Wie laufen Eure Sinn- Zeitmesser?

  • Hi,
    ich habe seit fast genau einem Jahr eine U 2 mit nahezu perfekten Gangwerten (+1'' tags getragen und -1'' nachts abgelegt auf Krone).
    Vor einiger Zeit ist mir diese tolle Expeditions- und Taucheruhr von einem ca. 35 cm hohen Hocker gefallen. Seitdem hat sie auf +4'' tags und ungebremste 4'' nachts auf Krone geparkt - also insgesamt auf 8''/24h - beschleunigt. Wie sind eure Erfahrungen; habe ich statt eines Zeittresors ein Sensibelchen-Zwiebelchen erworben, oder kann/sollte man da was machen? Ich bin davon ausgegangen, dass so ein Trumm eine höhere Nehmerqualität hat!
    LG Cowboy

  • Wie sind eure Erfahrungen; habe ich statt eines Zeittresors ein Sensibelchen-Zwiebelchen erworben, oder kann/sollte man da was machen? Ich bin davon ausgegangen, dass so ein Trumm eine höhere Nehmerqualität hat!

    Das mechanische ETA 2893-2-Uhrwerk, dass in der SINN U2 tickt, tickt mehr oder weniger veredelt in zig Uhren. Manche sind preiswerter, manche teurer als eine U2. Entsprechend ist es müßig hier der U2 eine erhöhte Sensiblität vorzuwerfen. Interessant wäre eher wie robust die Verpackung des Uhrwerks, sprich das Gehäuse, ist. Dessen Aufgabe ist es, das Uhrwerk bis zu einem Druck von 200bar trocken zu halten sowie möglichst unanfällig für Kratzer zu sein. Und diese Aufgabe meistert eine U2 imo vorzüglich.


    Apropos Wasserdichtigkeit: Vor dem nächsten Tauchgang solltest Du die Uhr sicherheitshalber auf Wasserdichtigkeit testen lassen - wie jede Taucheruhr nach einem Sturz. Entscheidend ist übrigens, auf was eine Uhr fällt: aus 35 cm auf Steinfußboden kommt anders als auf Teppich oder Holzparkett ;) .

  • Hallo Frank,


    ja, das Gehäuse hat den Fall auf die Gehwegplatte schadlos überstanden, lediglich das Glas hat drei klitzekleine matte Stellchen - sehr wahrscheinlich ist die Uhr mit dem "Gesicht" aufgetickt. Aber bringt das eine Uhr gleich derart aus dem Tritt - egal welche Marke mit diesem ETA-Werk? Regulieren ist wohl ziemlich teuer bei der U, da ja Stickstoff-gefüllt; und bei dem nächsten Anstoß dann wieder. Die Sinn-Werbung (ja, ich weiß, Werbung ...) spricht von einer äußerst widerstandsfähigen Uhr und da sollte die Stoßsicherung auch entsprechend sein; daher auch die Kaufentscheidung. Ich bin auch weiter sehr zufrieden, die Frage war nur, lohnt sich ein Nachregulieren oder ist die Stoßsicherung der Schwachpunkt? Übrigens Danke für den Hinweis zur Überprüfung vor dem nächsten Tauchgang, das hätte ich glatt nicht getan!


    Cowboy

  • Hallo Kuhjunge,


    Ein 35cm-Sturz auf eine Gehwegplatte? Zünde am kommenden Sonntag ein Kerzchen in der Kirche an, dass das Ding relativ unversehrt davon gekommen ist ;) .


    Ich würde die Uhr zur Kontrolle und Reglage ins Füldchen/zum Depot geben. Arm werden Dich die Kosten sicher nicht machen.

  • Ein halbes Jahr später - falls noch von Interesse:

    Meine weishi1900 sagt über meine U1 heute folgendes:


    Sinn U1 Gang [s/d] Amplitude [°] Abfall [ms]
    ZO 5.7 315 0.0
    KU/10o 5.1 300 0.0
    ZU 3.2 321 0.0
    KO/4o 3.3 303 0.2
    KR/1o 6.3 300 0.0
    KL/7o -0.2 304 0.3

    habe jede Lage >5min einlaufen lassen. Start 25 min nach Vollaufzug. KU/10o heißt Krone unten, was bedeutet, dass die 10 oben ist. Uhr wird nach 1 Tag ohne Aufzug ca 1s/d schneller.

  • Der Thread ist schon etwas älter, doch meine Erfahrungen mit meiner Sinn 358 möchte ich

    den geneigten Loungern nicht vorenthalten.

    Die Gangwerte pendeln sich langsam auf einem erträglichen Niveau ein und

    werden mit zunehmender Dauer belastbarer. Seit ich sie am am Samstag von Hand voll auf-

    gezogen und eingestellt habe, liegt der mittlere Gang bei +9.5 s/d. Die letzten 24 Stunden

    waren es aufgerundet +7 s/d. Damit liegt sie, wenn sich das besätigt, etwa auf dem

    Niveau meiner Breitling Navitimer B 01 oder meiner Longines LHC ab Werk. Für alle drei

    kein Ruhmesblatt. Vor allem gegenüber meiner Tudor BB GMT.


  • Hier nochmals ein bischen Gangstatistik zu meiner vier Monate alten 358 B E.

    Die Uhr kommt insgesamt verarbeitungsmässig mit recht deutlichem Abstand nicht an Schweizer Marken heran.

    Und das eingebaute Werk Sellita 500 ist gemessen an den Werken in meinen anderen Chronographen

    nicht mal mehr Mittelmass. Es tut mir leid das sagen zu müssen. Was mir bei allen Sellita-Werken auffällt:

    Die Ganggeschwindigkeit ist überdurchschnittlich vom Aufzug abhängig. Auf der Zeitwaage und im

    Lagentest im Schnitt bei +4 s/d läuft sie am Arm mit permanentem Vollaufzug +8-9 s/d. Und dass das

    Werk Chronometer-Qualität haben soll, kann ich an meiner Uhr nicht nachvollziehen. Zudem stört das extreme

    Zeigerspiel des Minutenzeigers und erschwert das Synchronisiern von Sekunde und Minute erheblich.



  • Es tut mir wirklich leid, dass schreiben zu müssen: Aber an SELLITA liegt das nicht. Mit deren Werken gibt es perfekt feinregulierte Uhren, wo alles passt. In der Tat ist es imo eine Frechheit, was SINN da seit zahlreichen Jahren abliefert - und mittlerweile aich noch zu SEHR ambitionierten Preisen.

  • Ist der Stundenzeiger nicht ein bisschen weit vorne - dafür dass es noch nicht 11.30 h ist? :lupe:

  • Aber an SELLITA liegt das nicht.

    Leider doch. Und zwar an allen, die ich je in den Fingern hatte. Ob 200 oder 500. Spielt keine Rolle.

    Da ist die Qualität von ETA weg und zwar leicht nachweisbar. Das ist ein konstruktiver Mangel.

    Das kann man nicht ausregulieren, dass die Differenz zwischen statischer Messung und in Bewegung

    so gross ist. Dieses Selitta SW500 würde einen Chronometer-Test niemals bestehen. Für eine Uhr

    der CHF 3K+-Klasse ist so ein Werk kaum noch akzeptabel.

  • Es geht mir nicht nur um das Sellita SW500 in der Uhr. Es geht mir auch darum, dass die Gehäusequalität

    mit Unsauberkeiten an einer Hornkante und einem Metallband mit Verletzungsgefahr durch schrafkantige

    Glieder und noch scharfkantigeren Drückern. Dadurch ist das Band auch unbequem.

  • Mit der SQUALE 2002A habe ich seit Weihnachten ja auch ein SW 200 (Elabore) in der Sammlung. Das läuft unauffällig leicht im Plus, wobei ich Uhren zu häufig wechsle, um konktet Sekunden nennen zu können. SINN verbaut mW sogar Topgrade-Werke. Vermutlich findet bei SINN weder eine Qualitätskontrolle noch eine Feinregulierung statt.