Beiträge von Fuchsjagd

    Auch die Preise kennen nur einen Weg, den nach oben. So sind Aufrufe bis 3000 Euro keine Seltenheit..wohlgemerkt für das Modell aus Glashütte. Bislang nachgewiesen sind hiervon die Nummern 000105 000163 000167 000186 000231 und 000350. Die Uhren aus Ruhla tragen hingegen keine Nummer.


    Mit 50 Stück gilt diese Uhr sozusagen als der Heilige Gral unter den DDR-Uhren, denn selbst aus Glashütte kamen nur 250 Stück. Auch unter den GUB-Sammlern ist diese Uhr also begehrt.

    1971 wurde unter der Verwendung des 08-20 in Ruhla eine Nullserie des Armbandweckers 08-29 gefertigt.

    1972 wurde unter der Verwendung des 09-20 in Glashütte eine Kleinserie des Armbandweckers 09-29 gefertigt.


    Bei beiden der gezeigten Uhren handelt es sich um den Ruhla Armbandwecker, zur Linken sogar in einer höchst seltenen Gehäuseausführung.


    Tatsächlich bekam Ulbricht 2 Exemplare der Electric überreicht.


    Bei beiden HAU UMF 25 handelte es sich zudem nicht um solche, die ihm auf der Leipziger Messe überreicht wurden.

    Weder das Muster (überreicht 1962) noch die Golduhr (überreicht 1965) waren Messepräsente.

    Weder im Januar 1962 noch im Juni 1965 fand eine Messe statt.

    Schließlich bekam er die Golduhr zu seinem 72. Geburtstag am 30. Juni 1965 überreicht, nicht etwa zur Leipziger Jubiläumsmesse 1965.

    Irritierend ist lediglich das Messe-Logo auf dem Zifferblatt. Man könnte annehmen, es handelt sich um eine Uhr mit Bezug zur Leipziger Messe 1965, stattdessen wurde hier das Jubiläum aber vorweggenommen.

    Möglich wäre dies zumindest. Hierzu das Leipziger Messeamt..

    Das Logo 800 JAHRE LEIPZIGER MESSE/800 JAHRE STADT LEIPZIG wurde von Messe und Stadt ab 1962 offiziell genutzt. Es könnte Ausnahmeregelungen gegeben haben, die jedoch nicht mit Dokumenten unseres Archivbestandes belegbar sind.

    Ihr gesendetes Foto der Uhr weist im Ziffernblatt ein ungewöhnliches Markenzeichen der UMF für diese Zeit aus, was auf eine absolute Sonderanfertigung hinweisen könnte.

    Kürzlich erhielt ich diese UMF Electric mit Krone bei der 3, einem verschraubten Boden (unbeschriftet) und einem eigenwilligen Blitz auf dem Zifferblatt. Dieser erinnert doch sehr stark an den der LIP Electronic (1958) - der ersten elektrischen Armbanduhr aus europäischer Herstellung. Alle anderen UMF Standard-Electric tragen hingegen den Blitz, welcher erstmals bei der Epperlein (1960) verwendet wurde - der ersten elektrischen Armbanduhr aus westdeutscher Herstellung. Vermutlich stammt die hier vorgestellte Uhr aus 1961. Im Januar 1962 wurde Walter Ulbricht das erste Muster der Ruhla Electric überreicht, deren Zifferblatt ebenso das Messe-Logo 800 JAHRE 1165-1965 trägt, jedoch in 585 Gold und mit Krone bei der 4.



    Zum Vergleich hier nochmal der Blitz auf dem Zifferblatt der LIP Electronic (1958)



    Es existiert in der Tat ein Bezug seitens LIP zur DDR-Uhrenindustrie, daher wohl auch das Blitz-Symbol der LIP auf der hier vorgestellten UMF.



    Auch bekam Ulbricht nicht nur 1 Armbanduhr der Electric überreicht, sondern 2.

    Uhr Nummer 1 wurde im Januar 1962 überreicht. Dabei soll es sich um das 1. Muster gehandelt haben.

    Uhr Nummer 2 wurde im Juni 1965 überreicht. Dabei handelte es sich um die bereits erwähnte Golduhr.

    Da Kal.25 und Kal.24 zeitgleich (1963) vorgestellt wurden, gehe ich davon aus, dass es sich hier doch nicht um ein Kal.39 handelt, sondern um das 24. Möglich also, dass es sich hier um das jeweils erste Muster von 25 und 24 (1961/62) handelt.

    Inzwischen sind 3 Uhren des KSK-18 wieder aufgetaucht.


    Hier kein originales Radiumzifferblatt.


    Hier keine originalen Radiumzeiger. Die Tritiumzeiger stammen von einer GUB.


    Hier ist hingegen alles original.



    Bei allen 3 Uhren wurde der Leuchtpunkt eliminiert. Dies betraf alle 100 Uhren des KSK-18.

    Grund: Zu Produktionsbeginn (1986) hatten die Uhren noch mit Radium (Ra-226) belegte Zifferblätter, Zeiger und Lünetten. Hinter dem Glas ist die Leuchtfarbe ungefährlich, aber nicht auf dem Dreieck des ungeschützten Skalenringes. Daher wurde der Leuchtpunkt wegen gesundheitlicher Bedenken eliminiert.

    Natürlich habe ich mich inzwischen schlau gemacht. Der Enkel des Chef-Konstrukteurs der UMF Electric schrieb hierzu folgendes:

    Mein Opa kann sich nur vage erinnern. Durchaus gab es einige Kal.25 mit der Krone bei der drei, aber sehr wenige. Ein Indiz für die ersten "offiziellen" electrics ist auch der Draht auf der Spule, welcher vor Mauerbau noch aus der BRD kam. Anschließend wurde er in Köpenick selbst gezogen. Auch das eine technische Meisterleistung mit den Mitteln der Zeit, die man den DDR-Ingenieuren nicht zugetraut hatte.

    Mein Opa vermutet, dass er irgendwo noch die Zeichnungen aus dem Entwicklungsprozess der Kal.25 liegen hat. Daraus geht evtl hervor, ob zunächst wie üblich mit Krone bei der 3 geplant wurde.


    P.S.: Die allerersten Kal.25 waren natürlich Handmuster, derer es vier oder fünf Stück gab.



    Keine Ursache.

    Irritierend ist lediglich das Messe-Logo auf dem Zifferblatt. Man könnte annehmen, es handelt sich um eine Uhr mit Bezug zur Leipziger Messe 1965, stattdessen wurde hier das Jubiläum aber vorweggenommen. „800 Jahre Messe Meister“ wurde also bereits 1961 beworben, genauso „800 Jahre Leipziger Messe“ bei der Ulbricht-Uhr (überreicht im Januar 1962). Beide Uhren dürften somit aus 1961 stammen.

    Scheinbar wurde auf der Leipziger Messe (1961) nicht nur die erste elektrische Armbanduhr Kal.25 präsentiert, sondern auch die erste Armbanduhr Kal.24. Anders kann ich mir die ähnliche Zifferblatt-Gestaltung hier nicht erklären.


    mit Blitz (Kal.25)


    ohne Blitz (Kal.24)

    Es handelt sich hier also womöglich um die allererste UMF Electric (1961) - der ersten elektrischen Armbanduhr der DDR. Dies bestätigt auch der Vergleich mit der Ulbricht-Uhr, überreicht am 20. Januar 1962.


    Ulbricht-Uhr (Krone bei 4, Boden gedrückt)


    meine Uhr (Krone bei 3, Boden verschraubt: siehe Nut)