Wasserdicht

  • Hi,


    eigentlich würde ich mir gerne die Sub zulegen, doch schaut sie an meinem relativ schmalen Handgelenk irgendwie deplaziert aus. Als Alternative liebäugele ich nun mit einem 36mm-Modell, das jedoch "nur" bis 100m wasserdicht ist. "Nur" deswegen, weil mich diverse Veröffentlichungen im Internet etwas verunsicherten. Demzufolge sollen die Angaben zur Tauchtiefe relativ sein, weil unter Laborbedingungen getestet; auch sollen bereits heftige Schwimmbewegungen Drücke aufbauen, die jenseits der allgemeinen technischen Norm liegen.


    Da ich öfters im Wasser bin (Rafting, Schwimmen mit "Freitauchen" bis max. 5 m), würden mich die Erfahrungen der Rolex-Experten mit ihren Modellen (mit Ausnahme der Sub und Dweller) interessieren. Kann ich ruhigen Gewissens eine 100m-Rolex in den genannten Einsatzgebieten nutzen?


    Gruß
    Daniel

  • Sorry, seh ich anders. Bereits bei 5m Tauchtiefe kann durchaus ein Druck von 5 bar und mehr entstehen (Schwimmbewegungen). Damit ist eine 100m-Uhr (= 10 bar Druck) bereits kurz vor der Grenze und hat keine Reserven mehr. Die braucht sie aber. Erstens wenn sie älter wird, zweitens wenn sie wärmer ist als das Wasser (dadurch entsteht beim Abkühlen im Wasser ein zusätzlicher Unterdruck in der Uhr). Ausserdem ist die Stossempfindlichkeit bei einer massiven Taucheruhr und einer ordentlich verschraubten Krone (Edit: mit Flankenschutz) höher, eine Sub hätte also auch hier mehr (Sicherheits-)Reserven.


    Wahllos ein Link zm Thema:
    Informationen zur Wasserdichtheit bei Uhren


    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Glaub mir Marc,
    eine Oyster hält das locker aus und ich bin mir fast sicher das sie mehr als 100 m schluckt. ;)
    Das Kaliber ist im Grundprinzip das selbe, also was wäre daran empfindlicher. :grb:


    Die jährliche Dichtheitsprüfung ist natürlich Pflicht!. :opa:

  • Die Stoßempfindlichkeit resultiert nur von der Einschalung,
    Dichtungen dienen eigentlich nur um Wasser abzuhalten, das einzige was Dir bei der Datejust fehlt ist der Kronenschutz,
    aber ich habe bis dato bei meinen Uhren noch nie einen benötigt Marc. :lolly:

  • Ich sehe es da auch eher wie Eisbäer.


    Nach DIN 8310 ist eine Uhr mit 10bar/100m nicht zum Tauchen ohne Ausrüstung geeignet.
    Nicht unbedingt auführlich definiert ;) , aber das wäre wohl das Thema Freitauchen, was damy angesprochen hat.
    Wobei ich aber auch selbst schon mit günstigeren 10bar Uhren schnorcheln war und es ist nix passiert.


    Betreffend Rafting würde ich, je nach (Aufprall-)Geschwindigkeit, wenn man mal einen Abflug macht, ebenfalls
    von einer deutlich höheren Belastung ausgehen - zumindest dabei würde ich eine Datejust nicht tragen.

  • danke für die bisherigen Antworten - die Verwirrung ist komplett ;)


    Kann ich mir vorstellen. :bgdev: ;)


    Geh einfach davon aus, dass eine Taucheruhr (Sub bzw. noch besser SD) aufgrund ihrer Konstruktion mehr Reserven hat als die Datejust. Der Rest ist Dein Risiko, das kann Dir niemand abnehmen. Rolex nicht und wir hier auch nicht. ;) Daher auch die konträre Diskussion.


    Zur Lektüre:
    http://www.rruegger.ch/dive_watch_introduction.htm


    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Zu Crosswind: Gute Frage nach dem "warum?" ;)
    Ich würde gerne eine Uhr, die mir gefällt, zu allen Gelegenheiten tragen, also nicht nur als eine Art Schmuckstück, sondern quasi "rund um die Uhr".


    Wen`s interessiert:
    Ich hatte eben mit Rolex/Köln telefoniert. Nach Auskunft des für technische Belange zuständigen Mitarbeiters dort sollen die mit 100m angegebenen Modelle (Krone fest verschraubt) keinerlei wie auch immer geartete Probleme beim Schwimmen bereiten, auch nicht beim Abtauchen auf ein paar Meter. Ein anderer Mitarbeiter der Kölner Zentrale, so mein Gesprächspartner, hätte seine Datejust schon verschiedene Male beim Gerätetauchen zwischen 30 und 50m Tiefe benutzt und noch nie Schwierigkeiten gehabt.

  • So, das Problem mit der Wasserdichtigkeit und dem viel Druck und wenig Druck undsoweiter wurde ganz profan gelöst.


    In der Mittagspause habe ich mir im Kaufhaus eine wohl schon ewig in der Vitrine liegende und deshalb auf 39,90 reduzierte Quartzlatsche namens Casio DW 5600 gekauft, 200m waterresistant, mit optisch noch erträglichem Ziffernblatt und sogar blauem Illuminator-Lichtlein. Mit diesem Ding werde ich ins Wasser gehen; wenns hält, iss gut, wenn nicht, auch gut. Und bei meinem anstehenden Rolex-Neuerwerb kann ich dann getrost aussuchen, was mir gefällt.


    Übrigens hat mein Kollege - da es ihn interessierte - die Münchner Patek-Niederlassung angerufen und sich über die Wasserdichtigkeit der Aquanaut und Nautilus informieren lassen. Hier ist man weitaus vorsichtiger als bei Rolex und empfiehlt beide Modelle allenfalls zum Schwimmen im Freibad, auch mal kurz drei oder vier Meter runter, wenn einem das Kettchen ins Becken rutscht. Vom Fünf- oder gar Zehnmeterturm springen raten sie ab und auch von sonst allem, was übers reine Plantschen hinaus geht. Warum ein Frankfurter Konzessionär, den er zuvor angerufen hatte und der ihm noch lang und breit von einer Ende September stattfindenden Patek-Schau in seinen Verkaufsräumen erzählte, sowas nicht wusste, bleibt unklar.

  • Das liegt eventuell daran, dass es auf diese Wasserdichtigkeitsfrage keine eindeutige Antwort gibt. Die Prüfverfahren und die Dichtigkeitsangabe sind umstritten, da wenig praxisgerecht. Natürlich hält eine auf 100 m bzw. 10 bar geprüfte Uhr nominell und faktisch einen Tauchgang in 5 m Tiefe aus. Aber ein kräftiger Schlag auf Glas, Lünette oder Krone und Ende Gelände, wenn Du Pech hast. Denn auch wenn äusserlich kein Schaden zu erkennen ist, können die Dichtungen beschädigt sein. Alterung tut ein übriges.


    Mag sein, dass eine Rolex mehr Reserven hat als eine Patek, vielleicht ist das aufgrund der Ausrichtung und der Gehäusetechnik bei Rolex sogar höchstwahrscheinlich, persönlich finde ich aber die Variante mit der Zweituhr sehr gut. :gut:


    Viele Grüsse
    Eisbaer

  • Gehen wir es doch mal rechnerisch an:


    10 m Tauchtiefe bedeuten 10 Meter Wassersäule entspricht 1Kp (Kilopond) pro cm² Zusätzlich dazu kommt natürlich noch der Luftdruck an der Oberfläche, also grob gerundet ruhen pro cm² Uhr in 10 Meter Tiefe 2 Kilopond oder - übertragen auf die Oberfläche steht eine Stange von einem Kilo Gewicht auf einem cm² Uhr.


    Getaucht wird meistens im Bereich von 20 Meter, also 3 KP pro cm² Uhr.


    Meine momentan anliegende Panni ist dicht laut Angabe bis 30atm- entspricht 300 Meter Wassersäule, oder 290 Meter plus Umgebungsdruck.


    Das Glas- nehmen wir mal an, es ist die schwächste Stelle, hält also 290 Meter Wassersäule aus- die ich verdrängen müßte mit einer heftigen Schwimmbewegung das entspricht einem Druck von 260 kg in 20 Meter Tiefe, den ich mit meinem Arm ruckartig bewegen/erzeugen müßte in einem Medium, wo ich mich selbst nicht abstützen kann....


    Also, heftige Schwimmbewegungen unter Wasser als Ursache für Undichtigkeiten innerhalb der Specs im normalen Tauchbereich sind ins Reich der Märchen zu verweisen. Ich weiß ned, wer den Quark aufgebracht hat. Die alten Plexi-Taucheruhren wären samt und sonders alle abgesoffen- alleine die Comex-Taucher hätten wohl jeden Tag ne neue Uhr gebraucht. Dynamische Belastungen wie der Sprung vom 10er sind eine andere Geschichte.....

  • ...da ich Wasser bevorzugt als Eis oder Weißbier mag noch eine Nachfrage:


    Wie sieht es mit Wellen / "Brandung" aus. Auf Sardinien hatten wir einen Tag mal relativ heftige Wellen, also so, dass du, wenn du nicht aufpasst, umgerissen wirst. Ich stand mit der GMT im ca. 1 m tiefen Wasser und dachte mir: wird schon gut gehen. Ist das dann so Richtung Sprung vom 3m-Brett zu werten?

  • Ich würde überhaupt keine Uhr bei diesen Betätigungen tragen,
    wozu sollte das gut sein!?. ;) :grb:


    Moin,


    gute Frage ;)
    Warum sollte es schlecht sein?


    Ich bin ein einfach gestrickter Mensch, der Dinge, die er nicht unbedingt braucht, aber unbedingt gerne hätte, nach eigenem Geschmack und Gefallen auswählt. Kaufe und habe ich so was, will ich es nutzen und tragen, weil und wie und wann es mir gefällt. Einschränkungen akzeptiere ich nur dann, wenn ich sie vor einem Kauf kenne.


    Ist also - aus meiner Sicht - alles ganz einfach. ;)