Service der IWC

  • Nicht gemeckert ist genug gelobt?




    .... ich denke nicht!




    Ich möchte Euch deshalb in diesen Thread von meinen sehr positiven Erfahrungen mit dem Kundenservice der IWC (genauer: Richemont Northern Europe, München) berichten.


    Meine 3227 (aus März 2006), blieb vor einem Monat einfach stehen und machte keinen Mucks mehr. Der zuständige Kundenbetreuer von Richemont (danke nochmal, Sascha, für die Herstellung des Kontakts :gut:) reagierte immer prompt, kompetent und sehr freundlich auf meine Anrufe und Emails, so dass ich die Uhr innerhalb von weniger als vier Wochen wieder komplett revisioniert und wunderbar aufgearbeitet zurück erhielt.


    Die Rechnung belief sich auf 480 EUR für die Werksrevision. Die Aufarbeitung (140 EUR) wurde mir aus Kulanz nicht berechnet. Hierfür nochmal ein Dankeschön nach München :hut:


    Für mich persönlich kamen die Revisionskosten zwar bei einer Uhr, die ich in der Regel nur 1 Tag pro Woche trage, viel zu früh, so dass die 3227 wohl meine letzte Uhr aus Schaffhausen bleiben wird (wann hat man mal von einer Rolex gelesen, die nach vier Jahren einen kompletten Werkdefekt hat?).


    Den Service und die Qualität der Aufarbeitung kann ich aber nur als tadellos bewerten! :respekt:

  • @ Oulrij:


    ja, leider wird immer viel geschrieben, wenn etwas nicht klappt! Daher finde ich es ausgesprochen fair, dass Du
    Deine positiven Erfahrung in Bezug auf die Durchführung und die Qualität des Service hier kund tust! :gut:


    Ich habe gerade exakt das gleiche Problem mit einer Ref. 3227 und auch im hauseigenen Forum berichtet
    ein User darüber. Die Uhr blieb einfach stehen. Das Neue an dem jetzt aufgetretenen Problem ist aber, dass sie sich
    nichteinmal per Handaufzug wieder in gang setzen ließ.


    Umso besser, wenn dann der notwendige Service schnell, unkompliziert und mit einem sehr guten Ergebnis
    abläuft!
    Wie schon mal erwähnt: Probleme können überall auftauchen. Entscheidend ist aber, wie man als Hersteller
    damit umgeht!


    Bzgl. Deines Statements, es würde Deine einzige Uhr aus SH bleiben: das wäre schade! Derlei Probleme treten
    fast ausschließlich an der Ref. 3227 und dem Kal. 80110 aus 2005 und 2006 auf.
    Alle später hergestellten Uhren und anderen Modelle zeigen solche Fehler nicht!


    Gruß!


    Sascha

  • Danke für den Bericht. Ein Lob ist meistens selten hier zu lesen


    Nicht nur hier Alexus! Leider sind die meisten Leute eher bereit zu Schimpfen.
    Positiv verlaufene Vorgänge sind halt nicht so der Aufreger!


    Ich hatte ca. eine Woche nach dem Versand meiner defekten Uhr nach München einen KVA vorliegen.
    Und ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wie es weiter geht. Ähnlich wie bei Oulrij wurde auch
    bei meiner Uhr eine Grundüberholung (nach 4 Jahren) empfohlen. Stolze 480 Euro für ein Manufakturkaliber
    (das sind gut 100 Euro mehr als bei einem ETA-basierten Kaliber), aber mit solchen Kosten muss man
    halt rechnen wenn man so einen "Uhren-Tick" hat wie ich! ;)


    Gruß!


    Sascha

  • nunja


    4 Jahre - und eine Totalrevision - wenn das ausschließlich beim genannten Kaliber auftritt, dann könnte man doch von einem Konstruktionsfehler ausgehen


    Einer meiner Kollegen trägt Breitling "Mir egal was passiert, von einer Uhr dieser Preisklasse erwarte ich, dass ich sie nicht rund um die Uhr polieren und hätscheln und tätscheln muss. Die muss was aushalten" ...


    Ich denke es wäre wohl kein Fehler, wenn IWC die Anstrengungen ein wenig intensiviert um die Werke ein klein wenig höher über das Ziel hinaus zu dimensionieren, wie es etwa bei Rolex der Fall (zu sein scheint) ist. Denn ein derartiger Defekt wirkt sich sehr stark auf die Wahrnehmung des Unternehmens aus. Vollkommen egal wie gut der after-sales service ist. Am Billigsten ist es noch immer, wenn after-sales Service gar nicht erforderlich ist, weil die Produkte die Anforderungen (über)erfüllen, da hier Menschen Zeit investieren müssen und das ist wohl die teuerste Variante.


    Welche Argumente sprechen nun für einen Kauf einer IWC?
    1.) Design
    2.) Image
    3.) After-Sales-Service
    4.) Produktqualität


    in meinen Augen, auch wenn derartige Uhren "Spielzeuge" sind, hat die Produktqualität die höchste Priorität, weil sie meiner Ansicht das beste Kosten/Nutzen Verhältnis aufweist, da sich dieses sowohl positiv für Image und "negativ" auf after-sales-service Kosten auswirkt.


    Worum es sich hier immer noch handelt, sind Produkte einer Preiskategorie, die ja nicht gerade "billigheimer" liefert und da darf man Funktionalität doch erwarten. Ist ja nicht so, dass diese Unternehmen schlechte Zahlen hätten. Geiz ist geil ist bald ausgelutscht - Service und Qualität sind (meistens nach Krisen) wieder gefragter. Kunden sind gerne bereit dafür zu zahlen (wie die klassische Tankfüllung bei der S-Klasse - der Kunde zahlt sie, ist ihm sche*** egal - aber drin muss sie sein - die Tankreserveleuchte darf bei einem Fahrzeug dieser Kategorie niemals aufleuchten). Soll jetzt nicht bedeuten, ich möchte einen (sinnlosen) Auto/Uhren Vergleich durchführen - aber 6k€ - dafür bekommt man auch Autos ;)


    just 4 cents ;)


    lg
    g

  • @ Ontario:


    ich stimme Dir ja weitestgehend zu. Allerdings befanden sich die heute verbauten Rolex-Uhrwerke in ihrer
    Grundkonstruktion teilweise vor 30-40 Jahren in der Einführung. Kein Mensch weiß, wie stabil diese Werke
    damals liefen...!
    Von daher hinkt der Vergleich zwischen den jahrzehntelang bewährten und getesteten Rolex Kalibern und einem
    IWC Kaliber, das zum einen eine totale Neukonstruktion darstellte (auch wenn einige Komponenten an ein ETA 7750
    erinnern) und bei dem diese Probleme offenbar nur bei den Ende 2005 und 2006 hergestellten auftraten.
    Mittlerweile laufen diese Uhrwerke sehr stabil und zuverlässig! Ein guter Beweis dafür ist das 2007 eingeführte und
    ebenfalls von Grund auf neu konstruierte Chronokaliber der IWC. Dieses läuft fehlerfrei!


    Und auch bei dieser Geschichte ist es wie beim Service: man hört und liest vorwiegend die negativen Dinge.
    Wenn ein Werk läuft oder der Service überragend ist, dann interessiert das nicht wirklich.
    "Bad news are good news...!" Leider ist das heute so und daher hat mich das Statement von Oulrij umso mehr
    gefreut!


    Denn auch schwierige Probleme mit z.T. alten Uhren (definitiv keine Konstruktionsmängel oder Garantiefälle) konnte
    die IWC in der Vergangenheit, auch für Mitglieder dieses Forums, zur vollen Zufriedenheit aller lösen.
    Nur lesen konnte man darüber hier nur selten etwas...! :rolleyes:


    Gruß!


    Sascha

  • versteh mich bitte nicht falsch sascha, ganz so drastisch sollte es doch nicht rüberkommen


    Die Rolexwerke sind ja auch nicht das Maß der Dinge, aber unbestritten besonders bekannt für ihre Robustheit und doch recht langen Wartungsintervalle. In meinem Umfeld höre ich immer von Kollegen "Wenn ich eine unzerstörbare Uhr will, kauf ich eine Rolex oder Breitling". Das kommt ja auch nicht von ungefähr.


    Klarerweise handelt es sich bei Neuentwicklungen in den meisten Fällen um Problemkinder, weil seriöse und langfristige Daten eigentlich nur simuliert werden konnten. Dementsprechend erprobt werden und das eben "am Kunden". Ist ja auch nicht verwerflich, im Gegenteil - Innovationen kosten sehr viel Geld ergo teuer, bringen aber Prestige und damit Kunden. Man könnte allerdings, etwa verglichen mit Rolex (sorry, aber ist für mich DAS Beispiel von Traktoren im Werkebau - ähnlich wie den ETA´s bei IWC - wobei ich keine Qualitätsvergleiche ziehen möchte, lediglich Haltbarkeit und Belastbarkeit ansprechen möchte) die Werkteile kontinuierlich überdimensionieren. Das Ergebnis: meiner Ansicht geringfügig höhere Kosten, durch Fertigungstoleranzen hochwertigere Ware, in Summe eine geringere Wahrscheinlichkeit eines Defekts und geringere Fehler(folge)Kosten.


    Ich möchte IWC in keiner Weise die Qualität absprechen um es an dieser Stelle noch einmal zu betonen. Ansonsten hätte ich mich nicht für IWC entschieden. Aber alle Marketinganstrengungen und Qualitätsmanagementbemühungen driften in die Wertlosigkeit ab, wenn die Grundanforderungen nicht erfüllt sind. Denn ich fände es sehr schade, wenn IWC sich hier selbst ein Bein stellt. Ich mag dieses Unternehmen nämlich, die Marke ist mir einfach sympathisch und die Produkte überzeugen mich (nicht vollständig, aber der Großteil).


    Mich persönlich interessiert das IWC Leitbild. Ich konnte weder auf der Homepage, noch in einem Buch oder dem offiziellen Verkaufsbuch ein derartiges entdecken.
    Das aktuelle Buch titelt "IWC. Engineering time since 1868" - Handelt es sich hierbei um das Leitbild? wenn ja wird es wohl nicht sehr angestrengt kommuniziert.


    since 1868 - die Berufung auf Tradition und "ewige Wartbarkeit" bzw. "... uns gibt es erst seit 1868" ist sehr gut, aber wo bleibt "Engineering time..." ? dieser Aspekt geht für mich völlig unter.


    Gegenbeispiel "Rolex - die Krönung des Erfolgs"


    Für mich DER "Satz" überhaupt - kurz, prägnant, aussagekräftig - das fehlt mir bei IWC ganz einfach - wobei die Neufindung des Unternehmens eben solches zum Ergebnis führen sollte


    Zum "es läuft gut" und wird nicht kommuniziert - bei einer Verbreitung wie bei Rolex, IWC, ... sind derart geringe Rückmeldungen bei Problemen (zwar nicht repräsentativ - aber immerhin vorhanden und ersichtlich) doch auch ein indirektes Zeugnis für die Qualität. Ich lese selten über IWC Probleme. Ideal wäre natürlich nie etwas darüber zu lesen und das sollte ein mögliches Ziel sein...


    lg
    gerald

  • Hallo Gerald,


    da sind wir doch insgesamt fast einer Meinung!
    Ja, das Leitbild bzw. der Leitsatz der IWC war für mich auch noch nicht auffindbar,
    weder in den katalogen noch in den sonstigen Publikationen.


    Wobei ich bei dem Satz "Rolex - die Krönung des Erfolges" so meine Probleme habe.
    Für mich bedeutet der Satz eher "Rolex - die für alle deutliche sichtbare und betont
    teure
    Krönung des Erfolges". Nicht falsch verstehen! Ich war jahrelang intensiver Rolex-Jünger
    und mag die Uhren noch heute. Vor allem auch der Qualität wegen. Aber ein Großteil des Images basiert
    eben doch auf der durchaus plakativen Aussage vieler Rolex Träger (beileibe aber nicht aller!!!): "...schaut her, ich
    habe es geschafft! Ich gehöre dazu!" Und das erzeugt den "wanna have"- oder "wanna be"-Effekt
    Da ich persönlich aber eher Understatement mag imponieren mir Leute mit einer schlichten Patek oder einer
    schlichten Lange eher als Leute mit einer Brilli-Day Date.


    Ich glaube, dass die IWC derzeit noch keinen Leitsatz gefunden hat. man versucht sich in die Riege der
    Haute Horlogerie-marken einzureihen und eine Nische zu finden, die noch nicht besetzt ist.
    Daraus wird dann auch ein passender Leitsatz folgen. Aber irgendetwas in Richtung "Ingenieur" muss es auf Grund
    der Historie sein.
    Ich fand den früher öfter benutzten Satz "Die IWC - der Ingenieur unter den Uhrenmarken" recht prägnant!


    Gruß!


    Sascha

  • hi sascha,


    nunja - das image der Rolex - ich persönlich mag es nicht, genausowenig wie deren (alte) Bänder, denn wie die neuen sich verhalten, vermag ich nicht einzuschätzen. Aber besser ein Image, als gar keines. Und mit dem "Erfolg" "ich gehöre dazu" "wanna have" hat es Rolex geschafft, dass diese Uhren, seien sie noch so teuer, noch so schlechte/gute Bänder oder whatever, eigentlich vom Großteil "gewollt" sind.


    Wie die Träger damit umgehen, naja - ich mag auch nicht jeden IWC Träger, da gibts derart viele Idioten, man möge es kaum glauben. Hätte ich allerdings darauf geachtet, hätte ich wohl Patek, AP, Lange, V&C oder dergleichen (ersparen) kaufen müssen.


    Was mich aber immer an IWC gereizt hat, war der doch unweigerlich technische Hintergrund. "Reduced to the max" sozusagen auf das Wesentliche reduzierte Uhren, die ihren Zweck erfüllen, nämlich präzise die Zeit anzuzeigen. Keine überladenen pseudo-diamant-voodoo-matrix-steinchen Uhren. Wobei ich weiterhin der Meinung bin, dass weitverbreitete Uhrwerke (sei es eines einer Rolex, oder eines der ETA Klassiker aus einer IWC, Breitling, ... ) durchaus größere Vorteile aufzuweisen haben, als quasi-Manufaktur bzw. Manufakturwerke - warum? die Vorteile liegen auf der Hand 1.) hunderttausendfach (wenn nicht öfter) bewährte Technik 2.) Regulierbarkeit bis in höchste Sphären +/- 0 sec./week (ist zwar Fabel - aber dennoch möglich) 3.) aufgrund der Verbreitung die Wartbarkeit - jeder letzte Uhrmacher kann ein ETA warten 3.)a) eben deswegen auch die Ersatzteilversorgung


    Ein Manufakturwerk ist wirklich schön - edel, selten, exakt, technische Innovation, Prestige und vieles mehr - aber ich möchte nicht wissen, was in 30-50 Jahren passiert - kann mir ein Hersteller das Werk wieder in Originalzustand bringen? man darf nicht einmal einen Vorwurf machen


    Ich trage (noch) keine Rolex - wird allerdings irgendwann einmal kommen (müssen), da die neue Submariner mir den Kopf verdreht hat. Aber gerade die Zurückhaltung der IWC Uhren war für mich immer das Argument pro IWC schlechthin. Aber das bekämpft die Firma ja sehr konsequent :bgdev:


    Hoffentlich verspekuliert sich die IWC nicht mit der neuen Positionierung der Marke und achtet die Tradition des Unternehmens, denn ich denke nicht, dass noch viele Marktsegmente "frei" sind. Aber ohne (internes) Leitbild - wie soll ich da einen relaunch eines Unternehmens durchführen??? Irgendwo muss ein Ziel stehen... aber anscheinend ist noch nicht sehr vielen klar, welches das am Ende wohl ist - mir auch nicht


    lg
    gerald

  • ich glaube, dass die IWC derzeit noch keinen Leitsatz gefunden hat.


    mir gefällt, als Leitspruch für die IWC, den Sie auch propagieren:




    probus scafusia… “Bewährtes aus Schaffhausen”


    und man sollte nicht vergessen; wo gehobelt wird - da fallen auch Späne... .


    Den Anspruch auf 100% Garantie, bei einem technischen Gerät, kann doch keine Firma geben und bei Problemen, kommt es immer auf die Problemlösung seitens
    des Herstellers an und die ist laut meiner Erfahrung


    sehr gut im After-Sales-Bereich bei der IWC.


    Alle meine Anfragen wurden sofort und kompetent und äusserst FREUNDLICH beantwortet und behandelt.


    Hut ab, da bin ich bei R-L-X nie so behandelt worden....


    Ich empfehle jedem die IWC-Manufakturbesichtigung, um das probus scafusia


    zu erleben und zu verstehen.


    Beste Grüße
    vom Walser



  • Wobei ich weiterhin der Meinung bin, dass weitverbreitete Uhrwerke (sei es eines einer Rolex, oder eines der ETA Klassiker aus einer IWC, Breitling, ... ) durchaus größere Vorteile aufzuweisen haben, als quasi-Manufaktur bzw. Manufakturwerke - warum? die Vorteile liegen auf der Hand 1.) hunderttausendfach (wenn nicht öfter) bewährte Technik 2.) Regulierbarkeit bis in höchste Sphären +/- 0 sec./week (ist zwar Fabel - aber dennoch möglich) 3.) aufgrund der Verbreitung die Wartbarkeit - jeder letzte Uhrmacher kann ein ETA warten 3.)a) eben deswegen auch die Ersatzteilversorgung


    Ein Manufakturwerk ist wirklich schön - edel, selten, exakt, technische Innovation, Prestige und vieles mehr - aber ich möchte nicht wissen, was in 30-50 Jahren passiert - kann mir ein Hersteller das Werk wieder in Originalzustand bringen? man darf nicht einmal einen Vorwurf machen


    @ Gerald: 100 Prozent meine Meinung! Wer auf Haltbarkeit, Genauigkeit und Reparierbarkeit überall und von nahezu jedem (auch was die verfügbaren Werkteile anbelangt)
    mehr Wert legt als auf das tolle Gefühl ein exklusives Manufakturwerk mit sich herum zu tragen, der ist mit einem Großserienwerk absolut perfekt bedient!


    Daher habe ich auch meine Probleme mit der Manufaktur-Hysterie und mit der bereits ewig andauernden ETA-Diskussion, die ja nicht an der Qualität zweifelt, sondern
    vielmehr an der Preiswertigkeit der Uhren (sehr hoher Preis vs. Großserienwerk, da ist das Gewissen ob des hohen Preises schon eher beruhigt, wenn ein Manufakturwerk
    (wie auch immer man das definiert...) in der teuren Uhr tickt).


    Die IWC hat derzeit die selbst gestellte Aufgabe zu bewältigen, von einem Nischenanbieter für "reduce to the max"-Uhren zu einem Global-Player zu werden, der Uhren
    herstellt (oder herstellen muss, weil er sonst untergeht resp. Richemont das mit Blick auf den Umsatz so will), die einen breiteren Geschmack treffen.
    Und die damit einhergehende Preisgestaltung der Uhren kann man gut mit "Manufakturqualität" begründen. Und letztlich ist es ein Stück Unabhängigkeit von der ETA,
    wobei die Bande zw.der ETA und der IWC wohl noch eine Weile, zum gegenseitigen Vorteil, halten wird.
    Die IWC ist gerade dabei, ihren Weg zu finden. Diese ist nicht der alte Weg. Die alte IWC existiert definitiv nicht mehr, auch wenn das Stammhaus äußerlich noch so aussehen mag.
    Wer an der alten IWC hängt, der wird heute unweigerlich enttäuscht. Dieser neue Weg ist auch kein "Relaunch", gab es die IWC doch immer. Es ist eine Art Transformation, die z.T.
    selbst gewollt, z.T. aber auch durch die Zugehörigkeit zu einem wirtschaftlich orientierten Luxusgüterkonzern und durch die Zwänge des Marktes bedingt ist.
    Die IWC hat, wenn man so will, keine andere Chance, als sich in dieser Art zu entwickeln.
    Das bei dieser Entwicklung auch einiges schief geht sowie einige negative Aspekte auftreten (immer mehr Leute in der Firma, für die eine Uhr lediglich ein Produkt ist, ohne
    Bindung und Emotion, häufigerer Personalwechsel, weniger Kontinuität usw.), das ist diesem Prozess eigen.
    Viele andere Marken haben so einen Prozess bereits durchschritten und das Gleiche erlebt!
    Aber wir erleben hier ja auch ein Teil der IWC Geschichte live mit: die grundlegendste Veränderung , die es in der Firmengeschichte je gegeben hat.
    Und das ist doch spannend!


    Btw. kenne ich auch jede Menge Rolex-Besitzer, denen das allgemeine Image der Uhren relativ egal ist. Ich zähle mich dazu. Aber ich finde Rolex, wo man sich früher als Sammler
    über kleine Änderungen der Typographie auf dem Zifferblatt gefreut hat als wären es evolutionäre Veränderungen, mittlerweile zum einen auch zu trendy (wo sind das noch Toolwatches
    vs. braucht noch irgend jemand eine Toolwatch???) wie auch weiterhin technisch langweilig (keine wesentlichen Komplikationen (wenn man mal von Chrono und der YM II absieht)).
    Und die alten Bänder waren gar nicht schlecht! Wenn Dir mal beim Tauchen o.Ä. mal eine Schließe verbogen oder sonstwie kaputt gegangen ist, dann war das kostengünstig zu
    beheben. Auch ein komplettes Band war relativ preiswert. Heute sieht das anders aus. Ebenso, wenn mal die Lünetteneinlage defektiert. Früher 35 Euro inkl. Einbau. Und heute?
    Rolex baut keine Toolwatches mehr!


    Aber das Schöne ist ja, dass jeder seine eigene Wahl trifft und seine Vorlieben hat! Das macht die (Uhren-)Welt unheimlich bunt und bietet den Platz für Rolex UND die IWC UND viele andere!


    Gruß!


    Sascha

  • Ich bin seit vielen Jahren IWC Sammler und entsinne mich noch genau, mit welchen Superlativen die neue und nun schon wieder alte Ingenieurfamilie und das neue Automatikwerk in der 2005er Watch vorgestellt wurde. Um so ernüchtert bin ich von dem, was dann an diskutierten Werksmängeln folgte. Dass dies nur Uhren der ersten Serien aus 2005 und 2006 betrifft, glaube ich nicht, da nun schon späte 2008er Uhren mit Mängeln im Werk auftauchen. Natürlich passieren überall dort Fehler, wo Menschen arbeiten. Was mich aber stört ist die Vollmundigkeit der PR Abteilungen, die die Realität schnell ad absurdum führt.

  • @ watchfriend: Jep, wenn die Produkte überall so wären wie das Marketing sie beschreibt...!
    Aber offenbar geht es nicht mehr ohne diese Art von Marketing.


    Bzgl. der Ref. 3227: die vorgenannten Probleme mit dem autom. Aufzug / der Gangreserve des
    Kal. 80110 betrafen tatsächlich mit Masse Uhren der ersten beiden Jahre. Dann wurde konstruktiv
    etwas geändert, das in die Serienproduktion übernommen wurde.
    Die defekten Uhren / Kaliber wurden diesbezüglich ebenfalls verändert.
    Es kann sein, dass eine 2006 hergestellte Uhr erst 2008 verkauft wurde (die lagen ja z.T. ziemlich lange
    bei den Konzis). Defekte an neueren Ref. 3227 ( etwa ab Seriennummer 317XXXX) sind mir nicht bekannt.
    Hast Du da Details?


    Gruß!


    Sascha

  • Vor einiger Zeit hatte ich bei IWC via Mail angefragt ob das Problem tatsächlich ab Prod.Jahr 2006 nicht mehr auftaucht und ab welchen Seriennummern man sich dessen absolut sicher sein könne. (habe das Problem bzw. das auftretende Fehlverhalten wie es von einigen Usern berichtet wurde genau beschrieben) Nach ca. 2-3 Wochen oder so (hab gar nicht mehr an die Mail gedacht) kam dann eine Antwort: (sinngemäß) ......von einem solchen von Ihnen geschilderten Problem mit genanntem Modell/Werk ist der IWC nichts bekannt !


    Diese Aussage fand ich eigentlich ein klein wenig frech .....zumal ich kurz anriss dass in verschiedenen Foren häufig davon berichtet wird. Als kundenfreundlich kann ich dass nicht gerade werten wenn eine höflich gestellte Frage scheinbar einfach so abgetan wird . Ich will mal den Verantwortlichen nicht unterstellen dass mit solchen Aussagen das Problem einfach todgeschwiegen wird ......was ja in meinen Augen noch schlimmer wäre.



  • Immer wieder liest man das IWC Revisionen so früh nötig werden.Meine knapp 4 Jährige 5002 ist nun seit 16.Feb zur Revi in Schaffhausen....

  • @ Ernst:


    die IWC gibt grundsätzlich nichts über derartige Probleme an, nicht einmal, wenn eine Uhr wegen solch einem
    Problem gerade eine Revision braucht. ich erlebe es gerade wieder.
    Klar ist eine solche Kommunikation mit dem (wohlgemerkt mündigen) Kunden weder förderlich noch standes-
    gemäß für eine Firma wie die IWC, die sich eine eigene Abteilung für Kommunikation und Marketing leistet.
    Kommunikation sollte nicht nur im Verkauf eine Rolle spielen, sondern auch noch danach. Wenn ich zu meinem
    freundlichen BMW-Händler gehe und ein Problem mit meinem Auto habe, dann wird er es sich gut überlegen,
    mich im Dunkeln tappen zu lassen und das Problem tot zu schweigen. Wenn er das täte, dann wäre es der
    letzte BMW, den ich mir gekauft habe.
    Diese Form der von der IWC seit Jahren praktizierten Arroganz passt nicht zum sonst so professionellen
    Auftritt der Marke!


    @ Chronodato:
    ob diese Uhren (meine, derzeit in Revision befindliche Ref. 3227 ist auch erst 4,5 Jahre alt) nun immer dringen eine
    Revision brauchen wage ich zu bezweifeln. Denn das wäre wirklich traurig! Aber über so eine Revision kann man die
    Uhr reparieren, ohne genau angeben zu müssen, was nun defekt war. ;)
    Außerdem bringt es doch etwas Geld in die Kasse. Und wer lehnt denn eine Revision ernsthaft ab, wenn er dadurch seine
    Uhr unrepariert zurück bekommt und er diese zudem nur bei der IWC reparieren lassen kann...? Man hat doch keine
    Wahl...! Oder?


    Gruß!


    Sascha

  • Sascha , freut mich dass Du es ähnlich siehst wie ich . Glücklicherweise gibt es Infoquellen wie die WL wo solche Dinge offen angesprochen werden. Wäre dass nicht der Fall , würde wahrscheinlich auch jeder uhrenbegeisterte Besitzer einer solchen ''Problem-Inge'' die Sache halt als nur ''Pech gehabt'' oder ''Einzelfallproblem'' einschätzen und das Ding halt einschicken lassen. ........wobei es an der Sache an sich für den Besitzer nichts ändert ob er nun von gleichen Problemen der Uhr bei anderen Leuten weiß.

  • Nein, es ändert sicher nicht am Problem an sich. Es ist einfach ärgerlich, wenn eine Uhr für gut 6.000 Euro
    (wie in meinem Fall) nach knapp 4 Jahren schon komplett revidiert werden muss und das Ganze dann fast 10%
    des Kaufpreises kostet und man noch nicht einmal eine Info bekommt, was die Ursache war!
    Welchen Unterschied würde denn ein offener Umgang mit diesem Thema machen? Aus meiner Sicht einen ganz
    gewaltigen! Zum einen wäre die Marke langfristig glaubhafter, zum anderen hat man aber wohl Angst, dass
    viele Leute ihre Uhr einfach mal einsenden, wenn ein systematischer Fehler bekannt wird.
    Hätte man von Anfang an bei den IWC-Kalibern auf ETA-Basis offen kommuniziert (und man hätte dies durchaus auch zum Vorteil
    der IWC machen können...), dann würde es nicht seit Jahren kontroverse Diskussionen darüber geben.
    Aber irgendwie hat man daraus nicht wirklich gelernt! Kommunikationstechnisch ist das ein Debakel!


    Und derartige Foren sind doch zum Erfahrungsaustausch da. Solange es konstruktiv und fair zugeht ist hier alles
    erlaubt.


    Gruß!


    Sascha