Beiträge von Uli

    Hallo vintage Rolex Aficionados,


    bevor ich in den nächsten Wochen wieder für das ZDF vor der Kamera stehe und Uhren für die Sendung "kaputt und zugenäht..." begutachte und repariere,
    ist hier nochmal ein kleiner Bericht für Euch.


    Wie Ihr in den nächsten Zeilen lesen könnt, ist es selbst für Experten schwierig zu erkennen, ob eine Uhr "echt" ist, oder nicht.


    Viel Spaß beim Lesen und Rätseln!


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli




    Viele Uhrenhersteller haben Uhren für den militärischen Einsatz gefertigt.
    Die Rolex-Uhren speziell für die Royal Navy, in den 1970er Jahren, faszinieren Rolex Sammler und sind heutzutage fast unbezahlbar geworden. Der allgemeine Konsens ist, dass etwa 1200 Uhren gefertigt wurden. Leider haben nicht viele Uhren den harten Militäralltag überlebt, und von denen, die es heute noch gibt, sind nur wenige in der originale Konfiguration.
    Die Royal Navy hatte einige spezifische Änderungen von Rolex gefordert.
    Werfen wir einen Blick auf die Details.


    Auf dem Zifferblatt der Milsub Ref 5513, ist im Gegensatzt zur normalen Submariner Ref. 5513, ein große "T" in einem Kreis über den Tiefenmarkierungen an der Sechs-Uhr-Position zu sehen.


    Die Zeiger sind einzigartig und werden oft als "Schwert" Zeiger bezeichnet.
    Es besteht eine Ähnlichkeit zu den Zeigern aus der Omega Seamaster.


    Die Lünette ist kein Standard und wird nur bei der Milsub, genauso wie die Schwertzeiger verwendet Sie besitzt eine durchgehende Minuterie.


    Anstatt Federstegen werden bei der Milsub fixierte Stege verwendet die im Gehäuse befestigt, damit ein Nylondurchzugband angebracht werden kann


    Der Gehäuseboden hat immer eine MOD-Teilenummer, die mit 0552 oder mit W10, ein Dreieck mit einem Hut oben und unten einer Ausgabenummer und das Jahr beginnt.


    Was das Ganze noch erschwert ist, dass die Ausnahme die Regel sein kann !
    Das heisst, dass es originale Rolex Milsubs mit „Mercedes Zeigern“, und eine nicht durchgehenden Minuterie der Lünette gibt !


    Handelt es sich bei dieser Uhr um eine Milsub ?


    Diese Frage konnte, und wollte ich meinem Kunden nicht beantworten.
    Ich gehe davon aus, dass es sich nicht um eine MILSUB handelt.


    Rolex Milsub Uhren werden zu horrenden Preisen gehandelt.


    Ich persönlich würde nie eine Rolex Milsub kaufen, ohne Dokumentation von Rolex UK oder Rolex Genf. Dafür steht zu viel Geld auf dem Spiel !



    Wie versprochen poste ich in unregelmäßigen Abständen Berichte aus meiner Uhrmacherwerkstatt im Bezug auf vintage Rolex


    Heute geht es um das weit verbreitete Problem des zuckenden Sekundenzeigers.


    Der ein oder andere Besitzer von vintage Rolex Uhren kennt das Problem des zuckelnden und stockenden Sekundenzeigers.
    Genau mit diesem Problem konfrontiere mich der Besitzer dieser „Double Red“.
    Man muss dieses Problem von der Konstruktion des Uhrwerks her sehen.
    Die Sekundenradwelle liegt nicht im direkten Kraftfluss des Räderwerks des Rolex Kaliber 1570.
    Durch diese Besonderheit wird die Sekundenradwelle indirekt angetrieben, und wird mit einer Feder auf die Platine des Räderwerks gehalten ( Bild 2).
    Diese Feder ist oft durch unsachgemäße Reparaturen verbogen, oder hat sich im laufe der Zeit versetzt.
    Dadurch hackt die Sekundenradwelle ab und an und der Sekundenzeiger ruckelt.
    Dieser Fehler wurde bei der Rolex Sea Dweller Double Red behoben und der Sekundenzeiger dreht wieder gleichmäßig seine Runden !


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli




    Wie versprochen werde ich in unregelmäßigem Abstand ein paar Geschichten und Berichte aus der Uhrmacherwerkstatt posten.
    Da ich auf vintage Rolex spezialisiert bin, sind das meistens Berichte über die Uhren aus Genf, wie bei dieser GMT Master.



    Leider stelle ich öfters fest, dass es Gebrauchtuhrenhändler gibt, die nur das Beste von einen möchten !?


    Unser schwer verdientes Geld !


    Es wird das „blaue vom Himmel“ erzählt, und getrickst bis zum Abwinken.
    Hauptsache die Uhr wird mit großem Gewinn verkauft.
    In diesem speziellen Fall geht es um eine vintage Rolex GMT Master Ref. 1675 mit dem Kaliber 1570.
    Laut Aussage des Verkäufers ist die Uhr komplett von einem Uhrmacher überholt worden und läuft tadellos.
    Von außen stimmt diese Aussage!
    D.h. Gehäuse und Metallband sind schön zurecht gemacht ! Nur der Nachgang, von mehr als 30 Sekunden pro Tag, machte den Käufer stutzig.
    Die Überprüfung der Gangwerte auf der Zeitwaage ergab katastrophale Werte. Eine Amplitude von unter 200°, einen großen Abfallfehler und das Vierlagendiagramm ergab auch noch eine nicht gerade kleine Lagendifferenz.
    Bei der Sichtkontrolle des Uhrwerks kamen mir dann auch noch haufenweise Dreckpartikel entgegen.
    In meiner Tätigkeit als Uhensachverständiger stelle ich leider oft fest, dass das hier kein Einzelfall ist !
    Mein Tipp: Augen auf beim Uhrenkauf !
    Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man einen Fachmann kontaktieren oder die Finger davon lassen !




    Update:
    Der Käufer hat die Uhr zurück zur Verkaufsstelle gebracht und reklamiert.
    Daraufhin wurde das Uhrwerk von einen „Uhrenspezialisten“ einreguliert !!!!
    Mit dem Erfolg, dass das Uhrwerk noch mehr differierte !
    Zum guten Schluss wurde ich vom Käufer beauftragt eine Revision des Uhrwerks durchzuführen.
    Dabei wurde festgestellt, dass das Uhrwerk zwischen den Platinen total verdreckt war.
    Der Federkern war schon fast im Lager „festgebacken“ !
    Es ist eine Frechheit zu behaupten, dass das Uhrwerk von einem Uhrmacher, vor dem Verkauf, überholt worden ist.
    Man muss davon ausgehen, dass an diesem Uhrwerk schon länger als 15 Jahre keine Revision mehr durchgeführt wurde.


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli

    Hi,


    ich befasse mich als Uhrmacher größten Teils mit vintage Rolex.
    Ich habe dazu auf meinem Blog einen Leitfaden beschrieben, worauf ich als Uhrmacher achten würde, wenn ich mir eine gebrauchte Uhr kaufen würde.
    Am Ende des Berichts sind noch ein paar Links zu Berichten von Phillip Stahl.
    In Phillip ist ein Spezialist für Zifferblätter und Gehäuse von vintage Rolex.


    Hier geht es zu meinem Leitfaden:
    Technischer Leitfaden zum Kauf einer vintage Uhr

    Hallo SamCrow,


    ich habe mir ein weltweites Netz an Ersatzteilhändlern aufgebaut.
    Teilweise muss ich in Australien nach passenden Teilen Ausschau halten, wie letztlich für eine 70 Jahre alte Bubbleback.
    Das nimmt oft viel Zeit in Anspruch und kann teuer sein.
    Auf der anderen Seite hat man nur drei Möglichkeiten

    • man läßt die Uhr machen (Revision ab 300.- Euro + Ersatzteile / Kundenwünche werden natürlich berücksichtigt)
    • man läßt die Uhr nicht machen und hat eine Uhr die nicht läuft, die wertlos ist
    • man schickt die zum "Heritage Service" von Rolex (der KVA kostet 1200.- Euro, da kann man sich ausrechnen was die komplette Reparatur kostet)


    Gruß Uli

    Die Wasserdichtheit von Uhren beschäftigt jährlich duzende Gerichte und Anwaltskanzleien.
    Als Sachverständiger für das Uhrmacherhandwerk werde ich nach dem Sommer aus diesem Grund oft beauftragt.


    Man sollte immer bedenken, dass


    1. die Wasserdichtheit keine beleibende Eigenschaft ist !!!!!!!!!!!
    2. nach jedem Stoß (auch nur leichte Stöße) die Wasserdichtheit in Frage gestellt werden muss! (DIN 8310)
    3. nach jedem Kontakt mit Chemikalien (dazu gehört auch Seife beim Händewaschen) die Wasserdichtheit in Frage gestellt werden muss! (DIN 8310)
    4. nach jedem Wärmeeinfluss (dazu gehört auch sonnen) die Wasserdichtheit in Frage gestellt werden muss! (DIN 8310)
    5. die Wasserdichtheitsprüfung eine zeitpunktbezogene Prüfung ist (jetzt ist die Uhr dicht, in einer Minuten kann das anders sein!)


    Zur Beruhigung kann ich Euch sagen, dass in 95% aller Fälle Euren Uhren nichts passieren wird, wenn Ihr z.B. schwimmen geht.
    Wenn Ihr allerdings zu den 5% gehört, habt Ihr leider Pech gehabt.


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli

    Hallo,


    ich war vor ein paar Wochen zur Schulung bei Sattler.
    Die Fertigungstiefe ist phänomenal.
    Es gibt sogar eine eigenes Testlabor.
    Sogar der Chef, Herr Müller, ist Uhrmacher und ist mitverantwortlich für technische Entwicklungen.


    Auf meinem Blog gibt es einen kleinen Bericht und Bilder zu meinem Besuch
    Hier ist der Link: Erwin Sattler


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli

    Vintage VDB ist jetzt auch in Aachen erhältlich.
    Wer sich die "handmade" Uhren von vintage VDB ansehen möchte und näher an Aachen (genau genommen Würselen 2km von Aachen entfernt) wohnt, als an Erfurt, kann gerne zu mir kommen.
    Ich habe zum "befingern" die No Limit Sandblasted, No Limit poliert, No Limit orange, No Limit Bronze, 2014 GMT Carbon & 2014 GMT Ceramic.


    Die ersten Bilder findet Ihr auf meiner Facebookseite Uhrmachermeister Kriescher


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli

    Vom 31.03. bis zum 02.04.2016 wird Alexander Shorokhoff alle Neuheiten der Baselworld bei mir präsentieren.
    Am 31.3. gibt es dann noch ein besonderes Event bei mir.
    Eine der besten Jazz-Musikerinnen der Neuzeit, Barbara Dennerlein, wird um 17 Uhr Ihre Uhr, Barbara von Alexander Shorokhoff, bei uns vorführen.
    Diese Event soll ein "Meet & Greet" mit Barbara werden.
    Ich würde mich freuen, wenn Ihr zu mir kommt.


    Uhrmachermeister Kriescher
    Kaiserstr. 104
    52146 Würselen


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli


    Hier ist nochmal was richtig scharfes aus München !
    Erwin Sattler Classica Secunda.
    Das besondere an diesem Uhrwerk ist die "Second morte" (tote Sekunde).
    Der Sekundenzeiger springt, bleibt stehen, springt, bleibt stehen.........
    Sieht aus, als ob ein Quarzwerk in der Uhr arbeitet, ist aber ein mechanisches Uhrwerk mit einer Spezialkonstruktion.


    Sattler hat mir diese Uhr für Demonstrationszwecke zur Verfügung gestellt.


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli

    Wo ?
    In Würselen bei Aachen


    Uhrmachermeister Kriescher
    Kaiserstr. 104
    52146 Würselen


    Nur nächste Woche ist schlecht.
    Da bin ich für das ZDF als Uhrenexperte unterwegs (mehr davon demnächst)


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli

    Hallo Andi,


    die Gehäuse sind nicht von SUG sondern werden von Damasko selber hergestellt.
    Herr Damasko hat ziemlich viele Patente auf diesem Gebiet, ist Technologieträger auf dem Gebiet der Uhrengehäuse und hat bis vor ca. 20 Jahren Gehäuse für Sinn hergestellt.
    Danach ist man getrennte Wege gegangen.


    Ich habe eine passable Auswahl an Damasko Uhren im Geschäft.
    Wer möchte kann gerne vorbeikommen, und mit mir über Uhren fachsimpeln.



    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli

    Ja, der Preis ist 3400.- Euro.
    Der gaaaaanz große Unterschied zu Sinn ist, dass Sinn bisher keine eigenen Uhrwerke baut.
    Damasko drei Stück selber entwickelt, und baut diese in Ihre "Top-Modelle" ein.
    Ich werde zu über diese auf meinem Blog einen Test-Bericht verfassen, sobald ich die Uhr ein paar Wochen getragen haben.
    Wer mehr Infos möchte kann gerne bei mir anrufen Tel. 024052619.
    Die anderen Uhren von Damasko habe ich auch da



    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli

    Heute ist die Damasko DK 201 bei uns eingetroffen.
    Ich muss sagen ich bin total "geflasht". Was für eine "Hammer" Uhr !


    Hier sind die wichtigsten Fakten zu der Uhr:


    Uhrwerk:
    Deutsches Manufakturwerk Damasko A35-2 mit automatischem Aufzug und GMT Anzeige
    Ankerrad aus Silizium
    amagnetische EPS-Silizium-Spirale
    Gewichtsunruh
    Rotor mit Keramik-Kugellager
    52 Stunden Gangreserve


    Läuft auf meiner Zeitwaage hervorragend !


    Gehäuse:
    Edelstahl eisgehärtet auf 710 HV durchgehärtet
    Saphirglas bombiert, einseitig entspiegelt, kratzfest
    Glasboden mit Vollgewinde verschraubt,
    Dichtelement der Krone mit Dauerschmierung versehen
    Krone gehärtet
    Kronentubus gehärtet, nach „System Damasko“ in Gehäuse verschraubt


    Die Qualität von Uhrwerk und Gehäuse entspricht dem, was deutsche Handwerks- & Ingenierskunst ausmacht !


    Was ich besonders erwähnenswert finde sind die Tatsachen:
    -100% Made in Germany
    -zu 90% selber bei Damasko hergestellt und entwickelt.


    Da konnte sich der ein oder andere große Uhrenhersteller eine Scheibe von abschneiden, auch von der Preisgestaltung !!!


    Grüße aus der Uhrmacherwerkstatt


    Uli