Wenn der Postmann dreimal klingelt...!

  • Hallo liebes Forum,


    Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Das können wir ja gerade z.B. beim neuen IWC Buch
    erleben...! :bgdev:
    Und jeder, der schonmal in letzter Zeit eine Uhr bei der IWC zur Revision hatte der weiß, was Warten bedeuten
    kann.


    Der Postmann (resp. der Wertkurier-Fahrer) musste bei mir tatsächlich dreimal klingeln, damit er seine wertvolle
    Fracht loswerden konnte.
    Das ist ein ziemlich blödes Gefühl wenn man eine Uhr voller Ungeduld erwartet und ein paar Tage nicht zu Haue ist
    und informiert wird, dass bereits zweimal versucht wurde, die Uhr zuzustellen.
    Heute fand nun der dritte Versuch statt und er war erfolgreich! :G


    Hier die kleine Bilderstory:


    Als kleine Einführung: die Uhr, eine Ref. 3227-05 (Baujahr 2005) musste nach Schaffhausen, da sie das bekannte
    Problem mit dem Aufzugsmechanismus hatte.
    Die IWC, wie heute üblich, wollte keine Reparatur ohne gleichzeitige Revision durchführen. Aber irgendwie ist
    das bei einer 5 Jahre alten Uhr ja auch sinnvoll, alleine der Dichtungen wegen.
    Bei der Gelegenheit habe ich Band und Gehäuse aufarbeiten lassen.
    Eingesendet habe ich die Uhr Anfang März, den KVA bezahlt Mitte März. Und nun, nach gut 12 Wochen, kam sie zurück.


    Nun aber die Bilder.


    Ein schicker gelber Wertbeutel war die äußere Umverpackung:



    Also schnell die Schere zur Hand genommen und die Tüte geöffnet:



    Aus der Tüte kam mir dann erstmal etwas Nüchternes zu Tage:



    Aber beim öffnen des profanen Umkartons kam dann der Inhalt zu Tage:



    Das weiße Kästchen sah ich zum ersten mal, der Rest kam mir bekannt vor:



    Die Rechnung hätten sie sich auch sparen können... ! ;)



    Und hier die Details, was gemacht worden ist:



    Nun zur kleinen weißen Kiste:




    Echtes Leder mit Prägung:




    Nun aber zum eigentlichen Objekt der Begierde, der Uhr:
    Super gut und doppelt verpackt, da kann eigentlich nichts passieren, schon gar keine
    Kratzer oder sowas...! :lupe:




    Also, wieder die Schere zur Hand und die Uhr die Uhr befreit!



    Der Blick in die Tüte (sorry, unscharf):



    Und hier ist sie, noch immer aber verpackt:




    Die Schließe sieht ja schon mal klasse aus:



    Machen wir sie oben rum mal etwas frei:



    Auch von der Seite her betrachtet sieht sie klasse aus:



    Perfekte Schliffe...:





    Auch die Krone ist neu:



    ... und die Kanten sind auch sauber und schön scharf:




    Und hier ist sie in der neue Reisebox, die als Goodie dazu gab:



    Bin ja keine Poliertuchmuschi, aber wenn eine Uhr derartig neuwertig zurückkommt, dann
    habe ich echt Hemmungen, die Schutzfolie zu entfernen. :bash:


    Aber: das Warten hat sich gelohnt, das Ergebnis ist absolut super und die Uhr wie neu! :G:G:G


    Danke für´s Anschauen! :gut:


    Und jetzt geht meine Split Minute in Kur. Sie hat es sich redlich verdient. Wenn alles gut geht, dann
    habe ich sie Mitte September 2010 wieder. :(:G




    Gruß!


    Sascha

  • Dann mal Glückwunsch :blume: zur Postbotenlieferung. Die sieht aus wie neu. Wahnsinn. Da hat man doch gleich das gleiche Gefühl vor den ersten Kratzern, wie bei Neukauf oder?


    Gruß und viel Spass mit Deiner "Neuen"

    „Der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, ist zu lieben, was man tut.“


    - Steve Jobs -

  • Die Aquatimer sieht aber nicht danach aus, als brächute sie Service...oder sinds die "inneren Werte"?


    Von allem etwas. Zum einen nutze ich alle meine Taucheruhren ja auch wirklich zum Tauchen.
    Und die Split Minute hat ja am Schalter links eine ziemlich große Dichtung.
    Wasserdichtigkeit ist da oberstes Gebot! Sonst wird es teuer und ärgerlich!
    Zudem ist die Uhr heftig gebraucht worden (inkl. wirklich aller Funktionen wie Chrono und
    Split Minute).
    Einige, sehr deutliche Tragespuren hat sie auch. Somit hat sie sich die Kur wirklich verdient! ;)


    Da hat man doch gleich das gleiche Gefühl vor den ersten Kratzern, wie bei Neukauf oder?


    Ja, dieses Gefühl habe ich nach einer Revision meiner IWC Uhren eigentlich immer! Die kommen ja auch wirklich
    wie neu zurück!
    Aber: sie sind zum benutzen da!!!! Und deswegen kommt sie auch wieder an den Arm!


    Gruß!


    Sascha

  • Hatte sie einmal am Arm. Bin so ein Gewicht ja nur von Rotgolduhren gewöhnt


    Och, wenn man Uhren mit Gewicht mag, dann ist diese exakt die Richtige!
    Und man sollte das Band nicht zu weit stellen. Ansonsten merkt man das Gewicht
    nicht sonderlich!


    Ich finde dieses Modell absolut typisch IWC. Ich kann nicht verstehen, warum man
    dieses Modell eingestellt hat! Es hätte ein Klassiker ähnlich der Portugieser Automatik
    werden können!


    Gruß!


    Sascha

  • Hallo, wird das "bekannte Problem mit dem Aufzugsmechanismus" kostenlos in Ordnung gebracht, also auf Garantie?


    Ich würde mir eventuell eine Gebrauchte zulegen, dann muss ich sie wohl automatsch zur Revision schicken, damit


    auch der Aufzugmechanismus repariert wird?




    Danke!

  • Hallo, wird das "bekannte Problem mit dem Aufzugsmechanismus" kostenlos in Ordnung gebracht, also auf Garantie?


    Da dieses Problem ausschließlich bei Uhren dieser Modellreihe aus den Jahren 2005 und 2006
    auftritt bzw aufgetreten ist, sollte man beim Kauf auf das Herstellungsjahr achten.
    Es betrifft also ganz grob die Gehäusenummern von 305XXXX bis 320XXXX.
    Danach wurde der Konstruktionsmangel von vorneherein behoben.


    Die Funktionsunsicherheiten des automatischen Aufzugs lagen wohl an zwei möglichen Fehlerquellen:
    zum einen sollen die Lagerzapfen der Rubinrollen (im Bild unten die Nr. 7) schnell verschlissen
    sein.



    Dadurch bekamen die Rubinrollen "Spiel" und die Kurvenscheibe (im Bild die Nr. 3) konnte die Bewegung
    des Rotors nicht mehr adäquat über die Rubinrollen an die Wippe weitergeben.
    Wenn die Rubinrollen zuviel Spiel haben, dann läuft die Kurvenscheibe durch ohne dass sich
    die Wippe bewegt.


    Die zweite Ursache soll wohl eine unterdimensionierte Achse der Kurvenscheibe (Nr. 3 im Bild oben) gewesen sein.
    Diese Achse, an der ja der gesamte Rotor hängt, soll sich durch die zu kleine Dimensionierung bei Schlägen
    verbogen haben. In der Folge konnte sich der Rotor nicht mehr drehen und der automatische Aufzug nicht mehr
    funktionieren.
    Man kann beide Probleme in der Realität gut voneinander abgrenzen: Wenn der automatische Aufzug nicht mehr
    funktioniert, die Uhr also trotz Tragens stehen bleibt, aber als Handaufzugsuhr perfekt läuft, dann sollte man auf Folgendes
    achten; Hört man Rotorgeräusche beim Bewegen der Uhr, dass sind es die Zapfen der Rubinrollen.
    Hört man hingegen kein Rotorgerausch mehr, dann ist es die Achse der Kurvenscheibe.


    Nun aber zur eigentlichen Frage: repariert die IWC diese Defekte auf Garantie / Kulanz?
    Im Rahmen der Garantiezeit dieser Uhren (vor einigen Jahren also): definitiv ja! Einige Zeit später auch noch bei jungen
    Uhren auf Kulanz.
    Heute sind diese Uhren mit dem potentiellen Defekt 4 bis 5 Jahre alt. Da ist eine Revision eh angebracht.
    Daher repariert die IWC diesen Defekt nicht ohne Revision. Man zahlt also nur die Revision (siehe meinen Fall) und die
    defekten Teile werden im Zuge dieser Revision selbstverständlich kostenfrei ersetzt.


    Ich würde eine Ref. 3227 aus den Jahren 2005 oder 2006 nur mit stattgefundener Revision kaufen oder den Preis
    einer solchen (600 Euro) mit in den Kaufpreis einberechnen. Alles andere ist Leichtsinn. Diese Defekte sind bei manchen
    Uhren relativ schnell aufgetreten, bei anderen (z.B. meiner oben gezeigten Ref. 3227-05) erst nach 5 Jahren.
    Vorsicht also!


    Für alle, die noch etwas mehr über die Funktionsweise des Pellaton-Aufzugsmechanismus wissen wollen, sie dieser
    Artikel hier in unseren Reviews empfohlen:


    Der Pellatonaufzug der IWC


    Gruß!


    Sascha

  • Danke für die Antwort, ich hatte schon ein paarmal eine probiert.


    Das Einzige was mich etwas gestört hat, ist die relativ große Krone.


    Welche Erfahrungen hast Du/Ihr gemacht, drückt sie in den Handrücken,


    oder stört sie ansonsten?



    Danke!

  • Nun , da die Krone im oberen Drittel in der Mitte der Gehäusehöhe (14,5 mm) sitzt und nicht genau mittig
    hat sie beim Tragen einen guten Abstand zur Haut des Trägers.
    Hier ein paar Bilder, welche die Position der Krone im Gehäuse verdeutlichen helfen:




    (Quelle: IWC)



    (Quelle: IWC)



    Einzig wenn man diese Uhr zu locker trägt, dann kann sie beim "nach vorne rutschen" schon
    den Handrücken pisacken wenn man zufällig die Hand nach oben anwinkelt. Dann wirkt die Uhr
    auch kopflastig und "baumelt" umher.
    Man kann das Band aber durch herausnehmen oder hinzufügen halber oder ganzer Bandglieder
    top einstellen.


    Wenn man sie aber vernünftig fest trägt, dann ärgert sie weder beim normalen Tragen noch z.B.
    beim Radeln.


    Gruß!


    Sascha

  • Viel Spass beim austragen



    Oh ja, dass mache ich seit gestern ausgiebig! :G
    Bin ja nicht gerade dafür bekannt, eine Poliertuchmuschi zu sein. Aber mit so einer frischen Uhr, die "wie
    aus dem Ei pepellt" aussieht schaut man schon, dass man nirgendwo aneckt oder hängen bleibt! :bash:
    Es ist eine ausgeprägte Form von Berührungsangst glaube ich! ;)


    Aber eines muss ich schon sagen: diese Ingenieur ist für mich die ideale Ingenieur der Neuzeit.
    Verglichen mit den größeren, aktuell verfügbaren Schwestern muss ich sagen, dass die IWC in diesem
    Fall die Flinte wohl etwas zu früh ins Korn geworfen hat. Manche Dinge brauchen eben Zeit, um sich zu etablieren.
    Zeit, die heute wohl keiner mehr hat...!? :bash:
    Dieses Modell, exakt so in der Stahlvariante, hätte man weiter bauen sollen. Dann hätte es das Zeug zum lebenden
    Klassiker und zur Ikone gehabt.
    Sie wird bzw. ist so für mich auch schon ein Klassiker, nur eben ein "Toter"!


    Gruß!


    Sascha