Beiträge von TerVa

    Das ist Klischeedenken - wenn Du meine Frau fragen würdest - sie würde Dir erklären, dass der Daytona-Träger mit seiner kleinen Frauenuhr wohl ein Problem hat.


    Fakt ist doch, dass es im Grunde völlig egal ist, was man trägt. Wenn man denkt, dass eine Uhr ein persönlichen Defizit kaschiert oder löst, dann ist dieses Defizit offensichtlich immens!


    Und auch wenn die Datona eine sehr wertige und gute Uhr - an Deinen Arm passt sie gar nicht. Bei dem Arm wirkt sie noch winziger. Und auch, wenn ich nicht ketzerisch sein will ( das ist ehrlich nicht meine Absicht!!) - eine fette dunkle Casio würde cooler aussehen.


    Alternativ eine Hublot Oceanographic 4000. Du bist kein Typ für eine feminine Uhr.

    Ein aktuelles iPhone (plus, 256GB) kostet in der Herstellung rund $280 und im Verkauf rund $1000. Ich denke, da sprechen wir von anderen Verhältnissen.


    Aber natürlich stimmt, was Du sagst. Aber das heißt noch lange nicht, dass man es nicht besser machen kann. Und dass Andere es klar besser machen.


    Das Ärgerliche für Viele: Gerade ein Konzern, z.B. Richemont, aber auch alle anderen, bietet trotz fehlender eigenen Emotionen Produkte an, die beim Kunden Emotionen erzeugen. Nicht faktische Argumente, aber Emotionen. Im Grunde wie ein Drogenkartell. Nur mit dem Unterschied, dass Drogen die eigene Wahrnehmung deutlicher verändern, während Uhren die Hoffnung schüren, die Umwelt würde den Träger anders wahrnehmen. Was sie natürlich nicht macht.

    Eigenes Kaliber...Gerade das p4000 ist schön anzusehen, flach und wirkt sehr wertig

    Eigenes Kaliber? Von wem? Von Panerai nicht - auch, wenn dieser Name auf die Platine graviert wurde. Es wird innerhalb des Konzern produziert - das ist richtig. Strickt man aber diese Logik weiter, dann wäre jedes ETA-Werk, so lange es in einer Uhr aus dem Swatch-Konzern verbaut wird, ein Manufakturwerk.


    Aber vergessen wir diese Werksdiskussion, denn sie ist im Grunde nicht relevant - manufaktur oder nicht ... wen juckt das eigentlich wirklich. Aber der qualitative Absturz zu Pressboden und Federstegen und der teilweise Verbau von Billigstvarianten der Werke in den Basismodelle, die ja die Marke grundsätzlich prägen und tragen, ist ein Schlag ins Gesicht jedes Käufer. Insbesondere, wenn man diese Uhren preislich noch weiter nach oben katapultiert. Und, sorry für das Thema, dann wundert man sich, wenn Käufer sich für ein paar Hundert Euro ein Fake kaufen, das mittlerweile qualitätiv über dem Original liegt?


    Da fragt man sich doch, warum Käufer dieses Spiel überhaupt mit machen. Mann könnte meinen, die Profilierungssucht manches Trägers sei so Fortgeschritten, dass jeder Funke Verstand vergessen wird. Oder doch nicht? Letztlich wird sich die nächsten Jahre zeigen, ob das so weiter geht. Sicher reibt man sich im hause Panerai / Richemont vor Lachen den Bauch. Könnte aber passieren, dass man sich dort bald eher die Augen reibt, wenn Umsätze und Bonuszahlungen doch nicht mehr so prickelnd sind.

    Ich erinnere mal gern an den p-day in Florenz wo man die Boutique komplett geschlossen hat , während sich die Fanboys aus der ganzen Welt vor Ort trafen.

    Das ist aber nichts neues - Am Pday in Frankfurt 2005 hat Panerai sich offiziell rausgehalten. Inoffiziell war dann eine Art Sonderausstellung bei Rüschenbeck, die der ehemalige Deutschland-Chef von Panerai, Herr Rößner, quasi unter der Hand organisiert hat.


    Damals wie heute - heute aber ausgeprägter - herrscht der Glaube, man habe die Marke und das Potential selbst aufgebaut. Welch Irrglaube - und Vollgas in die Sackgasse.

    Das ist ein weiteres Problem dieser Marke. Blinde Ja-Sager, die sich kritikfrei und ohne eigene Meinung an Allem ergötzen, was diese Marke auf den Markt wirft. Nur damit tut man Keinem einen Gefallen. Panerai ist eine der wenigen Marken, die durchaus Potential hatten, etwas Dauerhaftes zu erreichen. So wie Rolex es längst geschafft hat. Doch die Bussi-Bussi-Gesellschaft der Macher hinter der Marke war mehr erpicht, möglichst billig zu produzieren und eine Vielzahl von sinnfrei zusammengestückelten Uhren zu erfinden, die mehr albern sind, als auch nur im Entferntesten der Idee der Marke zu entsprechen.


    Und das wird nicht funktionieren. Vor gar nicht mal so vielen Jahren waren die Modelle sofort verkauft, sobald sie bei einem Konzi oder Grauen aufgetaucht sind. Heute liegen sie herum, sie verlieren schneller an Wert. Und die Szene der Paneristi lebt mehr denn je vom Zusammenhalt, den man aufgebaut hat und viel weniger aufgrund neuer Uhrenmodelle.


    Wer die Macher der Marke ein wenig kennen lernen könnte, und deren Vertreter in den verschiedenen Ländern, der hat ohnehin schnell gemerkt, dass dort bei Vielen null Potential steckt, eine Marke wirklich aufzubauen und ein Fundament zu schaffen. Und natürlich wird sich das strafen.


    Wer heute ein Basismodell mit Pressboden und Federstegen kauft, muss sich doch im Klaren sein, dass er mit einer Festina gleichwertigen, aber deutlich günstigeren Ersatz kaufen könnte.


    Und mit Verlaub - das sage ich nach dem Kauf von mehreren Dutzend Panerai in den letzten 18 Jahren. Behalten habe ich nur wenige. Die Lust an der Marke ist vergangen. An den blinden Jüngern und Marken-Ja-Sagern auch. Welche Uhr der Marke hat heute noch die Ausstrahlung einer 201/A? Keine. Dumm gelaufen.


    Aber ein süßes Schmückühren und blauen Ziffernblatt - schon flach, elegant und mit Wasser-Allergie, soll also in Augen Mancher hier eine Fortsetzung der Geschichte sein? Ernsthaft?

    Es fällt mir zwar schwer, dies zu sagen, weil ich durchaus eine Schwäche für die Marke hatte, aber Panerai verkommt immer mehr zur Lächerlichkeit. Keine Seele mehr, keine Klassiker mehr, kein Verstand. Dafür trumpogene Gier und Designer aus der Krabbelgruppe.


    Ich habe mir ein neues MEDION P6670 geholt, gibt es derweil bei Aldi Süd, mit 128GB SSD und 1 TB Platte, Full HD, inklusive Windows. Das Ganze für 599€.

    Nichts für ungut, aber der Vergleich eines Billigproduktes mit einem hochwertigen Rechner ist recht unpassend. Das wäre ähnlich, als wenn Du Dich für einen Steinhart Rolex-Clons mit einer originalen Krone vergleichen würdest, um dann zu sinnieren, wie viel besser die Qualität der Uhr aus Augsburg ist. Du hat wohl eher sehr niedrige Ansprüche - daher passt das einfache Gerät gut.


    Ach ja - nichts gegen Steinhart, aber es ging mir hier um den Vergleich von Äpfel mit Birnen.

    Der Rapper hatte mal in einem Interview die 127 am Arm - da war sie noch ganz neu - und wurde gefragt, was das denn für eine große Uhr an seinem Arm sein. Er antwortete "It's a fiddy" (bezogen auf die 50 in 1950 und in Anspielung auf seinen Namen).

    127 ist eine tolle Uhr, aber der Erfolg war ein Zufall, nachdem 50 Cents die "Fiddy" eher zufällig promotete.


    Panerai hat noch nicht das Zeug zu echten Klassikern - dafür ist die Marke zu jung und die Markenpolitisch zu sehr auf kurzfristigen Erfolg gepolt - wobei auch das nicht wirklich funktioniert. Mit den "echten" und alten Panerai-Modelle vor 1993 hat die Marke nichts zu tun.

    Keine dieser Modelle wird ein Klassiker und sie sind als Wertanlage nur sinnvoll, wenn an sie mit Freude am eigenen Arm trägt.


    Willst Du spekulieren und auf Rendite hoffen, kauf Die Bitcoins von dem Geld.