Beiträge von SpinnerDeluxe

    Tesla Autonomy Day


    Tesla wurde international eher auf Platz 10 oder Platz 12 gesehen, was Robo Taxis und das autonome Fahren angeht. Die Tage gab es nun eine Vortragsreihe der Chefentwickler von Tesla über den Stand der Dinge. Die Ergebnisse sind erschütternd und sehr ernüchternd für die Konkurrenz:


    * Seit einigen Wochen wird jeder Tesla mit einem selbstentwickelten und optimierten Rechner für autonomes Fahren ausgeliefert, dieser ersetzt den NVIDIA-Rechner und ist etwa 7 Mal schneller
    * Dieser ist steck-kompatibel mit dem alten und alle Fahrzeuge ab 2016 können damit ausgerüstet werden
    * Tesla wird autonomes Fahren "feature complete" als Level 4 in *diesem* Jahr bereit stellen (das Auto fährt sich also in allen Umgebungen selber und darf nur noch leichte Fehler machen, wenn die Wetterbedingungen krass daneben sind)
    * Tesla hat bereits in allen Autos die Möglichkeit die entscheidenden Kamerabilder für bestimmte Szenarien nach Hause zu funken. Diese werden dann zum weiteren Training der KI verwendet. So lernt bei Tesla die ganze Flotte hocheffizient gemeinsam und das ist meines Wissens ein Alleinstellungsmerkmal und vermutlich nicht mehr zu toppen
    * Die nötigen behördlichen Zulassungen werden im Laufe von 2020 erwartet - erst einmal in den "aufgeschlossenen" Ländern oder Regionen
    * Damit wird jeder Tesla ab 2016 ein potentielles Robo Taxi im Tesla-Network und der Besitzer kann es per App dort anmelden. Bis Ende 2020 will Tesla weltweit dann 1 Millionen Robo Taxis verfügbar haben.
    * Die Betriebskosten bei 50% Verleih (50% EIgennutzung) liegen dann bei ca. 0,18 USD pro Meile un damit krass unterhalb von Uber / Lyft (Taxis derzeit eher das Zehnfache). Die ABrechnung der Fahrten läuft über die Tesla-App und Tesla nimmt sich ca. 15% Gebühren
    * Das Leasing wird umgestellt: der Leasingnehmer darf das Auto bei Ende nicht mehr übernehmen. Diese Autos sollen von Tesla selbst als Robo-Taxis zur Verfügung und zwar in den Gebieten, wo es zu wenig Privatleute gibt, die da mitmachen.


    Dies fällt in die Kategorie "digitales Geschäftsmodell" und dort gilt: the winner takes it all. Also: der ganz grosse Kuchen fällt an den, der das als erster massentauglich (skalierbar) macht. Siehe google-Suchmaschine oder Facebook oder Amazon. Schon der zweit-grösste in einem solchen Markt ist weit, weit schwächer im Marktanteil und wegen der fixen Kosten dann oft noch krasser beim Gewinn.


    Waymo hat bereits reagiert und betont, dass ja schon die Massenfertigung der Waymo-Robo-Taxis aufgebaut wird und das die ersten Taxis seit Ende 2018 in Betrieb sind. Waymo war bis gestern mein Favorit und die fühlen sich ja noch im Rennen. Musk hingegen hält alle Technologien, die auf Lidar oder hochauflösende Geländekarten sowie GPS setzen für aussichtlos (Zitat: "They are doomed! Mark my words").


    Die Deutsche Idee war ja, die Strassen mit "Helferchen" zu berreichern, um den Autos damit zu helfen. DIe Teststrecke auf der A9 ist so und meines Wissen auch der VW-Test in Hamburg (ca. 3 km für > 10 Mio Kosten, wie man munkelt!). Daimler hat erst kürzlich das LKW-Platooning auf solchen Strecken abgebrochen, weil aussichtlos und nutzlos. Elon Musk hat dieses deutsche Over-Engineering nicht kommentiert, aber ich gehe davon aus er hält es genauso wenig für zukunftsweisend wie ich.


    Volkswagen jedenfalls äussert sich (nach den eigenen Erfahrungen) nun am 19.04.2019 folgendermassen: "Der Chef der Volkswagen-Sparte der leichten Nutzfahrzeuge, Thomas Sedran, hat vor zu optimistischen Prognosen zum autonomen Fahren gewarnt. Mindestens bis 2030 werde das Robotertaxi keine wesentlichen Veränderungen am bisherigen Geschäftsmodell der Automobilindustrie bewirken, sagte der Spartenchef dem "Manager Magazin"."


    Gute Nacht.


    Es lässt sich aber absolut nicht ausschliessen, dass eine weitere Firma noch ein Ass im Ärmel hat. GM galt bisher sowieso als Nr. 2 mit noch guten Chancen.


    Egal wer das Rennen macht: die Anzahl der verkaufbaren Autos an Einzelpersonen dürfte recht bald zusammen schrumpfen. Ich denke, dass ab -10% weltweitem PKW-Absatz der erste etablierte, westliche Konzern die Segel streichen wird.


    Elon Musk hat sich bei seinem Masterplan bei den Termin-Vorhersagen häufig als zu optimistisch erwiesen. Aber er hat seit 2008 jedes einzelne Etappenziel erreicht. Vielleicht wird es 2021, vielleicht 2022. Dann wäre das Rennen für einige Hersteller noch offen. Aber die meisten etablierten Massenhersteller werden das nicht mehr aufholen können. Nischen werden sicher bleiben, z.B. im Sportwagenbereich und Fun Cars wie Off-Road etc. Es wird jetzt spannend.

    vielen Dank für deine Analyse der beiden Studien und deinen Beitrag !

    Mittlerweile gibt es auch von anderer Seite ja ausreichend weitere Kritikpunkte an der Studie des IFO-Institutes. Wer in Deutschland ernsthaft glaubt, man kann diese Entwicklung schlecht reden und damit deutsche Arbeitsplätze sichern, der erweist uns schon in wenigen Jahren einen Bärendienst. Unsere Nachbarn im Norden wundern sich über uns, aber China und USA interessiert das gar nicht. Die kaufen ihre modernen Autos dann halt alle wo anders. Oder machen es sogar selbst, so wie die Deutsche Post bei ihren Elektro-Lieferwägen.


    https://www.focus.de/auto/elek…e-fehler_id_10611851.html


    https://efahrer.chip.de/news/i…das-sind-die-fehler_10554


    https://ecomento.de/2019/04/18…elektroauto-umweltbilanz/


    https://t3n.de/news/deutliche-…es-ifo-instituts-1158223/


    https://www.electrive.net/2019…chaftliche-meinungsmache/


    https://www.wiwo.de/technologi…ersehen-hat/24237236.html


    https://www.volksverpetzer.de/analyse/elektro-auto-diesel/

    Der LKW und der Dieselantrieb


    Boston Dynamics entwickelt revolutionäres Antriebskonzept für LKW auf Basis der Pferdekutsche! 8)


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    * update 03/2019


    Das IFO-Insitut (Hans Werner Sinn, C. Buchal und H. Karl) legen eine Studie vor, nachdem ein Tesla Model 3 über seine Lebensdauer heute sogar knapp mehr CO2 ausstösst, als eine vergleiche C-Klasse mit Dieselmotor und zwar beim derzeitigen deutschen Strommix.


    Praktisch zeitgleich legt der Entwicklungschef E-Autos von Volkswagen (C. Senger) einen Plan für einen 100% CO2-neutralen ID vor


    Welch ein Widerspruch! Ich habe beides im Original studiert und halte den VW-Plan für glaubhaft. VW ist so fair, dass ein gewisser Restanteil (durch Zulieferer oder bislang unvermeidbare Prozesse) dann durch Klimaschutzprojekte wie Waldanpflanzung ausgeglichen werden sollen.


    Die IFO-Studie geht völlig zu recht davon aus, dass die Produktion der Batterie den grössten Anteil an Energie benötigt. Die CO2-Bilanz steht und fällt also damit. Die gesamte Berechnung beruht auf der Annahme, dass eine Tesla-Batterie nach 10 Jahren mit je 15.000 km am Ende ist und also nach 150.000 km ersetzt werden muss.


    Für die zukünftige Entwicklung des Strommixes hat Herr SInn ja bereits vor einiger Zeit einen Vortrag über den "Öko-Zappelstrom" gehalten. Er glaubt, der regenerative Anteil könne nicht wesentlich über 50% steigen. Und damit wird die CO2-Ökobilanz eines E-Autos auch dauerhaft nicht viel besser als die des Diesels.


    IFO-Studie Fehler Nummer 1:


    Nachdem eine E-Auto-Batterie ihre Lebensdauer erreicht hat, also bei ca. 10 bis 15% Degradation) wird diese NICHT entsorgt oder dem Recycling zu geführt, sondern als Pufferspeicher für regenerative Energie wiederverwendet. Diesen Zusatz-Nutzen muss man also von der E-Auto-Bilanz wieder abziehen, und das sind dann ca. 85% weniger CO2. Der Treppenwitz dabei ist, dass man genau damit fast CO2- und kosten-neutral dafür sorgen kann, dass der regenerative Anteil am Strommix deutlich zunimmt, ohne die Netze zu überlasten. Im speziellen könnte ein Öko-Freak dann tagsüber mit seinen Solarzellen den Puffer laden und über Nacht damit wieder sein E-Auto.


    Die zugehörigen Produkte heissen Tesla-Powerwall, Mercedes Benz Energy home battery, Renault-Nissan power vault, etc.


    IFO-Studie Fehler Nummer 2:


    Die angenommene Lebensdauer von 150.000 km ist nicht realitäts-konform. Bei Tesla wird dies sehr genau dokumentiert. Es gibt Teslas mit der ursprünglichen Batterie-Chemie die haben bereits > 650.000 km auf der ersten Batterie. 300.000 km sind bereits sehr häufig erreicht. Tesla selbst gibt derzeit für das Model S und X ja auch 200.000 km Garantie.


    Wenn unter den ursprünglichen Annahmen ein Tesla 3 nur "leicht schlechter" als ein Diesel ist, dann wird wird klar, dass er tatsächlich schon heute dramatisch besser ist. Je nach Fahrverhalten könnte das um Faktor 2 bis sogar 10 besser sein. Jegliche weitere Verbesserung bei der Batterieproduktion und im Strommix wird diesen Vorteil weiter wachsen lassen.


    Ich bin noch nie ein VW-Marken-Freund gewesen und der Dieselskandal tat sein übriges. Jetzt aber ziehe ich meinen Hut vor Volkswagen und wünsche auch zum Wohle unseres Standorts: Glück auf und gutes Gelingen!


    EDIT: anbei die beiden Originale


    http://www.cesifo-group.de/Doc…al-motoren-2019-04-25.pdf
    https://www.volkswagenag.com/p…e_E-Mobility_Keynotes.pdf

    ...Handelsketten...

    Ja.


    Handelsketten und Auto bzw. Transportdienstleistung. Das klingt in D so verrückt. Dabei sind im Amiland die Shopping-Malls schon fleissig dabei, kostenlose Ladesäulen auf die Parkplätze zu stellen. Und je langsamer die Laden desto besser! ;) Hotelketten tun es auch bereits. Das heisst im Tesla-Jargon "Destination Charger" - oder so ähnlich.


    Plötzlich sind also scheinbar völlig fremde Branchen dabei, sich ein STück vom Kuchen zu schnappen.

    * Update April 2019:


    Volkswagen testet jetzt selbstfahrende E-Golfs in Hamburg. Leider auf einer "speziell dafür aufgerüsteten Strasse". Das entspricht dem deutschen Konzept wie es seit Jahren auf der A9 getestet wurde. Es ist genau wie bei unserem Maut-System: wenn es jemand gekauft hätte, dann hätte man sich an der teuren Infrastruktur eine goldene Nase verdient. Nur: warum sollte man, wenn andere Mautsystem das nicht brauchen?!? Das haut auch in die selbe Kerbe wie Wasserstofffahrzeuge. Schön teuer und kompliziert und Wasserstoff wird heute eh zu über 90% aus Erdgas gemacht. Da können dann wieder die üblichen Verdächtigen verdienen...


    https://www.heise.de/newsticke…s-in-Hamburg-4358842.html


    Derweil in USA:


    "BMW und Daimler schmieden eine Allianz für das autonome Fahren. Doch Pioniere aus den USA wie Waymo sind längst eine Stufe weiter."


    https://www.wiwo.de/my/unterne…-bFSGn17suWCTL66kaakc-ap2


    Der Selbstfahr-Taxi-Betrieb von Wamyo in USA läuft seit Dezember 2018. Bisher ohne Katastrophe, aber eben auch noch per Ausnahmegenehmigung mit Sicherheitsfahrer. Seit Februar 2019 können die Taxis auch auf Polizisten reagieren, die mit Gesten den Verkehr regeln. Ende März wurde die deutliche Ausweitung angekündigt. Man wolle jetzt ganz Phoenix abdecken.


    https://ngin-mobility.com/teas…acht-waymo-baut-test-aus/



    Und Europa?


    Wenn ich mir das deutsche Gekarpfe um die Zulassung von diesen elektrischen Minirollern anschaue, dann ahne ich, dass ich in diesem unseren Lande noch viele Jahre auf selbstfahrende E-Taxis verzichten werden muss. Renault will möglicherweise gleich die Waymo-Technik lizensieren. Waymo selbst will zumindest die Sensortechnik anderen Herstellern anbieten. Es könnte also zumindest in anderen Teilen Europas viel schneller gehen.


    Dieses Segment wird in absehbarer Zukunft der grösste Kuchen des Gewinnes am Automobil sein. Der Verkauf von Wägen an Einzelpersonen wird extrem einbrechen. In China hat das womöglich schon in 2018 begonnen (momentan hauptsächlich wegen Car-Sharing). Das trifft dann natürlich auch Tesla, oder Byton oder Sion oder E.GO. Aber doppelt und dreifach die klassischen Hersteller mit ihren Verbrennern.


    Es bleibt spannend.

    Das sieht mehr mehr nach den 1960ern aus. Aber sowohl bei einer Seamaster als auch einer Constellation müsste in der Nähe der 6 das noch aufgedruckt sein. Vielleicht wurde das Ziffernblatt schon einmal restauriert und der Schriftzug dann unterschlagen?


    Optisch schön finde ich sie jedenfalls.

    Nun gibt es folgende Modelle S, X, 3 und Y also die Tesla S3xy Modelle

    Das Model 3 ist jetzt schon in einigen Teilen Europas das meistverkaufte E-Auto. Und das, obwohl Tesla ja immer noch viele Bestellungen gar nicht liefern konnte. Und dieses Model ist ja im Segment "Sedan", was seit Jahren eigentlich nur rückläufige Verkaufszahlen hatte. Das Model Y ist hingegen eine Art SUV und damit in einem wachsenden Segment. Und von der Grösse her ein echter Konkurrent zu den deutschen Versuchen.


    Ich fühle mich bestätigt: wenn Herr Musk die Firma nicht finanziell an die Wand fährt, dann hat es die Konkurrenz verdammt schwer.