Durch die Vulkanasche - Grosse Fliegeruhr gelandet...

Liebe Uhrenfreunde,

der Flugverkehr über Europa ist ja heute weitgehend lahm gelegt - kein Wunder also, dass die "Großen Flieger" hier gleich reihenweise landen:

Ich bin ja trotz vielbeweinter ETA-/Konzern-/Limitierungs-/Asien- etc. pp. Wirrungen ein treuer Jünger des Schaffhauser Uhrenbaus (die auslösende Ur-Großväterliche IWC TU hatte ich ja vor einiger Zeit mal vorgestellt). Jetzt gibt es ja bei IWC in der Vergangenheit ausreichend Möglichkeiten, sich als Sammler auszutoben - wie man z.B. im aktuellen Dr. Crott-Katalog gut sehen kann. Und ein paar Klassiker gehören natürlich wohl in jede Sammlung, so hat sich auch bei mir inzwischen ein Kaliber 89 oder eine TU mit einem Kaliber 97 eingefunden. Und auch eine schöne 60/70er Automatik, möglichst mit dem 8541 wird den Weg noch finden.

Der Vorteil bei Vintage ist, dass sich zwischenzeitlich die Spreu vom Weizen getrennt hat. Wer sich die IWC-Kataloge der späten 70er Jahre anschaut, erkennt sofort, wie weit da eine 1832 oder eine Yacht Club II herausragen zwischen all dem Schrott. Aber nur (ganz weit) zurück zu schauen, kann es ja auch nicht sein - sondern jede Generation muss sich wieder die eigenen Ikonen herauspicken. Und genauso, wie ein Roger Moore im Lotus Esprit oder Sonny Crockett im weißen Testarossa die Helden meiner Kindheit waren, und nicht Sean Connery im DB5, ist es auch bei Uhren - als Kind der "Nach-Quarzkrisen-Ära" haben auch die Uhren dieser Zeit ihren besonderen Reiz. Ob sich da jeder Ticker in der Uhrenbox in Jahrzehnten als wahrer "Klassiker" entpuppen wird? Wahrscheinlich nicht, trotzdem waren die 90er/2000er "meine" Zeit - und auch der 70er Jahre-Fan stemmt sich ja manchmal gegen den Mainstream.

Was braucht es nun für "IWC" + "2000er"? Eine GST Aquatimer ist da, auch der Nachfolger mit der innen liegenden Lünette. Eine Ingenieur 3227-01. Eine Portugieser fehlt noch (z.B. die 5001-07?) und eine Flieger ist jetzt da - und dann gleich "Der Uhr": Die Große Fliegeruhr polarisiert, auch heute noch. Aber in meinen Augen ist die BP 5002-01 nicht nur eine extrem gelungene Uhr, sondern eben auch ein Klassiker.

Der Entscheidung zwischen der 5004 und der 5002 hat bei mir lange gedauert - am Ende hatte die 5002 die Nase vorn. Es sollte das Original sein, auch wenn die Fischkrone inzwischen Revisons-bedingt auf der Strecke geblieben ist (da bin ich allerdings nicht übermäßig fundamentalistisch). Und nun hat es nach einigem Suchen früher als erwartet geklappt - übrigens auch wieder ein sehr gelungene Transaktion in der Watchlounge. Neben den vereinzelten Betrügern gibt es doch immer noch viele sehr vertrauenswürdige Uhrenfreunde.

Und nun endlich die Bilder vom guten Stück - beim Boden nicht wundern, das ist noch der Revisionsaufkleber. Das Band ist übrigens das braune Kroko der Weißgoldvariante 5004-02.

Gruß,
Christian

P.S.: Das Datumsfenster zeigt gerade "61" an - Vulkan? Erdstrahlen?

Zitat von koelschejung4711

Sehr schön aber der klassische Wristshot fehlt

... musste mir heute erstmal kosmetisch das Handgelenk dicker spritzen lassen

Aber ernsthaft: Trägt sich eigentlich ganz gut - ich spiele bei der Einstellung des Bandes gerade noch zwischen zwei Stufen, aber zu groß kommt mir die Uhr nicht vor.

Gerade wenn man aus etwas Distanz auf den Arm guckt, wirkt die Uhr auch nicht so riesig - liegt glaube ich auch am Band, bei Stahlbändern wirken Uhren durch den fehlenden Kontrast von Gehäuse und Band oft größer.

Gruß,
Christian

P.S.: Was sieht noch bescheuerter aus als walkende Omis? BP-Besitzer, die mit weit ausladenden Armbewegungen um den Block laufen und immer ein Auge auf der Gangreserve haben

... und hier nochmal meine IWC Top 3 im direkten Größenvergleich - richtig auffällig ist der Größenunterschied zur Big Pilot nicht :

Ich überlege, mir noch einen dritten Arm anzuschrauben - obwohl man die BP zur Not auch am Fußgelenk tragen könnte

Gruß,
Christian