Lünette mattieren?!

  • Hallo,


    besteht die Möglichkeit eine polierte Lünette zu mattieren?! (Steinhart Chrono)?!
    Kann das jeder Uhrmacher in Eigenregie machen oder gibt es da etwas zu beachten??


    Danke! :wink:

  • Mit einer Drehmaschine sollte das kein Problem sein, mit 3-Stufen/Spannfutter . Gehäusedeckel abmontieren, Werk ausbauen, Gehäuse VORSICHTIG einspannen ( wirklich rund läuft es nur, wenn man das Gehäuse am Deckelgewinde
    einspannt, sozusagen die Spannbacken "nach aussen dreht". Aber hier erfordert es die größte Vorsicht, um nicht das Gehäuse-Gewinde zu beschädigen! Ist ja keine Spanabhebende arbeit, daher nur mäßig fest spannen.
    Dann verschiedene Schleifpapiere ausprobieren: der Körnungsgrad bestimmt die "Grobheit" des Schliffes. SchmirgelLATTEN sind hier vorteilhaft (auf absolut planes Holz geleimtes Schleifpapier). Nur ja keinen Schleifstein verwenden, da können sich im Stein Metallspähnen ver"haken" und sieht dann auf der Lünette WIRKLICH ÜBEL aus :schock::schock::schock: !
    Kurz mirt dem Finger die Lünette im drehende Zustand befetten (das reicht aus!) , nur so sieht man beim Schleifen, WO man gerade schleift: wo's hell wird, DA schleift man gerade ab ( da ist ja dann das Metall fettfrei und somit gut sichtbar blank, also farblich heller als die "angefetteten" Stellen.)


    So,das wäre THEORETISCH und PRAKTISCH die Methode. Nur wer dies probiert, sollte alle VOR und NACHarbeiten auch beherrschen - inkl. Geh.Reinigung und "dichtem" Zusammenbauen.
    Bei Chronos sei noch anzumerken, dass man eher NICHT einen zusammengebauten Drücker ins Reinigungsbad legen sollte ... da könnte sich Feuchtigkeit an/in der Drückerinnenseite ansammeln und die geht im zusammengebauten Zustand nur schwer wieder heraus.
    Die Folge: NACH dem Zusammenbau wird sich totsicher bei der ersten Erwärmung des Gehäuses Kondens bilden. Die Folge: :(:(:(


    Das Gehäuse im zusammengebautem Zustand in eine Drehbank/maschine einzuspannen ist fast unmöglich, da durch die Gehäusehörner und Krone fast nie eine rundlaufende Einspannposition findbar ist!


    Und aus der freien Hand: DAS wäre eine Meisterprüfungsaufgabe :bgdev::bgdev::bgdev:


    ;) soviel von mir,


    schöne Grüße und Frohe OSTERN !!!!!!!!!!!!!!

  • ...gerade eben wegen solcher Antworten sind wir froh, einen Uhrmachermeister on Board im Magazin und auch hier im Forum zu haben - pointierte Antworten mit Detailwissen, garniert mit einer gehörigen Portion Witz. Manchmal gar dem gefürchtetem Wiener Schmäh. ;) DANKE DIR, Hansi!!!! Kann man gar nicht oft genug sagen! :blume::blume::blume:

  • :rotwerd::rotwerd::rotwerd::rotwerd::rotwerd: zuuu beschämend !!!! :verneig:


    meine Mutter sagte früher schon immer : "... :groll::keule: immer mußt Du den letzten Smiley haben..." ;)


    Danke Dir, OHNE DICH wäre die Lounge hier immer noch "Smiley-ärmer" und Drückerlos :G:G:G
    und macht verdammt viel Spaß,hier zu sein.


    Wahrscheinlich ist gerade wegen der Watch Lounge


    facebook defenitiv uninteressant !!!! :gut::gut::gut::gut::gut:


    :wink::wink::wink:

  • komm, mein guter, stelle dein licht nicht so unter den scheffel!
    du bist ein profi, einer von den guten. :gut:
    deine posts sind immer herzerfrischend, für die smileys habe ich ja die anti-drücker augentropfen!
    irgendwann bin ich mal in wien, dann schlage ich bei dir auf, warts ab! :rolleyes:

    Grüße - Gerd... :wink:


    Sascha, Unvergessen!:blume:


    Kein Instagram, kein Facebook. Kein TikTok, kein anderes Gedöns, das ist ja wie ein Gefängnisausbruch! Herrlich!

  • Ich hab schon mal ne Lünette von Hand satiniert, aber das würde ich niemandem empfehlen, denn es war eine Tortur, bis es endlich gepasst hat :lol: Außerdem hab ich es nur an einer "Übungsuhr gemacht" ;)


    Zutaten: Drehbarer Untersatz (ich hab, nicht lachen, das Rad eines Skateboards genutzt), zurechtgeschnittene Schleifgummis. Uhr ohne Band auf der Rad gelegt, Schleifgummi auf die Lünnette gelegt, festgehalten und die Uhr inkl. Rad gedreht .... klingt übel, ich weiss, aber ich sollte für einen Freund ein paar Kratzer aus einer satinierten Lünette arbeiten und es sollte schnell gehen ... da hab ich mir eine "übungsapparatur" gebaut :G Und ... hat wunderbar geklappt :gut: Meine Testuhr hat zwar kein professionelles Ergebnis geboten, aber die die Reparatur der zerschwunden Lünette hat wunderbar funktioniert und sogar den prüfenden Aufgen eines Uhrmachers stand gehalten :G



    Gelernt habe ich auf jeden Fall, dass ich mir mal eine Drehbank zulegen muss ;)

  • :grb::grb::grb: hmmmmm, das Rad eines Skateboardes: eigentlich eine geniale Idee, denn auf diesem Prinzip arbeiten ja ÄHNLICH die Graveure!!!


    gut, Niffko, du hast Recht, das ersetzt nicht eine Drehbank, aber zum Korrigieren einiger Kratzer ein echt guter Tip!! :respekt::respekt::respekt:
    wenn ich präzisieren darf: NUR beim Absetzen des Schleifgummis muss man achten, dass man den Schleifgummi ZUERST weghebt, BEVOR das Rad "angehalten" wird, so sieht man nicht ein "Ende" des Schliffes, DAS sieht "störend" aus- harmlos ausgedrückt...


    :gut::wink: