Ölverbrauch und LAufverhalten einer Drehmaschine

  • Hi,


    gleich noch eine zweite Frage hinterhergeschoben.


    Wie viel Öl darf eine schnell laufende gleitgelagerte Spindel einer Uhrmascherdrehmaschine schlucken?


    Bei ca. 3000 U/min sind die beiden kleinen Öltöpfchen vor allem bei wechselnder Belastung manchmal in 30s leer.
    Je nachdem wie man die Spindel belastet braucht sie praktisch kein Öl oderman kann zuschauen wie es durchläuft.


    Die Lagerflächen sind perfekt, das Öl ist Nähmaschinenöl, Das Spindelspiel ist so klein ich es eben noch hinbekommen habe.
    Die Laufkultur ist absolut perfekt, also ohne jedes Lagergeräusch und die Temperatur pendelt sich nach 2 min. auf gut Handwarm ein. Definitiv im grünen Bereich.


  • Mach mal weiter so, dann ist die Spindel nebst Lagerbuchsen nach einpaar Betreibstunden defekt.


    Falsches Oel und das Oel wird über die Kapliarkräfte in den Lagerschalen gehalten. Ach das Lagerspiel, horizontal, solltest du mal prüfen.


    Gruß Andreas

  • Könntest du das bitte etwas präzisieren?


    Welches Öl ist richtiger als Nähmaschinenöl?
    Ich nehme an höherviskoses. Ich hätte da SAE 2,5 5 10 15 und höher rumstehen.


    Wenn ich dich richtig interpretiere sollte die Spindel kein Öl schlucken weil die Kapillarkräfte dieses im Lagerspalt halten. Ist das so richtig?
    Andererseits ist es normal das Gleitlager saugen. Die Schmierbohrung ist üblicherweise im Unterdruckbereich angeordet.


    Die Maschine hat natürlich Kegelgleitlager und dabei ist das Axialspiel leichter zu messen als das Horizontalspiel.
    Axial hat sie ca. 0,03 Spiel.


  • Die Viskosität ist schon gut, die Temperaturbetändigkeit wird dein Problem werden. Tip: Kettensägen.....


    Mach mal die Oeleinfüllbohrugen auf, leichte Umdrehung, ca. 5 - 8 U/min und füll die Kegellager mal auf. lass sie mit offenen Bohrungen etwas weiterlaufen und füll dann nochmal Oel nach.


    Zieh dir was Altes an, denn manchmal werfen die Lager das Oel. Du hörts das an der zunemnden Geschwindigkeit das die Lager gut voll sind. Es hört sich alles leichter an, sofern die Achsflächen nicht eingelaufen sind.



    So Pause, bis später...Gruß Andreas

  • Normales Mineralöl sollte bin min. 80°C ok sein.
    Lass dir mal betriebswames Motoröl aus deinem Auto über die Finger laufen. Aua! :bgdev:
    Das ist die Temperatur die so ein Öl über hunderte Betriebsstunden aushält.


    Kettensägen??? Soll das ein Witz sein?
    Kettenöl ist heuzutage in der Regel planzliches Öl mit ausgeprägten Hafteigenschaften und biologisch abbaubar.
    Da glaube ich kaum, dass das für eine feine Spindel geeignet ist.
    Oder meintest du 2-Taktöl für Gemischschmierung?


    Die Lager habe ich aufgefüllt, allerdings bei etwas schnellerer Drehzahl wie vorgeschlagen ;)
    5U/min kann höchstens eine 25t Vertikaldrehmaschine.
    Tatsächlich hat sie anfangs gespritzt wie du beschrieben hast. Das hat sich aber gegeben.


    Ohne Belastung läuft sie jetzt auch ohne Ölverbrauch, aber mit Belastung eben nicht immer.
    Der leichtere Lauf hat übrigens hoffentlich nichts mit vollen oder leeren Lagern zu tun, sondern mit der Ölerwärmung beim anlaufen.
    Die Viskosität sinkt und die Reibung damit auch.


    Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das Öl eher stehen bleibt, wenn die Öldeckel zu sind. Da bildet sich natürlcih ein kleiner Unterdruck, der das Fließen behindert.
    Dumm ist nur, dass ich bei geschlossenen Deckeln nicht sehe was passiert und ich habe Angst dass mir das Teil trocken läuft und frisst.
    Immerhin scheint das ja ein Stahl-Stahl Lager zu sein, das nicht gerade für seine Notlaufeigenschaften bekannt ist.

  • Die U/min sollte 500-800 U/min heißen, kann auch nicht auf alles achten, wenn meine Tochter meint mit in die Tasten zu greifen :G


    Nähmaschinenoel hat zwar eine gute Viskosität aber die Reibungswärme in der Spindel, kann es nicht gut ab. Nur darum geht es.


    Das können selbst Waffenoele oder Drehoele von Jokisch besser. 2 Taktoel geht....


    So Belastung, dazu stellst du mal das Horizontalspiel deine Spindel ein. Wenn ich mich recht erinnere sitzt links der Spindel eine Schraubverbindung, die den kompl. Spindelstock löst. Die wird so festgezogen bis die Spindel klemmt und dann leicht gelöst, das sich die Spindel in den Lagerschalen leicht dreht.
    Wenn du jetzt rechts die Spindel anfasst, wo du die Spannfutter einspannst, darfst du ein spürbares Lagerspiel fühlen, wenn du die Spindel mal horizontal rüttelst....ein Hauch.


    Wenn sich das Lager trockenlaufen sollte, das merkst du sofort, dann geht die Drehzahl rapide runter. Da ist noch kein Heiland in Not, es denn du würgst die Maschine weiter....


    Gruß Andreas