Hallo Hans,
ich kritisiere AP keineswegs für die Entscheidung, neben der RO eine zweite, neue Modell-Kollektion zu schaffen und finde das grundsätzlich klasse. Die Umsetzung hingegen kritisiere ich - vor allem im Hinblick auf die Proportionen der Uhren (die für mich nicht stimmig sind) sowie für die Zifferblattgestaltung, die ich persönlich grauslich finde. Aber Geschmäcker sind ja verschieden.
Zur Wertstabilität: deine Auswahlkriterien bei C24 sind schon etwas tendenziös 

Weltweit werden 121 Code 11:59 angeboten (davon auch etliche innerhalb der EU) und für den kurzen Zeitraum seit Markteinführung sowie der geringen Produktionsmenge (wenn man den Aussagen von AP Glauben schenkt), finde ich das im Verhältnis sehr viel. Und dass die Angebotspreise bei C24 i.d.R. deutlich über einem späteren Transaktionspreis liegen, dürfte auch allgemein bekannt sein.
Fazit: nice try, etwas schön zu reden 
Zu François Bennahmias: du schreibst ihm Erfolge zu, die oberflächlich betrachtet natürlich ihre Berechtigung haben. Ganz ähnliches kann man jedoch auch Patek und Rolex zuschreiben. Und bei allen Drei fällt eines auf: die Firmen sind nicht börsennotiert und unterliegen keinem Zwang, jedes Quartal tolles Zahlen und Wachstum zu präsentieren. Für einen Manager eine Traum-Situation, die ihm ganz automatisch einen ganz anderen Freiheitsgrad ermöglicht, so zu handeln wie François Bennahmias gehandelt hat und wohl auch andere in seiner Situation so getan hätten (siehe Rolex und Patek!).
Aus meiner Sicht ist es noch zu früh, um wirklich beurteilen zu können, ob François Bennahmias's Strategie für AP langfristig aufgeht. Vor allem die Fokussierung im Retail hat in meinen Augen auch eine Menge Risiken, falls sich der Markt wieder einmal dreht und Uhren nicht primär aus Gründen der Wertsteigerung bzw. der sogenannten Instagramabilty nachgefragt werden und quasi verteilt werden können, sondern wieder richtig verkauft werden müssen. Ich denke, diese Zeit kommt wieder und dann wird sich zeigen, welches Retailkonzept dann erfolgreicher ist.