Alles anzeigenEine Frage an die Omega-Experten hier - denke, das ist der richtige Ort dafür:
Die Moonwatch hat sich doch damals, nach dem heimlichen Kauf durch die NASA, gegen irgendwelche Mitbewerber durchgesetzt.
Weiß jemand, um welche Uhren es sich da gehandelt hat? Ist ewas bekannt über die schmachvollen Verlierer?
Grüße
Bernhard
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Klar weiß man um welche Kontrahenten es sich handelte, u.a.:
- Rolex
- Longines
- Hamilton[Nachtrag]
Soviel ich mich erinnern kann war Hamilton direkt raus, da sie mit einer Taschenuhr antraten.
Bei den Chronographen von Rolex und Logines brach u.a. das Glas, es gab Dichtigkeits und auch Genauigkeitsprobleme.
Auch die Astronauten hatten Mitspracherecht, so sollen [wenn ich mich recht erinnere] während Gemini auch alle Modelle 'in Space' getestet worden sein,
aber auch hier soll sich die Speedmaster recht zügig auch als das beliebteste, weil praktischte und am besten ablesbare Modell herausgestellt haben.
Wobei die Nasa bei der Speedy auch anmerkte das sich die Astronauten bei den Test,
aufgrund des fehlenden Kronenschutzes der 65er Modelle daran mit den Sachen verhedderten.
Daraufhin enstand ab, ich meine 67 das heute noch aktuelle Gehäusedesign.Ich muß mal suchen woher ich das habe, wenn ich es finde werde ich es hier einstellen.....
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http://www.lesmala.net/jean-michel/speedmaster/nasastory.htm
"For the purpose of comparison tests, NASA purchased chronographs different brands from Corrigan's, a large retailer in Houston, Texas the following watches where purchased : Elgin, Benrus, Hamilton, Mido, Piccard, Omega, Bulova, Rolex, Longine and Gruen. Of theses only 3 where selected for the comparative evaluation testing :"
[...]
"Omega Speedmaster : gained 21 minutes[Anm. ??] during decompression test and lost 15 minutes during the acceleration test , the luminescence of the dial was lost during the test
Rolex Daytona : stopped running on two occasions during the relative humidity test and during the high pressure test when the sweep second hand wraped and press against the other hands
Longine Wittnauer : Crystal warped and disengaged during the high pressure test , same fault occured during the decompression test
Final conclusion : the Omega chronograph performmed satisfactorily"
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Es sollen Chronographen von Breitling, Bulova, Longines, Heuer und Rolex gewesen sein. Genaue Modelle sind AFAIK nicht bekannt. Evtl. scheut sich Omega sicherlich auch, hier explizit die Konkurenz "schlecht zu machen". Bekannt ist nur, daß es sich um gewöhnliche, für jedermann erhältliche Uhren gehandelt hat.
Es ist erstaunlich wieviel verschiedene Uhrenmarken als "Testmodelle" in der Literatur auftauchen. Es scheint mittlerweile etwas schwierig geworden zu sein, die Ereignisse in der sechziger Jahren wirklich akkurat zu recherchieren.
Nicht in speziellem Zusammenhang mit dem Mondflug wurde aber z.B. die Bulova "Astronaut" einmal von der NASA getestet. Sie fiel leider schmählich durch....
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Super, vielen Dank fürs "Verrücken" meines flaschen Posts und bewonders fürs all Eure Infos. Damit kann man doch arbeiten
Grüße,
Bernhard -
Super, vielen Dank fürs "Verrücken" meines flaschen Posts und bewonders fürs all Eure Infos. Damit kann man doch arbeiten
Grüße,
BernhardFlaschenpost?
Back to the Roots! -
Ich denke Zenith war auch dabei
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Wobei die Nasa bei der Speedy auch anmerkte das sich die Astronauten bei den Test, aufgrund des fehlenden Kronenschutzes der 65er Modelle daran mit den Sachen verhedderten. Daraufhin enstand ab, ich meine 67 das heute noch aktuelle Gehäusedesign.Schöne Geschichte... aber ehrlich gesagt kompletter Bullshit.
Denn schon 1963 erschien die Speedmaster sowohl ohne (105.003) als auch mit Kronenschutz (105.012), also über ein Jahr bevor die NASA überhaupt mit den Tests angefangen hat. Der Kronenschutz hatte auch rein gar nichts mit der Raumfahrt zu tun, denn auch die Seamaster 300 erschien 1963 sowohl ohne (165.014) als auch mit Kronenschutz (165.024).
Vorgeschlagen wurde von der NASA tatsächlich folgendes:
-feststehende Tachymeter Lünette durch ein drehbare 24 Std. Lünette ersetzen
-Zeiger für die Subdials mit Leuchtfarbe versehen
Kai -
Vorgeschlagen wurden von Donald K. Slayton am 21.09.1964 folgende Hersteller:
Elgin
Benrus
Hamilton
Mido
Luchin Piccard
Bulova
Gruen
Rolex
Longines Wittnauer
OmegaWobei nur die letzten drei in die nähere Auswahl kamen und anschließend getested wurden. Das Resultat wurde am 01.03.1965 bekannt gegeben:
Rolex: stoppte zwei Mal beim Luftfeuchtigkeitstest. Sekundenzeiger viel ab beim Hitzetest.
Longines Wittnauer: Glas sprang ab beim Hitzetest
Omega: ging 21 Min. zu schnell beim Dekompressionstest und 15 Min. zu langsam beim Beschleunigungstest. Leuchtfarbe wurde zerstört. Testergebnis insgesamt aber zufriedenstellend.----------------
Unter starkem Druck der US Regierung und des US Herstellers Bulova (Buy American Act, etc.) wurde am 14.09.1972 eine erneute Testreihe beschlossen. Ausgewählt wurden:
Bulova
Breitling
Elgin
Girard Perregaux
Hamilton
Le Jour
Gruen
Seiko
Zodiac
Rolex
Longines Wittnauer
OmegaErneut war es nur die Omega Speedmaster, die sämtliche Tests zufriedenstellend überstanden hat.
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Im Moonwatchbuch steht, daß die Tests auf Bestreben des gleichen amerikanischen Uhrenherstellers zu Beginn des Shuttle-Programms im September 1978 wiederholt wurden.
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Schöne Geschichte... aber ehrlich gesagt kompletter Bullshit.
.....Ja nee, iss klar
Kann man eigentlich auch normal miteinander kommunizieren, oder muß es immer abgleiten damit man noch besser dasteht?Zitat
Chronos:
Wissen Sie noch wie viel die NASA damals für eine Speedmaster bezahlen mußte?
James H. Ragan:
(Lacht.) Ja, sogar sehr genau: Es waren 85 US-Dollar, später dann 92 Dollar.
Die ersten 15 bis 20 Speedmaster, die ich orderte, hatten noch das Gehäuse,
bei dem die Krone und die Drücker weit hervorstanden. Ständig verfing sich sich etwas darin,
und unsere Crews beschwerten sich darüber. Also bat ich Omega, das unverzüglich zu ändern.
Die nächsten Generation von Gehäusen war dann schon jene mit dem Flankenschutz, so wie wir sie b is heute kennen.
Somit verdankt Omega diese sinnvolle Änderung an ihrer Speedmaster mir.
[quelle]Ausschnitt aus dem Interview von Chronos mit James H. Ragan, verantwortlich von 1964-1999 für die Uhrenbeschaffung der NASA,
aus der Chronos Juli/August 2009 Seite 28-29[/quelle]Ich werde morgen in der Firma mal das ganze Interview scannen und einstellen.
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Im Moonwatchbuch steht, daß die Tests auf Bestreben des gleichen amerikanischen Uhrenherstellers zu Beginn des Shuttle-Programms im September 1978 wiederholt wurden.
Jo, auch nach dem Apollo Programm (bei der von mir angesprochenen Testreihe vom September 1972 ging es ja um die letzte Chance mit Apollo 17 auf dem Mond zu landen) versuchte Bulova weiterhin als Ausrüster ins NASA Space Project aufgenommen zu werden.
In der Vergangenheit wurden entgegen der Behauptung von Omega auch andere namhafte Hersteller für EVA zugelassen (Extra Vehicular Activity - also Ausenbordeinsätze), z.B. Fortis. Bei den letzten Aufnahmen der ISS trugen die Astronauten überhaupt keine Uhr mehr.
Kai -
Ja nee, iss klar
Kann man eigentlich auch normal miteinander kommunizieren, oder muß es immer abgleiten damit man noch besser dasteht?
[quelle]Ausschnitt aus dem Interview von Chronos mit James H. Ragan, verantwortlich von 1964-1999 für die Uhrenbeschaffung der NASA,
aus der Chronos Juli/August 2009 Seite 28-29[/quelle]Ich werde morgen in der Firma mal das ganze Interview scannen und einstellen.
Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt. Du hast ja nicht den Bullshit verzapft sondern der Typ von der NASA.
Denn es ist wirklich lächerlich dass Omega aufgrund des Nörgelns von einer handvoll Astronauten das Design der Speedmaster verändert hätte. Eine Uhr die schon lange vor dem NASA Space Project in einer Stückzahl verkauft wurde von der Rolex mit der Daytona nur träumen konnte. Laut eigenen Aussagen hat Omega ja auch erst im April 1966 erfahren, dass die NASA die Speedie offiziell auserkoren hatte. Da war die 105.012 aber schon drei Jahre auf dem Markt, den zweifelsfrei wurde die asymetrische Gehäuseform parallel sowohl bei der Speedmaster als auch bei der Seamaster schon 1963 eingeführt.
Offensichtlich war man sich darüber seitens der NASA anfangs gar nicht bewusst und hatte im März 1965 sofort nach der Testreihe fünf zusätzliche Omega Speedmaster geordert, ohne Angabe einer Referenz oder einen Hinweis auf den Flankenschutz. Zum Nachlesen: Die Order ist auf Seite 108 in "A time capsule" abgedruckt.
Hätte die NASA bzw. der gute Herr Ragan damals etwas besser recherchiert wären wohl von Anfang an nur Speedies mit Flankenschutz geordert worden. Dass er die neue Gehäuseform aber als seinen Verdienst preist ist schon arg dreist. Offensichtlich hat er jeglichen Bodenkontakt verloren, wäre wohl auch gerne Astronaut geworden.
Kai -
beleidigt war ich nicht, wohl nur etwas dünnhäutig.
Mir war aber bisher auch nicht bekannt das die Speedy schon so früh das neuere Gehäuse bekam.
Alle Bilder der Speedy bis Baujahr 1965/66, an die ich mich erinnern kann haben das alte Gehäuse ohne den Flankenschutz.
Von daher sah ich in der Aussage auch keinen zwingenden Widerspruch. -
Es hat gedauert, aber nun ist das Interview mit James H. Ragan aus der Chronos online.
Ich wollte den Artikel ja einscannen und hier posten, aber ich bekam dazu keine Erlaubnis von Chronos,
jedoch den Hinweis das sie den Artikel online stellen und mich, sobald das geschehen ist informieren werden.
So habe ich auf die Online-Veröffentlichung des Artikels gewartet und hier ist er nun.....Okay, "Interview von Chronos mit James H. Ragan"
in welchem es hauptsächlich um die Frage der Auswahl der Moonwatch ging. -
Klasse, vielen Dank!