viel deutlich als früher ihre Gegenüber mustern. So eine Uhr (das hab ich auch bei meinen Breitling-Uhren bemerkt) hebt sich optisch von der Masse ab, weil sie „teuer“ wirkt. Selbst wenn also jemand nicht weiß, was du genau umgeschnallt hast, merkt der eventuell, dass es nicht billig ist. Glaubt nicht, euer Umfeld für dumm verkaufen zu können.
    Das soll jetzt keinesfalls deine Freude an der Uhr schmälern. Ich finde generell, die Menschen sollten weniger, dafür hochwertiger kaufen. Das täte unserem Planeten sicher nicht schlecht. Aber diese Einstellung ist bei vielen noch nicht angekommen und die gucken dann halt manchmal blöd. Deswegen habe ich gesagt, man sollte keine Breitling mit dem Ziel kaufen, unter dem Radar zu bleiben. Du scheinst aber mit der richtigen Einstellung an die Sache zu gehen :gut:

    Tolle Uhr, tolle Bilder! Da kann man nur gratulieren und dir viel Freude mit dem guten Stück wünschen.

    Das mit dem Erkennen ist so eine Sache. Gänzlich Unkundige erkennen bis auf die Krone nix, aber alle anderen Menschen erkennen das Breitling-Logo, egal wo es sich auf dem Zifferblatt versteckt. Wenn dann die aufgesetzten Reiter dazu kommen, ist der Drops dann gelutscht, würde ich sagen. Wenn also das ausgeschriebenes Ziel ist, mir der Uhr unter dem Radar zu bleiben, dann hättest du entweder zu einem "Kern"-Modell greifen sollen oder zu einer anderen Marke ;)

    Ich finde der optische Unterschied zu Springerstiefeln ist da schon gegeben. Allerdings würde ich mir nie einen RW in schwarz kaufen, egal welches Modell. Unter den zahlreichen Brauntönen gibt es so viel Auswahl, dass man immer was passendes zum Outfit finden kann. Außerdem patiniert das schwarze Leder mMn. wesentlich langweiliger. Einzige Ausnahme bildet für mich das Black Prairie Leder, bei dem irgendwann das Braun unter dem Schwarz durchkommt.

    Hab Catalina geladen und das Update lief wie gewohnt problemlos. Was mich allerdings wirklich ärgert ist, dass dieses Sidecar (IPad als zweites Display) nicht mit meinem MBP aus 2015 funktioniert. Drittanbieterprogramme haben keine Schwierigkeiten, die Funktion auch für ältere Geräte verfügbar zu machen und in der Beta lief das Ganze per Terminal-Befehl auch...aber scheinbar ist Apple der Meinung, ich müsste mal wieder 2000€ für nen neuen Laptop ausgeben...:rolleyes:

    Das ist bei der Herkules genau der Punkt: es gibt keine Uhr im Breitling-Portfolio die dieser Uhr ähnlich ist. Die B-2 (lange aus dem Programm) schlägt in eine ähnliche Richtung, hat aber einen Rechenschieber, den die Herkules nicht hat. Auch ansonsten gibt/gab es wenig was nur ansatzweise ähnlich wäre...allein die besondere Integration des Bands...das gab es zwar in anderen Reihen auch mal (wenn sich selten) aber diese Kombination ist einzigartig. Vor Ewigkeiten gab es mal die Shark Chrono Yachting....ist aber ein Quarzer...

    Du merkst denke ich, aktuell ist da nix vergleichbar

    Klasse Kombination, Sasha! :verneig:

    Das Arillo Band passt auf die Flieger von Steinhart echt wie die Faust aufs Auge. Ich hab das Band an meiner Nav B zusammen mit der „neuen“ Steinhart Faltschließe und werde daran genau nichts mehr verändern.

    René, ich will das gar nicht bis zum Ende diskutieren. Nur zielen einige Bestrebungen in Deutschland darauf ab, das Messer so weit aus den Taschen zu bekommen, dass ich es nicht ohne weiteres legal an den Zielort transportieren darf. Wenn der Rucksack mit Reißverschluss einigen Gerichten nicht reicht und ich zuerst ein Schloss dranmachen muss...ich bin auch ansonsten argumentativ bei Lasky: die Freiheit einzelner (auch wenn es vlt. keine große Gruppe ist) wird für ein „höheres Gemeinwohl“ beschnitten, wobei die Maßnahme unter Garantie ihr Ziel verfehlt. So sollte eine Gesellschaft nicht funktionieren. Ich sehe ja scharfe Gesetze bei Schusswaffen ein...die haben nur eine Funktion, nämlich Menschen oder Tiere zu verletzen bzw. zu töten. Das muss niemand ohne Berechtigung mit sich führen. Aber ein Messer kann eben mehr. Und alle Verletzungen, die ein Taschenmesser zufügen kann, lassen sich mit einer Schere auch erreichen. Stichverletzungen problemlos mit einem Schraubenzieher.


    Ihr habt in Österreich eine sehr angenehme Rechtslage, ihr dürft all das, wovon wir deutschen Hobby-Messernerds träumen und ihr lebt noch. Ihr seid das beste Beispiel, dass auch mit liberaler Gesetzeslage kein Chaos ausbricht. Aber Messer als Schuldige sind einfach...die können sich nicht wehren, haben keine relevante Lobby und sind unter Zuhilfenahme der Medien prima dazu geeignet um von der politischen Ideenlosigkeit abzulenken, unsere komplexen gesellschaftlichen Probleme nachhaltig zu lösen.

    René, mein Schleifbeispiel bezog sich auf die Menschen, die sowieso Böses im Schilde führen. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass das Entfernen dieses Gegenstands nicht möglich ist, schon gar nicht durch ein Verbot, weil der Nachbau so einfach ist.


    Um nochmal auf den Alltag zurück zu kommen: schon lange bevor Messer zu einem Hobby wurden, habe ich ein Schweizer Messer mit mir herumgetragen. Das hat mir mein Opa schon mitgegeben, wenn er sagte: „Ein Mann hat immer ein Messer im Säckl“. Aber ich geb dir einfach mal ein paar Beispiele wo ich das Messer nutze und warum manchmal ein Küchenmesser keine Alternative ist:

    Ich arbeite in einer Schule. Dort gibt es einmal die Woche Schulobst. Das wird in großen Kisten geliefert. Je nachdem was es gibt, kann jedes Kind 1 Stück Obst bekommen. Manchmal gibt es aber auch „großes“ Obst. Das muss dann zerkleinert werden. Messer liegen verständlicherweise in keinen Klassenzimmer in einem Schulgebäude. Ich müsste also durch das halbe Schulhaus in die Küche dackeln , um an ein Küchenmesser zu kommen, oder es morgens schon mitnehmen und dann irgendwo im Klassenzimmer deponieren. Da laufe ich also vollbepackt mit einem Messer ohne Scheide durchs Schulhaus. Also nehme ich einfach das Taschenmesser in meiner Hosentasche.
    Anderes Beispiel: Wir haben vor kurzem einen Unterrichsgang zum Thema Wald gemacht. Dabei kam die Frage auf, wie eine Kastanie von Innen aussieht. Ja es ist schockierend, das heutzutage Kinder das scheinbar nicht wissen, aber das ist ein anderes Thema. Also hab ich eine Kastanie mal in der Mitte durchgeschnitten.
    Am gleichen Tag hatte schon morgens ein Kind sein Frühstück vergessen. Mutter anrufen zwecklos, da wissen wir, dass sie pennt und das Kind sich (Zweiklässler) morgens komplett alleine fertig machen muss. Die Mutter steht nichtmal auf. Da das Kind nicht körperlich misshandelt wird und halbwegs klar kommt sieht das Jugendamt keinen Handlungsbedarf. Nun dieses Kind ist ganz zufällig auch nicht sonderlich beliebt, sodass sich unterwegs kein Kind dazu beknien konnte sein Frühstück zu teilen. Auch da ist es traurig, dass die Empathie unter Kindern so gering ist, aber das ein anderes Thema. Ich hab jedenfalls mein Brot geteilt und jetzt rate mal womit. Klar kann man jetzt sagen: „Hey Patrick, du machst den Job lange genug, du hättest wissen können, dass ein Kind sein Frühstück vergisst und dein Brot schon zu Hause prophylaktisch schneiden können. Und die Kastanie hättest du auch mit ins Klassenzimmer nehmen und dort mit dem Küchenmesser aufschneiden können. Auf dem Weg ins Klassenzimmer wärst du ja eh in der Nähe der Küche gewesen!“ Ich kann aber auch den einfachen Weg gehen und einfach ein Werkzeug in der Tasche haben.


    Das sind natürlich alles nur Beispiele und es gibt genug Tage, an denen ich kein Messer brauche. Aber es gibt eben neben diesen Beispielen noch zahlreiche weitere, wo dieses Werkzeug praktisch und in der Situation nicht ohne weiteres zu substituieren ist. Menschen, die nie ein Taschenmesser mit sich herumtragen können das nicht verstehen. Die meisten Situationen, in denen ein Messer nützlich ist, vergisst man in dem Moment in dem man feststellt, dass man grad keines hat. Wenn man sich jedoch mal über mehrere Wochen jede Einsatzmöglichkeit notieren würde, ich glaube da wären einige überrascht. Noch einmal: wer kein Taschenmesser herumtragen möchte, den will ich dazu nicht überreden. Eine Vielzahl von Menschen zeigen, dass es möglich ist, seinen Alltag ohne zu bestreiten. Eine nicht zu vernachlässigende Zahl trägt hingegen irgendeine Form von Messer als Werkzeug mit sich herum aber nur ein sehr kleiner Personenkreis trägt aktuell Taschenmesser mit sich herum, die noch erlaubt sind, und führt Böses im Schilde.
    Mir ist klar, dass wir keine Gesetze mehr lockern werden. Aber verschärfen und das zeigen zahllose Beispiele, wird kein Kriminalitätsproblem lösen.

    Bei nem Umzug war ich am Freitag auch. Hab Stühle aufgebaut und mir ein Loch in den Bauch gefreut, dass ich nicht andauernd den Cutter unter den Pappschachteln suchen musste, wie der andere Kumpel. Tja...friedlich ging das für die Schachteln allerdings nicht aus, so viel ist sicher :lol:


    Was die Strafen angeht: wir können gerne jede Attacke mit einem Messer mit einem höheren Strafmaß belegen. Wir können von mir aus auch dazu festhalten, dass vorbestrafte Gewaltverbrecher kein Messer jeglicher Art außerhalb der Berufsausübung führen dürfen. Hab ich keine Probleme mit. Schließlich habe ich nicht vor mein Werkzeug als Waffe einzusetzen. Ich bin auch so konsequent mit mir selbst zu sagen, dass ich das Recht verwirkt habe, ein Messer als Werkzeug in der Öffentlichkeit verwenden zu dürfen, wenn ich es einmal gegen andere eingesetzt habe.

    So unterschiedlich ist die Welt, René. Ich bin dienstlich einmal pro Woche dazu angehalten ein Messer zu verwenden, um zwischen 10 und 15 Äpfeln zu zerkleinern und das, obwohl ich in einem friedlichen Beruf arbeite (wenn man von Obst absieht). Und bevor du fragst: ein Küchenmesser ist in diesem Fall tatsächlich unpraktischer als ein Taschenmesser.
    Du hast natürlich recht, dass man kein Messer in unserer Welt „braucht“. Allerdings kann man auch für die lose Schraube am Bürostuhl einen Handwerker rufen statt den Schraubenzieher selbst in die Hand zu nehmen. So wie jedoch in so einem Fall du zu deinem Leatherman greifst, sollte doch bitte jeder Mensch der es möchte seinen Apfel zerteilen wann, wo und wie er es als notwendig erachtet.


    Dein Standpunkt, dass Messer Waffen und nicht Werkzeuge sind ist schlichtweg falsch. Auch wenn der deutsche Gesetzgeber meint, mit Waffe alles deklarieren zu können, was dazu geeignet ist, die Angriffs- und Abwehrfähigkeit eines Menschen herabzusetzen, wird dir jeder Historiker belegen, dass die primäre Aufgabe von Messern schon immer war, als Werkzeug zu fungieren. Für das Einsatzgebiet Waffe hatten nämlich schon die Steinzeitmenschen andere Gegenstände.

    Was die Frauen angeht: ich kenne ebensoviele Frauen, wie Männer, die täglich ein Taschenmesser bei sich haben (z.B. ein kleines Victorinox in der Tasche). Kann natürlich sein, dass mein Bekanntenkreis eine Ausnahme darstellt :kaffee:.


    Wo ich dir recht gebe: Nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung mokiert sich über die Bestrebungen der Politiker, Messer aus dem Alltag zu verbannen. Unsere Medien leisten auch einen formidablen Job, die Angst vor Messern zu schüren, indem sie unter die Schlagzeile einer Messerattacke Messer abdrucken, die eh schon verboten sind und nicht für die Tat eingesetzt wurden. Daher Der Personenkreis wird aber schnell größer werden, wenn ein anderes WERKZEUG den Platz des Messers einnimmt, sollte es aus den Hosentaschen verschwinden. Denn ich denke es besteht keinen Zweifel darüber, dass in einer (aus Politikersicht) paradiesisch messerfreien Welt andere Gegenstände verwendet werden um Straftaten zu begehen.

    Was ich immer wieder spannend finde: in Großbritannien ging nach der Verschärfung des Waffenrechts die Zahl der Gewaltverbrechen mit Messern nach oben, Dänemark hat das Waffenrecht gelockert und versinkt weiterhin nicht ein einem Blutbad hervorgerufen durch Stichverletzungen und als ich mich das letzte Mal umgehört habe, ging es unseren Nachbarn aus Österreich nicht schlechter als uns Deutschen was die „Messerkriminalität“ angeht.


    Jetzt kommt dann normalerweise das Argument: „Wir sind aber nicht Österreich/Dänemark/Großbritannien!“ oder

    „Wenn es keine Messer mehr gibt, kann auch keiner durch ein Messer verletzt werden!“ Vor allem letzteres ist kein „stichhaltiges“ Argument, denn zum einen wird man Messer weiterhin kaufen können, sodass der Kriminelle bei seiner Straftat dann zwischen der illegalen Schusswaffe und der illegalen Stichwaffe wählen darf und zum anderen kann jeder Vollhorst mit einem Schleifgerät und einem Stück Metall einen messerartigen Gegenstand herstellen, der eine Lunge punktiert oder eine Halsschlagader öffnet. Ich bin ehrlich...ich lasse mich dann doch lieber mit S30V aufschlitzen. Das ist sauberer :rolleyes:.

    Interessant ist aber das Argument, dass in Deutschland eine andere gesellschaftliche/soziale/politische Situation vorliegt, als in Österreich/Dänemark/GB, denn genau hier treffen wir zum ersten Mal den Kern des Problems: diese Situation aus Unzufriedenheit, fehlender/falschverstandener kulturellen Identität und angestauter Wut begünstigt kriminelle Handlungen. Je zufriedener die Menschen, desto geringer ist die Kriminalitätsrate. Natürlich kann sich das nur asymptotisch der Null annähern, weil immer irgendwer nicht zufrieden ist und immer irgendwer den anderen um die Ecke bringt/beraubt/erpresst whatever. Schließlich bleiben Menschen, Menschen. Aber es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Folgen politischer Handlungen, die aus der eingesparten Zeit erwachsen in der sich Politiker mit der Lösung echter Probleme befassen (statt die bösen Messer) mehr Leben retten, als es selbst das schärfste Waffengesetz der Welt jemals könnte.


    Ich habe mich vor ein paar Jahren mit einem guten Freund ganz schlimm gezofft, weil ich damals schon behauptet habe, dass sich die (gefährlichen) rechten Gedanken in unserer Gesellschaft immer weiter ausdehnen und das sich erheblich auf die kommenden Wahlen auswirken wird. Er hat damals wetten wollen, dass eine bestimmte rechtsorientierte Partei eine Eintagsfliege wird, weil die ja keiner auf Dauer wählen würde. Das wäre so leicht verdientes Geld gewesen. Und genau so behaupte ich heute, ein schärferes Waffengesetz wird statistisch kein Leben mehr retten. Ich warte ja auch immer noch auf die Veröffentlichung der Statistik zu Gewaltdelikten mit Messern, die in Auftrag gegeben wurde. Bin mal gespannt wie viele Straftaten außerhalb der einen vier Wände mit Messern verübt werden, die aktuell noch erlaubt sind. Noch gespannter bin ich jedoch darauf, falls es erhoben wurde, zu erfahren, welche Personengruppen (z.B. Vorbestrafte Gewaltverbrecher) die Taten verüben und wie viele unbescholtene Bürger dabei sind. Ich glaube nur, diese Statistik wird so schnell nicht veröffentlicht werden, denn mein Bauchgefühl sagt mir, dass die meisten Messerattacken mit Gegenständen durchgeführt werden, die schon jetzt dem Führungs- und/oder Besitzverbot unterliegen.


    Und jetzt hab ich genug mokiert ;)

    Danke Euch, Mark & Patrick :dance:.


    Rhorix , das SMF fällt bei mir eher in die Kategorie Sammelobjekt; wie auch die limitierten Emersons, die Mark leichtsinnigerweise abgetreten hat :bgdev::G.


    Aber ich hätte in unserem kleinen Futzelstädtchen keine Bedenken alle diese Messer auch zu führen :gut:.

    Ich wohne auch nicht gerade in einer Großstadt und gehe nicht davon aus kontrolliert zu werden, geschweige denn meine Taschen leeren zu müssen. Mich ärgert es einfach nur ständig aufs Neue, dass sinnvolle Werkzeuge kriminalisiert werden anstatt das wahre Problem zu analysieren. Und wenn ich mir vorstelle, ich hätte deine Sammlung und die würden alle in der Vitrine schmoren :bash:

    Knivesandtools.de hatte diese Woche scheinbar eine kleine Lieferung. Gesehen habe ich es da am Mittwochmorgen als "lieferbar" und als ich dann bestellt hatte (gegen Nachmittag), ist danach der Status auf "zurzeit nicht lieferbar" umgesprungen. Ich habe dann etwas später am Abend gesehen, dass riversandrocks noch eines auf Vorrat hat (was glaube ich immer noch der Fall ist). Grundsätzlich sind die Teile aber noch recht schwer zu bekommen. Angeblich (stand in irgend einem Forum, glaube bladeforums) ist denen ne Maschine verreckt.

    Eigentlich wollte ich ja mit meinem eigens hergestellten EDC-Organizer mit Schloss den Helden bei der nächsten Polizeikontrolle spielen, um ganz großkotzig behaupten zu können: „Ich transportiere mein Einhandmesser ja nur!“ Ziel sollte sein, u.a. mein Benchmade täglich mit mir herumzutragen. Tja ähm…ich hab ein neues Messer gekauft…doch fangen wir vorne an:


    Seit ich hier im Forum im Thread „Wer hat Ahnung von Einhandmesser/Klappmesser“ mitlese hat sich meine Einstellung gegenüber Taschenmessern geändert. Ich habe zwar grundsätzlich seit über 10 Jahren jederzeit ein Taschenmesser am Schlüsselbund oder in der Hosentasche, allerdings immer das typische Schweizer Taschenmesser. Je mehr man hier mitliest, desto intensiver stellt man natürlich fest, dass so ein Victorinox ganz nett, aber die Welt der Taschenmesser viel viel größer ist. Dabei wurde ich auf einen Hersteller aufmerksam, der für viele scheinbar das Ende der Fahnenstange symbolisiert, sofern man nicht in die Welt der „handmade customs“ eintaucht: Chris Reeve.


    Schon eine ganze Zeit lang ging ich mit dem Gedanken schwanger, ein Messer aus Idaho zu kaufen. Dabei schwankte ich immer zwischen Small Sebenza oder Small Inkosi. Das Problem beider Messer, abseits des Preis, ist natürlich die Tatsache, dass es sich um Einhandmesser handelt, die man blöderweise in Deutschland aufgrund fragwürdig begründeter Gesetze und durch Medien verängstigter Menschen nicht ohne weiteres Führen darf. Klar, es gibt den Passus „berechtigtes Interesse“, aber darauf wollte ich es als Beschäftigter im öffentlichen Dienst nicht ankommen lassen. Also blieb der Kauf eines Chris Reeves nur eine Gedankenspielerei.


    Als der Organizer dann vor ein paar Wochen fertig wurde, kam mir wieder in den Sinn, dass ich in einem „abgeschlossenen Behältnis“ ja problemlos ein Sebenza oder ein Inkosi mit mir herumschleppen könnte. Leider zeigt der Praxistest, dass mich mein eigens entworfener Organizer beim Tragen nervt. Die Konzentration von Taschenlampe, Messer und Stift direkt an einer Stelle, recht unbeweglich nebeneinander, war irgendwie nicht so bequem, wie Stift an der einen Stelle, Messer mit Clip in der Hosentasche und Taschenlampe wo ganz anders, kurzum: der Organizer liegt in der Ecke. Blöderweise konnte ich den Wunsch nach einem Chris Reeve nicht so schnell aus dem Kopf bekommen, wie die Tasche.


    Was also tun? Ich als Hasenfuß in der Beziehung eigne mich nicht dazu, ein Einhandmesser auf gut Glück mit mir herumzutragen, in der Hoffnung „das wohl schon nix passiert“. Ich wurde zwar noch NIE von der Polizei kontrolliert, weder im Auto noch auf der Straße, aber bei meinem Glück passiert das am zweiten Tag, mit nem neuen Messer. Daher habe ich mir das Portfolio aus Idaho noch einmal angesehen und dabei sind mir sowohl das Mnandi als auch das Impinda aufgefallen. Von beiden Messer hatte ich gehört, von dem Mnandi auch schon viele Fotos gesehen. Die einzige Sache, die mir beim Mnandi nie so ganz klar war: Ist es ein Einhandmesser (weil der „Nagelhau“ so riesig ist) oder ist es verriegelndes Zweihandmesser. Das Impinda hingegen ist ganz klar ein Slipjoint, mit beiden Händen zu öffnen ohne zu verriegeln und daher beanstandungsfrei nach aktueller Gesetzeslage aber quasi nicht zu bekommen. Kaum ein Händler hat welche lagernd. Einer jedoch vor zwei Tagen schon :G.


    Tja…hier kommt das Ende vom Lied:











    Noch ein paar technische Infos:

    Klingenstahl CPM S35VN

    Länge (geschlossen): 10,2cm

    Klingenlänge: 7,9 cm

    Länge gesamt: 18,1 cm

    Material der Rückenfeder CPM S35VN

    Material der Griffschalen: Titan 6Al4V


    Bei dem Messer handelt es sich um eine Kooperation von Tim Reeve und Will Harley (der war für das Green Barren verantwortlich soviel ich weiß). Das Besondere ist wohl der Mechanismus der Klinge, da die Kraft zum Öffnen deutlich kleiner ist, dass die Kraft zum Schließen. Ich behaupte mal, dass es gefühlt eines der sichersten Slipjoints ist. Leider erkauft man sich den Mechanismus dadurch, dass es keinen "halfstop" gibt.


    Nach den ersten 50 produzierten Messer hat man bei Chris Reeve drei „Probleme“ festgestellt:

    1. Die Achsschraube der Klinge löst sich leicht, kann aber nicht mit Loctite befestigt werden, weil man sie dann gar nicht mehr aufbekommt.
    2. Die Rückenfeder ist im Verhältnis zu den Schalen leicht „gewellt“ in dem Sinn, dass man mal ein winziges Stück über- bzw. unterhalb der Kannte der Schalen liegt. Kein Problem im Sinne der Funktionalität, aber natürlich qualitativ einem Chris Reeve nicht würdig.
    3. Der Clip hatte zwei Auflagepunkte an der Schale, sodass das Messer nicht so leicht in bzw. Aus der Tasche herausglitt.


    Allen drei Problemen hat sich das Team noch einmal vorgenommen, mit dem Resultat, dass die Ausführung aller Messer nach der ersten Serie nun einwandfrei ist. Das Klinge öffnet und schließt butterweich und so langsam fange ich an zu verstehen, warum manche den Firmennamen mantrartig wiederholen, wenn man nach einer Empfehlung für ein EDC Messer fragt. Ich hatte vorher rund ein Jahr lang ein Spyderco DK im Einsatz…kein Vergleich. Da liegen Welten dazwischen. Allerdings trifft das auch auf den Preis zu, der beim Chris Reeve einfach heftig ist. Dennoch bin ich happy den Schritt gegangen zu sein und hoffe, dass das die Beschränkung der Klingenlänge auf 6 cm weiterhin erfolgreich abgeschmettert werden kann.


    Bisher findet man recht wenige Vorstellungen/Fotos/Videos/etc. Deswegen dachte ich, manch einer will das Ding vielleicht gerne mal sehen.