In absehbarer Zeit keine ETA-Werke mehr?

  • Hallo liebes Forum,


    Herr Hayek (d.Ä.) von der Swatch Group (oder sollte man sagen "die Swatch Group in Person"?)
    schreckt ja in schöne Regelmässigkeit die Uhrenindurstrie auf. Erst verkündete er vor gut 7 Jahren, keine
    Ebauches (Rohwerke) mehr an die Konkurrenz zu liefern. Und so ist es dann ja auch geschehen.


    Nun, Ende 2009, verkündete Herr Hayek nun, dass es in absehbarer Zeit keinerlei Lieferung
    von ETA Werken, also auch kompletter Uhrwerke, an die Konkurrenz geben werde.
    Er nannte zwar keinen definitiven Termin, aber wie man den Herrn Hayek so kennt wird er das, wenn
    er es ankündigt, auch machen.


    Das wiederum könnte in absehbarer Zeit bedeuten, dass auch die IWC keine ETA Werke z.B. in den
    Chronografen der Fliegeruhren oder Aquatimer etc. verbauen kann, da ja das ETA 7750 auch betroffen wäre.


    Alle Info´s findet Ihr in dem folgend verlinkten Artikel:


    keine ETA Werke mehr für die Konkurrenz?


    Was meint Ihr dazu? Werden wir demnächst ausschließlich hauseigene Werke in den IWC Uhren finden?


    Gruß!


    Sascha

  • @ Bernd:


    man bedenke aber auch die konzerninterne Kompetenz von Richemont.
    Da wäre sicher auch ein eigenes preiswertes "Richemont"Grundwerk
    möglich...! Und ein besseres Image hätte dieses Werk auch.


    Gruß!


    Sascha

  • Bei den Stückmengen und den beachtlichen Margen sollte es sich IWC eigentlich leisten können, ein eigenenes Basiswerk für die günstigeren :lol: Modelle zu entwickeln. Damit hätte IWC ein halbwegs glaubhaftes Argument, die Preise wieder nach oben anzupassen.

    Wenn du dich weigerst, ungerechte Steuern zu bezahlen, wird dein Eigentum konfisziert.
    Wenn du versuchst, dein Eigentum zu verteidigen, wirst du festgenommen.
    Wenn du dich der Festnahme widersetzt, wirst du niedergeknüppelt.
    Wenn du dich dagegen wehrst, wirst du erschossen.
    Diese Maßnahmen sind bekannt als Rechtsstaatlichkeit
    Edward Abbey 1927 – 1989

  • Das werden sie so schnell nicht machen. Und wenn, wird die Durchführung dieser Masnahme über Jahre dauern.


    Persönlich glaube ich nicht, dass Richemont ein Werk für alle (oder fast alle) Marken herstellen wird. Da geht die Individualität verloren, d.h. jede Marke müsste dann begründen, wieso sie einen anderen Preis hat.


    Nein, es wird noch sehr lange gehen, bis keine ETA Werke in einer IWC ticken. Vor allem sind die 7750er und 2892er in einem super Preis/Leistung Verhältnis, dass sie so schnell nicht erreichen werden.

  • Herr Hayek wird schon sehn was er davon hat, egal wie viel Marken unter seinem Dach sind. Wie heißt das eine Sprichwort so schön - so wie man in den Wald hinreinruft, so Schallt es heraus. :pistolero: Das hat sich bis jetzt immer wieder bewahrheitet. :gut: Kommt Zeit kommt Rat...!

  • Gibt jetzt genug Anbieter für gute Alternativen


    So ist es ...


    Außerdem fördert ein solcher Schritt auch die Konkurrenz, die jetzt noch gar keine ist.


    Aber ... Geblubbert wird da viel ;) Ein wenig PR-Wind ... Dadurch verkauft Swatch selbst auch nicht mehr Uhren.


    Davon abgesehen bin ich mir sicher, dass auf Seiten Richemont auch an neuen Konzern-Standards und "Basiskalibern" gearbeitet wird oder externe Partner ins Boot geholt werden. Da wird kaum jemand "überrascht" sein ;)

  • Nun, ein gewisses Säbelrasseln dürfte schon dabei sein. Nicht auszuschliessen ist m.E. der Hinweis an alle, von wem sie immer noch abhängen und ggf. der Versuch, bessere Margen durchzudrücken. Und die Drohung mit dem 7750 ist so wild nicht, Patente sind abgelaufen und Nachbauer gibt es schon.


    Ein Blick zurück offenbart so Schlimmes doch auch nicht. Mit der seinerzeitigen Androhung, keine Teilekits mehr abzugeben, die immerhin mit Verzögerung ja greift, hat Hayek ja indirekt für eigene Werkeentwicklungen der Uhrenhersteller bzw. das Entstehen von weiteren Werkeherstellern gesorgt. Per se nur gut.


    Künftig wird es für viele Kunden auch noch vieles geben, entweder komplette ETA-Werke, nach Wünschen der Kunden modifizierte ETA-Werke oder im Auftrag des Kunden für ihn gefertigte Werke. Die Grosskunden, wie IWC, haben mit Sicherheit langlaufende Verträge.
    Insgesamt gesehen hat Hayek die Wertschöpfung im Konzern nochmals erhöht. Da macht er nichts anderes als alle anderen.


    An der von mir schon anderweitig dargestellten Hierarchie bei IWC (Selitta/ETA/Manufaktur) wird sich nicht viel ändern. Wie die letzten Jahre hinsichtlich der Preisgestaltung zeigen, wird es in den Einstiegsuhren bzw. in den Massenlinien (AT, Flieger) immer Fremdwerke geben müssen, um die Preise darzustellen..
    Ob und welche Synergieeffekte sich Richemont-weit ergeben, wird sich zeigen.


    Gruss


    Karl

  • man bedenke aber auch die konzerninterne Kompetenz von Richemont.
    Da wäre sicher auch ein eigenes preiswertes "Richemont"Grundwerk
    möglich...! Und ein besseres Image hätte dieses Werk auch.


    Möglich wäre das, gar keine Frage. Aber mein Bauch sagt mir, dass damit nicht zu rechnen ist.
    Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt? Da müssen wir uns überraschen lassen.

  • Nun, ein gewisses Säbelrasseln dürfte schon dabei sein. Nicht auszuschliessen ist m.E. der Hinweis an alle, von wem sie immer noch abhängen und ggf. der Versuch, bessere Margen durchzudrücken. Und die Drohung mit dem 7750 ist so wild nicht, Patente sind abgelaufen und Nachbauer gibt es schon.

    Naja, über ETA hängt halt das Damokles Schwert des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung. Preistreiberei wird deswegen kaum die Absicht der Swatch Group sein. Natürlich gibt es alternative Anbieter - ich sehe aber keinen, der in absehbarer Zeit in solcher Anzahl liefern könnte. Also, falls es wirklich so weit kommt, wird es für einige Manufakturen sehr eng...


    Zitat

    Ein Blick zurück offenbart so Schlimmes doch auch nicht. Mit der seinerzeitigen Androhung, keine Teilekits mehr abzugeben, die immerhin mit Verzögerung ja greift, hat Hayek ja indirekt für eigene Werkeentwicklungen der Uhrenhersteller bzw. das Entstehen von weiteren Werkeherstellern gesorgt. Per se nur gut.

    Das ist tatsächlich sehr gut. Man stelle sich vor, 80% der Autohersteller würden modifizierte Ford Motoren verbauen... Da wäre wohl nicht viel mit Innovation.


    Zitat

    Künftig wird es für viele Kunden auch noch vieles geben, entweder komplette ETA-Werke, nach Wünschen der Kunden modifizierte ETA-Werke oder im Auftrag des Kunden für ihn gefertigte Werke. Die Grosskunden, wie IWC, haben mit Sicherheit langlaufende Verträge.

    Wie gesagt, glaube ich kaum, dass die Konkurrenten in gleicher Zahl und Qualität liefern können. Hier wird sich zeigen, wer nicht nur gute Uhrmacherkunst, sondern auch gute Unternehmensführung leisten kann. Also wer sich auf den Tag X (mit dem ja zu rechnen war) vorbereitet hat und wer nicht. Typen wie Biver und Kern werden ihre Aufgaben wohl erfüllt haben. Einigen Bastlern im Jura hingegen wird wohl bald ein steiferer Wind um die Ohren blasen.



    Uns soll's ja nicht kratzen... Wir haben ja bereits genug Uhren und müssen ja keine neuen mehr kaufen :grb:

  • Uns soll's ja nicht kratzen... Wir haben ja bereits genug Uhren und müssen ja keine neuen mehr kaufen



    Na, was ist denn so schlecht an neuen Uhren? ;) Und Uhren kann man nie geug haben oder? :gut:


    Ich denke, in all dem liegt eine riesige Chance zur Emanzipation der Uhrenindustrie von Swatch und
    der ETA. Viele sind jetzt gezwungen, sich Gedanken über Alternativen zu machen, ob hausinterne oder externeist dabei eher unwichtig. So etwas bringt Schwung und Innovation in die Branche. Ich bin sehr interessiert, was kommen wird. Im Prinzip bleibe ich da aber eher entspannt, hauptsache Qualität und Zuverlässigkeit bleiben mindestens gleich! Und bei weitestgehender Vermeidung von absurden "Mondpreisen", wenn inhouse-Kaliber Verwendung finden.


    Gruß!


    Sascha

  • Na, was ist denn so schlecht an neuen Uhren? ;) Und Uhren kann man nie geug haben oder? :gut:

    Keine Frage, war ein Scherz. V.a. hat sich dank diesem Forum ein alter, schon vergessen geglaubter Wunsch in mir zurückgemeldet: den Besitz einer GST Aquatimer. Wobei das wiederum ja keine neue Uhr wäre. Mhm? Eigentlich besitze ich (ausser einigen Samurais) keine Uhr, die jünger als 20 Jahre ist... naja neue alte sind ja auch neue Uhren. :grb: