„Made in Germany- Förderpreis Perspektive“ 2016

    • Offizieller Beitrag

    „Made in Germany- Förderpreis Perspektive“ zum 5. Mal verliehen


    Janna Ji Wonders ist die stolze Gewinnerin 2016

    Die deutsche Uhrenmanufaktur Glashütte Original, Co-Partner der 66. Berlinale, und die Sektion Perspektive Deutsches Kino haben am Eröffnungsabend der Perspektive zum fünften Mal den „Made in Germany – Förderpreis Perspektive“ für junge Filmemacher vergeben. Dieses Jahr wurde die Auszeichnung an Janna Ji Wonders überreicht.

    Der sächsische Uhrenhersteller stiftet nicht nur den mit 15.000 € dotierten Preis – ein Stipendium zur Drehbuchentwicklung – sondern sorgt auch dafür, dass die jungen Regisseure, die notwendige inhaltliche Unterstützung haben, um ihre Projekte realisieren zu können. Die Gewinnerin Janna Ji Wonders wird daher von einem Mentor in ihrer weiteren Projektentwicklung begleitet, genau wie die bisherigen Gewinner dieser hochdotierten Drehbuchförderung: Annekatrin Hendel, Jan Speckenbach, ex aequo Sandra Kaudelka und Sebastian Mez, und Oskar Sulowski.



    Der Preis – vom Nachwuchs für den Nachwuchs

    Der „Made in Germany – Förderpreis Perspektive“ ist in gleich doppelter Hinsicht dem Nachwuchs verpflichtet. Für Glashütte Original ist die Unterstützung junger Talente seit jeher von großer Bedeutung: seit über 170 Jahren stellt die Förderung der nächsten Generation die Fortführung der Handwerkskunst sicher und ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Daher wird auch die Statuette, die der Gewinner erhält, jedes Jahr von Auszubildenden der Glashütte Original Uhrmacherschule „Alfred Helwig“ in aufwendiger Handarbeit gefertigt. Ein Ansporn und eine Auszeichnung für die aufstrebenden Nachwuchsuhrmacher, die ihr Talent und ihre Kreativität so unter Beweis stellen können, und der beste Beleg dafür, dass Kunst und Handwerk im Film wie in der Uhrmacherei Hand in Hand gehen.




    Die diesjährige Gewinnerin Janna Ji Wonders – „Walchensee Forever“




    Unter allen eingereichten Projekten, deren Autoren im Vorjahr einen Film in der Perspektive Deutsches Kino zeigten, wählten die Juroren Sandra Hüller (Schauspielerin), Ingo Haeb (Drehbuchautor und Regisseur) und Martin Heisler (Produzent) das Treatment Walchensee forever von Janna Ji Wonders (Co-Autor Nico Woche) aus. Gemeinsam mit dem Preisgeld des „Made in Germany – Förderpreis Perspektive“ erhielt die Gewinnerin die Statuette, die in der manufaktureigenen Uhrmacherschule von Glashütte Original gefertigt wurde.


    Die Sektionsleiterin Linda Söffker eröffnete die festliche Veranstaltung und begrüßte die Juroren auf der Bühne. Sandra Hüller verlas die Jurybegründung und die Jury überreichte die Statuette an die überglückliche Gewinnerin Janna Ji Wonders. Im Anschluss an die Preisverleihung startete der
    Eröffnungsfilm der Perspektive Deutsches Kino, Meteorstraße von Aline Fischer.

    Die Begründung der Jury im Wortlaut:

    „Den Stoff Walchensee forever von Janna Ji Wonders zeichnet ein liebevoller, kluger und sehr genauer Blick auf die eigene Familiengeschichte aus. Dabei verschwindet die Autorin nicht in ihrem eigenen Stoff, obwohl sie Tochter und Enkelin der Protagonistinnen ist. Für uns als Jury steht das Projekt auch exemplarisch dafür, dass sich jemand unmittelbar seiner eigenen Geschichte stellen will, obwohl dieser Prozess durchaus auch schmerzhaft sein kann – das ist mutig und nimmt den Zuschauer mit auf eine intime Reise.

    Das Café am Walchensee ist der zentrale Punkt einer weltweiten Sinnsuche. Ein Ort, der Heimat ist und gleichzeitig das Versprechen der Fremde und der Utopie abbildet, da dort Menschen aus der ganzen Welt zu Besuch sind und ihre Lebensmodelle mit im Gepäck haben. So wie die beiden Schwestern, die vom Café am Walchensee aus zu einer fortdauernden Sinnsuche aufbrachen. Vom San Francisco der Flower-Power-Ära, über das Höhlenleben auf einer griechischen Insel bis zum Harem einer deutschen Kommune spannt der Film Bögen zwischen diesen unterschiedlichen Lebenswelten, die alle Teil der gelebten Biographien der Protagonistinnen sind. Beim Lesen sind wir in Anbetracht der Probleme, Möglichkeiten und des Mutes der Protagonistinnen zwischen Mitleid und Neid hin und her geschwankt – eine emotionale Reise, die uns sehr fasziniert hat. Wir haben die Hoffnung, dass die Autorin und Regisseurin die Balance zwischen Nähe und Distanz, die im Treatment inne liegt, auch im Film halten kann.“

    Biografische Angaben zu Janna Ji Wonders

    Geboren in Mill Valley, Kalifornien und aufgewachsen am bayerischen Walchensee. Neben ihrem Studium an der HFF München realisierte sie Kurzfilme und führte auch bei vielen Musikvideos Regie. Ihre Dokumentarfilme Bling Bling über die Gangster-Rap-Szene in L.A. und Kinder der Schlafviertel über Punks in Moskauer Vorstädten liefen auf internationalen Festivals und wurden mehrfach ausgezeichnet.