Erfahrungen mit OMEGA-Revisionen

  • Hallo im Forum.


    Ich trage meine Omega-Uhren in letzter Zeit recht wenig. Es handelt sich um eine Seamaster aus 1996 und eine Speedmaster (reduced) aus 2002.
    Nun hatte ich sie wieder einmal am Arm und wollte beide wegen einiger Kratzer aufarbeiten lassen. Die Uhren laufen noch erstaunlich genau. Ich bin dabei zu einer Omega-Direktfiliale gegangen, die daraufhin beide Uhren zum Werk einschickte.


    Ich staunte nicht schlecht, als ich die Revisions-Preise erfuhr. Nach Aussage der freundlichen Mitarbeiterin besteht Omega auf einem kompletten Erhaltungs-Service und möchte die Zusatzarbeiten an Band und Gehäuse extra vergütet haben. So käme man auf einen Preis von 550,00 € für die Seamaster und 490,00 € für die Speedmaster. 100 Euro kämen extra für ein neues Seamaster-ZB (da leicht patiniert). :maul:.
    Ich halte dies für maßlos übertrieben, vor allem wenn man die Marktpreise für diese beiden Uhren berücksichtigt. Bei einem Auto würde man wohl von einem wirtschaftlichen Totalschaden sprechen.


    Ich war nun bei meinem Konzessionär und bat diesen um den Service, der nur ungefähr die Hälfte kosten sollte. Bei der Seamaster war man aber der Meinung, dass wegen der Dichtigkeit und des Helium-Ventils ein Einschicken zu Omega unvermeidbar wäre :grb:.
    Frage: Gibt es vielleicht hier im Forum eine Alternative für mich? Wer kann Omega-Uhren kompetent und preiswert in exzellenter Qualität revidieren? :flag:


    Oder driftet Omega jetzt in Richtung Swatch zu einer „Wegwerfuhr“? Es kann doch Niemandem vermittelt werden, eine Uhr mit geringem Marktwert zu höheren Revisionskosten aufarbeiten zu lassen.


    Wie ist Eure Meinung?


    Gruß


    Tom

  • Leider ist das bei allen mechanischen Uhren und vor allen Dingen bei den großen Marken so. Bring mal eine Uhr zu Jaeger LeCoultre... :eek: andererseits soll die Qualität bei Omega (in Biel, CH) erstklassig sein, was man von Pforzheim nicht gerade sagen kann. :bash:
    Wenn du vorhast Deine mechanischen Uhren länger zu behalten, wirst Du um diese Kosten alle 5-8 Jahre nicht herumkommen. Einzige Alternative sind Nicht-Konzessionäre, Goldschmiede oder DIY!


    Wenn die Uhren noch genau laufen, würde ich sie ohnehin nicht zum Service geben. Das Polieren und Aufarbeiten von Uhren machen mittlerweile einige Members hier selber. Schau Dich mal in der DIY-Ecke um... :gut:

  • Zitat

    Original von Frank Valentin
    Leider ist das bei allen mechanischen Uhren und vor allen Dingen bei den großen Marken so. Bring mal eine Uhr zu Jaeger LeCoultre... :eek: andererseits soll die Qualität bei Omega (in Biel, CH) erstklassig sein, was man von Pforzheim nicht gerade sagen kann. :bash:
    .....um... :gut:


    Danke Frank für die Antwort.


    Ich habe für meine Datejust vor einiger Zeit rund 350 Euro bezahlt, und für meine Panerai im letzten Jahr 290 Euro (ok - Lederarmband). Beide Uhren waren danach wie neu. Es ist nicht zu erwarten, dass die teilpolierten Omega-Bänder wieder wie neu aussehen werden, oder?
    Zudem ist der Werterhalt von Rolex, Panerai oder JLC nicht mit Omega zu vergleichen.
    Die Revisionspreise von Omega sind daher m. E. inakzeptabel und werden langfristig schon das Aufkommen guter Vintage-Uhren der Marke beeinträchtigen.


    Gruß


    Tom



  • Am besten Du verkaufst Deine billigen Omegas und bist das Problem los.

  • Zitat

    Original von GulDukat



    Am besten Du verkaufst Deine billigen Omegas und bist das Problem los.


    ... könnte tatsächlich die Konsequenz sein. Hier wären wir wieder bei dem Marktpreis und dem Thema "Wegwerfuhr" :G.


    Vielleicht stelle ich beide demnächst mal in den SC.


    Gruß


    Tom

  • Hallo Tom,


    die von dir genannten Preise kommen mir schon relativ hoch vor wenn ich die Servicepreise von der Omega Homepage zugrunde lege.


    Da wird auch direkt ein anderer Preis für Stahlband angegeben, was für mich eigentlich heißt, dass die Aufarbeitung Teil des Preises ist (warum sonst verschiedene Preise für Lederband/Stahlband). 340CHF entsprechen etwa 210 €.



    Edit: Grad noch gesehen: Wenn man die Seite mit den Servicepreisen runterscrollt, steht dort was Teil des Preises ist, u.a. auch die Aufarbeitung von Gehäuse und Armband.


    Gruß


    Mark


  • Hallo Mark,


    hoch interessant. Wenn man das so liest, dann ist dieser Preis ja absolut angemessen.
    Möglicherweise gibt es aber für Aufarbeitungen am Gehäuse keine Pauschalen, sondern variierende Aufpreise, die dann zu einem Preis gegen 500 Euro führen.


    Gruß


    Tom

  • :( ... an meiner SMP Chrono Diver Titan war ein winzigkleiner Steg an der Schließe gebrochen. Biel hat dem Uhrmacher meines Vertrauens mitgeteilt, dass er die Schließe komplett tauschen muss! Kostenpunkt: 256 Euronen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie ganz verschämt und lautlos das Teil reparieren/tauschen/was-weiss-ich, um nicht zugeben zu müssen, dass an dieser angeblich für Profis konzipierten Taucheruhr so ein Teil überhaupt kaputt gehen konnte. Ich meine, gerade wir Infizierten hier sind doch wie: 4x4 SUV kaufen, aber am liebsten sorgsam auf'm Hänger hinter uns herziehen. Also kann's am 'rauhen Alltag' nicht gelegen haben! Ich habe so das Gefühl, gerade Ommi hat sich mit 'After Sale' ein zweites, äusserst lukratives Standbein geschaffen! :pistolero: :motz: :maul: :(

  • Zitat

    Original von Mike13
    :( ... an meiner SMP Chrono Diver Titan war ein winzigkleiner Steg an der Schließe gebrochen. Biel hat dem Uhrmacher meines Vertrauens mitgeteilt, dass er die Schließe komplett tauschen muss! Kostenpunkt: 256 Euronen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie ganz verschämt und lautlos das Teil reparieren/tauschen/was-weiss-ich, um nicht zugeben zu müssen, dass an dieser angeblich für Profis konzipierten Taucheruhr so ein Teil überhaupt kaputt gehen konnte. Ich meine, gerade wir Infizierten hier sind doch wie: 4x4 SUV kaufen, aber am liebsten sorgsam auf'm Hänger hinter uns herziehen. Also kann's am 'rauhen Alltag' nicht gelegen haben! Ich habe so das Gefühl, gerade Ommi hat sich mit 'After Sale' ein zweites, äusserst lukratives Standbein geschaffen! :pistolero: :motz: :maul: :(



    ... traurig aber wahr. Omega scheint wirklich nicht der Bringer zu sein :(. Werbung hui - (Gesamt-)Service pfui :maul:.


    Tom

  • Hi,


    kann ich so negativ jetzt nicht unterschreiben. Ein Freund von mir hat für seine Speedy so um die 300 Euro Revi-Kosten gehabt.
    Die kam dafür aber wirklich wie neu, inkl. neuem Glas, neuen Werksteilen und komplett überarbeitet wie neu zurück.


    Das deckt sich ja auch in etwa mit den Kosten die auf der HP stehen.


    Was kleinere Reparaturen angeht, hab ich bei meinem Händler des Vertrauens noch nie ein Prob. mit Ersatzteilen gehabt. Und der ist noch nicht mal Omega-Konzi, dafür aber noch ein echter Uhrmacher.


    Das geschilderte Problem mit der Schliesse hatte ich auch an der Seamaster. Hatt mich inkl Erstsatzteil von Omega 20 Euro gekostet.
    Manchmal muss man aber auch gezielt nachfragen, ob denn ein Einschicken, etc. wirklich notwendig ist.


    Klar komplette Ersatzteile verkaufen ist einfacher und lukrativer!


    Grüsse


    Frank

  • Zitat

    Original von PANOLEX
    Es ist nicht zu erwarten, dass die teilpolierten Omega-Bänder wieder wie neu aussehen werden, oder?


    Gruß


    Tom


    Wenn Du die Uhr nach Biel schickst, kannst Du genau das erwarten. Die Preise mögen knackig sein, aber man darf nicht vergessen das solche Reparaturen nur in Handarbeit gemacht werden können und die Schweiz ist natürlich nicht gerade ein Billiglohnland!


    Auch Omega gehört zum Luxusuhrensegment, da sind eben auch die Reparaturen nur zu Luxuspreisen zu bekommen. Andererseits kannst Du eine völlig runtergerockte Uhr nach Biel schicken und Dir sicher sein, daß sie im Neuzustand zurückkommt! :gut: Ich finde das beruhigend....

  • Zitat

    Original von PANOLEX
    Oder driftet Omega jetzt in Richtung Swatch zu einer „Wegwerfuhr“? Es kann doch Niemandem vermittelt werden, eine Uhr mit geringem Marktwert zu höheren Revisionskosten aufarbeiten zu lassen.


    Auch wenn es nicht das ist, was Du gerne hören möchtest: Ein paar kleine Kratzer beeinträchtigen den Gebrauchswert einer Uhr in keiner Weise. Solche Kratzer im Rahmen einer Gehäuseaufarbeitung entfernen zu lassen, ist - im Hinblick auf die "normale" Verwendung einer Uhr - Luxus. Insofern müsssen sich die Kosten dafür auch nicht am Restwert der Uhr bemessen. Wenn Ich vielleicht irgendwann meinem Sohne meine erste Uhr schenke und davor das Gehäuse möglichst perfekt aufarbeiten lasse, ist das sicherlich keine Ausgabe, die man gegen der Zeitwert der Uhr aufrechnen sollte. Insofern verstehe ich die Diskussion um die Preise für einen Komplettservice einschl. Aufarbeitung nicht so ganz.

  • Ich habe meine 145.022 aus 1971 letzte Woche zurückbekommen aus Biel und kann den Service nur wärmstens empfehlen. Ich hab eine neue Uhr im wahrsten Sinne des Wortes.


    Und weil ich das Preisniveau vergleichen wollte, hatte ich mir auch einen KV von Wempe eingeholt. Biel war für die vergleichbaren Arbeiten mit vergleichbaren Ersatzteilen ganze 20 Euro teurer. Biel hat im Gegensatz zu Wempe aber mehr getauscht unter anderem auch das Gehäuse, was einen saftigen Preisaufschlag bedeutete. Allerdings ist die Uhr nun wieder 50m wasserdicht und hat eine 2jährige weltweite Garantie von Omega. Wer seine Uhr noch 30 Jahre tragen möchte, dem sollte solch eine Runderneuerung es auch mal wert sein.
    Mein Band wurde dabei auch einem Service unterzogen, der aber da heisst: Band reinigen und frisch ölen. Eine Politur des bandes ist nicht Gegenstand eines Werterhaltungsservices.


    Lange Rede kurzer Sinn: Preis und Leistung in Biel stimmen, der Kundenservice auch.

  • Hallo,


    hatte auch mal eine Speedmaster Reduced. "Lief" mir über einen Freund zu. Fragte erst beim Omega-Konzi an :maul: und gab sie dann zum Rolex-Konzi, da ich von ihm als Uhrmachermeister überzeugt bin. :G
    :grb: Uhr bekam ein neues Glas, komplett neue Dichtungen, Drücker ung Krone wurden getauscht. Weiter wurde das Werk einmal komplett revisioniert und Band sowie das Gehäuse auf Vordermann gebracht. Ich erkannt meine Uhr kaum wieder. :lupe: Abgesehen von den Kratzern in der Lünette, sah sie aus wie neu. Gekostet hat mich die Aktion ca.290,- €. Denke das war fair.


    Fragen kostet nichts! :gut:


    Bachus


    P.S. War übrigens der Juwelier Vogl in Aschaffenburg - Herr Ziegler

    :kaffee: Gruß, Rainer


    Ich habe alle meine fünf Sinne beisammen: Unsinn, Blödsinn, Schwachsinn, Wahnsinn und Irrsinn :opa:



    bachus.gif

    Einmal editiert, zuletzt von Bachus ()

  • Irgendwie finde ich es immer etwas übertreiben, dass die Drücker und das Glas in jedem Fall getauscht werden, selbst wenn man wie ich zBsp. extrem aufpasst das nix drankommt und auch nichts beschädigt ist.


    Geldmacherrei m.E. :holly:

  • Zitat

    Original von Nihil Baxter


    Auch wenn es nicht das ist, was Du gerne hören möchtest: Ein paar kleine Kratzer beeinträchtigen den Gebrauchswert einer Uhr in keiner Weise. Solche Kratzer im Rahmen einer Gehäuseaufarbeitung entfernen zu lassen, ist - im Hinblick auf die "normale" Verwendung einer Uhr - Luxus. Insofern müsssen sich die Kosten dafür auch nicht am Restwert der Uhr bemessen. Wenn Ich vielleicht irgendwann meinem Sohne meine erste Uhr schenke und davor das Gehäuse möglichst perfekt aufarbeiten lasse, ist das sicherlich keine Ausgabe, die man gegen der Zeitwert der Uhr aufrechnen sollte. Insofern verstehe ich die Diskussion um die Preise für einen Komplettservice einschl. Aufarbeitung nicht so ganz.


    ... der Hinweis geht in Ordnung; doch lasse ich ihn persönlich nur für Uhren gelten, bei denen Neupreis und Revisionskosten in einem gesunden Verhältnis stehen. Wenn ich für eine Rolex Sub zum LP von 4.400 Euro rund 400 Euro für eine Revi zahle ist es etwas anderes, als wenn ich für eine Uhr mit Barpreis von 1.300 Euro dann 500 Euro zahlen soll.
    Dies bemängel ich bei Omega. Mag sein, dass es von Anderen differenziert bewertet wird. Ich selbe überlege mir schon, ob es sich lohnt eine Omega zur Vintage zu machen.


    Tom

  • Zugegeben nachvollziehbar! Aber meiner Meinung nach zu einfach gedacht.


    Der Neupreis einer Uhr ist nicht entscheident für die Kosten einer Revision. Es ist unerheblich, was drauf steht. Der Vorgang ist bei ähnlichen Werktypen immer der gleiche.


    Sicher kann man überlegen, ob sich eine Revi überhaupt rechnet. Aber was ist die Alternative, wenn man eine Uhr besitzt? Verkaufen und eine neue beim Konzi erwerben!? Wenn zudem noch Emotionen an der Uhr hängen!


    Anders sieht es wieder bei Vintages aus.


    Es mag durchaus sein, dass der Omega-Service teuer ist. Aber der Vintage-Bereich (zumindest in Biel) hat einen sehr guten Ruf. Ersatzteile sind sehr lange lieferbar und man ist sehr bemüht Uhren zeitidentisch zu revidieren. Nach Möglichkeit werden -falls nötig- Tritiumblätter und Zeiger eingesetzt. Auch die Möglichkeit eines Stammbuchauszugs ist sinnvoll.


    Da könnte sich Rolex mal eine Scheibe abschneiden.! ;)


  • So und nicht anders ist das, stimme dir da voll und ganz zu Andreas.


    Allerdings ist das Verbauen von Tritiumblättern und Zeigern allein aufgrund der gesetzlichen Vorgaben nicht mehr möglich soweit ich weiss. Omega hatte im KV aus diesem Grund zumindest den Verbau von T-Blättern und Zeigern abgelehnt. Jetzt leuchtet in meiner schönen 71er Speedy eben SL. :)


    Doch und da muss ich den Omega Service in Biel loben: Ich habe alle und nochmals in Worten :) alle ausgetauschten Teile erhalten: Gehäuse, Zeiger, Tritiumblatt, Platine bis hin zu den kleinsten Schräubchen. Die Speedy also wieder in den Sammlerzustand zurückzusetzen, ist mit einem erfahrenen Uhrmacher kein Problem. Wer es braucht :)

  • Was wäre denn auch die Alternative? Nehmen wir mal an ich kaufe heute eine Omega für 1,5K und habe vor sie so lange wie möglich zu behalten. Für eine Nichtuhrensammler ist es schließlich eine hohe Investition! Jetzt geht die Uhr alle fünf jahre zur Revi, dann habe ich nach 20 Jahren den ehemaligen Kaufpreis der Uhr mit Revisionen verdoppelt. Und nun? Soll ich die Uhr jetzt wegschmeissen?
    Tut mir leid, für mich ist die Grundlage dieser Diskussion eine Milchmädchenrechnung (nicht bös gemeint PANOLEX)!


    In diesem Fall empfehle ich eine hochwertige Quartzuhr und ein Satinier-und Polierset. ;)