Beiträge von Flopi3

    Danke fürs "Mitnehmen", Hans.


    Auf mich macht die Code 11:59 wie erwartet einen sehr hochwertigen Eindruck.
    Das Zifferblatt-Design ist Geschmacksache - mich fasziniert es bislang nicht besonders. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Erstmal gibt die Uhren ja nur in Edelmetall und mal sehen, wie die Zifferblätter der Stahlversionen dann werden - so es sie eines Tages gibt.
    Was mir auf den Photos nicht sonderlich zusagt, ist die Bauhöhe. Präsenz hin oder her, aber da verstehe ich nicht ganz, warum AP dies nicht etwas flacher hinbekommen hat.
    Bin sehr auf einen Live-Eindruck gespannt.


    Ich würde Herstellern auch weniger Ängstlichkeit attestieren, sondern viel eher Unfähigkeit bei einigen. Gerade die von dir genannte DaVinci oder Aquatimer sind dafür leider gute Beispiele.


    Klar ist Design der wichtigstes Kaufgrund für die meisten.
    Und auch klar ist, dass das Design gefallen muss.


    Dass man jedoch auch erfolgreiche Ikonen prima weiter entwickeln kann und stets etwas "modernisiert", ohne die DNA zu verlieren, zeigen genug Beispiele bestens auf (siehe zB Rolex Sportmodelle, Nautilus, Royal Oak, Speedmaster/Seamaster). Und auch die Code 11.59 ist für mich alles andere als ein Flop. Die Zifferblätter passen nicht, aber das lässt sich z.B. mit der Einführung von Stahlvarianten in absehbarer Zeit leicht korrigieren.


    Aber das Problem bei einigen Herstellern ist nicht das Thema Design. Die Kapazitäten sind schlicht zu weit ausgebaut worden. Parallel hat man die Augen verschlossen vor der Situation im Handel, wo Uhren bestimmter Marken eben nur mit hohen Abschlägen in ausreichender Menge verkauft werden können. Und da keiner der Beteiligten das System wieder gesund-schrumpfen möchte, wird produziert auf Teufel-komm-raus. Und da helfen beim Abverkauf Limited Editions natürlich. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Und wenn Kunden Retro und farblich angedeutetes vergilbtes Tritium klasse finden - bitte. Da geht es am Ende um persönlichen Geschmack.


    Um zum Thema des Threads zurückzukehren: wenn IWC aber bei dem Anspruch der Marke heute noch in neue Uhren Sellita-Werke verbaut, finde ich das armselig. Da wird der Kunde schlicht verladen in dem Wissen, dass viele nur auf das Design schauen und alles andere egal ist. Und damit ist die Uhr dann ausschließlich ein Mode-Accessoire. Für mich schadet das der Marke, aber vermutlich denke ich da zu old-school.

    Die Uhr ist ein prima Beispiel für das Dilemma der Industrie:


    Man hat die Kapazitäten insgesamt so erhöht, dass nun jedes Jahr all die Uhren irgendwie an den Mann (bzw. die Frau) gebracht werden müssen.
    Und da der Entwicklung augenscheinlich nichts wirklich Neues mehr einfällt, werden vergangene, erfolgreiche Designs solange "recycelt", bis auch die 1001 Farb-/Materialkombo zusammengesetzt wurde. Und da der modebewusste Kunde zur Zeit Retro mag, wird farblich angedeutet, dass auf dem Zifferblatt auch heute noch munter was vergilbt. Damit am Ende der Profit stimmt (nicht nur bei IWC, sondern auch bei Hodinkee), wird ein 0-8-15-Sellita für 6400 US$ verhökert. Ja geht's noch? Sind die Kunden wirklich so bescheuert, sich derart verar.... zu lassen.


    Und zum Material: nach der Geschichte mit der BMG Tech aus dem Richemont Konzern bin ich erst einmal etwas vorsichtig geworden, was die Vorzüge von kreativen Material-Legierungen aus diesem Hause betrifft.