Beiträge von D200

    Vor 2,5 Jahren kaufte ich eine optisch sehr ansprechende Viro meiner Tochter. Eine nette Uhr für eine junge Dame. Die Gangwerte waren gut, meine Tochter liebt die Uhr. Nur leider reichte nach 2,5 Jahren (natürlich nach Ablauf der Garantie) die Gangreserve für nicht einmal eine Nacht. Also ab zum Konzi. Der schickte die Uhr ein. Nach 10 Wochen kam sie zurück. Statt eines Services haben die bis auf Gehäuse und Armband Alles getauscht. Ich frage mich schon was das für eine Nachhaltigkeit ist, der man Automatikuhren mit Schweizer Uhrwerk nachsagt, wenn man gleich das ganze Werk tauscht. Unangenehme Nebeneffekte waren der Preis von 300€, was bei einer Uhr dieser Preisklasse sehr happig ist und dass das neue Uhrwerk schlecht einreguliert ist und 7 sec Nachgang pro Tag hat. Das alte Uhrwerk hatte +3s/d.! Wir sind enttäuscht.

    Ich besitze einen alten Seiko Alarm Chronographen mit dem 7T32 Werk. Den trug ich einige Jahre, dann kam eine Tag Heuer ins Haus, die Uhr geriet in Vergessenheit. Nach einigen Jahren lies ich die Batterie rausnehmen, um ein auslaufen zu verhindern. Achtlos lag sie im Schrank. Eines Tages entdeckte sie mein Sohn und fragte mich warum die arme Uhr so achtlos herumliege. Er wolle sie haben. Also ab zum Uhrmacher, Armband verkürzt, neue Batterie und die Uhr läuft tadellos mit geringer Abweichung. Ich bin sehr erstaunt, dass die Elektronik nach so langem Stillstand wieder tadellos funktioniert. Der mechanische Teil bekam noch nie ein Service. Seiko hat wirklich Langzeitqualität. Eine Seiko Lady Quartz meiner Frau läuft übrigens nach 30 Jahren noch immer.

    Ich habe meine Batman getragen und mich über die kratzempfindlichen Oberflächen geärgert. Die Sub habe ich jahrelang getragen. Am Ende hat die so ausgesehen, dass ich sie bei Rolex überholen ließ. Die SD50 habe ich auch eine Zeit lang getragen, und die gibt mir gar nix. Ein Klotz am Handgelenk. Meine Lieblingsuhr ist die Omega Speedmaster mit dem 9300 Werk. Die geht am Punkt genau und hat ein geniales Stopwerk. Die Uhr gefällt mir besser als jede Daytona und ist ihr auch technisch überlegen. Die Co-Axial Hemmung sorgt für Gangwerte mit denen keine meiner Roletten nur annähernd hin kommt. Obendrein lässt der Glasboden einen ungehinderten Blick auf das schöne Uhrwerk zu. Trotzdem habe ich die Uhr kaum getragen günstig bekommen. Da fragt man sich schon warum die Daytona so gefragt ist, während man Speedys relativ günstig und ohne Lieferzeit bekommt. Und kommt mir nicht mit Langlebigkeit. Meine pre-moon Speedy ist auch so ein Kleinod und hat ebenfalls traumhafte Gangwerte. Vor allem für eine 50 Jahre alte Uhr.

    Der Nebeneffekt ist, dass man als seriöser Mensch gar keine Rolex mehr tragen will. Meine lagern im Tresor. Wahrscheinlich wäre es am vernünftigsten den Krempel zu verkaufen. Die Batman zB wird sicher nicht mehr wertvoller. Es gibt meiner Ansicht nach technisch interessantere und stilistisch gelungenere Uhren am Markt, die mich mehr ansprechen. Nur leider verbrennt man mit anderen Marken Geld, mit Rolex kann man welches verdienen. Wahrscheinlich denken viele so wie ich und Rolex kann jede Uhr verkaufen. Tolles Marketing, Techniker und Designer brauchen sich gar nicht bemühen, jeden dieser Wecker kann Rolex dreimal verkaufen. Nur mit Uhrenleidenschaft hat das nix mehr zu tun.

    Ich trage heute die Automatik 62MAS. Obwohl ich normalerweise Rolex trage, habe ich mir die als Urlaubsuhr zugelegt und staune gerade was man um relativ kleines Geld so bekommt. Am erstaunlichsten ist sie Präzision. Bisher hat diese wunderschöne Uhr eine Gangabweichung von -0,6/d. Das ist für eine Uhr ohne Chronometerzertifikat einfach unglaublich gut. Sie trägt sich dank ihres schlanken Gehäuses und des Kautschukbandes ausgezeichnet. Ich glaube ich lasse sie eine Zeit lang noch auch nach dem Urlaub am Arm.

    Ich werfe Tag Heuer Formula 1 und Longines Conquest in die Runde. Beide Marken verwenden ETA Werke, sind authentisch weil keine Look alike. Die TH habe ich meinem Sohn gekauft, eine hervorragende leistbare Uhr die man überall hin anziehen kann und sogar einen Tauchgang mitmacht.

    Ich muss vorrausschicken dass bevor ich vom Uhrenvirus befallen wurde, nur Seiko und Tag Heuer Quartzer trug und die Leute belächelt habe, die Unsummen für mechanische Uhren ausgeben, um eine Gangungenauigkeit um den Faktor 10-20 am Handgelenk zu haben. Meine erste Automatik, eine Rolex Submariner legte ich nach einer Woche wieder in den Tresor und meinte die geht nicht. Meine einzige Uhr die wirklich genau geht, ist eine Speedy mit einem 9300 Uhrwerk, allerdings auch nur wenn man sie „richtig“ ablegt.
    Die Longines VHF ist vom Gehäuse nicht ganz mein Geschmack, da bin ich einfach zu verwöhnt von der Rolex, aber das Uhrwerk ist wirklich ein Hammer. Da könnte ich glatt schwach werden.
    Das einzige was ich an dieser Uhr nicht verstehe, ist die Tatsache dass man offenbar den Sekundenzeiger nicht beeinflussen kann. Oder habe ich da was überlesen? Wenn man nach 4 Jahren die Batterie wechseln lässt, dann hat sie theoretisch 20 sec Fehlgang kumuliert. Wird das dann korrigiert? Der Uhrenträger selber kann ja offenbar nicht.

    Ich stehe vor dem gleichen Problem. Meine 16610 Anfangsbuchstabe M scheint aus dem Jahre 2007 zu sein, und wurde die letzten Jahre regelmäßig getragen. Sie ging anfangs etwa 3 Sec/d vor, Tendenz steigend. Nach der Einregulierung waren zwischen 1-3/d. Leider steigt der Vorgang seit ein paar Monaten kontinuierlich an. Innerhalb eines halben Jahres stieg der Vorgang auf +8/d. Ich generell das Gefühl dass diese Sub nicht sehr stabil läuft. Ich denke nach 11 Jahren ist eine Revision kein Luxus.

    Wenn man normalerweise eine Submariner trägt, erscheint einem die 9300 als zu hoch. Das Ding ist ein hoher Stahl-Glasklotz dessen Saphirglasboden aufs Handgelenk drückt. Man gewöhnt sich daran, aber als Alltagsuhr würde ich sie nicht tragen. Wenn sie nicht so ein wunderschönes Ziffernblatt und geniales Uhrwerk hätte.

    Also ich bin mit denn Thema Quartz durch. Wenn man mehrere Uhren besitzt sind die Dinger extrem mühsam. Ob man sie benutzt oder nicht, die Batterie gehört getauscht, übersieht man dass sie leer ist, läuft man Gefahr dass sie ausläuft. Eine Seiko musste ich aus diesem Grund entsorgen, bei der anderen habe ich die Batterie entfernen lassen. Jetzt ist sie natürlich tot. Meine Tag Heuer 2000 Professional ist leider auch eine Quartzer, ich habe sie kurzerhand meinem Sohn geschenkt, bevor sie sinnlos vor sich hinläuft.
    Ich finde, dass es pervers ist, eine Batterie zu benötigen, wenn die Bewegungsenergie des Armes reichlich zur Verfügung steht.

    All diese tollen Features bietet doch ein Smartphone bzw ein iPhone auch! Mir ist es schon lästig, dass ich jeden Tag das iPhone aufladen muss, dass habe ich bei eine Apple Watch dann noch zusätzlich.
    Man ist doch schon den ganzen Tag von nervigen elektronischen Geräten umgeben. Das ist ja das herrliche an mechanischen Uhren, dass die Zeitanzeige das letzte mechanische Refugium darstellt.

    Ich bin durch einen Freund erst auf diese Marke aufmerksam geworden. Eine traditionsreiche schöne Uhr.
    Mich wundert allerdings, oder ist das das Spezielle an dieser Uhr?, dass sich bisher niemand daran gestoßen hat, dass die Totis total unterschiedlich sind. Mich stört ein wenig die mangelnde Einheitlichkeit, sowohl der Skalen als auch der Zeiger. Das mag sogar einen praktischen Hintergrund haben, dass der Pilot die Werte nicht verwechselt, aber mich stört das massiv.
    Außerdem scheinen Breguet Uhren Geldverbrenner zu sein. Ich habe eine neuwertige XXI in der Auslage eines Uhrenhändlers in Wien um den fast halben Neupreis gesehen.

    Meine bessere Hälfte findet die Carrera auch für hässlich. Ihre Kritik bezog sich ebenfalls auf die Chromringe rund um die Totis und die Asymetrie des gesamtes Ziffernblattes. Ein berechtigter Einwand. Nicht dass ich mir eine Uhr für die anderen kaufe, aber wenn man sich selber nicht sicher ist, lässt man es.